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Ausgabe:

1933 Nr. 22

Spalte:

407

Autor/Hrsg.:

Michaelis, Otto

Titel/Untertitel:

Protestantisches Märtyrerbuch. 3., erweit. Aufl 1933

Rezensent:

Campenhausen, Hans

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407

Theologische Literaturzeitung 1933 Nr. 22.

408

jetzt alles darum zu tun, daß die Theologie im protestantischen Sinne
gestaltet und an der rechten Stelle im Volke eingesetzt werde, damit
unser deutsches Volk auch von der rechten evangelischen Theologie her
gesegnet sei.

Berlin. Leonhard Fendt.

Mic h ae Iis, Otto : Protestantisches Märtyrerbuch. Bilder u.
Urkunden d. evangel. Märtyrergeschichte aus vier Jahrhunderten zusammengestellt
. 3., erweit. Aufl. Stuttgart: J. F. Steinkopf 1932
(264 S.) 8°. geb. RM 4.80

Das Märtyrerbuch von Michaelis, dessen erste Auflage 1917
erschien, liegt nunmehr in erweiterter und auch äußerlich schmuckerer
Form zum dritten Mal vor. Die zweite Auflage war namentlich durch
eine größere Anzahl baltischer Martyrien vermehrt. Jetzt sind weitere
Ergänzungen, auch aus früheren Jahrhunderten, hinzugetreten, und eine
stärkere Durchsicht des Ganzen ist erfolgt. Dabei sind nicht nur Erweiterungen
, sondern auch Kürzungen vorgenommen, so daß der Gesamtumfang
des Buches doch nicht wesentlich gewachsen ist. — Die Form
der Darstellung und der allgemeine Charakter der Zusammenstellung
sind die gleichen geblieben. Dankbar zu begrüßen ist die Neuerung,
daß die schon bei Besprechung der 1. Aufl. in dieser Zeitschr. (1919
Sp. 36 f.) gerügte alphabetische Ordnung jetzt durch eine chronologische
ersetzt ist. Grundsätzlich wäre freilich immer noch zu fordern, daß die
zerstückelnde Darstellung der isolierten Einzelschicksale und jedenfalls
die ganz kurzen Artikel, die nicht viel mehr als Namen und Todesdaten
berichten können, zugunsten einer etwas historischeren Betrachtungsweise
verschwinden. Sie geben der Sammlung ungewollt etwas von dem
Charakter eines katholischen Heiligenkalenders, der die geschichtlichen
und menschlichen Zusammenhänge, auf die es für ein gerechtes und
lebendiges Verstehen schließlich doch ankommt, verwischt und so einer
falschen Erbaulichkeit Vorschub leistet. Ich glaube beispielsweise nicht,
daß der Charakter und das Schicksal der baltischen „Märtyrer", für die
der Hrsg. im Wesentlichen O. Schaberts „Baltisches Märtyrerbuch"
als Quelle benutzt hat, ohne den geschichtlichen und nationalen Hintergrund
ihres Sterbens richtig verstanden werden kann. Es liegt in der
gleichen Linie, wenn die Abschnitte über Zwingli und Gustav Adolf,
die „als Opfer der Religionskriege im Waffenkampf fielen" und darum
nicht als Märtyrer „im eigentlichen Sinne" bezeichnet werden können,
in Fortfall gekommen sind.

Göttingen. H. v. Campenhausen.

Religiöse Volkskunde

Von Prof. Dr. Max Rumpf-Nürnberg

XVI und 475 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
In künstlerischem Ganzleinenband nur RM 12.—

Religiöse Volkskunde ist gefaßt als christlich-religiöse
Volkskunde. Das alte Volksleben und seine jugendfrische
religiöse Volkskultur wird einfach und vorbehaltlos, zugleich
aber anschaulich und zusammenhängend geschildert. Es
wird gezeigt, wie das Volkstum durch viele Jahrhunderte
hindurch bis in den deutschen Vormärz hinein seinem Wesen
treu geblieben ist, um dann freilich mit unheimlicher und
immer wachsender Schnelligkeit zu verfallen.

