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Ausgabe: | 1931 |
Spalte: | 217-220 |
Autor/Hrsg.: | Rabin, Israel |
Titel/Untertitel: | Studien zur vormosaischen Gottesvorstellung 1931 |
Rezensent: | Wendel, Adolf |
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Theologische Literaturzeitung
BEGRÜNDET VON EMIL SCHÜRER UND ADOLF VON HARNACK
unter Mitwirkung von Prof. D. HERMANN DÖRRIES und Prof. D. Dr. GEORG WOBBERMIN, beide in Göttingen
HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR D. WALTER BAUER, GÖTTINGEN
Mit Bibliographischem Beiblatt in Vierteljahrsheften. Bearbeitet von Lic. Dr. phil. REICH und Mag. theol. H. SEESEMANN, beide in Göttingen.
Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: halbjährlich RM 22.50
Manuskripte und gelehrte Mitteilungen sind ausschließlich an Professor D. BAUER in Göttingen, Düstere Eichenweg 46, zu senden,
Rezensionsexemplare ausschließlich an den Verlag. Gewähr für Besprechung oder Rücksendung von unverlangt gesandten Rezensionsexemplaren
, besonders noch bei Zusendung nach Göttingen, wird nicht übernommen.
VERLAG DER J. C. HINRICHS'SCHEN BUCHHANDLUNG, LEIPZIG C 1
56. JAHRGANG, NR. 10 9. MAI 1931
Spalte
Baur: Der heilige Johannes Chrysostomus
und seine Zeit (Ficker)..........228
Berdiajew: Die Philosophie des freien
Geistes (Kesseler)..............231
Boendermaker: Paulus en het Orphisme
(Windisch).................225
Burn: Der Hymnus „TeDeum" (Kattenbusch) 236
Girgensohn: Der seelische Aufbau des
religiösen Erlebens (Ritsehl)........233
Jahrbuch für Liturgiewissenschaft (Schian) . 237
Jones: George Fox (Freund)........ 229
K a i n d 1: Geschichte des Zisterzienserstiftes
Hohenfurt in Böhmen (Lempp)...... 229
Lindblom: Micha (Budde)........ 220
Moulton u. Milligan: The Vocabulary
of the Greek Testament (Debrunner) . . . 223
Preisker: Die urchristl. Botschaft von der
Liebe Gottes (Michel)........... 224
Spalte Spalte
Rabin: Studien zur vormosaischen Gottes-
vorstellung (Wendel)............217
Seraphim: Joachim Hinrich von Bülow
und seine Bibliothek (von Seile).....231
Windisch: Die katholischen Briefe
(Preisker)..................227
Wolf: Der Mond im deutschen Volksglauben
(Kauffmann) ...........228
Rab in, Dr. Israel: Studien zur vormosaischen Gottesvorstellung, die Genesisgeschichten „für absolut hinfällig". Die Mosereligion steht
1. Abschnitt: Untersuchung der entwicklungsgeschichtl. Grundlagen, j noch „im Bereich des Polytheismus«. Dieser dauert nach der modernen
Breslau: M. & H. Marcus. 1929. (III, 100 S.) 8°. RM 4—, j Forschung gar auf palästinensischem Boden bis ins 8. u. 7. Jhdt. weiter.
Mit rechter Spannung habe ich ZU dem Buche des j Reinen Monotheismus bringt erst der „Abschluß der prophetischen Tätig-
mir von seiner Gießener Lektorenzeit her bekannten ! keit"- Dasegen stellt nun der Verf. seine These: „Der Monotheismus
steht am Beginn . . .". Er ist nur durch „Offenbarung" gebracht. „Vom
Polytheismus zum Monotheismus gibt es keine Brücke." 2. Das Wesen
der El-Religion. Aus Rudimenten der geschichtlichen Zeit wird
auf Polytheismus der Frühzeit geschlossen. Auch Jahwes Naturhaftigkeit
und lokale Gebundenheit weise darauf hin. In den Genesissagen treten
Ortsnttmina auf. Auch Jahwe werde als Berg-, Gewitter-, Vulkan-,
Wettergott gedeutet. Die altisraelitische Gottesvorstellung wird so zu
einer Naturreligion gestempelt. Manche Forscher lassen gar Kanaan
Ursprungsland der EI-Religion sein. Rabin pflichtet Greßmann bei, der
Breslauer Dozenten gegriffen. Glaubte ich doch, das
Problem der israelitischen Patriarchenreligion oder gar
der religiösen Vorgeschichte Israels überhaupt hier
energisch angefaßt und gefördert zu finden. Bezüglich
des Opfers habe ich selbst die Linien
rückwärts zu ziehen versucht und bin eben dabei
, es für ein anderes Stück der relig. Ausdrucksformen
Israels zu tun. In letzter Zeit ist das Problem
von Georg Beer (Welches war die älteste Religion sie Eenum-israei. sein laßt. Er stell d,e Behauptung auf: Es handelt
...... P----- sich nur um einen El. Auch die dam Ha-ab-bi-n beweisen nicht dagegen
. 3. Der Monotheismus der Patriarchen. In den
Genesisgeschichten ist das Wirken dieses einen Gottes in allen Erscheinungen
erkennbar. Andere Götter als reale Mächte treten nicht auf.
