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Ausgabe:

1929 Nr. 18

Spalte:

432

Autor/Hrsg.:

Uckeley, Alfred

Titel/Untertitel:

Gottes Wort an unsere Zeit 1929

Rezensent:

Niebergall, Friedrich

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431

Theologische Literaturzeitung 1929 Nr. 18.

432

allem der deutschen archäologischen Forschung und der
in ihr hervortretenden Menschen wird. Die Unbefangenheit
, mit der auf diesen beiden Gebieten eignes Erleben
zu geschichtlichem Urteil über Verhältnisse und Menschen
gestaltet wird, kann wohl gelegentlich fast erschrecken
, und den meisten andern wäre dergleichen
wohl verwehrt. Von W. erträgt man es gerne, weil er
ganz aus der Sache heraus lebt und urteilt und weil es
Gewinn von Erkenntnis bringt, von seiner Überschau
großer Zusammenhänge her sich Menschen und Dinge
zeigen zu lassen.

Eine Anzahl von Gelegenheitsreden und -gedienten,
die dem Ganzen eingestreut sind, lassen mittelbar auch
die persönliche Stellung zu den letzten Fragen erkennen.
Döttingen. E. Hirsch.

Blau, Gen.-Superint. D. Paul: Pfarramt und Seelsorge. Hamburg
: Agentur d. Rauhen Hauses (1027). (164 S.) gr. 8°.

Lwd. RM 6-.

Der Verf. beabsichtigt eine größere Schrift aus der
Vorkriegszeit, in der die einzelnen Gebiete und Aufgaben
der Seelsorge dargestellt worden waren, in einer neuen,
den gegenwärtigen Verhältnissen entsprechenden Gestalt
herauszugeben. Diesem Buch schickt er einen ersten
Band voraus, in dem allgemein über Seelsorge gehandelt
wird. So erklärt sich der wesentlich formale Charakter
dieses Buches, das Begriffsbestimmungen und allgemeine
Anforderungen, aber keinerlei konkrete Züge
bringt. Im ersten Kapitel wird das zentrale Verhältnis
der Seelsorge zu dem ganzen Pfarramt, im zweiten der
Pfarrer als Seelsorger behandelt, das dritte bespricht
eingehend die Seele des Pfarrers in ihrer Not und wie
ihr abgeholfen werden kann. — Die Haltung des Ganzen
ist durchaus wissenschaftlich und nicht etwa im üblichen
Sinn paränetisch. Geschichtliche Überblicke, Auseinandersetzungen
mit andern Ansichten, Begriffsbestimmungen
heben das Buch über einen gewissen Typ pastoraler
Admonitionen hinaus.
Marburg. F. Nieberga II.

Althaus, Prof. D. Paul: Das Wort Gottes ist lebendig!

12 Betrachten, zu Worten d. Hebräerbriefes. Bethel b. Bielefeld:
Verlagshdlg. d. Anstalt Bethel 1020. (56 S.) 8*. Sonderdrucke
d. Monatsblattes Beth-El, H. 2. RM 1 -.

12 Betrachtungen, die in der Monatschrift Beth-El 1928 erschienen
sind. Sie knüpfen an das Kirchenjahr an, wollen aber zugleich in den
ganzen Hebräerbrief, dem die Textstellen entnommen sind, hineinführen.
Jede Betrachtung hat ein Sonderthema: Der Weg des Glaubens; Der
Sohn Gottes; Unser Kirchgang (Heb. 10, 25) usw. Dali feine und tiefe
Gedanken in trefflicher Form geboten werden, braucht kaum gesagt zu
werden.

Breslau. M. S c h i an.

Schlatter, Prof. D. Adolf: Aus meiner Sprechstunde. Bethel
b. Bielefeld: Verlagshdlg. d. Anstalt Bethel 1920. (51 S.) 8°. =
Sonderdrucke d. Monatsblattes Beth-El, H. 1. RM 1 —.

