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Ausgabe:

1931

Spalte:

505-507

Titel/Untertitel:

Recherches de Science Religieuse; Tome XX, 1-6 1931

Rezensent:

Koch, Hugo

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Theologische Literaturzeitung

BEGRÜNDET VON EMIL SCHÜRER UND ADOLF VON HARNACK

unter Mitwirkung von Prof. D. HERMANN DÖRRIES und Prof. D. Dr. GEORG WOBBERMIN, beide in Göttingen

HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR D. WALTER BAUER, GÖTTINGEN

Mit Bibliographischem Beiblatt in Vierteljahrsheften. Bearbeitet von Lic. Dr. phil. REICH und Mag. theol. H. SEESEMANN, beide in Göttingen.

Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: halbjährlich RM 22.50

Manuskripte und nelehrtr Mitteilungen aind ausschließlich an Professor D. BAUER in Göttingen. Düstere Eicbenweg 46, au senden,
Reaensionseaemplare ausschließlich an den Verlag. Gewahr für Besprechung oder Rücksendung von unverlangt gesandten Rezensionsexemplaren
, besonders noch bei Zusendung nach Göttingen, wird nicht übernommen.

VERLAG DER J. C. HINRICHS'SCHEN BUCHHANDLUNG, LEIPZIG C 1
56. JAHRGANG, NR. 22__24. OKTOBER 1931

A 11 h a u s : Unsterblichkeit u. ewiges Sterben

bei Luther (Steinmann)..........521

Burkhard: Grimmelshausen (Fricke) ... 512
Dessoir: Vom Jenseits der Seele (Koehler) 520

Diehl: Ich dien (Bernbeck)........516

Harnack: Adolf von Harnack (Krüger) . 515
Heger: Julius Kaftans theologische Grundposition
(Wenning)............517

Kindermann: Das literarische Antlitz der
Gegenwart (Petsch)............518

Spalte' Spalte
Leitner: Psychologie jugendl. Religiosität

innerhalb d. deutschen Methodismus (Faber) 526

Lohmeyer: Glaube u. Geschichte (Clemen) 507
Luther: Johannes Luther, des Reformators

ältester Sohn (Maurer)........... 511

Macgregor: Eucharistie Origins (Dibelius) 508
Naumann: Die deutsche Dichtung der

Gegenwart (Petsch)............ 518

Recherches de Science Religieuse (Koch) . . 505

Spalte

Robinson: Kommentar zu Spinozas Ethik
(Knittermeyer)...............514

Schnitze: Augustin und der Seelteil des
germanischen Erbrechts (Niedermeyer) . . 509

Siegmund - Schultze: Christenverfolgung
in Sowjetrubland (Karwehl) .... 515

Stange: Das Ende aller Dinge (Steinmann) 521

W i 1 p e r t: Erlebnisse und Ergebnisse im
Dienste d. christlichen Archäologie (Elliger) 515

Recherches de Science Religieuse. Tome XX, 1—6. Paris Vlle
[Rue Monsieur 15]: Bureau de la Revue 1930. (576 S.) gr. 8°. Fr. 32.
Dogmatisches, de More-Pontgibaud beendet S. 193 — 223
seine 1929, S. 481 —512 begonnene Abhandlung „Sur l'analogie
des noms divin s": nachdem er dort den Begriff der Analogie und
die Entstehung und Bedeutung des analogen Denkens erörtert hat, geht
er hier auf die Formen der Analogie bei Suarcz, den Thomisten und
in der neueren Philosophie näher ein und zieht seine Folgerungen im
Sinne des hl. Thomas. S. 150—160 zeigt d'Ales, daß die Gotteserscheinung
von Mambre (Gen. 18, 1) in der vornieänischen

Kirche" aufgrund der schriftlichen und archäologischen Quellen zu
behandeln, wobei er „ungenaue Behauptungen und tendenziöse Deutungen
" La Pianas in seinen zahlreichen Arbeiten über denselben Gegenstand
richtig stellen will. Er schildert zunächst die Anfänge des Judentums
in Rom und die verschiedenen jüdischen Gemeinden. S. 224—268
verbreitet sich d'Ales über „Die Lehre des Origenes nach
einem neuen Buche", nämlich von dem vor kurzem verstorbenen
de Faye (Origene, Sa vie, son oeuvre, sa pensee. 3 Bände 1923 1928):
er prüft dessen Aufstellungen im 3. Bande über dem Grundplan des
Origenes und über seine Lehre von Gott, das fleischgewordene Wort,

Theologie ausschließlich als Erscheinung des Sohnes mit zwei Engeln j die Erlösung durch Jesus Christus, mit langen wörtlichen Anführungen,

bedeutet wurde, und daß auch seit dem 4. Jahrhundert die trinitanische und findet, daß dieses Werk, „fruit d'une immense labeur et monument

Deutung nicht allgemein geworden ist. ■ d une reelle science, n'est qu'un long contresens" (S. 265), und er er-

Biblisches. A. Condamin entscheidet sich S. 298—311 für hält daraus ein klares Gefühl für die „hereeiites qui pesent lourdement

die Echtheit von Arnos 1,2 — 3,8, legt den dichterischen Bau dieser j sur certaines pensees d' alleurs sinceres". In manchen Punkten, die er

Stücke dar und gibt eine französische Übersetzung. Lebreton findet i ausstellt, hat er auch sicher recht. Im übrigen könnte sich aber de Faye,

B ao-AA den Hundertfältigen Lohn (Mk. 10,30 u. Par.) durch 1 wenn er noch lebte, kaum mit einem Dogmatiker verständigen, der

