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Ausgabe: | 1927 |
Spalte: | 577-578 |
Autor/Hrsg.: | Benzinger, Immanuel |
Titel/Untertitel: | Hebräische Archäologie. 3., neu bearb. Aufl 1927 |
Rezensent: | Köhler, Ludwig |
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Theologische Literaturzeitung
Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
Herausgegeben von Professor D. Emanuel Hirsch unter Mitwirkung von
Prof. D. Dr. G. Hölscher, Prof. D. Hans Lietzmann, Prof. D. Arthur Titius, Prof. D. Dr. G. Wobbermin
Mit Bibliographischem Beiblatt in Vierteljahrsheften, bearbeitet von Priv.-Doz. Lic. theol. Kurt Dietrich Schmidt1, Göttingen
Jährlich 26 Nrn. Bezugspreis: halbjährlich Rm. 18—. — Verlag: J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, Leipzig.
5? Ighrn Nr 75/76 Manuskripte und gelehrte Mitteilungen sind ausschließlich an Professor D. Hirsch in Güttingen, in np7Ptnhr»r 1077
i)L. Junrg» Isl. -DjL}. Bauratgerberstr. 19, zu senden, Rezensionsexemplare ausschließlich an den Verlag. "• OCZCIlIUCr WLI.
Spalte
Benzinger: Hebräische Archäologie
(Köhler)...................577
Köhler: Das fonngeschichtliche Problem
des Neuen Testamentes (Bultmatm). . . . 578
Zahn: Altes und Neues in Vorträgen und
kleineren Aufsätzen für weitere Kreise
(Strathmann)................580
Zeitschrift für Kirchengeschichte (Schmidt). 581
Kalsbach : Die altkirchliche Einrichtung d.
Diakonissen bis zu ihrem Erlöschen (Völker) 582
Spalte
Q r a b m a n n : Mittelalterliches Geistesleben
(von Walter)................584
Schnell: Die dänische Kirchenordnung
von 1542 und der EinfluD von Wittenberg
(Kochendörffer)............586
Garrel ts: Die Reformation Ostfrieslands
nach der Darstellung der Lutheraner vom
Jahre 1593 (Cohrs)............587
R ü hie: Der theologische Verlag von
J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) (Ruprecht) 590
Spalte
Sailer: Glückseligkeitslehre (Schmidt) . . 590
Geistige und sittliche Wirkungen des
Krieges in Deutschland (Beyer)...... 590
Troeltsch: Glaubenslehre (Althaus) . . . 593
Kattenbtisch: Das Unbedingte und der
Unbegreifbare (Knittermeyer)....... 595
Heinzelmann: Glaube und Mystik
(Tillich)................... 597
Benziger, J.: Hebräische Archäologie. 3., neu bearb. Aufl. hebräischer Zeit angepflanzt werden. Im Anschluß an die Flora wird
Mit 431 Abb. im Text. Leipzig: E. Pfeiffer 1927. (XXIV, 347 S.) die Frage der Bevölkerung des alten Palästinas behandelt. Um über
4°. = Angelos Lehrbücher, Bd. 1. Rm. 24—; geb. 26.50. , diesen Ort für diese Frage nichts zu sagen: warum ist der Bevölke-
Daß 1894 rasch hintereinander auf derselben Grund- «ag^iwctactott von Deutschland "gegeben (Durchschnitte sind
, r -, 4 u „ -i__„• „4.:____J immer nichtssagend), wenn z. B. fehlt, daß um 470 V. Chr. das
läge, fast völlig in den Anschauungen ubereinstimmend • . , . ,, IL . , . . . , t'„. . „.. ,. .„ . a
ö, ' . .. ,.R ,, , .. , i •• i • industrielle Attika 80, das landwirtschaftliche Bootien 60, das Berg-
und im namhehen Verlag die Hebräische Archäologie ,and ArUadien 4() Einwohner auf den qk hat (Jnl. Modi, Die Be-
von Benzinger (s. ThLZ. 1894, 203ff. Siegfried) Und völkerung im Altertum - Zeitschrift für Sozialwissenschaft, 1899)?
