Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1933

Spalte:

66-67

Autor/Hrsg.:

McFadyen, John Edgar

Titel/Untertitel:

The Message of Israel 1933

Rezensent:

Rost, Leonhard

Ansicht Scan:

Seite 1, Seite 2

Download Scan:

PDF

Theologische Literaturzeitung

BEGRÜNDET VON EMIL SCHÜRER UND ADOLF VON HARNACK

■nter Mitwirkung von Prof. D. HERMANN DÖRRIES und Prof. D. Dr. GEORG WOBBERMIN, beide in Göttingen

HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR D. WALTER BAUER, GÖTTINGEN

Mit Bibliographischem Beiblatt in Vierteljahrsheften. Bearbeitet von Lic. Dr. phil. REICH und Mag. theol. H. SEESEMANN, beide in Göttingen.

Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: halbjährlich RM 22.50

Manuekripte und gelehrte Mitteilungen aind anaaehliehlieh an Profeaaor D. BAUER in Gottingen, Dttatere Eichenweg 46, au aenden,
Reaenaionaeaeraplare anaBchliefilieh an den Verlag. Gewgbr für Beapreehung oder Rückaendung von unverlangt geaandten Reaenaiona-
exemplaren, beaondera noch bei Zuaendung nach Göttingen, wird nicht Übernommen.

VERLAG DER J. C. HINRICHS'SCHEN BUCHHANDLUNG, LEIPZIG C 1

58. JAHRGANG, NR.4 18. FEBRUAR 1933

Spalte

Bibliographisches Handbuch des Ausland-
deutschtums (Achelis)............75

Classen: Eintritt des Christentums in die
Welt (Völker)................73

Horst: Proskynein (Seesemann).......69

Klostermann: Das Lukasevangelium (Bultmann
) ....................70

Spalte

M c. V a d y e n : The Message of Israel (Rost) 66
Meecham: The Oldest Version of the Bible

(Violet)....................68

Porter: The mind of Christ in Paul (Strath-

mann)....................71

Poschmann: Der Wissenschaftscharakter

der katholischen Theologie (Piper).....78

Spalte

Quervain: Das Gesetz des Staates (Scholz) 78
von Rad: Das Gottesvolk im Deuterono-

mium (Galling)...............67

Seeberg: Staat und Religion (Usener) . . . 79
W h i t ley: The Doctrineof Grace(Wobbermin) 75
Zeller: Grundrilt der Geschichte der griechischen
Philosophie (Knittermeyer) .... 65

Zell er, Eduard: Grundriß der Geschichte der griechischen ! Jedenfalls wird man es als eine ernstliche Verbesserung
Philosophie, in neuer Bearbeitung v. Dr. Wilhelm Nest le. 13. Aufl. I ansehen, daß die vielen Zusätze unter dem Text verLeipzig
: O. Reisland 1928. (XI u. 392 S.) gr. 8°. RM 12—; geb. 14—. j schwunden und einer zusammenhängenden Darstellung
Das zuerst 1883 erschienene bewährte Lehrbuch Zel- i gewichen sind. Daß jeder Paragraph mit einer zuver-
lers hat gegen die schon von Nestle besorgte 12. Auflage lässigen Literaturübersicht versehen wurde, wird insbe-
eine wesentliche Umgestaltung erfahren. Im Umfang ! sondere dem Anfänger den Zugang zum Studium der
zwar ist es fast bis auf die Seitenzahl sich gleichgeblie- j alten Philosophie erleichtern. Ob nicht aber in Zukunft
ben. Das ist vorweg anzuerkennen; denn die Brauchbar- der Grundriß gewinnen würde, wenn das doch nicht zu
keit eines Grundrisses erfordert stets von neuem die kon- i vermeidende Eingehen auf die lateinischen Autoren durch
zentrierende Sichtung des verbreiterten Materiales. Daß ! den Titel nicht beschränkt wäre, mag bei einer neuen
aber an die Stelle weiterer Überarbeitung eine Neuab- I Auflage erwogen werden; nur der verhältnismäßig hohe
fassung getreten ist, wird auf jeden Fall zu billigen sein; Preis des Buches dürfte einer solchen hinderlich werden
nicht nur wegen der neuen Forschungen insbesondere können.

der letzten zwei Jahrzehnte, sondern mehr noch wegen
der grundsätzlichen Wandlungen in der systematischen
Philosophie, die auch der geschichtlichen Darstellung
und Beurteilung ein neues Gesicht aufprägen müssen.
In erstem Betracht denkt Nestle vor allem an die For-

Bremen. H. Knittermeyer.

