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Ausgabe: | 1933 |
Spalte: | 450-455 |
Autor/Hrsg.: | Scheel, Otto |
Titel/Untertitel: | Martin Luther. Vom Katholizismus zur Reformation. 2. Bd.: Im Kloster. 3. u. 4. Aufl 1933 |
Rezensent: | Becker, Hans |
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Theologische Literaturzeitung
BEGRÜNDET VON EMIL SCHÜRER UND ADOLF VON HARNACK
unter Mitwirkung von Prof. D. HERMANN DÖRR1ES und Prof. D. Dr. GEORG WOBRERMIN, beide in Göttingen
HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR D. WALTER BAUER, GÖTTINGEN
Mit Bibliographischem Beiblatt in Vierteljabrsheften. Bearbeitet von Lic. Dr. phil. REICH und Lic. H. SEESEMANN, beide in Göttingen.
Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: halbjährlich RM 22.50
Manuskripte und gelehrte Mitteilungen sind ausschließlich an Professor D. BAUER in Göttingen, Düstere Eichenweg 14, zu senden,
Rezensionsexemplare auBBchließlich an den Verlag. Gewähr für Besprechung oder Rücksendung von unverlangt gesandten Rezensions«
exemplaren, besonders noch bei Zusendung nach Göttingen, wird nicht übernommen.
VERLAG DER J. C. HINRICHS'SCHEN BUCHHANDLUNG, LEIPZIG C 1
58. JAHRGANG, NR. 25 9. DEZEMBER 1933
Spalte
Archiv für Reformationsgeschichte (Wolf). . 455
Calvin: Psychopannychia (Redaktionelle Berichtigung
) ................. 464
Haas: Bilderatlas zur Religionsgeschichte
(Clemen).................. 44^
Handbuch der deutschen evangelischen Kirchenmusik
(Gölz)............. 463
Spalte
Härtung: Deutsche Verfassungsgeschichte v.
15. Jahrhundert bis zur Gegenwart (Lerche) 459
K ü n n e t h : Theologie der Auferstehung
(Weber)...................459
Lüdemann: Freies Christentum (Merkel) 461
Mahling: Kurze homilet. Einführungen
Spalte
in die Evangelien-Texte der 2. Reihe der
sogen. Eisenacher Perikopen (Usener). . . 462
Niebergall: In schwerer Zeit. Kurze homiletische
Einführungen zu freien und vorgeschriebenen
Texten (Usener)......462
Scheel: Martin Luther (Becker)......450
Wolf: Angewandte Geschichte (Lerche) . . 459
Haas, Prof. D. Hans: Bilderatlas zur Religionsgeschichte. In
Zusammenarbeit m. H. Baechtold, H. Bonnet, G. Karo, W. Kirfel, W.
Krause, B. Landsberger, J. Leipoldt, E. Mogk, K. Th. Preuß, A.
Hammergotts auf Linckenheld, ebd. 99, 1929, 40 ff. Auf
den von Lukian erwähnten keltischen Herakles oder
Ogmios werden nach Koepp einige Münzen gedeutet
Rumpf, H. Zimmernt u. A. hrsg. 17. Liefg.: Wolfgang Krause: j und dann noch verschiedene Gottheiten abgebildet, denen
Religion der Kelten unter Berücksichtigung d. yorkelt Bewohner ursprünglich gewjß selbst (wenn auch nicht de b
Westeuropas. Leipzig: A. Deichert 1933 (XIII S. u. 75 Abb. a. Taf.) T^mof „«Jtu***, t;^ k0;„d~qk„„ „:„^ r„n .„.„
Lex. 8°. RM 5-80-
Der Königsberger Sprachvergleicher, dem wir schon
die schöne Sammlung von Texten zur keltischen Religion
in der 2. Auflage von Bertholets religionsgeschichtlichem
Lesebuch zu verdanken haben, schenkt uns nun
auch eine Sammlung von Denkmälern, die sich auf
diese Religion beziehen, und schickt ihr wieder einige
von den vorkeltischen Bewohnern Westeuropas stammende
Monumente voraus. Dabei werden in der ausführlichen
Einleitung sowohl über den Ursprung dieser ganzen
westeuropäischen Kultur als über die Bedeutung
einzelner Denkmäler interessante Hypothesen aufgestellt,
von denen mir nur die Erklärung des sog. Altarsteins
von Stonehenge als eines umgestürzten Menhirs, da
Totems) verehrte Tiere heigegeben sind. Daß zum
Schluß zwei Darstellungen von drei Matronen mit einem
Wickelkind auf dem Schoß gegeben werden, erklärt sich
wohl aus dieser Eigentümlichkeit; denn sonst sind diese
Matronendenkmäler, die ja bisher schon am zahlreichsten
im Provinzialmuseum in Bonn zu sehen waren und durch
die neueren Ausgrabungen unter der dortigen Münsterkrypta
um die schönsten Exemplare vermehrt worden
sind, m. W. sämtlich andrer Art. Ihr Typ konnte wohl
als bekannt angesehen werden, während das Heft sonst
zahlreiche bisher wenig bekannte Denkmäler bringt; es
kann daher als eine ganz besonders wertvolle Lieferung
des Haas'schen Bilderatlas zur Religionsgeschichte bezeichnet
werden, deren Preis gleichwohl vom Verlag
von btonenenge ais emes u,ngeSluizlc.. u* dankenswerterweise möglichst niedrig angesetzt wor
ein solcher sich beim Umfallen in der Luft gedreht haben , den -gt s ^ s au^tiz.1
müßte, nicht recht haltbar erscheint. Die Gravierungen
auf Dolmen hätten vielleicht noch etwas vollständiger
veranschaulicht werden können; namentlich aber vermißt
Bonn. Carl Clemen.
