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Ausgabe:

1929

Spalte:

601-603

Autor/Hrsg.:

Kittel, Rudolf

Titel/Untertitel:

Geschichte des Volkes Israel. 3. Bd. Die Zeit der Wegführung nach Babel und die Aufrichtung der Neuen Gemeinde. 2. Hälfte. 1. u. 2. Aufl 1929

Rezensent:

Staerk, Willy

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Schürer und Adolf von Marnack
Herausgegeben von Professor D. Emanuel Hirsch unter Mitwirkung von

Prof. D. Dr. G. Hölscher, Prof. D. Hans Lietzmann, Prof. D. Arthur Titius, Prof. D. Dr. G. Wobbermin

Mit Bibliographischem Beiblatt in Vierteljahrsheften, bearb. v. Prof. Lic. K. D. Schmidt, Kiel, u. Lic. H. Kittel, Göttingen.
Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: halbjährlich RM 22.50. — Verlag: J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, Leipzig.

_ , . i _„ v_ ?A Manuskripte und gelehrte Mitteilungen sind ausschließlich an Professor D. Hirsch in Göttingen, -f n.,»-.!,,. IO?il
P4. janrg. FW. iU. Hainholzweg 62, zu senden Rezensionsexemplare a us s c h 1 ie ßl i c h an den Verlag. UCZCIinjCr Vf LV•

Spalte, Spalte

Kittel: Geschichte des Volkes Israel

(Staerk)...................601

Kootz-Kretschmer: Die Safwa (Stein-

mann) ...................603

Festgabe für Adolf Jülicher zum 70. Geburtstag
2b. Januar 1927 (Beyer).....606

Spalte

Müller: Kirchengeschichte (Kohlmeyer). . 617
Schücking: Die Familie im Puritanismus
(Hasenclever)................620

Mitteilung. radikalen Skepsis abholden Auswertung der Tradition

„ . „ , „.... ... „ . sind nun im vorliegenden Bande die so stark umstritte-

Da sich die Fertigstellung des 4. Heftes des Bibliographischen Bei- Fragen die Esra-Neheiiiia uns stellen helrmrtelt •
blattes infolge Berufung des Herrn Prof. Kurt Dietrich Schmidt nach 1 en ^ u - i e ,'d Unb sT,el^n, Dellandelt.
Kiel verzögert hat kann das Heft erst den, Jahrgang 1930 beigelegt das Y^MKlMS vo". Ruckwanderung und Tempelbau, die
werden. J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung. angebliche Identität von Scheschbassar und Serubabel,
___'__ das Verhältnis von Tempelbau und Mauerbau, die Wirk-

_ .... ,, ,, , , : „, samkeit Esras im Verhältnis zu der Nehemias, vor

Kittel, Prof. Rud.: Gesch,chte des Volkes Israel. 1. Bd., „ . .. - , . Echtheit der dini' «

2 Hälfte Stuttgart: W. Kohlhammer 1929. XII u. S. 299-762.) e ,a.Rfr Q!e rd-£ nacn der tcntneit Oer diplomatl-

^name. am „ ^ ^ ^ ^ ^ sehen Urkunden in Esi a-Nehemia.

_J . . .„ ;,,„,,,., irA. H ,,, /C Die Anlage des 3. Bandes hat leider zu einer star-

Die Anzeige des SCmUDteilS on Band III (8. , .„___* . ,., . , , , . , . ,

»na ™n ii,^ Hp-c„ i Hilft* P*f i„ M,- t t iOos ken Zerreißung der literarischen und historischen Kritik

299-748), übe dessen . Hälfte Ref. in Nr. 13, 1928 ( ; ^ ■ Berichten geführt So ist es ae_

gesprochen hat, sei mit den, Ausdruck de Dankes daß d«KThema VQn ^ (Das chronistiscDhe

dafür begannen, daß Gott es den greisen Verfasser hat Qesamh.erk) übei. ejnen ße* Tei des ßucn ^

gelingen lassen, das große Werk in gasiger Kraft zu erscheint. Die Echtheitsfrage von Esra 5 f. ist in

Ende zu fuhren.' Er dart sich der Vollendung einer Teile zerlegt, §§ 41 und 58; sie erscheint aber auch in

wissenschaftlichen Arbe.t mit den, Bewußtsem freuen, Neh. 8 wird in der geschichtlichen Darstellung

d€r 7he° nnn%Und de,r ^esch'chtsforschung ein Werk ■ ^ bevor übe,. die dieses K hels g

von fast 2000 S. vorgelegt zu haben dessen umfassende Ablauf der Erzählung des Chronisten Auskunft gegeben

Gelehrsamkeit, Gründlichkeit und kritische Besonnenheit den jsf ühe,. d* Dokllinent Esra 4, 7 ff. wifd an

seine bleibende Bedeutung sicher stellt. verschiedenen Stellen kritisch gehandelt, § 59 und 63.

