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Ausgabe:

1932

Spalte:

241-243

Autor/Hrsg.:

Negelein, Julius von

Titel/Untertitel:

Weltgeschichte des Aberglaubens. 1. Bd.: Die Idee des Aberglaubens. Sein Wachsen und Werden 1932

Rezensent:

Merkel, Franz Rudolf

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Theologische Literaturzeitung

BEGRÜNDET VON EMIL SCHÜRER UND ADOLF VON HARNACK

«nier Mitwirkung von Prof. ü. HERMANN DÖRR 1 ES und Prof. I). Dr. GEORG WOBBERMIN, beide in Göttingen

HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR D. WALTER BAUER, GÖTTINGEN

Mit Bibliographischem Beiblatt in Vierteyahrsbeften. Bearbeitet von Uc. Dr. pbil. REICH and Mag. tbeol. H.SEESEMANN, beide in Gdttingen.

Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: halbjährlich KM 22.50

UanwbLriple und pflnhrtc Mitteilungen »inrl * u s i r h I i e 11 i «h *a Prol'eMor l). HAUER in Güttingen, DUatere Kichenwrg 46, zu irndru,
Rezensionsexemplare a ■ ■ « *' b I i e > I» c h an den Verlag. Gewähr für ßeiprrchung «der Rücksendung von unverlangt grran+Den Rerenniona-
ezemplarrn. besonder» noch bei Zusendung nach Göttingen, wird nicht übernommen.

VERLAG DER j. C. Hl NR1CHSSCHEN BUCHHANDLUNG, LEIPZIG C 1
57. JAHRGANG, NR. 11 21. MAI 1932

Spalte! Spalte

Delling: Paulus Stellung zu Frau und Kohl er: Studies, Addresses and Personal

Fhe (Kümmel)................250 Papers (Bischoff)..............248

Doelle: Der Klostersturm von Torgau im jKraemer: Die MM. Urgeschichte (Caspar!) 244

Jahr 1525 (Lempp)............ 255ILexikon für Theologie und Kirche (Schmidt) 262

Dubnow: Geschichte des Chassidismus [Liebesch ü tz : Das allegorische Weltbild (Merkel)...................257

(Bischoff).................. 246

Spalte

Morey.Rand u. Kraeling: The Gospel

Book of Landevennec (v. Soden).....249

Müller: Aus der akadem. Arbeit (Wolf) . 251
Müller: Zweihundert Jahre Brüdermission

Geffcken: Natalicium (Pfister)...... 243

Horovitz: Mechiltad'Rabbi lsmael (Bischoff) 248
Jaensch: Wirklichkeit und Wert in der

Philosophie u. Kultur der Neuzeit (v. Sybel) 261

Kalt: Biblisches Reallexikon (Caspari) . . . 241

der Heiligen Hildegard v. Bingen (Lempp) 255 Negelein: Die Idee des Aberglaubens

Lanborg - Jensen u. Smidt: Cister- (Merkel)..................241

cienser-Kirken i Loguni (Achelis) .... 254!Oepke: Geschichtliche und übergeschicht-

Ludwig: Das Problem Religion und Sitt- liehe Schriftauslegung (Köberle) .....258

lichkeit bei Luther (Hildebrandt)..... 256 Prinzhorn: Charakterkunde der Gegen-

Molitor: Aus der Rechtsgeschichte Bene- wart (v. Sybel)...............259

diktinischer Verbände (Lempp)...... 253'Rapp: Mo'ed qajan (Fiebig)........247

Die Preise der hier angezeigten vor dem 1. VII. 1931 erschienenen deutschen Bücher dürften inzwischen im allgemeinen entsprechend der

Notverordnung vom 8. XII. 1931 um mindestens 10% gesenkt sein.

Kalt, Dr. Edmund: Biblisches Reallexikon, t. Bd., Liefg. 2: liehen Gemeinschaften beginnend, die Modifikationen der
Spalte 577—1048 = Galiläa-K. 2. Bd., Liefg. 3: IV S., Spalte l abergläubischen Ideenwelt bis zu ihrem außerordentlich
bis 544 = L-Sabarim. Lex. 8". Paderborn: F. Schöning!) 1931. I komplizierten, im indischen Kastensystem sich zeigenden

Liefg. 2 RM Ii—. Gebilden in großen Zügen zu erschließen" beabsichtigt
Bd. i (= Liefg. . u. 2) RM 23-; Lwd. 26-; Hldr. 28-! I Dem vorliegenden ersten Band soll in geraumer Zeit
.x- u Ir t. u •+ * u t + a ii+ i dann ein zweiter „historischer" folgen, dessen Aufgabe

