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Ausgabe:

1933

Spalte:

321

Titel/Untertitel:

Jahrbuch der Jüdisch-Literarischen Gesellschaft. XXII 1933

Rezensent:

Dalman, Gustaf

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung

BEGRÜNDET VON EMIL SCHÜRER UND ADOLF VON HARNACK

unter Mitwirkung von Prof. D. HERMANN DÖRRIES und Prof. D. Dr. GEORG WOBBERMIN, beide in Göttingen

HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR D. WALTER BAUER, GÖTTINGEN

Mit Bibliographischem Beiblatt in Vierteljahrsheften. Bearbeitet von Lic. Dr. phil. REICH und Lic. H. SEESEMANN, beide in Göttingen.

Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: halbjährlich RM 22.50

Manuskripte und gelehrte Mitteilungen aind ausschließlich an Professor D. BAUER in Göttingen. Düstere Eichenweg 46, au senden,
Rezensionsexemplare ausschließlich an den Verlag. Gewlhr für Besprechung oder Rücksendung von unverlangt gesandten Rezensionsexemplaren
, besonders noch bei Zusendung nach Güttingen, wird nicht übernommen.

VERLAG DER J. C. HINRICHS'SCHEN BUCHHANDLUNG, LEIPZIG C 1

58. JAHRGANG, NR. 18 2. SEPTEMBER 1933

Spalte

Addison: The Renewed Church of the
United Brethren (Shawe).........329

Eißfeldt: Der Gottesknecht bei Deutero-
jesaja (Jes. 40 55) im Lichte der israelitischen
Anschauung von Gemeinschaft und
Individuum (Budde)............323

Hebrew Union College Annual (Dalman). . 321

Spalte

Jahrbuch der Jüdisch-Literarischen Gesellschaft
(Dalman)..............321

Jaspers: Die geistige Situation der Zeit
(Winkler)..................332

Mumm: Der christl.-soziale Gedanke (Herz) 333

Piper: Gottes Wahrheit und die Wahrheit
der Kirche (Wobbermin).........330

Spalte

Schmidt: Minucius Felix oder Tertullian?
(Krüger)..................326

Schuster: Methodik des evang. Religionsunterrichts
an höh. Lehranstalten (Feigel) 334

Vogelsang: Der angefochtene Christus bei
Luther (Kattenbusch)............326

Jahrbuch der Jüdisch-Literarischen Gesellschaft (Sitz: Frankfurt 12—17; 22,17—19 mit Heranziehung anderer Teile des

a. M.) XXII. Frankfurt a. M.: J. Kauffmann 1931/32. (VI, 420 u. Gesetzes mit dem Resultat, daß sie als spätnachexilisch

XVlll hebr. S.) 8°. RM 14—. : zu betrachten sind. W. J. Chapman gibt S. 151—168

Für die Exegese des A. T. leistet S. Grünberg S. 213 : eine Tabelle der chronologischen Data der Geschichte

Beiträge, sene haslphe 'izzim 1. K. 20,23 meinen die j Judas und Israels und der Assyro-Babylonier zwischen

Heere der Syrer und Israeliten, welche Ziegenhaufen 75,°—™0 Y- ChY mit Erörterung der Einzelheiten. Das

(vgl. ar. hasab, hausab) gleichen, nimlahü jes. 51,6 j "ahelVYer,hdltl,1.s des Targums zu Rroyerbia zur Ubersetzung

) s ' • ' .• 's , . , .:, J* . '„ der LXX wird von A. Kamuika S. 168—91 aufgewiesen,

kommt von mälah = arab. mahal unfruchtbarsein, nasü | Nach S. B. Finesinger S. 193-228 wurde das Schofar,

Klgl. 4,15 kommt von nüs = nüa' „sich bewegen", vgl. j dessen Schall man eine Übel vertreibende Kraft zuschrieb,

arab. näs, näd, nä'. F. E. Laupheimer bietet S. 161 ursprünglich am 10. des 7. Monats als dem ursprüng-

bis 211 eine bedeutsame Erörterung der Sabbatgesetze j liehen Neujahrstag geblasen, und erst später auf den

nach den außerpentateuchischen Quellen, verglichen mit i 1- des 7. Monats übertragen, nachdem dieser zum Neu-

der rabbinischen Rechtstradition. Resultat: das Thora- jahrstag geworden war. Am Versöhnungstag des 10. des

gesetz vom Sabbat ist ins Leben Israels übergegangen, j 7. Monats fiel offiziell das Blasen weg, war aber in nach-

aber von extremen Gruppen übersteigert worden; die talmudischer Zeit noch nicht ausgestorben. S. H. Blank

