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Ausgabe:

1931

Spalte:

433-435

Titel/Untertitel:

Fontes historiae religionis slavicae 1931

Rezensent:

Haas, Hans

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Theologische Literaturzeitung

BEGRÜNDET VON EMIL SCHÜRER UND ADOLF VON HARNACK

unter Mitwirkung von Prof. D. HERMANN DÖRRIES und Prof. D. Dr. GEORG WOBBERMIN, beide in Göttingen

HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR D. WALTER BAUER, GÖTTINGEN

Mit Bibliographischem Beiblatt in Vierteljahrsheften. Bearbeitet von Lic. Dr. phil. REICH und Mag. theol. H. SEESEMANN, beide in Göttingen.

Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: halbjährlich RM 22.50

Manuskripte und Relchrle Mitteilungen sind ausschließlich an Professor D. BAUER in Göttingen, Düstere Eichenweg 46. zu senden,
Rezeneioneexemplare ausschließlich an den Verlag. Gewlhr für Besprechung oder Rücksendung von unverlangt gesandten Rezension»*
exemplarrn, besonders noch bei Zusendung nach Göttingrn, wird nicht übernommen.

VERLAG DER J. C. HINRICHS'SCHEN BUCHHANDLUNG, LEIPZIG C 1
56. JAHRGANG, NR. 19 _12. SEPTEMBER 1931

Spalte

Alt: Die Lateinschule der freien Reichsstadt
Kaufbeuren und ihr berühmtester Rektor
Mag. Dr. Jakob Brueker (Schornbaum) . . 444
Atlas, Histor., der Provinz Brandenburg (Peper) 444
Barnikol: Das entdeckte Christentum im

Vormärz (Bornkamm)...........448

Braun: D. Johann Georg Schelhorn's Briefwechsel
(Schattenmann)..........445

Buonaiuti: Gioacchino da Fiore (Koch) 442
Fendt: Die Bedeutung der Liturgie für
die Persönlichkeit und Arbeit des Predigers
(Usener)..................454

Spalte

Goldschmidt: Der babylonische Talmud

(Duensing).................436

Gurian: Die politischen und sozialen Ideen

des franz. Katholizismus 1789-1914 (Piper) 446
Jaeger: Der neuentdeckte Kommentar zum
Jonannesevangelium und Dionysios Areo-

pagites (Bauer)...............438

Kastner: Jesus vor d. Hohen Rat (Foerstcr) 439
Kierkegaard: Christliche Reden (Hirsch) 450

Lods: Israel (Caspari)............435

Möiri: Sepher beth ha-bechirah al masse-
cheth Sanhedrin (Bischoff)........437

Spalte

Meyer: Fontes hist. religionis slavicae (Haas) 433
Ruttenbeck: Sören Kierkegaard (Geismar) 449
Schmid: SS. Eusebii Hieronymi et Aurelii

Augustini epistulae mutuae (Koch) .... 439
Stein: Vom römischen zum byzantinischen

Staate (Schramm).............441

Thielschcr: Unser Wissen um Jesus

(Stauffer)..................437

Vogel: Allein und Auch (Müller).....453

Werdermann: Zur Gemeindepredigt der

Gegenwart (Usener)............455

Winkler: Das Wesen der Kirche (Schian) 452

Meyer, Carolus Henricus: Fontes historiae religionis slavicae.

Collegit. Berlin: W. de Gruyter u. Co. 1931. (112 S.) 8°. = Fontes
historiae religionum, ex auctoribus graecis et latinis collectos, ed.

nächst Stücke von Ahmed ihn Fadian, der, vom Chalifen
Moktadir einer Gesandtschaft an den König der Wolga-
Bulgharen beigegeben, im Jahre 922 n. Chr. Gelegenheit

Carolus Clemen, fasc. IV. RM 8 . j natte; dies und jenes von den Russen, auch von ihrer

Professor Karl H.Meyer (Münster i.W.), den Kollege j Religion, kennen zu lernen. (Was er davon aufge

Clemen als Slavisten für die von ihm herausgegebenen
Fontes Historiae Religionum in Dienst genommen und
dessen Opus nun als neuester (IV.) Fasciculus dieser
sehr nützlichen Sammlung ausgehen konnte, — Gratiae

zeichnet hat, ist uns erhalten, indem es Jaqut,
t 626 H./1229 D. Wort für Wort unter dem Artikel
„Rüs" in sein Leipzig 1866 von Wüstenfeld ediertes
großes geographisches Wörterbuch, Mu'gam al-Buldän,

agantur, schreibt er selbst im Vorwort, Carolo Clemen, j aufgenommen hat.) Sodann ein paar dürftige Notizen,
viro doctissimo et venerando, qui amplius quinquennium die einem anonymen persischen Geographen des 10.
non desierit ad hunc librum perficiendum me impellere | Jahrhunderts entnommen sind, und weiter einige Ab

schnitte aus Aufzeichnungen des im Jahre 956 n. Chr.
schreibenden Mas'udl. Diese arabischen Textstellen sind
von Täschner in deutscher Übersetzung geboten. Nicht
immer in ganz untadeligem Deutsch. Man sehe z. B.