In Gesprächsform behandelt Schi. 24 religiöse Fragen. Darunter
sind solche von sehr umfassender Bedeutung: Gottes Wort und die
Predigt; Wunder und Natur. Mein Ja zum Bibelwort. Selbstverständlich
gibt er unter diesen Überschriften nur die zielgebenden Gedanken in
andeutender, zum weiteren eigenen Nachdenken viel Raum lassender
Form. In anderen Stücken ist die Fragestellung mehr individuell bedingt
; aber allgemeineres Interesse ist ihr immer sicher. Öfter sind
sehr aktuelle Dinge Gegenstand der Besprechung: Stanger in Mött-
lingen ; Gogartens Ansicht über Predigt und Gottes Wort. Nach der
Höhenlage der Gespräche hat man den Eindruck, daß sie besonders auf
die inneren Anliegen junger Theologen eingestellt sind. Der Titel des
Büchleins stimmt dazu.

Breslau. M. Schi an.

Uckeley, Prof. D. Alfred: Gottes Wort an unsere Zeit. Predigten
f. Gebildete aus d. akadem. Gottesdiensten d. Albertus-Univ.
zu Königsberg i. Pr. Berlin: E. Röttger (1927). (136 S.) 8°.

RM 1.50.

In dem Vorwort spricht sich U. über die Grundsätze
seiner Predigtlehre aus: er bekennt sich als Volun-
tarist, dem es darauf ankommt, auf den Willen zu wirken
. So sucht er in seinen Predigten die Wertungen seiner
Hörer in die Reihe zu bringen, so daß sie dem
wertlosen Sinnenfälligen den Abschied geben und dem
wahrhaft Wertvollen nachjagen. Dann gewinnt die Seele
Ruhe und Lebensinhalt, beides im Umgang mit dem
Herren, mit Jesus. An kleine, oft aus entlegenen
Ecken der Schrift herausgeholte Texte schließt der Prediger
dann feine Gedanken in ruhiger, mit beständigem
Du auf den Hörer eindringender Sprache an. Nur selten
kommt es über dieser praktischen Aufgabe einmal zu
einer theoretischen Auseinandersetzung über Fragen des
Glaubens.

iMarburg. f. Niebergal 1.

SOEBEN ERSCHIEN:

Hippolytus Werke IV:
Die Chronik.

Hergestellt von Adolf Bauer (7). durchgesehen
und herausgegeben im Auftrage der Kirchenväter-
Conimission der Preußischen Akademie der Wissenschaften
von Rudolf Helm. Nebst einem Beitrag
von J. Markwart. VIII, 562 S. Gr. 8°. 1929.

Die Oriecliischen Christlichen Schriftsteller
der ersten drei Jahrhunderte. 36. Band.

Adolf Bauer hat bei seinem Tode die Rekonstruktion der Uhronik
des Hippolyts hinterlassen. Das Manuskript verriet in unzähligen
Nachträgen, Einschöben, Korrekturen deutlich die Spuren seiner
rastlos bis zum Lebensende daran fortgesetzten Arbeit, durch die
es ihm ermöglicht wurde, noch den Abschluß zu erreichen. Während
das erste Stück in dem Text des Matritensis das Original
bietet, mußte das übrige durch Gegenüberstellung der
aus Hippolytus abgeleiteten Zeugen ersetzt werden,
unter denen die armenische Chronik von J. 686,7
einen besonderen Platz einnimmt. Ihr vollständiger
Abdruck, soweit sie in Betracht kommt, und die
Untersuchungen von J. Markwart dazu über ihre Zusammensetzung
, ihren Verfasser, besonders über Anania
von Sirak, dessen Autobiographie aufgenommen ist,
bieten eine besondere Bereicherung der Wissenschaft.

Preis RM 33—; geb. RM 39,—.

VERLAG DER J. C. HINRICHS'SCHEN
BUCHHANDLUNG IN LEIPZIG C 1

Die nächste Nummer der ThLZ. erscheint am 14. September 1929. _^

Verantwortlich: Prof. D. E. Hirsch in Göttingen, Hainholzweg 62.
Verlag der J. C. H i n ri ch s'schen Buchhandlung in Leipzig C 1, Scherlstraße (frühere Blumengasse) 2. - Druckerei Bauer in Marburg.