Heute nun stehen wir an einem Wendepunkt dieser Entwicklung
. Neue schöpferische Kräfte sind aus den geheimnisvollen
Tiefen der Volksseele aufgebrochen. Wir müssen
zurückkehren zu den Wurzeln unserer Volkskraft, hinuntersteigen
in die Brunnenstuben unseres Volkstums. Dazu
den Weg zu zeigen, ist der Sinn des vorliegenden Buches.

Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart-S

Einladung zur Subskription!

Der Neubau der evangelischen Kirche in Deutschland lenkt
die Aufmerksamkeit auf die übrigen christlichen Kirchen
der Erde. Bei der kürzlich in Paris stattgefundenen ökumenischen
Konferenz war zum ersten Male auch die neue
Deutsche Evangelische Kirche durch einen Beauftragten des
neuen Landesbischofs von Preußen Wehrkreispfarrer Müller
als Bevollmächtigten des Reichskanzlers vertreten, um damit
das Interesse der Deutschen Evangelischen Kirche an
der ökumenischen Arbeit zu bekunden.

Die Kenntnis des kirchlichen Lebens der verschiedenen
Länder und Erdteile wird damit zur praktischen Notwendigkeit
und das Fehlen einer erschöpfenden uud zuverlässigen
Orientierungsmöglichkeit immer fühlbarer.

Nach jahrelangen Vorarbeiten beginnt nun bei mir ein
Sammelwerk großen Ausmaßes, dem wegen seiner dringenden
Notwendigkeit und eminenten Bedeutung die Theologenkommission
des Oekumenischen Rates für Praktisches Christentum
eine warme Empfehlung mit auf den Weg gibt:

EKKLESIA

Eine Sammlung von Selbstdarstellungen
der christlichen Kirche

Eine Kirchenkunde der Gegenwart

herausgegeben von

FRIEDRICH SIEGMUND-SCHULTZE

Das Werk wird in etwa 50 Einzelheften von durchschnittlich
8 bis 10 Bogen Umfang erscheinen, die wiederum in
12 Bände zusammengefaßt werden sollen.

Diese 12 Bände, von denen jeder sich aus einer Anzahl
von Einzeldarstellungen aufbauen wird, sind nach dem Anlageplan
des Gesamtwerkes die folgenden:

1. Die britischen Länder

2. Die skandinavischen Länder

3. Die mitteleuropäischen Länder

4. Die nordosteuropäischen Länder

5. Die südosteuropäischen Länder

6. Die romanischen Länder

7. Amerika

8. Afrika

9. Asien und Australien.

10. Die Orthodoxe Kirche auf dem Balkan und in
Vorderasien

11. Die Orthodoxe Kirche in Osteuropa

12. Die Altkatholische Kirche und die orientali-
lischen Kirchen

Der Subskriptionspreis ist für den Druckbogen von 16 Seiten
Großoktavformat auf nur 50 Pfs». festgesetzt. Mit der
ersten Lieferung ist im nächsten Winter zu rechnen. Nach
Abschluß des Gesamtwerkes, der in etwa 4 bis 5 Jahren
zu erwarten ist, sowie bei Abnahme einzelner Teile erhöht
sich der Bogenpreis auf mindestens 70 Pfg.

Alle, die die hohe Bedeutung dieses Planes erkennen, sind
aufgerufen, die Durchführung der großen Aufgabe durch
Subskription auf das Gesamtwerk zu unterstützen.

Es wird gebeten, Vorbestellungen zum Vorzugspreis

schon jetzt aufzugeben.

Leopold Klotz Wtfg Verlag/ Gotha

Die nächste Nummer der ThLZ erscheint am 11. November 1933.

Verantwortlich: Prof. D. W. Bauer in Göttingen, Düstere Eichenweg 14.
Verlag der J. C. Hinrichs'schen Buchhandlung in Leipzig C 1, Scherlstraße 2. — Druckerei Bauer in Marburg.