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Ausgabe:

1932

Spalte:

169-170

Autor/Hrsg.:

Preisendanz, Karl (Hrsg.)

Titel/Untertitel:

Papyri Graecae Magicae. Die griechischen Zauberpapyri. II 1932

Rezensent:

Bauer, Walter

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung

BEGRÜNDET VON EMIL SCHÜRER UND ADOLF VON HARNACK

unter Mitwirkung von Prof. D. HERMANN DÖRRIES und Prof. D. Dr. GEORG WORBERMIN, beide in Göttingen

HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR D. WALTER BAUER, GÖTTINGEN

Mit Bibliographischem Beiblatt in Vierteljahrsheften. Bearbeitet von Lic. Dr. phil. REICH und Mag. theol. H. SEESEMANN, beide in Göttingen.

Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: halbjährlich RM 22.50

Manu-'». .... und anlehne Mitteilungen sind a u > s c Ii 1 i e ß I i ch an Profeeenr D. BAUER in Güttingen, Düitere Eichenweg 46. tu -enden,
Rezensionsexemplare ausschließlich an den Verlag. Gewähr für Besprechung oder Rücksendung von unverlangt gesandten Rezensionsexemplaren
, besonders noch bei Zusendung nach Güttingen, wird nicht übernommen.

VERLAG DER J. C. HINRICHS'SCHEN BUCHHANDLUNG, LEIPZIG C 1
57. JAHRGANG, Nr. 8 9. APRIL 1932

Spalte

Bauhofer: Das Metareligiöse (Wobbermin) 184
Boutflower: Dadda-'Idri (Duensing) . • 171
Ficker: Druck und Schmuck des Gesangbuches
für die Provinz Sachsen und Anhalt
(Usener)................ 191

Grill: Die Gewittertheoplianie iin Alten

Testament (Wendel)............ IM

Jülicher: Einleitung in das Neue Testament
(I.ietzmann)............. 1/2

Lortz: Kardinal Stanislaus Hosius (Lerche) 180

Spalte

M a h 1 i n g: Kurze homiletische Einführungen

zu den altkirchlichen Evangelien (Usener) 100

Niebergall: Kurze homiletische Einführungen
zu den alten Episteln (Ders.). . . 100

Pähl: Quellenstudien zu Luthers Psalmen- jS t ä h 1 i n : D. dtsch. Jugendbewegg. (Brunotte) 1

Übersetzung (Kohlschmidt)........ 176'Strcwe: Die Canonessammlung des Diony-

Papyri Graecae magicae (Bauer) ...... 160 sius Exiguus in d. ersten Redaktion (Dörries) 174

Spalte

R e d e r n : Segensspuren im Leben von Gräfin
Elisabeth von Waldersee (Lerche).....184

Schlipköteru. Böhme: Der Kampf um
die Ehe (Macholz).............186

P a r p e r t: Das Wiederaufleben des Mönch

tums (Lerche)...............187

Pastor: Geschichte der Päpste (Hashagen) 184

Turner: Ecclesiae Occidentalis monumenta

Juris antiquissima (Ders.).........174

Uckeley: Beichte u. Abendmahl (Usener) 100

Die Preise der hier angezeigten vor dem 1. VII. 1031 erschienenen deutschen Bücher dürften inzwischen im allgemeinen entsprechend der

Notverordnung vom 8. XII. 1031 um mindestens 10% gesenkt sein.

Papyri Graecae magicae. Die griechischen Zauberpapyri. II. Hrsg.
u. übers, v. Karl Preisendanz. Unter Mitarbeit v. Erich Diehl,
Sam Eitrem, Adolf Jacoby. Leipzig: B. G. Teubner 1031. (XV,
216 S. u. 3 Taf.) gr. 8°. geb. RM 20-

VII, 235 würde ich öid navroc, mit „beständig" wiedergeben, statt
„durchs All". VII, 713 sind die xüqioi 86lyn,c; nicht „Herren des
Ruhms", sondern „Herren der (himmlischen) Herrlichkeit". XII, 365
Tapr/ov> öotquxov = „Scherbe eines Pökelfasses", statt „Scherben für

Mit dem zweiten Band ist die Herausgabe von i Fisch/ XIII> 362 = 687 «eXH xai teIoc, „Anfang und Ende" für

Text und Übersetzung der griechischen Zauberpapyri Qott (wie ^«f z.-p- 283,6)' nchn.weiüe u"d ^"m"^''^^; 63I

4 - j- j j j. l. • x j. 4i- u u. o. wäre ootjmk besser als mit „Diener oder „Knecht mit „Sklave

vollständig geworden und es stehen jetzt wesentlich nur , 2U übersetzen. 0str. 2,35 ist „Hungeriosigkeit" doch kein überzeugen-

noch die Indices (s. Bd. I S. XI) aus. Der Inhalt greift | der Ersatz für „Appetitlosigkeit".