Aufgabe bleibt, alle neuen Lebensformen den sabbati- i beschreibt ein jetzt dem Hebr.-Union College gehöriges

sehen Grundprinzipien zu unterstellen, ohne das Leben ! Manuskript des hebr. Textes der Propheten außer Jere-

selbst zu Zerstörern Der biblische Esra nach der jüdi- | und Hagiographen, das 1867 von Köhler in Leipzig

sehen Erinnerung an seinen Zug, seinen Todestag und verkauft wurde und vielleicht aus der Krim stammt; es

sein Grab, auf ihn zurückgeführte Synagogen und Hand
Schriften, sein hundertjähriger Schlaf wird von S. Grünberg
S. 213—44 erörtert. Die von M. Stern gesammelten
urkundlichen Mitteilungen aus Regensburg
S. 1 — 124 sind bedeutsam für den Charakter von Ri
tualmordprozessen. Einer eigenartigen ethischen Bewe

repräsentiert eine späte Entwickelung der Ben Naphtali
Tradition wohl im 14. Jahrhundert. Sehr willkommen
ist S. 257—351 H. Lichtenstein's Behandlung der „Fastenrolle
" nach Inhalt und Text, der letztere wird mit
handschriftlichen Lesarten vollständig mitgeteilt. E.Stern
findet S. 353—71 im homiletischen Midrasch als Sitte

euns die in Litauen im vorigen Jahrhundert ihren Ur- , die Form eines verheißungsvollen Abschlusses der Ho-

sprung hatte, gilt S. 293—393 E. Carlebach's färben
reiche Schilderung des „Mussar". L. Lamm berichtet
S. 147—149 über das Memorbuch von Oeffingen, M.
Auerbach S. 125—146 über die Braunschweiger Rabbinerversammlung
von 1844. M. J. Japhet S. 245—282
über Rabbi M. Wetzlar, M. Wilensky S. 283—92 über
den rätselhaften Buchtitel sepher hak-korhä für eine
Schrift Abulwalids in alten grammatischen Handschriften
, M. Stern S. 401—20 über das Vereinsbuch des Berliner
Beth Hamidrasch 1743—83, dessen hebr. Text am
Schluß mitgeteilt wird.
Greifswald. G. Dalman.

Hebrew Union College Annual. Board of Editors: David Philip-
son, Jacob Z. Lauterbach, Julian Morgenstern, Sheldon H.
Blank. Vol. VIII—IX. Cincinnati: Hebrew Union College 1931
bis 32. (V, 746 S.) gr. 8°.
In Fortsetzung der Abhandlung über das Bundesbuch
des Gesetzes in Annual VII untersucht J. Morgenstern
S. 1 — 150, 741—46 die hukklm desselben Ex. 21,

mibe mit Vergleichung Philos und der stoischen Diatribe.
Der gaonäischen Literatur der nachtalmudischen Zeit
und ihrer Benutzung in Palästina und Babylonien gilt S.
373—441 die Arbeit von V. Aptowitzer. S. 443—80
werden die Predigten von E. Luntshitz (f 1619) von J.
Bettan besprochen, S. 481—492 (hebräisch) die Juden
von Tanger durch J. M. Toledano, S. 493—509 die Melodie
des Kol Nidre Gebets am Versöhntage (mit Noten)
von A. Z. Idelsohn, S. 511—23 die Mitwirkung von
Frauen beim Gottesdienst in biblischer und späterer
Zeit von M. Friedmann. 5. 525—603 gibt A. H. Düker
eine Bibliographie der russisch-jüdischen Historischen
Zeitschrift, die 1930 zum letzten Mal erschien. Eine
psychoanalytische Studie des Judentums von A. Cron-
bach macht S. 605—740 den Schluß. Das Geschlechtsleben
und das Verhältnis von Vater und Sohn wird als
Motiv biblischer Erzählungen und Vorschriften, aber
auch von späteren jüdischen Sitten, behauptet, dann
eine Kritik der Psychoanalyse mitgeteilt.
Greifswald. G. Dalman.

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