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Ausgabe:

1929

Spalte:

174

Autor/Hrsg.:

Salvatorelli, Luigi

Titel/Untertitel:

San Benedetto e l‘italia del suo tempo 1929

Rezensent:

Lempp, Eduard

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung 1929 Nr. 8.____ UM

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Schematismus der sich besonders bei dem Unterschiede Abdruck zu bringen. Das geschieht mit Beigabe einer

i----ujLt,_„;^r4»»r und alexandrinischer Lehrweise textkritischen Einleitung und ausgiebigem Verzeichnis

Text derselbe, wie bei
er sich noch enger an
angeschlossen (s. S. 9).

warnen Kuiuitu, «»i^.--------- Ed. Lempp.

dringende Untersuchung über den Sermo maior de tide

des Athanasius Verf. wie so manche andere in Deutsch- Sal vatorel Ii, Luigi. San Benedetto e l'italia del suo
land erschienene Schriften ignoriert hat (S. B. Münch Ak. tempo. Bari: G. Laterza & Figli 1929. (199 S.) 8°. HL.
1924, Nr. 6, bes. S. 58 ff.). Ein Buch ohne Vorwort, ohne Anmerkungen, ohne

Gip. II (E Attack on the Party o Eusebius o N Sperrdnlck] ohnc Que|Ie„_ und Literaturverzeichnis, und
S. 24—38) und Cap. HI (E.s Downfall, 5. 39—3 >) he- doch kein p()pujarcr Traktat) sondern eine treffliche Ar-
handelu breit das Wenige, was wir über das Leben des ^ offcnbar auf ausgebreiteter Kenntnis der Quellen
E. wissen. Im Gegensatz m U>0^xI^.lL.?JZn l!^ ruhend. In den Rahmen einer Zeitschilderung, die das

Nötige in politischer und religiöser Beziehung bringt,
wird das Lebensbild und die Lebensarbeit des h. Bene-
A. 1 und Bardenhewer III, 230 übereinstimmt. ?iaren djkt nach dcr vcrstandig verwerteten Legende Gregors
als nachweisbar wird der Anteil des^ nosMS ani^oen d. Großen (fönte unlca nostra e nettamente insufficiente

S. 51) und der sorgfältig und ausgiebig benützten Re-

Verf. daran fest, daß E. wirklich Konfessor gewesen sei,
worin er mit Cavallera, Ie schisme d'Antioche, S. 33,
A. 1 und Bardenhewer III, 230 übereinstimmt. Stärker
als nachweisbar wird der Anteil des Hosius an den
Lebensschicksalen des E. betont, durch dessen Vermittlung
er Antiochien als Bistum bekommen (S. 24, A. 3)
und in Nicaea die Rede an den Kaiser gerichtet habe
(S. 25 f.; aber für „his prominence at the Council of
Nie aea" (S. IX) beruft sich Verf. vornehmlich auf das
primus existens des Johann von Antiochien (S. 26).
dessen Glaubwürdigkeit Ed. Scbwartz (a. a. O., S. 58,

gel geschildert. Ohne die sonst üblichen Superlative des
Lobes wird die große Bedeutung seiner Re°-el und seiner
(S. 23 f.: aber, für „his promjna.ee fe^nal r.f Klostergrü„dung vor Augen "gestern J,f mez'o äib

pntrefazione del Basso impero avvilupante tuttora l'italia
. . . egli rappresenta la Vita nuova, si puö ben dire,
allora, l'unico prineipio di vita nuova" S 191 An Bene-
A I) erschüttert). Ergerre Wc|e f M V l scrnc, ^ 0rdc„srcLe| X| besonders dils «rs.andfg" MaB-

ttzfaSsta te: %k *ss *w äb

ohne die jüngsten Datierungsversuch« zu widerlegen),

die den Frieden habe stiften sollen, aber alle ange- Stuttgart. Ed. Lempp.

führten Gründe hängen m. E. in der Luft (cf. bes.--—---

S. 40), und Versicherungen der Art wie we feel (S. 44) Lemmens, P. Dr. Leonhard, O. F. M.i Geschichte der Franziskönnen
schwerlich überzeugend wirken. kanermissionen. Münster i. W.: Aschendorff 1929. (XX, 376 S.)

