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Ausgabe: | 1932 |
Spalte: | 409-412 |
Autor/Hrsg.: | Buonaiuti, Ernesto |
Titel/Untertitel: | Ricerche Religiose. Vol. VII 1932 |
Rezensent: | Koch, Hugo |
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Theologische Literaturzeitung
BEGRÜNDET VON EMIL SCHÜRER UND ADOLF VON HARNACK
"nter Mitwirkung von Prof. D. HERMANN DÖRRIES und Prof. D. Dr. GEORG WOBBERMIN, beide in Göttingen
HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR D. WALTER BAUER, GÖTTINGEN
Mit Bibliographischem Beiblatt in Vierteljahrsheften. Bearbeitet von Lic. Dr. phil. REICH und Mag. theol. H. SEESEMANN, beide in Göttingan.
Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: halbjährlich RM 22.50
Maiiu.kripte und Belehrte Mitteilongen »ind « u > s c h 1 i e 41 i ch an Profeaaor D. BAUER in Göttingen, Düatere Eichenweg 46, au eenden,
Reaenaionaeaemplare a u a a e h 1 i e 6 1 i c h an den Verlag. Gewähr für Beaprechung oder Rüekaendung von unverlangt geaandten Keaenaiona-
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VERLAG DER J. C. HINRICHS'SCHEN BUCHHANDLUNG, LEIPZIG C 1
57. JAHRGANG, NR. 18 2 7. A U G U S T 1932
Spalte
Cook: The religion of ancient Palestine in
the light of archaeologie (Meinhold) . . . 416
Ehrt: Das Mennonitentum in Rußland
(Lerche)...................425
Engberding: Das eucharistische Hochgebet
der Basileioshturgie (Koch) .... 419
Erazer: Mensch, Oott und Unsterblichkeit
(Benckert) .................412
Efarnack: Studien zur Geschichte des
Neuen Testaments u. d. alten Kirche (Bauer) 41 7
~~ Vom inwendigen Leben (Usener) .... 429
Hoffmann: Die Jesuiten in Brieg (Eberlein) 423
Spalte
Keller: Der Weg der dialektischen Theologie
durch d. kirchliche Welt (Wobbermin) 426
K ö h n e: Die Ehen zwischen Christen und
Heiden (Seesemann)............419
Leisegang: Kirche und Volk (Usener) . . 430
Max: Martin Opitz als geistlicher Dichter
(Eberlein)..................421
Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands
und der Schweiz (Lerche)......420
Müller: Der Kampf zwischen politischem
Katholizismus u. Bismarcks Politik i. Spiegel
der Schlesischen Volkszeitung (Alberty). . 425
Peet: A Comparative Study of the Litera-
Spalte
tures of Egypt, Palestine, and Mesopota-
mia (Kühl).................415
Reusch: Der Islam in Ost-Afrika (Strothmann
) ....................414
Ricerche Religiöse (Koch)..........409
D. Saganer Jesuiten u. ihr Gymnasium (Alberty) 424
Sattler: Die Wiederherstellung des Benediktiner
-Ordens durch König Ludwig I.
von Bayern (Schornbaum).........424
Schreiber: Das deutsche Volkstum und
die Kirche (Schowalter)..........429
Schulze: Erziehung u. Evangelium (Redeker) 430
Steffes: Die Abrüstung (Schowalter) . . . 428
Die Preise der hier angezeigten vor dem 1. VII. 1931 erschienenen deutschen Bücher dürften inzwischen im allgemeinen entsprechend der
Notverordnung vom 8. XII. 1931 um mindestens 10% gesenkt sein.
Ricerche Religiöse. Dirette da Ernesto Buonaiuti. Vol. VII.
Rom [(37) Via Giulio Alberoni 7]: E. Buonaiuti 1931. (568 S.)
gr. 8°. L. 50.
Religionsphilosophisches und Re1igionsgeschicht■
wie sie schon Paulus und der Verfasser des vierten Evangeliums hergestellt
hätten. — Fr. Michelini entgegnet in seinen Ausführungen
über „Disziplin und Glaube" (S. 154-161) dem gegen die
modernistische Bewegung erhobenen Vorwurf, daß sie gegen die in
Nches. Mariano Maresca erörtert in seiner „Einführung in i jeder kirchlichen Gemeinschaft notwendige Disziplin verstoße, mehr
eine philosophische Theorie der Religion" (S. 104—121) I niederreiße als aufbaue und unter dem Vorgeben, die Seele der Kirche
"ach einer Klarstellung der in Betracht kommenden Begriffe (Religion j zu erneuern, ihren Leib zerstöre, und er legt dar, daß weder zu einem
aLs geistige Innenform, Religion als besondere Äußerung des Einzel- 1 wahren religiösen Leben eine unfehlbare Autorität notwendig sei noch
lebens und als Ausdruck des Gemeinschaftslebens) die Frage nach dem
Wesen der Religion und der religiösen Betätigung. Derselbe beleuchtet
S. 214 — 226 „Die Religion als Ausdruck des Gemeinschaftslebens
" unter den Gesichtspunkten: religiöses Bekenntnis,
Dogma, Ketzerei, Kult, Gebet, Religion und Politik, und S. 289—312
..Die Geltung der Religion als geistige Form", indem er
zur Erhaltung einer religiösen Gemeinschaft eine so eiserne äußere und
innere Disziplin, wie sie die katholische Bürokratie fordere. — Fr. Heilers
