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Ausgabe: | 1933 |
Spalte: | 369-371 |
Autor/Hrsg.: | Buonaiuti, Ernesto |
Titel/Untertitel: | Ricerche Religiose. Vol. VIII, 1 - 6 1933 |
Rezensent: | Koch, Hugo |
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Theologische Literaturzeitung
BEGRÜNDET VON EMIL SCHÜRER UND ADOLF VON HARNACK
unter Mitwirkung von Prof. D. HERMANN DÖRRIES und Prof. D. Dr. GEORG WOBBERMIN, beide in Göttingen
HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR D. WALTER BAUER, GÖTTINGEN
Mit Bibliographischem Beiblatt in Vierteljahrsheften. Bearbeitet von Lic. Dr. phil. REICH und Lic. H. SEESEMANN, beide in Göttingen.
Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: halbjährlich RM 22.50
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VERLAG DER J. C. HINRICHS'SCHEN BUCHHANDLUNG, LEIPZIG C 1
58. JAHRGANG, NR. 21 14. OKTOB E R 1933
Spalte
Auslanddeutschtum und evangelische Kirche
(Usener)..................386
Dilthey: Von deutscher Dichtung und
Musik (Weinel) ..............385
Doerne Bildungslehre der evangelischen
Theologie (Feigel).............383
Fr ick: Das Evangelium und die Religionen
(Witte)...................371
Molitor: Aus der Rechtsgeschichte Bene-
diktinischer Verbände (Lempp)......382
Spalte
Nederlandsch Archief voor Kerkgeschiedenis
(Köhler)..................381
Ricerche Religiöse (Koch)..........369
R i v i e r e: Le dogme de la reclemption apres
St. Augustin (Krüger)...........
— Le dogme de la redemption (Ders.) . . )378
— Le dogme de la redemption chez s. Augustin
(Ders.)................;
Sancti Pachomii Vitae Graecae (Koch) . . . 375
Schelhaas: Delijdende Knecht des Heeren
(Budde)...................373
Spalte
Schrade: Ikonographie der christlichen
Kunst (v. Campenhauscn).........387
Schwartz: Geschichte der Reformation in
Soest (Lerche)...............381
T e n g b 1 a d: Syntaktisch-stilistische Beiträge
zur Kritik und Exegese des Clemens von
Alexandrien (Seesemann).........375
V o 1 z: Drei Schriften gegen Luthers Schmal-
kaldische Artikel von Cochläus, Witzel und
Hoffmeister (Wolf) ............379
Wendel: Das israelitisch-jüdische Gelübde
(Cramer)..................372
Ricerche Religiöse. Dirette da Ernesto Buonaiuti. Vol. VIII, 1
bis 6. Rom [37, Via Giulio Alberoni 7]: E. Buonaiuti 1932. (568
S.) gr. 8°. L 50—.
Religionsphilosophie und Religionsgeschichte.
Buonaiuti spricht S. 1 —5]über die Bedeutung des Wortes „Religio",
seine Ableitung bei Cicero, Lucrez und Späteren, und knüpft daran Gedanken
über den heutigen Stand der religiösen Erfahrung. — S. 97 bis
100 wendet er sich unter der Überschrift „II ,MaIigno'" gegen die
Anschauung Pettazonis, daß der „Dualismus" Zarathustras ein
„Reflex" des von Israel in die Verbannung mitgebrachten Monotheismus
sei, und er ist mit Ed. Meyer und anderen der Ansicht, daß umgekehrt
der Dualismus als religiöse Erfahrung aus Persien nach Palästina gekommen
sei. — S. 244 — 249 beleuchtet er, von der 5. Symphonie
Beethovens ausgehend, die Abwandlungen der drei „thematischen
Hauptmotive des Christentums": Schmerz, Glaube, Reich
Gottes. „Die Christen sind von der Oberfläche der Erde verschwunden.
Wann und wo wird das Christentum wiedergeboren werden ?" (S. 249).
— Fr. Montalto erörtert S. 101 — 117 die Beziehungen zwischen
Religion u. Philosophie in den Begriffen Metaphysik und Offenbarung
und in den Lehrsätzen von der Schöpfung, Erlösung, Dreieinigkeit
, Menschwerdung. — A. Tilgher stellt S. 155—162 die Grundgedanken
des Buddhismus in ihrer Stärke und in ihrer Schwäche
heraus. Zum Brahmanismus steht Buddha genau wie Tolstoi zum
Christentum: er ist sein treuester Schüler und zugleich sein grimmigster
Feind (S. 160). „Das Nirwana ist all das, was die Welt des Vergänglichen
und ist all das nicht, was die Welt des Vergänglichen ist"
Dogmengeschichte. Fr. Heiler entwickelt S. 16—39 die
Grundgedanken und Grundformen der nachephesinischen Madonnenverehrung
in der östlichen und in der abendländischen
Kirche, wie auch im Protestantismus. Es ist der Schluß seines in der
„Hochkirche" 1931, S. 172—209 zuerst veiöffentlichten Aufsatzes, dessen
erster Teil im vorigen Bande VII (1931), S. 390—409 in italienischer
Übersetzung abgedruckt war.
