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Ausgabe:

1931

Spalte:

145-146

Autor/Hrsg.:

Schrader, Friedrich Otto

Titel/Untertitel:

The Kashmir recension of the Bhagavadgita 1931

Rezensent:

Weinrich, Friedrich

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung

BEGRÜNDET VON EMIL SCHÜRER UND ADOLF VON HARNACK

unter Mitwirkung von Prof. D. HERMANN DÖRRIES und Prof. D. Dr. GEORG WOBBERMIN, beide in Göttingen

HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR D. WALTER BAUER, GÖTTINGEN

Mit Bibliographischem Beiblatt in Vierteljahrsheften. Bearbeitet von Lic. Dr. phil. REICH und Mag. theol. H. SEESEMANN, beide in Göttingen.

Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: halbjährlich RM 22.50

Manuskripte und gelehrte Mitteilungen sind ausschlie&lich an Professor D. BAUER in Güttingen, Düstere Eicbenweg 46, tu senden,
Reiensionseiemplare ausschliefilich an den Verlag. GewHhr für Besprechung oder Rücksendung von unverlangt gesandten Rezensionsexemplaren
, besonders noch bei Zusendung nach Güttingen, wird nicht übernommen.

VERLAG DER J. C. HINRICHS'SCHEN BUCHHANDLUNG, LEIPZIG C 1
56. JAHRGANG, NR. 7 28. MÄRZ 1931

Spalte

Brandt: Das Lutherwort zum Psalter
(Vogelsang).................147

Oeiges: Herrnhut und Württemberg. Die
Verhandlungen zwischen Zinzendorf und
der württembergischen Kirche 1745- 1750
(Bettermann)................163

Spalte

H a 1 k i n : I.'Histoire Lausiaque et les Vies

grecques de S. Pachöme (Koch) .....161

Heinze: Die Augusteische Kultur (Bauer) 146

Koch: Adhuc virgo (Kattenbusch).....161

Lösch: Epistula Claudiana (Bauer) .... 151
Mackintosh: The Christian Apprehensions
of God (Wobbermin)...........164

Spalte

Michels: Der Patriotismus (Dibelius)... 164
Origenes Werke. IX. Bd. (Koetschau) ... 153
Revue d'histoire ecclesiastique (Köhler) ... 159
Schlatter: D. Evangelist Matthäus (Büchsei) 148
Schräder: The Kashmir Recension of the
Bhagavadgitä (Weinrich).........145

Schräder, F. Otto: The Kashmir Recension of the Bhaga- über die Texte, bzw. Manuskripte, auf die sich die
vadgita. Stuttgart: w. Kohlhammer 1930. (IV, 52 s.) gr. 8°. = j kaschmirische Rezension stützt, berichtet Schräder ausBeiträge
z. indischen Sprachw.ssensch. u. Religionsgesch. hrsg. v. J. , führlich in der Einleitung, erörtert dort auch das Alter

w. Hauer 3. H ..... RM 4.50. i der kaschmirischen Rezension und diskutiert dort die

Schräders Entdeckung der kaschmirischen Rezen- j wichtigsten Varianten. Eins ist durch die kaschmirische

sion der Bhagavadgitä (man vergleiche dazu den letzten
Aufsatz Schräders über die Bhagavadgitä in Aus Indiens
Kultur, Festgabe Richard von Garbe 1927, „Neues über
die Bhagavadgitä" p. 171 ff.) stellt die Bhagavadgitä

Rezension sicher gewonnen: wir sind imstande, viele
Textstellen aufgrund der lect. var. genauer zu interpretieren
, und dabei hat sich herausgestellt, daß manche
Vermutung und Textverbesserung (auch solche Schlegels

Forschung, wenn auch nicht auf eine neue Basis, so ; jn seiner Erstausgabe der Bh.) zurecht bestanden.

doch entschieden vor neue Aufgaben. , .. „ , .. . , , ... A au ■. „, ,

w~w w. w„w ..u.jauvu. j_ur d)c rei^onsj^schichthche Interpretation der Bh. ist damit noch

Schräder berichtet über die Entdeckung p. i.: When engaged in the j nicht viel gewonnen. Ich möchte für die augenblickliche Situation daher

study of Abhinavagupta's works I found to my surprise that Iiis Bhaga- i folgendes bemerken: 1. Die Versausscheidungen, die Garbe vorgenommen

vadgitärthasamgraha is not based on the common Indian Version (vulgate) ' hat, scheinen mir zurecht zu bestehen. 2. Der Gedanke einer Ur-

of the Bhagavadgitä, but on a peculiar Kashmirian recension etc. | Bhagavadgitä, von Schräder zuerst vorgetragen, dann von

Die Entdeckung der kaschmirischen Rezension j Oldenberg und Jacobi aufgenommen, dünkt mir richtig. 3. Mir

der Bhagavadgitä zerstört das seit Schlegel geltende i scheint die Fra£e erwägenswert, ob nicht in der in der Bhagavadgitä

