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Ausgabe:

1930

Spalte:

49-50

Autor/Hrsg.:

Osten, H. H. von der

Titel/Untertitel:

Explorations in Hittite Asia Minor. A Preliminary Report 1930

Rezensent:

Gustavs, Arnold

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack

Herausgegeben von Professor D. Em Uli ULM HirSCh unter Mitwirkung von

Prof. D. Dr. G. Hölscher, Prof. D. Hans Lietzmann, Prof. D. Arthur Titius, Prof. D. Dr. G. Wobbermin

Mit Bibliographischem Beiblatt in Vierteljahrsheften, unter Mithilfe von Prof. Lic. K. D. Schmidt, Kiel,
bearb. v. Lic. H. Kittel u. Lic. Dr. Reich, beide in Göttingen.
Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: halbjährlich RM 22.50. — Verlag: J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, Leipzig.

EB Inhrrr Nr 1 Manuskripte und gelehrte Mitteilungen sind ausschließlich an Professor D.Hirsch in Göttingen, I Pphriiar 102,0

So. Jalirg. IM. O. Hainholzweg 62, zu senden. Rezensionsexemplare ausschließlich an den Verlag. " l7"u

Spalte

von der Osten: Explorations in Hittite
Asia Minor (Gustavs)............49

Obermeyer: Die Landschaft Babylonien
(Rengstorf)........... ......50

de Groot: De Palestijnsche Achtergrond
van den Pentateucli (Windisch)......51

Mechilta (Woskin-Nahaitabi).........51

Schneider: Die Passionsmystik des Paulus
(Dibelius)..................53

Stein: Die allegorische Exegese des Philo
aus Alexandreia (Michel)..........55

Huhn: Die Bedeutung des Wortes Sacratnen-
tum (Ders.)..................56

C h r o u s t: Quellen zur Geschichte des Kreuzzuges
Kaiser Friedrichs I. (Dannenbauer) . 56

Spalte

Sententiae Florianenses (Koch)........57

Sütterlin: Die Politik Kaiser Friedrichs II.
und die römischen Kardinäle in den Jahren

1239—1250 (Dannenbauer).........5S

Willemsen: Kardinal Napoleon Orsini
(1263—1342) (Ders.)............58

Kochs: Das deutsche geistliche Tagelied
(Strauch)...................59

Stadelmann: Vom Geist des ausgehenden
Mittelalters (Koepp).............61

Kröss: Geschichte der böhmischen Provinz
der Gesellschaft Jesu (Wolf)........62

Müller: Die katholische Kirche in der
Schweiz (von Muralt)............64

Spalte

Wotschke: Hilferufe nach der Schweiz
(von Muralt).................66

Joel: Wandlungen der Weltanschauung
(Niebergall).................66

Steffen: Kreuz und Gewißheit (Wehrung). 67

S p ä c i 1: Doctrina theologiae Orientis separati
de SS. Eucharistia (Koch)..........70

von der Goltz: Die praktische Theologie
(Niebergall).................70

Steinmann: Jesus und die soziale Not der
Gegenwart (Geismar)............70

Lüttge: Religion und Kunst (Stnhlfanth) . 71

Limburg: Christliche Bildwerke und Tagebuchblätter
aus der Schaffenszeit (Beyer) . 71

von der Osten, H.H.: Explorations in Hittite Asia Minor.

A Preliminarv Report. Chicago: The University of Chicago Press.
(1927). (VIII, 104 S. m. Abb.) gr. 8°. = Oriental Institute
Communications, No. 2.

Der Fund des Tontafelarchivs der Hethiterkönige
in Boghazköi in Kleinasien ist in mehr als einer Hinsicht
epochemachend gewesen. Nicht nur ist durch die
historischen Einleitungen der Staatsverträge dieses Archivs
die Geschichte Kleinasiens im zweiten Jahrtausend
v. Chr. aufgehellt worden; auch die archäologische Erforschung
des mittleren Kleinasiens, die zum Stillstand
gekommen war, hat einen neuen Antrieb erhalten. Denn
in diesen hethitischen Urkunden werden eine große Anzahl
von Ortschaften genannt, sodaß man auf eine dichte
Besiedelung von Landstrichen schließen muß, die heute
lediglich öde Steppen aufweisen. Es liegt die Frage
nahe, ob es möglich ist, mit Hülfe vorhandener Überreste
und Ruinenhügel einen Teil dieser Städte zu lokalisieren
. Dem Zwecke einer solchen geographischen Erforschung
des Hatti-Reiches diente eine Reise, die Emil
Forrer und Edmund Weigand im September und Oktober
1926 zusammen unternahmen. In dem vorläufigen
Bericht, Mitt. d. Deutschen Orient-Gesellschaft Nr.
65 S. 27 ff., kann Forrer als Ergebnis der Unternehmung
angeben, daß zu einer hattischen Siedlungsarchäo