Scheel, Prof. D. Dr. Otto: Martin Luther. Vom Katholizismus
man eine Wiedergabe der besonders in Laussei gefunde- I zur Reformation. 2. Bd.: Im Kloster. 3. u. 4. Aufl. Tübingen: J.C.B,
nen Skulpturen, die wohl, mehr noch als die Menhir- | Mohr 1930. (XII, 694 S. m. 5 Taf. u. 8 Abb. im Text), gr. 8°.
figuren und die Denkmäler aus Petit Morin, Gottheiten i RM 33.60; geb. 37—.
darstellen. Krause bringt statt dessen sofort einige Re- j Auf die 1. u. 2. Aufl. von 1917 ist 1930 die 3. u. 4.
liefs, die menschliche Gestalten in Verbindung mit Tieren ! des 2. Bandes gefolgt. Aus den 456 S. der 1. u. 2. Aufl.
oder einem Rad zeigen und insofern schon zu der kelti- j sind 694 S. geworden. Das sind also 238 S. mehr,
sehen Kunst hinüberführen. Ihr wird mit Recht auch Bei den mageren Zeiten, in denen wir leben, ist das
der Kessel von Gundestrup zugerechnet und z. T. mit immerhin eine erfreuliche Erscheinung. Aber ob sehr
Hilfe einer in Hallstatt gefundenen Schwertscheide er- J viele den doch recht erheblichen Preis aufbringen wer-
klärt; doch möchte ich auf beiden weniger eine Ver- den, ist doch sehr die Frage. Eine durchgreifende
ehrung als eine magische Drehung des Sonnenrads dar- Änderung in der äußeren Gestaltung ist gegenüber der
gestellt finden. Mit einem Rad wird dann ein Gott auch j 1. u. 2. Aufl. zu verzeichnen. Scheel hat die Anmerkun-
auf den sog. Jupitergigantensäulen abgebildet, die übri- gen gleich unter den Text gesetzt, nur die ganz großen
gens ebenfalls Nilsson im Archiv für Religionswissen- Anmerkungen, die schon die Form von Spezialabhand-
schaft 1925, 175 ff. auf die keltische Religion zurück- lungen annehmen, sind an den Schluß gestellt wor-
führt. Es folgen die Bilder des Cernunnos und anderer den. Das ist mit sehr großem Dank zu begrüßen, denn
gehörnter sowie dreiköpfiger oder dreigesichtiger Gott- j das beständige Nachschlagen am Schluß des Bandes war
heiten, unter deren einer neben Merkur Rosmerta er- ! bei den zahlreichen Anmerkungen im höchsten Grade
scheint, ebenso wie wohl auf sonstigen Denkmälern. Eine [ störend und beeinträchtigte den Genuß. Dabei soll gleich
andre Darstellung auf dem Trierer Altar wird ja durch ein Wunsch ausgesprochen werden. Scheel hat in den
den vom Notre Dame de Paris, auf dem die abgebil- j Anmerkungen sehr viel Quellenbeläge abgedruckt. Aber
es dürfte doch zu erwägen sein, ob das nicht noch in
höherem Grade geschehen soll, um dem Leser die Nachprüfung
der Behauptungen des Textes zu ermöglichen.
56, 1906, 71ff. hingewiesen werden, wie für die des | Der Weg, den s. Zt. Gieseler in seiner Kirchengeschichte
449 450
deten Gottheiten mit Namen bezeichnet sind, erklärt;
für die Deutung von trigaranos könnte dabei vielleicht
auch auf S. Reinach, Revue de l'histoire des religions