Cap. IV (E.' Works and Exegesis, S. 00—Sl) cha- | gt. 8". = Veröffentlichungen d. Internat. Instituts f. missions-
rakterisiert kurz, den Inhalt der Fragmente und stellt die wissensch. Forschgn. = Missionsvvissenschaftliche Abhdlgn. und
Echtheitsfrage. Trotz aller Beschränkungen, die Verf. Texte, 12. rm io ; geb. 12 —.
sich hier auferlegt (S. 60), wäre es zweckmäßiger ge- „Das in höherem Auftrag geschriebene Buch hat
wesen, nach Analogie von Loofs' Paul von Samosata eine genau begrenzte Aufgabe. Es will nicht eine ab-
zunächst an Hand der zweifellos echten Stücke die schließende Geschichte der siebenhuudertjährigen Fran-
Lehre des E. zu behandeln, und von dieser gesicherten ziskanermission bieten, die heute noch nicht möglich ist,
Grundlage aus den Rest einer kritischen Prüfung zu sondern eine Einführung in dies Gebiet geben, die beunterziehen
, sonders in Ordensschulen willkommen sein dürfte",

Wertvoller sind die dogmengeschichtlichen Ausfüh- es beschränkt sich auf die Franziskaner Lm strengen

rungen in Cap. V und VI über die Trinitätslehre und die Sinn, also mit Ausschluß der Konventualen und Kapu-

Christologie des E. (S. 82—120). Sorgfältig wird hier «ner. will auch die Tätigkeit des Ordens in den Unions-

das Material aus den Fragmenten zusammengestellt, wo- Verhandlungen, in der Gegenreformation und Diaspora-

bei F. Zoepfls Aufsatz: „Die trinitarischen und christo- mission ausscheiden (Vorwort). Die Grenzlinien sind

logischen Anschauungen des Bischofs E. v. A. (Th. a. i freilich nicht immer fest zu ziehen. Was über die Missi-

Sch. 104, 1923, S. 170ff.) freilich ignoriert wird. Dann onen in den Ländern der Sarazenen und im h. Land (S.

wird die rekonstruierte Lehre in den großen Zusammen- i 12—45 und 61—78) berichtet wird, ist, da eine eigent-

hang gestellt, als beeinflußt von P. v. S. (im Anschluß liehe Mission in mohammedanischen Ländern bisher so

an Loofs, a. a. O. S. 295 ff.) und als Vorläuferin der gut wie unmöglich war, fast durchaus Diasporapflege

späteren antiochenischen Theologie (hier freilich nur in d h. die Missionare mußten sich wohl oder übel

sehr großen Zügen und ohne genügendes Herausar- darauf beschränken, die in den Ländern des Islam zer-

beiten der bestehenden Unterschiede). streuten Katholiken geistlich zu versorgen, nur vereinzelt

Der Wert dieses umsichtigen Buches liegt weniger gelang es, christliche Sklaven durch Geld oder List zu
in den dogmengeschichtlichen Konstruktionen als in der befreien oder Renegaten dem früheren Glauben wieder
eingehenden Untersuchung der Fragmente. In ihrer Be- zuzuführen, und die Sorge für die heiligen Stätten in
urteilung wird man z. T. andere Wege gehen müssen, Palästina mit ihren durch Jahrhunderte sich hinziehen-
wenn man den Andeutungen von E. Schwartz über das , den Prozessen, Bestechungen und Gewalttaten, wobei
dem Athanasius u. E. v. A. Gemeinsame nachgehen will. freilich der Verfasser jede Schuld seines Ordens beHalle
(Saale). Walther Völker. streitet, waren wohl eher ein Hindernis und Aergernis

; als eine Förderung der Mission.

Das Buch verzichtet „auf die Aufstellung allge-

S Benedict!- Regula Monasteriorum. Edidit, prolegomenis, Zeiträume, um eine jede Mission einzeln für sich

S- j££äTiSS Benno LinderU,uer OS. B Anf bis zum Ende oder bis heute ZU be-

g£ tabula phototypica. Bonn: P. Hanste... 1928. (Vt M S) ^ (S. 330). Das ist für die einzelnen Lander

er 8°. = Horitegtam Patristicum, fasc 17. i» «eschkkt macht aber das Ganze etwas monoton und

L hat im Jahr 1922 eine Ausgabe der Regel Bene- L f cht manche Wiederholung, doch ist die lielesen-

dikts mit einer grundlegenden Einleitung und einemi am- Verfassers in einem ungeheuren und für uns

^rlichen und%ehr sorgfältigen plft£"jftL^0gf SU zugänglichen Quellenmaterial bewundernswert,

mentar veröffentlicht (s. die Besprechung "J diesen m £s ^ ^ hier ^ darum handelri( Einzelheiten

1922 Nr. 11). Er wurde ^ÄffitS zum aus der Darstellung der verschiedenen Missionen heraus-
ohne Kommentar in dem Flonlegium 1 atrisrieum