In 3 größeren Abschnitten wird der Stoff zur Dar- Anffguig ist der M , einer klaren Stellung

Stellung gebracht. Der 1. fuhr das Thema Die Heim- K, Neh. 9 im Verhältnis zu Kap. 8 und 10. An de?

keh%Sndartdl!nVeUn/imCcT f. 7L L (h?rtse^UnS- entscheidenden Stelle, in § 66, bleibt der Leser im Un-

von §§ 36-40). Der 2. ist der reformatorischen Wirk- evvissen. Man muß an ve8rSch edenen Stellen, so S. 534

ante* gras und Nehemias geu idmet und der J. /.eich- gQf M4 nachle um m ejni Klarn if zu ko,nmen4

net ein Bild des geistigen und geistlichen Lebens m der (;ber Neh 13 ß und die daran anknüpfende Frage einer

indischen Kultgemeinde im o. und 4. Jahrhundert. c*„«u.u« 2„u„r+ m„u« • „__ua w « u» 'y-11^'

k. dmj -au ■ u ■ ,. j a Iii j 2. Statthalteischatt Nehemias geht Verf. stillschweigend

Dieses Bi d ist aber nicht isoliert dargestellt, sondern . ■ V_ ■ . c . e aIn kt a- .

S den weitgespannten weit- und geistesgeschicht.ichen Äfe^E wStere'Aufs MüSe rÄfit
pÄn6|o|ich'genöge„, diese viel verhandelte Frage zu er-

Die politische Geschichte des Perserreiches und die mit >Doch das sind ; Mä , gegenüber dem

ihr engverbundenen po . .sehen Vorgange m Syrien und ßen z der S «die Gesamtdarstellung geht

Ägypten werden m §§53; aa-60 und 68-70 behande t ^ , Aufrjß ^' 0eschichte des exilischen und nachexU

(§ 40 wird erweiternd vv.ederho.lt m § 53 3) die kul- ^n Judentum der a]s das Ergebnis einer besonne-

turelle Bewegung in § 56; 67 1; 70 und /4 (Das rel.- kritlschen Verwertung der Tradition vor den Leser

giöse Leben im Perserre.ch; Einfluß des Pars.smus auf hingestelIt wird) hat den Vorzug der inneren Evidenz

das Judentum). dar/11otellenrle o-esrhirhtlirhe Re gegenüber den Versuchen, auf Grund völliger Verwer-

Es »st durch die darzustellende geschichtliche Be- f d Tradition aus den Trümmern der, nach vorge-

wegung bedingt, daß m diesem Schlußteil von Bd. II fyßb Meinungen zurechtgerückten biblischen Darstel-
die Probleme der hteranschen und historischen Kritik : lim jnen rein konstruktiv?,! Neubau der Geschichte des

an den erhaltenen Dokumenten nn Vordergrund stehen. 6 ^nd 5 Jahrhunderts zu bieten. Selbstverständlich
Die theolog.schen Fragen kommen darüber nicht zu : kommt aucb g; nicht aus ohn€ intuition. Die dunn?,"
kurz, wie z ß. die Ausfuhrungen über den Pr.ester- > Linien der OberUeferung, die sich bisweilen ganz ve -

kodex und die kultisch-k.rchhche Fromm,gkeit m § 67 y muß der hisa0rjker jn Kraft der Einfühlung in

und vor allem die Abschnitte über den Ausgang der den s'loff nachzeichnen. Aber diese Art Ergänzun/des
fÄ6' ™r k1C rel^?>ose Lv.»k und die Weisheitslehre ! Torsos dcr geschichtlichen Tradition ist wesentlich ver-
l§ v^7lbrrSen-i<AbZr Jf"rt andere uberw.egt. , schieden ^ G€waltakten, vvie sie hin und her an den
Der Verf. hat dabei vielfach auf die vveidrvollen Unter- ! Nachrichten des 2. Teils des chronistischen Werkes ver"

suchungen in seinem Leipziger Universitats-Programm üb4 worden sjnd

von 1918 zurückgreifen können, in denen schon die Li- ,m Einzelnen sind natürlich Fragezeichen zu setzen
nien seiner vorsichtigen Kritik an der biblischen Uber- 1
lieferung deutlich sichtbar wurden. Mit dieser, aller

1) Diese Anzeige ist vor dem am 20. lO.'d. J. erfolgten Heimgang
Rudolf Kittels geschrieben worden.

801 602

nien seiner vorsichtigen Kritik an der biblischen über- | Gelegentlich scheinen mir die Farben zu stark aufge-
l,.fen,no deutlich S,eh+Ba, „„irrten. Mit d.eser. aller ! trag-n m s^ SQ •„ der Charakteristik der Krsön 1 ifh-

keit E sras und Nehemias, S. 596 f., 630 ff. Kann die von
K. in Esra 4, 7 vermutete Beschwerdeschrift des Tab'el