lVbS bfl ist der Gott des Himmels. Selbst Abrahams Verwandte kennen
Jahwe und erkennen ihn an. Jahwes Walten ist unbegrenzt. „Fetische"
werden mit dem „verächtlichen" Namen CDm benannt. Jakobs Benehmen
bei Raheis Diebstahl zeigt, daß er keinem in seinem Kreise
eine solche „Absurdität" zutraut. Von dem Einfluß der -osn Tlbs
werden die Jakobssöhne „nur gestreift". Der Gott von Bethel als
Gott des Väterbundes ist der eine und einzige. In der Schwurformel
sind DrrON Tlbtt und -nro ^ribs „geeint in der Geistigkeit des Vätergottes
". Maßgebend als eigentliche Quelle ist das Verhalten Jakobs.
Israels?) Albrecht Alt (Der Gott der Väter) und Wil
heim Vischer (Jahwe, der Gott Kains) behandelt worden
. Gustav Hölscher hat die Vorgeschichte zum ersten
Male ausführlich in sein Lehrbuch hereingenommen.
Auch Artur Weiser (Religion und Sittlichkeit der Genesis
) und Kurt Galling (Die Erwählungstraditionen
Israels) greifen hier ein. Weil aber das Arbeiten auf dem
Gebiete der Religionsgeschichte eines bestimmten Volkes
in steter Korrespondenz mit dem Forschen der allgemeinen
Religionswissenschaft stehen muß, ist man berechtigt
, an eine Stellungnahme zu Nathan Söderbloms
und P. Wilhelm Schmidts Forschungen zu denken, zu 4. Ursprung und Wesen der jT-Reli g i o n. Der Name Jahwe
beweist nicht für Polytheismus. Wenn zum Monotheismus Ausmerzung
der Eigennamen gehörte, „wären die Propheten die krassesten Poly-
theisten". Dann wäre die Geburtsstunde des Monotheismus erst in das
Spätjudentum zu verlegen, wo das Aussprechen des Jahwenamens verschwindet
. Ein Widerspruch zwischen Sinaigott und Auszugsgott besteht
nur für die Forscher. Hier und wegen anderer Behauptungen
werden abgetan: Eduard Meyer, Bernhard Luther, Bernhard Stade, Gustav
Westphal, Paul Volz und Hugo Greßmann. Die Gottesvorstellung Moses
den anregungsreichen, auch Israel betreffenden Artikeln
im „Reallexikon der Vorgeschichte".
Solche Erwartungen werden in der vorliegenden
Schrift nicht erfüllt. Als Jude glaubt der Verf. „die
relig. Gefühlsvorgänge des israelitischen Monotheismus
. . klarer beurteilen zu können", als es in der christlichen
Forschung geschieht. Er setzt sich zum Ziel,
unter Verzicht auf Quellenscheidung aus dem Penta- jst „ungehobener Besitz auch der Stammesgemeinschaft". Jahwe"ist
teuch als solchem die „Eigenart des vormosaischen j historisch der Gott der Väter. Die Ableitung aus der Keniterreligion
Gottes begriff es" ZU erheben. Der vorliegende erste entspringt der „Ausschaltung des Offenbarungsbegriffs". „Die religiösen
Kräfte vieler Generationen schufen die Empfänglichkeit der Stammesgemeinschaft
der Hebräer in Ägypten für die volle Erkenntnis der monotheistischen
Gottesidee." Deren Höhepunkt liegt im Sinaibund. Ein
Nachwort weist auf den Grund des Fehlgehens protestantischer Forschung
am A.T. hin: Sie „vernachlässigt das spezifisch Religiöse" und
„betrachtet das alttest. Schrifttum mechanisch-rational". Verheißungsvoller
sind „neuere Versuche religionspsychologischer Betrachtung".
Studienband will eine Art Prolegomena darstellen und
setzt sich die Aufgabe, den Evolutionismus aus der
israel. Religionswissenschaft zu verbannen.
Die Einleitung nennt Angriffsflächen und Ziel. Der Evolutionismus
ist von der modernen Religionsforschung auf Israel übertragen.
Literarkritische und religionsvergleichende Methode stützen ihn. Die
Untersuchung verläuft nun in 4 Teilen. 1. Die altisr. Gottes- : Wenn die Kritik rlne harte Urteil
Vorstellung Ld krit Forschung. Obwohl die Werdeetappen . R ^"15*^"?*,^ .THZffT rS.™ '
daß die gesamte Anlage und Haltung des Buches verrät
, daß es dem Verf. nicht um sachliches Erkennen
historischer Wirklichkeit sine ira et studio zu tun ist,
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der isr. Religion festzustehen scheinen — Väter-, Nomaden-, Bauern
Propheten-, Gesetzesreligion —, ist die Stütze dieses Baus, die Quellen-
ansetzung, unsicher. Man erklärt die Annahme eines Monotheismus für