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Ausgabe:

1927

Spalte:

170-171

Autor/Hrsg.:

Schott, Albert

Titel/Untertitel:

Die Vergleiche in den akkadischen Königsinschriften 1927

Rezensent:

Meissner, Bruno

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack

Herausgegeben von Professor D. Emanuel HirSCh unter Mitwirkung von
Prof. D. Dr. G. Hölscher, Prof. D. Hans Lietzmann, Prof. D. Arthur Titius, Prof. D. Dr. G. Wobbermin

Mit Bibliographischem Beiblatt in Vierteljahrsheften, bearbeitet von Priv.-Doz. Lic.theol. Kurt Dietrich Schmidt, Göttingen
Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: vierteljährlich Rm. 9—. — Verlag: J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, Leipzig.

| .__m- fi Manuskripte und gelehrte Mitteilungen sind ausschließlich an Professor ;D Hirsch in.Güttingen, Iß AnrÜI927

OZ. Jahrg. INT. O. Bauratgerberstr. 19, zu senden, Rezensionsexemplare ausschließlich an den Verlag. z»pl ,7**<•

Spalte

B e z o 1 d , Babylonisch-Assyrisches Glossar

(Meissner)..................169

Schmidtke, Die Japhetiten der biblischen

Völkertafel (Gustavs)............169

Schott, Die Vergleiche in den akkadischen

Königsinschriften (Meissner)........170

bin Gorion, Sinai und Garizim (Galling). 171
Schulz, Das Buch der Richter und das

Buch Ruth (Baumgartner).........172

Bert hol et, Das Dynamistische im Alten

Testament (Hempel)............173

Roberts, The social laws of the Qorän

(Heffening).................173

Spalte

Micklem, Prophecy and Eschatology (Volz). 173

Scott, Hermetica (Jülicher)........175

Mo ut erde, Sur le recueil des inscriptions
grecques et latines de la Syrie (Peterson). ^

Svensson, Eine byzantinische Inschrift
aus Hebron (Ders.)............

Wey man, Beiträge zur Geschichte der
christlich-lateinischen Poesie (Ficker). . . 178

Geiselmann, Studien zu frühmittelalterlichen
Abendmahlsschriften (Loofs). . 178

Lüers, Die Sprache der deutschen Mystik
des Mittelalters im Werke der Mechthild
von Magdeburg (Götze)..........180

Spalte

Merz , Der vorreformatorische Luther (Loofs). 180
Giffey, Ernst Gottlieb Woltersdorf

(Günther)..................181

BraUbach, Max Franz von Österreich

(Ficker)...................182

H o u t i n , Une grande Mystique : Madame
Bruyere (Schnitzer).............182

Kirchliches Jahrbuch (Schian)........185

Flemming, Die treibenden Kräfte in der
lutherischen Gottesdienstreform (Graff). . 185

Birnbaum, Die katholische liturgische
Bewegung (Fendt).............187

Bezold, Carl: Babylonisch-Assyrisches Glossar. Nach dem
Tode des Verfassers unter Mitwirkung von Adele Bezold zum
Druck gebracht v. Albrecht Götze. Heidelberg: Carl Winter
1926. (VIII, 343 S.) 4°. Rm. 26—; geb. 30—. I

Von den beiden bekannten Wörterbüchern der assyrischen
Sprache ist das von Delitzsch L J. 1896, das
von Muß Arnolt i. J. 1905 abgeschlossen. Der ganze
ungeheure, seit jener Zeit erschienene Stoff ist in zusammenhängender
Weise lexikalisch noch nicht gebucht
worden. Da war es ein guter Gedanke B.s, aus dem
großen, von ihm geplanten assyrischen Wörterbuche
einen Auszug zu geben, in dem er sich auf die wichtigsten
historischen, juristischen, brieflichen und religiösen
Texte beschränkte, soweit sie von modernen Gelehrten
bearbeitet waren. Um weiter Raum zu sparen, verzichtete
er auch auf die Angabe von Belegstellen. Diese
Rücksicht auf Sparsamkeit ist aber nicht unbedingt zu
loben; denn auf diese Weise ist der Gelehrte, der nicht
selbst lexikalische Sammlungen besitzt, nicht in der
Lage, B.s Aufstellungen kontrollieren zu können, und
der Kontrolle bedürftig sind nicht wenige seiner Angaben
. Es ist geradezu wunderbar, wie manche falsche
Ubersetzungen, die längst berichtigt sind, sich immer
wieder fortpflanzen. Abgesehen von dieser Ausstellung
wird aber B.s Glossar bei Assyriologen und Semitisten
gewiß mancherlei Gutes stiften, schon weil es natürlich
wesentlich reichhaltiger ist als seine Vorgänger, und
darum wünschen wir ihm guten Erfolg. Leider hat B.
das Erscheinen seines Buches nicht mehr erlebt; aber
seine Gattin und sein Schüler Götze haben sich des
beinah vollständigen Manuskriptes in liebevoller Weise
angenommen und es, teilweise noch verbessert und
vermehrt, durch die Presse geführt. Dafür gebührt
diesen beiden unser besonderer Dank.