— hat vorher schon für Clemens' Sammelband „Die Reli
gionen der Erde" (München 1927) die knappe Darstellung
der slavischen Religion geliefert (a. a. O. S.
261—272). Als Quelle zur Erkundung des altslavischen

religiösen Fühlens und Vorstellens hat er dabei weil auf S. 95 den Satz: „Urtäb ist eine Stadt, in welcher

auch sie ja aus innerster Tiefe fließe, in der Hauptsache wenn ein Fremder hineingerät, man ihn tötet" '
die Sprache genützt. Da hat er aus der Not eine Tugend Auch den Appendix II, in dem einschlägige Partien

gemacht. Die Not, die hier vorliegt ist die, daß der j aus der nordischen Knytlingasaga abgedruckt find häS
Forschung weder archäologische noch literarische Quel- ! der Titel der Sammlung (Fontes Historiae Religionum

Ien von Belang, auf die rechter Verlaß ist zu Gebote ex auctoribus Graecis et Latinis collectos edidit Carohi^

stehen. Sind die spärlichen Tempelreste wie die wenigen Clemen) von rechtswegen ausschließen müssen altr

Idole, die sich auf altslavischem Boden gefunden haben, ai SeÜTee«i (pr-ovriöfc «einten! ~
jungen Datums oder zweifelhafter Herkunft, so fehlt es Der Appendix I, enthaltend Fontes qui num revera

ganz und gar an eigentlichen Selbstaussagen der in Be- ad Slavos pertineant incertum est (Herodot das Merse

tracht kommenden Völkerschaften über ihre vorchrist- burger Pönitentiale, Capitulatio de partibüs Saxoniae

liehe Religion und Religiosität. Was uns in etwas da- circa 780 A. D., und Theod. Balsamon, circa 1180)'

für entschädigt, sind einzig dürftige Auslassungen bei stünde füglicher wohl hinter den beiden anderen An
christlichen, also voreingenommenen Schriftstellern, die
zudem auch nur zum Teil slavischer Herkunft waren,
und außerdem spärliche Notizen arabischer Reisenden

hängen am Schluß des Faszikels.

Die drei Anhänge, auf die noch vollständige Indices

der Handschriften und Ausgaben, der Personen- und

Fe" uf" v^rsTänd^ Spärlichkeit der Ortsnamen sowie ein ausführliches Sachverzeichnis fol-
ES ist versiaiiuui.il, uau uu ™ >— „,,„u j;„___„ohmor, Hl^ Co;+Q„ an 07 A,,r a_______

Quellen der Bearbeiter dieses Teiles der Fontes auch die
islamischen Erwähnungen nicht meinte beiseite lassen
sollen, des ungeachtet daß das ursprungliche Pro

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gen, nehmen die Seiten 80—97 ein. Auf den voraufgehenden
Seiten des Hefts sind zerstreute Stellen aus an
die 50 Texten von Prokop (6. lahrh.) bis zu den la-

ZU SOlien, UCS unvcauuci uau um "--i-----o--------- i "ly , , l • u r, j- 1 j 1- i t , ,

o-ramm des Herausgebers ausdrücklich nur eine Samm- teinisch-polnischen Predigten des 15. Jahrhunderts zu-

lunr/ der irgendwie auf die Geschichte der einzelnen sammengestellt. Sehr willkommene Vorarbeit im Zusam-

Relmionen bezüglichen Stellen bei g r i e ch i s c h e n und menfinden hatte dem Bearbeiter in einem in tschechi-

I a t e i n i s c h e n Autoren bis ins Mittelalter in Aus- scher Sprache geschriebenen Werke Lubori Niederle ge-

sicht gestellt hat. leistet: zivot starych Slovanü (Prag 1916), einer Publi-

Die in Appendix III dargebotenen Stellen aus isla- kation, von deren Vorhandensein ich erst durch ihn

mischen Autoren hat Franz Täschner gesammelt: Zu- weiß. Raro contigit, sagt er in der Praefatio, ut prae-

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