Biblisches A. T. J. Zoller „Job und der Knecht Gottes"
S. 223 —233, handelt über das „große Warum?" und „die große Tragödie
die im biblischen Buche Job und im großen Buche des Lebens" beschlossen
sind, sowie über die Ähnlichkeit und die Verschiedenheit zwischen der Gestalt
Jobs und der Gestalt des Gottesknechts bei Deuterojesaia. — NT. A.
Goethals, „La gloriasupremadi I srael e ", S. 391—394, glaubt
daß der vielverhandelte Vers Rom. 9,5 zuerst von Marcion und dann wieder in
kirchlichem Sinne verfälscht worden sei und ursprünglich gelautet
habe: üVv ot rcerrepee, xal ot rcQomüActi, oiv 'iriaoü; Xqiotöc, 6
xupioc, f|ua)v, xai u>v jiqcötov weöc,, öc. eoxiv eüÄovT|TÖ? elc, toijc,
aldVva,; äu,f|v.
Kirchengeschichte. Altertum. A. Pincherle schließt
S. 118 — 143 seine Untersuchung über „Das Jahrzehnt der Vorbereitung
des hl. Augustinus (386—396)" (R. R. VI, 1930,
S. 15—38 u. VII, 1931, S. 30—52) mit einer Würdigung des Gedankengehaltes
seiner Schriften von Contra Adimantium bis zur Übernahme
des Bischofsamtes: schon in der genannten Schrift und in De sermone
Domini in monte zeigt A. nunmehr eine volle Vertrautheit mit der hl.
Schrift A. u. NTs, aber in Kampfstellung gegen den Manichäismus be-
(S. 159). — S. 385—389 zeigt er den Idealismus am Scheide- I tont er die Freiheit des Willens, lehrt er eine Vorherbestimmung post
weg": der namentlich von Benedetto Croce vertretene itali- praevisa merita oder richtiger post praevisam fidem, betrachtet er das
enische Neuhegelianismus sei halb Christentum u. halb Idealismus und 1 initium fidei als Werk des Menschen, den Gnadenbeistand vor allem als
müsse sich nun entscheiden für jenes oder für vollen Atheismus. In ! geistige Erleuchtung und als Krönung des menschlichen Strebens; die
einem Nachwort sucht Buonaiuti den deutschen Idealismus als eine
„Laisierung" des in der Rechtfertigungslehre Luthers steckenden Immanentismus
zu erklären, und er findet die Rettung nur in der Rückkehr
zum ursprünglichen kirchlichen Christentum ohne die jesuitische „Säcu-
Frage nach dem Verhältnis von Vorherwissen und Vorherbestimmung
beschäftigt ihn weiter, aber nicht im Zusammenhang einer Gnadenlehre,
sondern nur als Einwurf von manichäischer Seite. Er erkennt einen
Niedergang der Menschheit durch die Schuld der Stammeltern, sieht
larisierung" der sittlichen Fragen. — S. 481—485 hebt Tilg her den I aber darin eine Strafe, eine Lage, die das Tun des Guten besonders
tiefgreifenden Unterschied zwischen den beiden Grundmythen der
hellenischen Welt und des Christentums „Ewige Wied erkehr oder
Erlösung" hervor, der Welt des bloßen Verstandes oder Denkens
und der Welt des Glaubens und der Hoffnung. — Fr. dal Monte
sucht S. 280-316 in einem kurzen Überblick über die Nachfolgerund
die Kritiker Kants in Deutschland, Italien und Frankreich nachzuweisen,
daß schließlich nicht nur jede Theologie, sondern auch jede Metaphysik
und Philosophie auf einen „Fideismus" hinauslaufen. — M. E1 iade
spricht in seinem Aufsatz „II Rituale Hindu e la vita interi-
ore" S. 486 — 504 von den religiösen Werten des vedischen Opferrituals
, die neben den magischen nicht genügend beachtet worden seien;
er erläutert in dieser Hinsicht die Begriffe dharma, radhana,
ramadhi, siddha, mudra, mantra.
erschwert. Den ungetauft sterbenden Kindern spricht er ein jenseitiges
Leben ohne Lohn und ohne Strafe zu. In Ad Simplicianum (etwa 397)
aber beginnt dann die neue Gnadenlehre. S. 135 f. beschäftigt sich P.
mit der Schwierigkeit bezüglich einer Bekanntschaft A.s mit dem Ambrosiaster
, in ep. 82, 24, die in dieser Ztg. 1931, S. 440 gestreift wurde.
— H. Koch weist S. 6 — 15 in Fortsetzung seiner Abhandlung über
„Das Nachleben Cyprians in der altchristlichen Literatur
", zunächst in Afrika (R. R. VI u. VII, 1930 u. 1931), in den
drei donatistischen „Märtyrerakten", die uns eine Laune des Schicksals
überliefert hat, der Passio Donati et Advocati, der Passio Marculi
sacerdotis Donatistae und der Passio Isaac et Maximiani (M L 8, 752
bis 774) neben Zügen, die den Märtyrerakten gemeinsam sind, besondere
cyprianische Erinnerungen nach. — S. 317-337 beantwortet er die
3G9 370
Uvü.