O. 4Z 41 Ut __ _________ __|___.__ I--.__. r,---- 1a T rtrrrtc L ..... I ..1 II__K-11-3. ____

das paulinische Tamquam nihil hahentes et omnia possidentes am besten
getroffen S. 312—316 zeigt Jouon, daß das aramäische hanefa
bezw hebräische hanef, das dem im Evangelium auf die Pharisäer und

schreibt: „Pour reconnaitre le Logos consubstantiel, il ne fallait que
comprendre le prologue de Saint Jean" (S. 242). Wahrscheinlich würde
er seinerseits ebenfalls „die Arme zum Himmel erheben" (S. 241) und

Schriftgelehrten angewandten {irtoxpm'|Cj zu Grunde liegt, vom allge- ! darin „telles henkiites tyranniques" erblicken, deren d'A. sich nicht besinn
.verdorben" oder „entartet" in den besonderen Sinn j wüßt zu sein erklärt (S. 265). In seinem Aufsatz „Origenes und

meinen omu „.^.-w.«—

„Heuchler" übergegangen ist, während vrtoxom'ic diesen besonderen I die k 1 emen t in i sch en Rekogn i t ioneu" (S. 506—528) be
Sinn von dem anderen besonderen Sinn „Schauspieler" her erhalten hat. stätigt Cadiou die Herkunft der beiden Anführungen aus den Rekog

S. 545f. erklärt Derselbe das weder Levit. 19, 18 noch anderwärts | nitionen im verlorengegangenen Genesiskommentar (erhalten in der Philo"
sich findende (uorjoeic xov ty.rJoov 0011 von Mt- 5> 43 entsprechend calia) und in der lat. Übersetzung des Matthäuskommentars von Oriqenes

dem Gebrauch des hebr. sane nicht als positives „hassen", sondern als 1 selber, wie sie C. Schmidt — „tout en sacrifiant encore trop aux
einfaches „nicht lieben" und weist auf den Wechsel der Bedeutung von hypotheses traditionnelles" (S. 527) — festgestellt hat, durch den Nach

ü rc/.rim'ov unter dem Einfluß der christlichen Lehre hin. Festugiere I weis ihrer nahen Verwandtschaft mit der bei Origenes'selber dargelegten

erklärt in seinem Aufsatz „Die Trichotomie von I. Thess. 5,23 i Lehre. Zum Schluß teilt er mit, daß auch O. Cullmann in seinem
und die griechische Philosophie" (S. 385—415) nach einem Werke „Le Probleme litteraire et historique du roman pseudo-clementin"

gelehrten Gang durch die griechische Philosophie die paulinische Drei- (1930) zum selben Ergebnis komme. S. 160-162, „Saint Cyprian
teilung .-rveöua, r|>i>XN: otöua aus Gen. 2,7 im Sinne der philonischen et Origene", lehnt Lebreton die Annahme Lewys, daß Cyprian
Deutung dieser Stelle, wonach zum menschlichen Leibe und der seine in ep. 63 Gedanken des Origenes verwerte, mit Recht ab (vgl. dazu
Form bildenden niederen, vergänglichen Seele durch den Hauch Gottes meine Bemerkungen in dieser Ztg. 1930, Sp. 340L). S. 529—544
das XVzSpXl als höhere, unvergängliche Lebenskraft kommt. berichtet dejerphanion über das Schicksal der — von Bardenheaer

Kirchengeschichte. S. 97-124 untersucht Lebreton „Die III, S. 69ff. leider nicht erwähnten — Epistula ad monachos

Ursprünge des Tauf Symbols" zur Ergänzungseiner Ausführungen ! des A thanasi us in ihrem griechischen Text und der alten lateini

im 2. Bande seiner Histoire du Dogme de la Trinis S. 141-173 im 1 sehen Übersetzung, mit köstlichen Seitenblicken auf Unachtsamkeiten
Hinblick auf die neueste Auseinandersetzung zwischen Dom Capelle und wie sie manchmal auch bei Gelehrten sich weiterschleichen, und er lenkt

Lietzmann: mit letzterem nimmt er neben dem Vorhandensein gewisser j die Aufmerksamkeit auf die Bruchstücke der seit geraumer Zeit v

Typen eine große örtliche Mannigfaltigkeit der Symbole an und bringt ! schollenen Inschrift mit dem griechischen Text, die von amerikanisch^

ihren Ursprung und ihre Entfaltung mit der Geschichte der Liturgie in I Forschern bei Ausgrabungen in Oberägypten wiedergefunden und in dem
Verbindung. S. 48-60 zeigt Frey, daß die in Inschriften und Lite- vom „Metropolitan Museum of Art" in New-York herausgegebenen
ratur sich findenden Bezeichnungen uövcivöooc. und univira je Werk „The monastery of Epiphanius at Thebes" (2 Bde 1926 27)

nach der christlichen oder jüdischen oder heidnischen Umwelt, der sie j sonderbarerweise in koptischen Schriftzeichen, veröffentlicht worden sind'

angehören, gedeutet werden müssen und bei ihrem Gebrauch in der I und an einer Stelle der alten lateinischen Übersetzung Recht geh

nichtchristlichen Welt die Leichtigkeit und Häufigkeit einer Ehescheidung , gegenüber dem von Montfaucon handschriftlich erhobenen griechisch

zu berücksichtigen ist. Derselbe Frey beginnt S. 269—297 „Die | Text, was vermuten läßt, daß die „vetus latina" auch bei andern Ah"

jüdischen Gemeinden zu Rom in den ersten Zeiten der 1 weichungen das Ursprüngliche bewahrt haben werde. S. 45-48 vera

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