Dogma, daß zur Bhagavadgitä keine Varianten vor- ^S^J^1*^ ^~Ph^ K1^^1^ » ^ra^ti?1

u.Jj__• j / ... ?• °j. ,. , ., enthalten ist, und ob nicht die sogenannte Ur-Bhagavadgitä und die in

handen Sind ( nulla COdlCUm dlSCrepantia") ; Und weiter, , der ßh dargestellte Theophanie die ältesten Bestandteile ausmachen. Das

der Text der kaschmirischen Rezension ist langer als aber mir nebenbei

der der „Vulgata" (s. dazu Schräder in der Garbe- ,ch ~ hte noch auf €twas Anderes hinweisen. Ich

Festgabe p 172 f. u in dem hier zu besprechenden fiabe die )jSÜdindische Rezension" des Mahäbhärata

5£ if-P' ly-+°Jlr.h 7 ,Schrafrs^ Entdeckung ist soweit sie die Bh. betrifft (Text: Nirnaya-Sagar-Press Börner
e kr.tisch-historisch-philologische Arbeit, die bislang | . igfJ7) mit der Vulgata ^ lich|n und dab€i

P ,,rl •!* ^ P geleistet ist, keineswegs zum Tode i fes^geste,lt' daß die südindische Rezension der Vulgata

verurteilt, wird aber korrigiert und ergänzt. j geg|nüb€r zahlreiche Varianten aufweist. Ich habe das

Unter Berufung auf Garbes Wort „The literature of the Bhagavad- Material gesammelt und wollte ursprünglich dasselbe

Gita is of an extern that is almost impossible to survey" (Encyclopaedia j hi veröffentlichen. Das Material ist aber inzwischen

of Rel.gion and Ethics 1909 Vol. II p. 538) gebe ich hier eine Auf- . , an£rewachsen daß eine Veröffentlichung an die-

stellung der Schriften etwa aus den letzten 30 Jahren, die mir für die j dera^"g7l!Sl, ! w • u ^ g cöriinrii

wissenschaftliche Erforschung der Bh. wichtig erscheinen: Sem Orte unmöglich ist. Was ich von der „sudmdl-

Unter den älteren Ausgaben und Interpretationen der Bh. sind ! Sehen" (= Grantha-)Rezension hier sage, gilt auch von

wichtig die von A. G. v. Schlegel: Bhagavat-Gita, id est 0eotooiov den beiden Göttinger Mahäbhäratahandschriften Nr. 39 a

pskoq etc. Bonnae 1823 und die von E. Bumouf, La Bhagavad-gitä und 39 b, die beide zur Grantha-Rezension gehören.

etc' ^"t1,8?1- . Zwei Notizen zum Schluß über die südindische Rezension: 1. Die

izi aBovjllnßk' Bemerkungen zur Bhagavadgitä, Ber. d. phil. hist. i Varianten der südindischen Rezension stimmen zum Teil mit denen der
Klasse der Konigl. Ges. der Wissensch, in Sachsen, Sitzung vom 6. 2.
1897; J. S. Speyer, Ein alter Fehler in der Überlieferung der Bh.
ZDMG 56, 123 ff.; O. Böhtlingk, Bhagavadgitä II 11 ZDMG 56,209:
F. Belloni-Filippi, über Bhagavadgitä II 46 ZDMG 58,379 ff. u. Bemerkungen
zu vorstehendem Aufsatz, von H. Jacobi 383 ff.; Die Bhagavadgitä
, aus dem Sanskrit übersetzt usw. von R.Garbe 1905; F. O.
Schräder, Über Bhagavadgitä II 46 ZDMG 64, 336 ff.; Der Gesang des
Heiligen. Eine philosophische Episode des Mahäbhäratam. A. d. Sanskr.

kaschmirischen Rezension überein. 2. Schräder schreibt p. 17: In
XI, 8 the original seems to have had neither sakyase (V) nor saksyasi
(K), but saksyase which is the reading preserved in Rämänuja's school.
Die südind. Rez. des M. liest saksyase.

Göttingen. Eriedr. Weinrich.

Heinze, Richard: Die Augusteische Kultur, hrsg. v. A. Körte.
Leipzig : B. G. Teubner 1930. (157 S., 2 Taf.) 8°. RM 5-; geb. 6.50.
übersetzt von P. Deusen 1911; H. Jacobi, Über die Einfügung der A1f. Körte hat aus dem Nachlaß des allzu früh ab-

Bhagavadgita im Mahabharata ZDMG 72,323ff.; H. Oldenberg, Be- 1 ^„.t^r, Leinzir/er klassischen Philoloiren R Heinze
merkungen zur Bhagavadgitä Nachr. d. Ges. d. Wiss. z. Göttingen, ^Tu t? ■■ L€1P.zlger Klassischen I nuologen K. nernze
Phil. hist. Klasse 1919, P. 321 ff.; ßhagawat Gita with Sanskrit text en I TJ« Vortrage herausgegeben, die dieser im Frühjahr
Comp, by Babu Radha Charan, Allahabad 1928; die Notes sur la ' 1918 vor deutschen Soldaten in Bukarest und dann
Bhagavadgitä par Etienne Lamotte, Paris 1929 halte ich für wertlos. I noch einmal 1921 in einem Fortbildungskursus für

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