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Ausgabe:

1931

Spalte:

481-484

Titel/Untertitel:

Ricerche Religiose; Vol. VI 1931

Rezensent:

Koch, Hugo

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Theologische Literaturzeitung

BEGRÜNDET VON EMIL SCHÜRER UND ADOLF VON HARNACK

unier Mitwirkung von Prof. D. HERMANN DÖRRIES und Prof. D. Dr. GEORG WOBBERMIN, beide in Göttingen

HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR D.WALTER BAUER, GÖTTINGEN

Mit Bibliographischem Beiblatt in Vierteljahrsheften. Bearbeitet von Lic. Dr. phil. REICH und Mag. theol. H. SEESEMANN, beide in Göttingen.

Jährlich 26 Nrn.— Bezugspreis: halbjährlich RM 22.50

•w l. n.» nnd «lehrte Mitteilungen nind a u e • c h 1 i e i 1 i eh an Professor D. BAUER in Güttingen, Düatere Eiehenweg 46. au senden.

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Reaen.tonse.etnpl.re . u " lonaet, nochB bei Zusendung nach Güttingen, wird nicht übernommen.

VERLAG DER J. C. HINRICHS'SCHEN BUCHHANDLUNG, LEIPZIG C 1
56. JAHRGANG, NR. 21 10- OKTOBER 1931

Spalte

Bibliotheca philologica classica (Dibelius). -1,04

Dieselbe (Ders.)................1

de Boor: Herders Erkenntnislehre in ihrer
Bedeutung für seinen religiösen Realismus

(Kohlschmidt)...............495

Engel: Das Schisma Barbarossas im Bistum
und Hochstift Freising (1159—77) (Holtz-

mann)....................485

Hoff mann: Cusanus-Studien (Wolf) ... 486

Spalte

Kirche und Wirklichkeit (Haun).......499

Luther: Vorlesung über den Hebräerbrief

1517/18 (Bornkamm)...........

Luthers Vorlesung über den Hebräerbrief

(Oers.)...................1

Luthers Vorlesung über den Hebräerbrief'

1517/18 (Ders.)..............

Luthers Hebräerbriefvorlesung von 1517/18

(Ders.)...................

Spalte

Mai er: Die Anfänge der Philosophie des

Deutschen Idealismus (Wehrung).....498

Ricerche Religiöse (Koch)..........481

Rust: Der lebendige Christus (Usener) . . 499
Vogelsang: Die Bedeutung der neuveröffentlicht
. Hebräerbrief-Vorlesung Luthers

von 1517/18 (Bornkamm).........487

Wilson: The Problem of the cross (Geismar) 484

Ricerche Religiöse. Dirette da Ernesto Buonaiuti. Vol. VI. I dem Titel „Lästerung und unvergebbare Sünde" aus der

nom, (171 IVia Giulio Alberoni 7): E. Buonaiuti 1930. (568 S.) griechischen Literatur und aus dem A. und NT. die ursprüngliche, von

isoma vji; 1 50 L. ! der Theologie verwischte soziale Bedeutung des Begriffes ßXaaq;t|ueiv

. d a a d- »eh. Dwiiotnee v l 10.3(1 enthält i nach. In seiner Untersuchung „Tu es Petrus..." (S. 222—260)

Der vorliegende 6. Band der R.cerche R*«««». J.1930 Ott» kommt Jh Enffert aufgrund dner sorgfaltiKen und KhuMm^m,

Religionsgesch.cht iches. Unter dem Ittel Religion, ^ Literatur berücksichtigenden und auch neue Gesichtspunkte
Opium für das Volk plaudert Lown S 1- 14) «"^"«1*- gewinncnden Untersuchung und Erklärung von Mt. 16,17-19 zum Erhärten
und geistreichen, aber auch zum Wider pruch herausfordernden ^ ^ aramäjsche Färbung haben und auf einem

Art über R/**JUJat ?uSi^I!^^i^i^Vfl!^^^el^^m £ hTe 1 Boden erwachsen sind, wo noch judenchris.liche Überlieferung und Ver-
religionsgeschichtl.chen Beispielen. Derselbe handelt um das h er aramäische Sprachformen lebendig waren, daß aber ihr Uranzuschließen
S. 97-109 über „Das Reich Gottes J^d d,e U„- , «a ^ « christliche Men-
sterblchkeit der Seele be, Paulus Mr «lit relJhenaltcr zurückgehen kann. In seiner weiteren Abhandlung „Der
Ausb icken. S. lbl —166 bestreitet Israel Zoller gegen Schnitzer (KK. , . ..,~T~. D• u —d„„ u.<tä>„.' /c aia aa\ v.
V 1929 S 494 ff. Siehe d i ese Ztg. 1930, Sp 436), daß die Sünde ! geschichtliche Rahmen des Matthaus (S. 404-441) be-
im AT magisch" und „primitiv" sei, was Schnitzer m. E. auch nicht £drW er dann der, Grundgedanken des Matthausevangehums und seine
D^hauptet ha. gibt aber zu daß sich noch Magisches darin finde, was Stellung tat Urchristentum, die Bedeutung Petn für das Os.ererlebnis
Sehtebenfalls nur gesagt hat. Michelini spricht S. 193-199 vom und für die Entstehung der Kirche, den Gegensafc zwischen Petrus und
Ewiger. Pries tert um", d. h. vom Priester, der non fit sed nascitur, Paulus, den Primat in der ältesten christlichen Literatur und die stufen-
im Unterschied von dem für ein bestimmtes Kirchentum abgerichteten
Priester Eliade erörtert S. 200—221 „Das Übel und die Erlösung
in der Sa m k h y a - Yoga - Ph i 1 oso p h i e", die er gegen
a. 7„™.„vf Hpc Pessimismus in Schutz nimmt: die Quelle alles Übels