diesmal insofern etwas Über den Titel hinaus, als auch | An Druckfehlern habe ich nur wahrgenommen: XII, 270 JuatfEU

einige verwandte Stücke auf Pergament, Ton und Holz 1 <ti)ar. XXVI, 18 et. s. V ZI. 0 v. u. (Vorrede) ist „(S. 220)" wohl

und gelegentlich sogar etwas Koptisches (Nr. XLVIII) | durch „(S. X)" zu ersetzen.

aufgenommen worden ist. Über die Stoffabgrenzung Göttingen. w. Bauer,
nach inhaltlichen Gesichtspunkten wird niemand mit dem

Herausgeber rechten wollen; wir sind dankbar für das, | Grill, Dr. P. Severin: Die Gewlttertheophanie im Alten Testa-

was wir bekommen haben und bedauern nur, daß die j ment. Exegetische Studie. Wien: A. Reisser 1031. (II, 102 S.)

Not der Zeit die Erfüllung des Verlangens nach einem = Heiligenkreuzer Studien Bd. l. 5- s.

kurzen sachlichen Kommentar (s. Th. Lz. 1929, 103) Die Bedeutung der vorliegenden Themastellung

unmöglich gemacht hat. Ob wohl etwas von dem zu rechtfertigt zunächst kein geringeres als das Problem des

diesem Zweck gesammelten Stoff in den Registerband ! Jahwe-Namens wie des Ursprungs der Jahwe-Religion.

Aufnahme finden kann? Wie Vieles könnte eine solche Untersuchung bezüglich

Die in Band I S. IX f. mitgeteilte Liste der heraus- der Bedeutung des Natur-Erlebens für Israels Frömmig-
zugebenden Stücke hat durch neu auftauchende eine keit erhellen, etwa in Ergänzung zu dem, was in letzter
nicht unerhebliche Bereicherung erfahren. Einige, die Zeit über das Geschichtserleben gesagt wurde,
damals angekündigt waren, sind jetzt übergangen, Nr. Sowohl die historische wie die psychologische Pro-
XXV a dort (Ox. 924) und XXXV a ohne weitere Be- blemstellung liegt aber außerhalb des Gesichtskreises
merkung, Nr. XL (Leid. Y), weil er sich unterdessen als I des Verfassers. Seine Tendenz ist vielmehr eine apolo-
eine Schülerarbeit erwiesen hat (II S. 177, 1). Nicht j getische, „die absolute Glaubwürdigkeit (seil, des A.T.)
klug geworden bin ich aus der Bezifferung der Pap. ! mit Hilfe der Meteorologie (zu) beweisen". Zwar ist
Rainer im neuen Inhaltsverzeichnis (II S. VIII). Die j offensichtlich, daß für sachliche Forschung gerade die
Stücke XLI—XLVI sind hier als (Pap.) Rain, mit Zah- I Frage nach der geschichtlichen Wirklichkeit von Gelen
versehen, die weder mit der Vorrede des 1. Bandes, I witter-Erlebnissen im einzelnen Berichtsfalle eine durch-
noch mit den dieser zustimmenden Angaben auf S. 179 f. i aus nebensächliche ist; man könnte aber dennoch glauharmonieren
. Rain. 12 ist im einen Fall ein Fiberamulett ben, bei Gelegenheit etwas Gewichtiges über die Wesensund
führt im Inhaltsverzeichnis des 2. Bandes die Nr. | art israelitischer Religion zu erfahren. Aber die „Er-
XLIII, im anderen Fall das Fragment eines Knebelzau- j klärungen" sind nicht selten so geartet, daß man sich
bers und figuriert als Nr. XLVI. | fragen muß, ob sie selbst im Kreise der Ordenshörer

Christliche Papyri nehmen wenig Raum ein (S, J Grills ernst genommen werden können. „Ungezwungen

189—208). Mit der Sammlung sämtlicher christlicher i zu verstehen" ist z. B. (S. 88), daß Habakuk realiter

Amulette konnte sich diese Ausgabe nicht beschweren. 1200 Kilometer weit durch einen Gewittersturm ge-

Die Hauptstücke des neuen Bandes sind die großen trieben wurde! Aus seiner dogmatischen Gebundenheit

Zaubertexte aus London (Brit. Mus. 121. 122), Leiden macht der Verf. denn auch kein Hehl; stellt er doch so-

(V. W.) und Oslo (1). Aber auch die Stücke geringe- ' gar ausführliche „dogmatische Leitsätze" (z. B. über das

ren Umfangs enthalten viel Wertvolles, sprachlich und modale Wunder) an den Anfang seiner Studie, die er

sachlich Lehrreiches. wiederum eine „exegetisch-dogmatische" nennt. Der

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4 APR 1932