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Ausgabe:

1928

Spalte:

145-146

Autor/Hrsg.:

Legrain, Léon

Titel/Untertitel:

Royal inscriptions and fragments from Nippur and Babylon 1928

Rezensent:

Gustavs, Arnold

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Em» Schürer und Adolf von Harnack
Herausgegeben von Professor D. Emanuel HirSCh unter Mitwirkung von
Prof. D. Dr. 0. Hölscher, Prof. D. Hans Lietzmann, Prof. D. Arthur Tltius, Prof. D. Dr. 0. Wobbermln

Mit Bibliographischem Beiblatt in Vierteljahrsheften, bearbeitet von Priv.-Doz. Lic. theol. KurtDietrich Schmidt, Göttingen
Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: halbjährlich RM 22.50 — Verlag: J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, Leipzig.

53 lohrn IM. 7 Manuskripte und gelehrte Mitteilungen sind ausschließlich an Professor D. Hirsch in Oöttingen, jt u:., 107»

OO. ÜUUrg. ITT. /. Bauratgerberstr. 19, zu senden, Rezensionsexemplare ausschließlich an den Verlag. mal Z, I7XVU.

Spalte

Legrain: The Culture of the Babylonians
from their seals in the Collections of the

Museum (Gustavs).............145

Royal inscriptions and fragtnents front ^
Nippui and Babylon (Dens.)........146

Ungnad: Babylonisch-assyrisches Keilschrift-

Spalte

Festgabe für Adolf Deißtnann zum 60. Geburts- v

Vtag, 7. November 1026 (Bauernfeind). . . 151
Zeitlin: The Christ Passage in Josephus

(v. Harnack)................. 154

Giemen: Die Entstehung des Neuen V

Testaments (Behm)............. 154

Michels: Beiträge zur Geschichte des

lesebuch (Meissner).............147 v Bischofsweihctages im christlichen Altertum

Segal: A Grammar of Mishnaic Hebrew
(Kittel)....................147

Windfuhr: Rabbinische Übungstextei
(Staerk)...................I,4|

Marti u. Beer: Aböt (Ders.).......I

Kahle: Masoreten des Westens (Eihfeldt). . 110

und Im Mittelalter (Koch).........155

Bauer: Einführung in das Studium der

Geschichte (Hirsch).............156

Koch: Durandus de S. Porciano O. P

(Betzendörfer)................156

Owst: Preaching in Medieval England

Spalte

Harnack: Luthers Theologie (Hirsch). . . 150
Fischer: Aus den Tagen unserer Ahnen

(Schornbaum)................160

Baumgarten: Neue Kunde von alten

Bibeln (Koch)................

— Von den Kardinälen des 16. Jahrhunderts
(Ders.)..................

Hispanica I (Ders.)..........

— Hispanica II et III (Ders.)......

Rene Benoist und seine französische Bibel

von 1566 (Ders.)............

Dibelius: Nachspiel (Hirsch).......164

160

V(Ficker)....................158 G irgcnsonn: Sechs Predigten (Rendtorff). 166

Legrain, Leon: The Culture of the Babylonians from their Zudem muß man sich bei diesem Anschauungsmaterial
seals in the Collections of the Museum. 2 Bde. (Text- u. leider noch zu sehr auf ein Ordnen und Sichten desselben
beschränken, ohne zu festen Deutungen gelangen
zu können.

Hiddensee. Arnold G ustavs.

Taf.-Bd.) Philadelphia: University Museum 1025. (367 S. u. I.X1V Taf.)

4°. = University of Pennsylvania Museum, Publications of the
Babylonian Section, Vol. XIV.

