Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1932 Nr. 12

Spalte:

287-288

Autor/Hrsg.:

Birnbaum, Walter

Titel/Untertitel:

Wider die Front des Gottlosentums 1932

Rezensent:

Usener, Wilhelm

Ansicht Scan:

Seite 1

Download Scan:

PDF

287 Theologische Literaturzeitung 1932 Nr. 12. 288

erfährt, auf die neuere ziemlich wenig eingegangen, am j ich nach meiner 21/, Jahrzehnte in einer großen Stadt
meisten noch auf Schleiermacher und Ritschi. Ein Mehr ! des Westens an einer Gemeinde, die großen Teils aus
in dieser Beziehung hätte allerdings die systematische j Industriearbeitern bestand, gewonnenen Erfahrung die
Gedankenentwicklung, in der S. Meister ist, unterbrochen, j äußere Lage des Industriearbeiters nicht ganz so düster
auch den so schon ganz beträchtlichen Umfang des j ansehen wie der Verfasser, für manchen tüchtigen Ar-
Werkes — beide Bände zusammen beinahe 1300 Seiten j beiterjungen gab es immer die Möglichkeit eines Auf-
— zu sehr erweitert. Vielleicht hätte der Verfasser sich j stiegs, wie manche wurden Kaufleute, Beamte, Lehrer,
kürzer fassen können; es wäre der Verbreitung und dem ; Aber das sind kleine Ausstellungen, die bei dem großer*
Studium seines Werkes förderlich gewesen. In der Ge- j Wert der Schrift wenig ausmachen, auf knappem Raum
schichte der protestantischen Theologie wird es jeden- ! enthält sie erstaunlich Vieles und Wertvolles. Fern von

falls wegen der Klarheit und Geschlossenheit, der Innerlichkeit
, Weite und Freiheit seiner Gedanken einen
Ehrenplatz einnehmen.

Königsberg, Pr. M. Schulze.

Birnbaum, Walter: Wider die Front des Gottlosentums.

Abwehr oder Verkündigung. Potsdam: Stiftungsverlag 1931. (62 S.)
gr. 8°. kart. RM 1.80.

Eine aufrüttelnde, den ganzen Ernst der Lage aufallem
Pathos ist sie von starker Glaubenszuversicht getragen
. Bemerkenswert die Tatsache, daß auch die Freidenker
zugeben, daß sie jetzt die Arbeit der Kirche
gegen das Freidenkerturn spüren.

Pouch bei Bitterfeld. Wilhelm Usener.

Nachtrag.

Zu ThLZ 1932, Nr. 8, Sp. 170: Grill: Gewittertheophanie im A.T.
Einem Wunsch des Herrn Professors Grill möchte ich gerne nachzeigende
, aber doch auch mut- und glaubensvolle Schrift; | kommen und mitteilen, daß seine Erklärung der Entführung Habakuks

ihr besonderer Wert besteht darin, daß sie nicht an ( nicht, wie ich sie faßte, sondern so verstanden werden soll: „Habakuk

befand sich bereits in Babylonien in der Nähe der Golah und wurde,
d. h. aber nur innerhalb Babyloniens, durch einen Gewitter-Sturm zum
Gefängnis Daniels hingedrängt.". Der Text, Zusätze zu Daniel, Bei und
der Drache, Vers 35, sagt allerdings deutlich das Gegenteil aus. Aus

äußeren Dingen hängen bleibt, sondern in die Tiefe der
Probleme einführt, nicht Abwehr, sondern Verkündigung
ist es, worauf es ankommt. Verf. gibt einen Überblick
über den Aufmarsch des heutigen Freidenkertums, zeigt

die treibenden Kräfte und geistigen Hintergründe auf ! *err F°™"""ung der rezens.ert« &hnft - ™

„*,A „„:__ii j.u j »« , l war der genannte Sinn auch nicht zu ersehen. Sie lautet auf S. 88.

und erörtert seine Methoden. Man merkt dem Verf. da- | ijDie übertragung ist keine fabeihafte oder mirakulose von Judäa nach

bei an, daß er seit langem in diesen Dingen mitten drin , Babylon, sondern die Hinführung des Propheten Habakuk zur Löwen-

Steht, ebenso seinen Ausführungen Über Freidenkertum | grübe durch die Beschleunigung seines menschlichen Ganges so, wie

als Aufgabe der Kirche. Manchmal Scheint er mir den j Ezechiel durch den Sturm zur Golah hingedrängt wird."
Gegnern gegenüber „allzu gerecht" ZU sein; auch kann Ober-Breidenbach i. Hessen. Adolf Wendel.

Soeben erjdjetnt:

jFmgen uttö ^Forderungen beutfdjer: Cljeotogen

Tßvds 2.40

Ungeklärt ift bis gur 6tunbe bie Stellung bes 9iationalfo3ialismus fjiir Kirche. Sie beutfdje kiräjlidje ©efamtgemeinbe fjat
aber iMnfprud) barauf, un0nieibeutig ju erfahren, roas fie nom brüten fReid) 3U erroarten tjot. 23 proteftantifcfje Vertreter
oerfihiebenfter tgeologifdjer unb kirdjenpolitifdjer Wettlingen jagen tjier, roas jie bisherigen Slufferungen ber Vertreter ber
neuen 25olksberoegung entnehmen konnten, roie jie bieje oerjtanben, jtellen banactj ihre Uragen unb and) ih-re — Sorberungen.
Ss kommen 311m Sßort:

Srnjt Sirjer, ©öppingen 3obannes Sjempel, ©Otlingen Sriebrid) 9tiebergall, SDiarburg 9J3ilhelm Sdjubring, Berlin

Klfreb Sepubl, £)annot)er Otto ioenneberger, 3ena 3riebrid) T5cter, Serlin ^ermann Strathmann, ©r=

Karl eger, töalle 3erbinanb Kaüenbufd), Sjalle Otto Tiiper, ffltiinfter langen

Tjaul 3iebig, £eip3ig 9J3alter Künnetf), Spanbau 3Hartin SRabe, SDtarburg "Tiaul 2iüid), 3rankfurt/3Dtain

©mil 3ud)s, Kiel tpans 0. Eiipke, ©öttingen 53ernf)arb SKitter, ^Harburg ijeinrid) SBeinel, 3ena

3riebrid) feiler, Harburg fReinljarb 9Jüimm, Berlin ©otthilf Schenkel, Stuttgart 3ojeptj 9J3iüig

Sie Siskujfion roirb bamit eröffnet unb in niederen 3olgen iljre Sortfegung finben.

LEOPOLD KLOTZ wmt VERLAG GOTHA

Die nächste Nummer der ThLZ erscheint am 18. Juni 1932.

Verantwortlich: Prof. D. W. Bauer in Göttingen, Düstere Eichenweg 46.
Verlag der J. C. Hinrichs'schen Buchhandlung in Leipzig C 1, Scherlstraße 2. — Druckerei Bauer in Marburg.