Mc. Fad yen, John Edgar: The Message of Israel. London: James
Clarke 1931. (301 S.) Id. 8°. — TheChalmers Lectures 1931. 7sh. 6d.
In 6 Kapiteln, die ebenso vielen selbständigen, von
schungen Stenzeis, Jägers, E. Franks und K. Rein- J einander unabhängigen Vorlesungen entsprechen, ver-

hardts, während P. Friedländers gewichtiges Piatonbuch sucht der Verf., Professor of O. T. Language, Literature
leider noch nicht berücksichtigt werden konnte. Metho- and Theology am Trinity College in Glasgow, gegen
disch dagegen schien ihm die „Zeichnung der Persönlich- die nach ihm in England zu beobachtende Vernach-
keit der großen Denker und der Zusammenhang ihrer lässigung des A.T. „die tiefen geistigen Werte, die jen-
Ideen mit der übrigen Kultur ihrer Zeit etwas zu kurz" : seits der Reichweite der — nicht aufzuhebenden — Kri-
gekommen zu sein. Man wird darüber rechten können, ; tik liegen und unabhängig sind von ihren oft höchst
ob das nicht auch mehr Mängel von gestern als von problematischen Aussagen über literarische Quelle oder
heute sind und ob nicht vielmehr in der Interpretation geschichtliche Entstehung" herauszustellen, „um an dem
der philosophischen Grundbegriffe selbst die folgen- fraglos vorhandenen Wendepunkt menschlicher Gereichste
Verschiebung sich vollzogen hat. Vielleicht hat i schichte nach Licht und Hilfe in den schwierigen Tagen,
der Bearbeiter gerade hier die Verstrickung in „pole- , auf die unser Los gefallen ist, auszuschauen". Diesem im
mische Auseinandersetzungen" gefürchtet, die doch auch i Vorwort ausgesprochenen, eng umgrenzten Ziel streben
im Lehrbuch nur dann zu meiden sind1, wenn sie den —mit einziger Ausnahme vielleicht des 4.cp„ einer reli-
Sachverhalt nicht klären helfen. Es ist zum wenigsten gionsgeschichtlichen, freilich auf das A.T. beschränkten
eine Frage, ob ein Grundriß aus pädagogischer Rück- Abhandlung über das Problem „Prophet und Priester"
sieht der unvermeidlichen Dialektik des Geschichtsver- — die Vorlesungen zu, wie schon die cp.-Überschriften
ständnisses wehren soll. beweisen: 1. „Etliche bleibende Werte". 2. „Die Bibel in
Die Anlage des zu 60»/o erneuerten Buchs ist sich der Erziehung", 3. „Reform und Wiederaufbau", 5. „Das
in den großen Gliederungen — vorsokratische — atti- Welträtsel (Die Theodizee)", 6. „Bruderschaft". Gegenseite
— hellenistische Philosophie wie zu erwarten gleich über der fleißig benutzten deutschen Literatur, die sich
geblieben, nur daß die nacharistotelische Periode Zellers seit Greßmanns programmatischen Äußerungen in ZAW

in die hellenistische und römische aufgeteilt ist. Dabei
ist die Einleitung mit Recht verkürzt und die Darstellung
der Vorsokratiker um über ein Viertel erweitert — ein
Zuwachs, der vor allem den späteren Physikern und
Pythagoreern und den Sophisten zugutegekommen ist
—, während für die übrigen Abschnitte etwa derselbe

1924 in steigendem Maße der früher nur vereinzelt
empfundenen Pflicht, Anstöße des modernen Menschen
am A.T. zu beseitigen, bewußt wird, fällt hier das vollständige
Fehlen einer antisemitischen Front auf, deren
Vorurteile Anlaß zu Auseinandersetzungen geben könnten
. (Doch scheint, einer Notiz in „The Christian" Nr.

Raum wie früher in Anspruch genommen wird. Auf 3268 S. 5 vom 15. Sept. 1932 zufolge, in neuester Zeit
Änderungen im Einzelnen ist hier nicht einzugehen, auch nach England eine judenfeindliche Propaganda

65 66