Die Veröffentlichung schreitet rasch fort und sollte ; es sein wird „entwicklungsgeschichtliche Haupttypen
sogar schon Ende 1931 nach der ursprünglichen Ab- : hinzustellen und deren Eigenart gerecht zu werden"
sieht vollendet sein. In dem Artikel Jesaja wird mit Man wird zunächst erstaunt sein, über die Fülle des
dem legendarischen Martyrium des Profeten die Kritik Materials, das der Verfasser in jahrelanger Arbeit zu-
am Jesajabuche verglichen Besonderheiten der Kapp i sammengetragen hat, wird es aber auch bedauern, daß
40—60 sollen aus dem hohen Alter des Proteten und jegliche Quellenangabe fehlt, ja verschiedene Male in un-
aus der Nichtöffentlichke.t dieser Reden erklart werden. ( nöti allgemeiner Form („umfassende Sonderdarstel-
Daß er zu den Verbannten spricht, als wäre er ihr i lung<<) s 285, oder „der heute beste Kenner dieses Ge-
Zeitgenosse, zeigt anschaulich die Gewißheit von Ver- : biets„ s 292) darauf verwiesen wird. Immer wieder
bannung und Heimkehr In dem Artikel „Knecht Gottes dürfte der Wunsch auftauchen, sich mit den Quellen
wird der „Wirrwarr" der akathohschen Exegese be- des ungemein kenntnisreichen Verfassers näher beschäf-
schrieben und mit der Einigkeit der christlichen Exegese ; tigen 7U können d,a der Zusammenhang zuweilen nicht
bis 1800 verglichen; bei dieser Gelegenheit wird jedoch , deutlich heraustritt (z. B. S. 269 bei dein Hinweis auf
e.nem Dürr widersprochen. Aus dem geistigen Charakter . Ziegenbalg). Durch die ganze Anlage des Werkes ist
des messtanischen Reiches ergab sich von selbst das ! es auch ^ t daß vide wiederholungen unvermeid-
Bild des leidenden Messias. An solchen Proben zeigt 5ar wurden (* ß s Q8 „ lo0) daß 0|woh, q me a
i,ch.das „V^fahren; d.e wirklichen Probleme werden dische Aber£laube<< (S. 210ff.) gesondert behandelt
durch Stellung anderer Probleme beschworen, die selbst i wurd auch f„ d vorhergehenden Kapiteln: , Der Aber-
nicht mehr bewältigt werden können, weil sie nicht rieh- ,aube' . Völkerleben" (I. 1 ff.) und „Der Aberglaube
SJSuiär uVer^"' aber, ebC" deShalb yielle,lcbt den ■ der Primitiven" (S. 25 ff.) immer wieder auf I £
S glichen Vorteil haben weniger eindringlich emp- genommen wird. Wer das Buch zuerst zur Hand

funden zu werden. Daher bestehen die schon in der > * jrd überhaupt gut tu skh in dem klar aufce-
Anze.ge der ersten Lieferung vorgebrachten Bedenken bauten' R jster ube'r den Q> der d™^^*^
hebun verdienen Jetzt wohl eine stärkere Hervor- orientieren,°da er sich sonst in der leider etwasI unübeE
Kiel g' Wilhelm Gas pari sichtlichen Durchführung kaum zurecht finden dürfte.

-Jri______ Wl'helm CasPari- Denn schon im einleitenden Abschnitt, aber auch in der

Negelein, Julius von- Die Idee des Aberglaubens. Sein weiteren Untersuchung vermißt man eine befriedigende
Wachsen und Werden. Berlin- W de Gruvter & Co. 1931. (VII, ! Definition des Aberglaubens, die dazu geholfen hätte,
373 s.) er. 8°. = Weitgeschichte des Aberglaubens, Bd. i. eine sichere Grenzlinie zu ziehen zwischen wirklichem

RM 19-; geb. 20—. i Aberglauben auf den verschiedenen Lebensgebieten und
Von dem geplanten Werk einer „Weltgeschichte des j den sonstigen religiösen Erscheinungsformen. Gerade
Aberglaubens" ist zunächst der erste Band erschienen, j die systematischen Ausführungen sind stellenweise sehr
wesentlich „psychologischer und systematischer Natur", [ unbefriedigend, bieten eine Fülle von Einzelheiten die
°*r „mit dem Glaubensleben der primitivsten mensch- I mehr verwirrend als klärend wirken (z B S 8- ' Er-

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