Zeuthen i. M. Bruno Meissner.

Schmidtke, Friedrich: Die Japhetiten der biblischen Völkertafel
. Breslau: Müller & Seiffert 1926. (VIII, 95 S.) gr. 8°. =
Breslauer Studien z. histor. Theologie, Bd. 7. Rm. 4.50.

. .. Es sind noch lange nicht alle Probleme gelöst,
™eR u"s die Völkertafel aufgibt. So ist es dankenswert,
däß Schmidtke einen Teil derselben, die Japhetitenliste,
eitler eingehenden Untersuchung unterzieht. Er bemüht

sich eine Antwort zu geben auf die Fragen: Welches
Volk ist gemeint? Wann taucht es zuerst auf? Welches
ist in kurzen Zügen seine Geschichte? Wann verschwindet
es wieder? Die geschichtliche Behandlung führt
er bis zur ungefähren Abfassungszeit der Völkertafel,
bis ins 7./6. Jahrhundert v. Chr. Schmidtkes Buch bietet
eine brauchbare Zusammenfassung des vorhandenen Materials
und der bisherigen Diskussion. An mehreren
Punkten ist es ihm gelungen, durch neue Vorschläge
die Forschung zu fördern und anzuregen. So setzt er —
um nur eines zu erwähnen — Riphat, über das man
bisher nichts Sicheres zu sagen wußte, gleich der Stadt
Aripsas, die aus den Boghazköi-Texten bekannt geworden
ist und etwa in der Gegend des heutigen Erserüm
zu lokalisieren ist.

Hiddcnsee. Arnold Gustavs.

Schott, Albert: Die Vergleiche in den akkadischen Köniys-
inschriften. Leipzig: J. C. Hinrichs 1926. (VIII, 255 S., 4 Tab.
u. 1 Kurvenbl.) 4°. = Mitteilungen der Vorderasiatisch-Ägyptischen
Gesellsch., Jg. 30, H. 2. Rm. 16.60.

Sch. hat sich durch seine Studie über die Vergleiche
in den akkadischen Königsinschriften recht vorteilhaft
in die Wissenschaft eingeführt. Er bespricht zuerst die
Wurzeln, durch welche Ähnlichkeitsbegriffe eingeführt
werden, wie m-s-1, ' - m - j (resp. '- w - j) und m - n - w.
In der Literatur treten, wie Sch. gesehen hat, zuerst
Gleichungen (also etwa: der König, der Hirt), dann
erst Vergleiche (also etwa: der König ist wie ein Hirt)
auf; unter diesen letzten ist wichtig die Entdeckung,
daß zwischen 800 und 750 v. Chr. in Assyrien die Behandlung
der auf - i s gebildeten Vergleiche eine wesentliche
Wandlung durchmacht. Wenn diese allerdings
nur auf Grund von einseitigem und keineswegs vollständigem
Material, gewonnene Erkenntnis zutreffen
sollte, so erhalten wir dadurch ein Mittel, die Entstehungszeit
vieler Literaturprodukte sicher bestimmen zu
können. Sch. macht gleicli die Probe auf das Exempel
und bestimmt die Abfassungszeit der ninivitischeni
Rezension des Weltschöpfungsliedes auf nach 800 v.
Chr., die des Gilgameschepos auf vor 800 v. Chr. Ob
diese sprachlichen Alterskriterien sich bewähren werden
muß erst die Zukunft lehren; auf alle Fälle sind aber

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