^^T^L^^^^hm^', die Unwissenheit bezüglich der 1 Text nicht in Rom sondern in Syrien, und erblickt den Zweck in einer

k nd die Erlösung liegt in der richtigen meta- Stärkung der B.schofsgewalt, wobei er allerdings mit einem gewissen

wahren Natur der S«,e- »na daraus Ringenden „technischen 1 Schwanken immer wieder einen „Primat" heremspiden läßt. Das Werk

physischen Erkenntn s » des >Daseins uber'wjnden und c. Schmidts über die Ps.-Clement.nen, mit deren Grundschrif. er, wie

Willen ; ™J^"°a.™^Xe"md transzendentale samädhi erreichen." ' Schnitzer, die Matthausverse in Verbindung bringt, hat er nicht heran-

faoT'T^rt^ Grundzüge der „My s t e r i en r el i - ! gezogen; sonst hätte er es zu seinen Gunsten buchen können, daß auch

39 • h^enen^dsche,^ Zeitalters und der römischen Kaiserzeit Schmidt den Ursprung dieser Grundschrift (mit dem Brief des Clemens

gionen des hellenistischen zeiau 5ig_523 spricht Buo. ! an Jakobus in den Osten, näherhin ins Ostjordanland, verlegt,

und ihre Beziehungen zum . Kirchengeschichte, Altertum. H. Koch beginnt S. 304

— a,. „leirhnamiVe Werk von W. R. Matthews (London bis 316 eine längere Abhandlung über „Das Nachleben Cyprians

Anschluß an das gleichnamige wera ^ a ] tc h r is 11 i c h en Literatur", die S. 492-501 fortgesetzt

1930) mitHeZiltHM handelt S. 298-303 vom „Pro- 1 wird. Zunächst wird das afrikanische Schrifttum herangezogen, und

BiDiisc . k «sagung des Elias gegen l hier wird wieder zuerst, nach einem Blick auf die literarischen Be-

pheten Micha und der W«»»«"" ■ ■ « 1 , „;„u„„„„n „„„•„„!,„„ iz„Hh„„„ „~a d„™ „„ i-k,„h.„ r-„„„i„„c a~ „
Achab" (I. Kön. 21, 19. 21, 22 ff. IL Kon. 9, 24 ff. 22, 34 ff.) und
glaubt daß diese Erzählungen aus zwei Quellen geflossen seien, von
denen'die eine die Weissagung dem Elias, die andere dem Micha zugeschrieben
habe. S. 351-358 schildert Cretara den „Glauben
Abrahams" als typisch für die religiöse Erfahrung der Persönlichkeit,
Überweltlichkeit und Unbegreiflichkeit Gottes- Derselbe findet S. 385

weise Entwicklung des Textes der berühmten Matthäusstelle: mit Schnitzer
glaubt er, daß Irenäus und Clemens von Alexandrien die Verse 18 u.
19 noch nicht gekannt hätten und Tertullian der erste Zeuge für sie
sei; im Unterschied von Schnitzer aber sucht er ihr Eindringen in den

Ziehungen zwischen Karthago und Rom zu Lebzeiten Cyprians, der ps.-
cyprianischen Schriften, der Acta Mariani et Jacobi, der Acta Montani
et Lucii, der vita Cypriani von Pontius und Commodians gedacht. Dann
werden die Beziehungen des Arnobius zum cyprianischen Schrifttum aufgezeigt
. Leider haben sich in die Übersetzung der Abhandlung ins
Italienische sinnstörende, sogar den Sinn ins Gegenteil verkehrende Miß-
bis 391 „Die verborgene Quelle" der unverwüstlichen Lebens- Verständnisse, und in den Druck zahlreiche Fehler, Versetzung von An-
dauer der katholischen Kirche in der agopesis der Gläubigen, der I merkungen u. dergl. eingeschlichen, und es ist dem Verf. nicht gelungen
„kollektiven" Erfahrung des „Heiligen", wie sie Mt. 18. 19f. ausge- mit der Verbesserung ihrer Herr zu werden. S. 15—38 würdigt Pin-
sprochen sei. Zoller kennzeichnet S. 346—350 „B es c h n ei d u n g ; cherle „Das Decennium der Vorbereitung des hl. Au-
und Taufe" als Weihe und Opfer an die Gottheit in ihrer Überein- i gustin (386—396)" an Hand seiner zahlreichen, in diesen Jahren Verstimmung
und in ihrem, durch die christliche Erbsündenlehre bedingten, 1 faßten philosophischen und antimanichäischen Schriften, zunächst bis
tiefgreifenden Unterschied. S. 110 — 127 zeigt J. Schnitzer unter
dem Titel „Geschichte und Prophetie" die Entstehung des
Weissagungsbeweises, namentlich als „Theodizee des Leidens Christi",
und seinen Einfluß auf die evangelischen Erzählungen : „Christus war

zur Abfassung von De vera religione: es ist die Zeit, in der er, vorwiegend
„intellektualistisch" gerichtet, das Christentum mit einem stoisch
angehauchten Neuplatonismus ineinssetzt und im Christentum den Erben
und Vollender der klassischen Kultur erblickt,
eine geschichtliche Gestalt, deren Biographie schon vor seiner Geburt j Mittelalter. Unter der dem hl. Petrus Damiani entlehnten
geschrieben war" (Sendling). S. 481—491 weist Buonaiuti unter I Überschrift „Roma vorax hominum" sammelt Anna Celli S. 135

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