Das alte Babylonien ist im Verhältnis zum alten

Ägypten nur spärlich mit Bilder-Material versehen, aus I ~ . , . nr.cn t>«„.i ~„A

,i„„__ • »7 x ii _ j •■ o „ ' . Legrain, Curator Leon, D.D., Sc. D.: Royal inscriptions and

dem man eine Vorste lung von der äußeren Kultur und fragments from Nippur and Babylon. Philadelphia: University
den religiösen Gedanken der Bewohner des Landes ge- Museum 1026. (50 S. ... 36 Taf.) 4». = University of Penn-
WUinen könnte. Das einzige, was im Zweistronilande sylvania Museum, Publications of the Babylonian Section, Vol. XV.
in dieser Hinsicht in wirklich überreicher Fülle vor- Als erstes stück der reichen Ernte, welche die Aushandelst
, sind Darstellungen auf Siegelzyl.ndern. Aber grabungs-Expedition der Pennsylvania-Universität in
tro z dieser Fülle - es sind bereits weit über 10 000 Nj geborgen hatte, veröffentlichte H. V. Hilprecht
Rollsiegel bekannt - können wir den kulturgeschicht- 1893 und 18g6 2 Bände „Old Babylonian Inscriptions
liehen und rehgionsgeschichthchen Schatz, der in den chiefl from Nippur« die Inschriften von größter ge-
Siegelbildern verborgen hegt, nur zu einem kleinen schichtlicher Bedeutung darboten. Im Jahre 1922 gab
Teile heben,; weil die Bedeutung der dargestellten Scenen Uon Legrain eine Sammlung von „Historical Frag-
uns zum größten Teile noch unverständlich ist Das hat ments« heraus von denen allerdings nur ein kleiner
dann seinen Hauptgrund daß auf den Siegeln besonders Bruchteil wirklich historischen Inhalts war. Bei einer
häufig Gestalten der Mythologie erscheinen und uns Ordnung der babylonischen Altertümer sind nun neuer-
leider von den babylonischen Mythen und Epen nur ein dings Legrain eine Anzahl historischer Inschriften in
Bruchteil erhalten ist. ! dje Hände gekommen, die bisher den am Museum be-
Aber gerade deswegen ist jedes neue Material will- schäftigten Gelehrten entgangen waren. Er legt sie in
kommen, besonders wenn es uns in einer so mustergilti- schönen Autographien vor; von den wichtigsten Stücken
gen und schönen Edition vorgelegt wird, wie es die von sind Photographien beigefügt. Sämtliche Texte sind um-
Legrain besorgte über die im Besitze des Museums der , schrieben und auch fast alle übersetzt. Unter den mit-
Pennsylyania-Universität befindlichen Siegel ist. Legrain ; geteilten Texten sind eine Anzahl kleiner und kleinster
bietet einen beschreibenden Katalog von 1096 Siegeln j Bruchstücke, deren Wert nur darin besteht, daß sie be-
und Siegelabdrücken, die in einem besonderen Tafel- , kannte Texte vervollständigen, sei es auch nur um einige
bände in ausgezeichneten Photographien dargeboten wer- Zeichen. Von den umfangreicheren Inschriften sind die
den. Die Beschreibung wird eingeleitet durch eine die meisten bereits im Museum Journal publiziert worden.
Sehen 7—51 umfassende Klassifizierung der Siegel nach £s ist jedoch angenehm, sie hier bei einander zu haben,
historischen Gruppen und eine Abhandlung über die alte Hervorzuheben ist, daß die Geschichte der Könige
sumerische Religion (S. 52—73). Ein Verzeichnis der Von Agade, das Werk eines Kompilators aus der Mitte
Eigennamen und ein allgemeiner Index erleichtern die des zweiten Jahrtausends, in dem besonders ausführlich
Benutzung des Werkes. Die ältesten Siegel der Samm- dje Taten und Feldzüge Sargons des Großen behandelt
lung stammen aus der archaischen Periode (ca. 4000 werden, nun nahezu vollständig vorliegt (Nr. 41). In
v. Chr.), die jüngsten aus der Zeit der arabischen In- einer langen Bauinschrift Nebukadnezars H. (Nr. 79)
vasion (632 n. Chr.). So ist es ein reiches und viel- j wjrd Kol. II, 20—31 geschildert, mit welchen Kostbar-
seitiges Material, das der Siegelkunde hier beschert j keiten der König die beiden Prozessionsbarken ausge-
wird. Einwenden mag man nur, daß der Titel des stattet hat, die am babylonischen Neujahrsfeste von
Buches etwas zu vielversprechend ist; denn diese Siegel
können uns doch nicht mehr als einen recht kleinen
Ausschnitt aus der Kultur der Babylonier vermitteln.

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Marduk und Nebo benutzt wurden.

Hiddensee. A. (ins tax».