Aufsatz „Die Mutter Gottes im Glauben und im Gebet
der ersten Jahrhunderte" (S. 390-409) ist, was freilich
nicht mitgeteilt wird, eine italienische Übersetzung seiner schönen Ausführungen
in der Sondernummer der von ihm herausgegebenen „Hoch-
'hre Unabhängigkeit von aller Philosophie und ihre innere Selbstrecht- ( kirche" 1931 H. 6/7 (S. 172 — 186) über den Madonnenglauben bis zum
fertigung als geistige Erfahrung darlegt. — J. Zoll er erklärt S. 255 Konzil von Ephesus und das dort aufgestellte Dogma von der Gottes-
°is 259 die Tefillin", die auf Stirne und Händen getragenen ' mutter. — E. Costa setzt S. 227 — 241 seine in Bd. V, 1929, S. 412
..Phylakterien", deren „totemistischen" Ursprung er in Bd. V, 1929, I bis 428 begonnene Abhandlung „Das Wesen des Wirklichen bei
S- 178 f. abgelehnt hat, als Ersatz für ursprüngliche zauberabwehrende
Tätowierung und die sie ablösende Einzeichnung des Gottesnamens auf
der Haut. — In der Skizze „Evangelium" (S. 308—312) wirft
Buonaiuti einige Blicke auf die Bedeutung des Wortes EÜavYeXiov
von Homer bis zum N.T. — R. Otto gibt S. 25 — 29 die Übersetzung
Duns Scotus" fort und untersucht die Frage des „Ich" und der Erkenntnis
beim Doctor subtilis, mit dem Ergebnis, daß dieser oft genug
die „Objektivität" der Erkenntnis im Fortschritt der Menschheit in der
Wahrheitserkenntnis behaupte, daß also die „objektive Wahrheit", die
objektive Erkenntnis" nicht zu einem „Einzel-Ich", sondern zu einem
e'ner an das Gleichnis vom „Verlorenen Sohn" erinnernden Er- 1 „Allgemein-Ich", „allen Ichs des Menschengeschlechts" in Beziehung
Zählung aus der Bhakti-Religion, erklärt die Ähnlichkeit nicht aus einer | stehe, was einen entschiedenen „Antiagnostizismus" bedeute. Dann stellt
Abhängigkeit, sondern aus „zusammenlaufender Gestaltung", und hebt j er dieses Ergebnis in die Geschichte des mittelalterlichen Denkens hinein.
den tiefgreifenden Unterschied in den Grundgedanken der beiden Er
Zählungen hervor. - J. Schnitzer vergleicht in seinem Aufsatz
»Modernismus und Prophetie im heutigen Islam" (S. 147
bis 153) mit der modernistischen Bewegung im Katholizismus ähnliche
Biblisches. A.T. In dem kleinen Aufsatz „Kosmogonie
und Sabbat" (S. 60-62) erklärt J. Zoll er den Bericht von der
Schöpfung in 6 Tagen und der Gottesruhe am 7. Tage aus der Absicht
dem Sabbat als nationaler Einrichtung einen göttlichen Ursprung und
Erscheinungen im heutigen Islam, namentlich den „Babismus", der eben- ; religiösen Untergrund zu geben. Das ist nicht neu, aber er verweist
falls die Religion aus ihrer Erstarrung erwecken und auf die Höhe der j für solchen Erzählungsbrauch auf den Talmud und findet das Ergebnis
8egenwärtigen Wissenschaft und Kultur erheben will, anderseits aber im j durch sprachliche Erwägungen bestätigt. — A. Cavalli macht S 558
Unterschied vom Modernismus mehr die praktischen Bedürfnisse im Auge
bat. — s. 518—526 berichtet derselbe unter dem Titel „Nochmals
die Mannweiblichkeit und die Primitiven" über die
Angriffe und Einwände, die das Buch von Winthuis über das Zwei-
ßeschlechterwesen (Bd. V, 1929, S. 245-250) bei seinen Missionsbrüdern
hervorgerufen hat, und über die Entgegnungen des Angegriffenen.
Dogmatisches u n d Do gm en ges ch i ch 11 iches. Buonaiuti
knüpft S. 97-103 an R. Ottos Erkenntnis von der grundlegenden
Bedeutung des Gegensatzes von „Fleisch und Geist" für die lebendige
Entwicklung der biblischen Lehre an und erblickt im geschicht-
bchen Christentum eine Verbindung der „individualistischen Anthropologie
" der Griechen mit der „korporativen Anthropologie" der Juden,
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Ü-J5 Tito
bis 560 zum Traume von der Bildsäule aus 4 verschiedenen Metallen
und ihrer Deutung im Buche Daniel c. 2 auf Hesiods Werke und
Tage" aufmerksam, wo die 4 Metalle den Entwicklungsgang der Menschheit
kennzeichnen. — N.T. J. Zoll er setzt in seiner Abhandlung
„Die Bergpredigt und die bi b 1 i sch - rabbi nische Literatur
" (S. 497—517) die Bergpredigt in die hebräische Umwelt hinein
, in der sie gehalten wurde, indem er sie aus dem A.T. und dem
rabbinischen Schrifttum beleuchtet, die Übereinstimmung (?) auf sittlichem
Gebiet und im Gebet und die tiefgreifenden Unterschiede im
Glauben herausstellt. Er ist sich bewußt, nichts Neues vorzutragen
mit Ausnahme seiner Ausführungen über die „Armen im Geiste"'
(S. 503 ff.). Hier deutet er nämlich, allerdings wenig überzeugend,
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