Der vorliegende Preliminary Report bietet in der
Hauptsache den Reisebericht der Erkundungsexpedition
und führt die Hauptergebnisse an. Auch von der Osten
hat eine ganze Anzahl wahrscheinlich hethitischer Siedelungen
gefunden. Beachtenswert ist seine Ansicht, daß
die kleineren tumuli, die stellenweise in ganz gleichmäßigen
Abständen in Sichtweite liegen, Glieder eines alten
Signalsystems gewesen sind. Zweifelhaft ist, ob die
Tunnel, die zum Teil tief in das Innere von Felsen leiten
, wirklich militärischen Zwecken gedient haben und
ob nicht doch R. Leonhard mit seiner Erklärung im
Recht bleibt, daß sie kultischen Charakter haben (vgl.
R. Leonhard, Paphlagonia S. 232 ff.).
Fliddensee. Arnold Gustavs.

Obermeyer, Jacob: Die Landschaft Babylonien im Zeitalter

des Talmuds u. des Gaonats. Geographie u. Geschichte nach talmudischen
, arabischen u. and. Quellen. Mit 2 Landkarten. Frankfurt
a. M.: J. Kauffmann 1929. (VIII, 362 S.) gr. 8°. = Schriften
der Gesellsch. z. Förderung d. Wissensch, d. Judentums, Nr. 30.

RM 16-; geb. 18-.

Dies Buch füllt eine lange schmerzlich gefühlte
Lücke aus; gab es doch seit Neubauers noch dazu ganz
unzureichender Geographie du Talmud (1868) kein
größeres Werk, das sich im Zusammenhange speziell
logie Kleinasiens der Grund gelegt sei. mit den geographischen Problemen des nachbiblischen

Nahezu gleichzeitig war eine amerikanische Ex- j jüdischen Babylonien beschäftigte. Allerdings war der

pedition unterwegs (Anfang Juli bis Ende September
1926), die vom orientalischen Institut der Universität
Chicago ausgesandt war. Der Zweck auch dieses Unternehmens
war eine Erkundungsreise in dem wichtigen
Gebiete, das von dem großen Bogen des Halys einge-
-schlossen wird, eben des Zentrums des alten Hethiterreiches
. Beide Expeditionen, die amerikanische und diejenige
Forrers, haben die Reise im Automobil gemacht
und sind an einigen Punkten unterwegs zusammenge

Verf. auch in besonderer Weise befähigt es zu schreiben
, und zwar nicht nur durch seine Kenntnis der talmudischen
und nachtalmudischen Literatur sowie der
klassischen arabischen Geographen, die, für Untersuchungen
dieser Art noch kaum benutzt, sich ihm als
recht ertragreich erwiesen, sondern auch weil er die behandelten
Gegenden auf mehrfachen Reisen selbst genauer
kennen gelernt hat und auf ihnen die Gelegenheit
hatte, die Angaben der jüdischen Quellen an Ort und

troffen. In Amerika ist auch das Geld vorhanden, dieser | Stelle zu prüfen und sich über ihren Wert ein eigenes
Erkundungsreise die Tat einer Ausgrabung folgen zu j Urteil zu bilden

lassen. Es wird von einer zweiten amerikanischen Expedition
, die wieder unter der Leitung von der Ostens
steht, seit Mai 1927 auf dem Alischar Hüjük, etwas
südöstlich von Boghazköi, gegraben, und es sind die

Im Verlaufe des Buches bespricht Obermeyer zunächst
die Wege zwischen Palästina und Babylonien,
dann die Grenzen des jüdischen Babylonien, an denen
die Halacha lebhaft interessiert war, und schließlich die

Mittel für eine fünfjährige Kampagne bereitgestellt, j Siedlungen längs des Tigris einerseits und längs des
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