das Lehrbuch der hebräischen Archäologie von No- s. 24: 'iget sei Kalb, es ist stier (Baudissin RE,3 Bd. 9, 705, 1901),
wack (s. Siegfried ThLZ. 1895, 33 ff.) erschien, hat sdh sei Schaf, aber was hieße dann s£h 'Uzt in? Daß Schaf und
eine zweite Auflage von Nowacks Werk bis heute leider I Ziegen schwer zu unterscheiden sind (wichtig wegen Mtth 25, 32),
verhindert. Benzinger konnte sein Buch 1907 in „völlig
neu bearbeiteter'' zweiter Auflage herausgeben, und
überraschte die Leser mit einem so entschiedenen Übcr-
fehlt. S. 24: 'ajjäl sei Reh und zugleich Hirsch. Gibt es Leute und
nun gar Sprachen, die Hirsch und Reh nicht zu unterscheiden
wissen? V.hölcd sei der Iltis; es ist, wie die Etymologie in diesem
Falle deutlich und das Arabische zeigen, der Maulwurf. S. 26: Daß
gang zu der von H. Winckler behaupteten altor.enta- }J Heß glanzend nachwies (ZAW 1915, i27f.), daß semämith
liehen Weltanschauung, daß ihm die Zustimmung vie- «. oecko, hinterläßt keine Spur bei B., dafür sagt er, säb sei Weiler
Fachleute versagt blieb (s. ThLZ. 1908, 377—382 leicht das Chamäleon, während schon Gesenius-Buhl es ganz richtig
Nowack). Es wirkt Wie eine symbolische Handlung, als Uromastix spinipes = die Dornschwanzeidechse bezeichnet, die
daß er jetzt die dritte Auflage bei dem Verlag erscheinen j umso unverkennbarer ist, als die Beduinen sie essen und ihren Balg
läßt der einst Winckler die Heimat bot, wenn schon als Feldflasche benutzen. S. 29 sollte zum Berg des Aergernisses die
Sich beobachten läßt, daß Benz, einzelne seiner Behaup- V"'ga,a gegeben sein, damit man erfährt, woher der Name
•u i : ,,-],,[> ;„n„r;a„i„i:„„u„„ w/„u stammt. Abb. 3 vermißt man die Linie, die zeigt, wie der Durch-
tungen über den Einfluß jener altorientalischen Welt- , von Ajn ,Atän ' riie Räucherschale von
anschauung zurückhaltender formuliert. Die Grundanlage ; Taanek wieder auf deni K f trotzdem neucrdinRS 0a„;ng (Der
des Buches ist dieselbe geblieben, das Neue, Z. B. Uber j Aitar, 1925, S. 70 Anm. 2) auf diesen Fehler aufmerksam gemacht
die Ergebnisse der Ausgrabungen, ist auf eine oft be- ■ und ein wenig Nachdenken über die Funktion des Oerätes die Sache
WUndernswert geschickte Art in den alten, weithin | ganz klar macht. Das Maß von Abb. 229 S. 220 erfährt man, wenn
sonst unveränderten Text hineingearbeitet, dagegen ist [ man Dis s- 326 gelesen hat. Abb. 169 gibt die erste Zeile der Um-
die Zahl der Abbildungen von 253 auf 431 vermehrt, schrift zwei Buchstaben mehr als die Nachbildung. Zur Erzählung von
und dafür wird man besonders dankbar sein. Sinm3e fehlt S- 50 «*« Hinweis auf Erman, Literatur der Ägypter,
Sobald man freilich seine Aufmerksamkeit den Ein- '92?' § 19 D" "aus und ^J^^SJSS* ™f
__m. -»a__. , . n . , call Wz- Karl Jager> Das Bauernhaus in Pal. mit Rücksicht auf das biblische
zeineuen zuwenaei, sieht man, oao eine ruiie von wun- : Wohnhaus, 1912, § 61 Die Zubehör der Kultusstätte (wo über den
sehen sich äußern lassen, die bald auf die Genauigkeit, . Aitar gehandelt wird) der auf Galling, der Altar, 1925, § 71 ff. Das
bald auf die Richtigkeit schlechthin, dann aber auch auf Opfer der auf Rene Dussaud, les origines cananeennes 'du sacrifice
die Vollständigkeit in den Angaben gehen. Wir nennen j israelite, 1921.
einige Beispiele. Diese Liste ließe sieh noch lange fortsetzen, und
S. 16: Spiegelhöhe des Toten Meeres — 393,8 m; was soll das, sie tut leider dar, daß das vorliegende Werk bei all sei-
«enn sie stetig zunimmt wie b. selber sagt? S. 15: ei-Leddän „sieht I nen Vorzügen nicht das Repertorium ist, welches man
fL^^^r^^l' WMCKeS h r m*z? wünschen möchte und auch unter Wahrung seines jetzi-
Archäologie denkt man an die Hebräer, aber B. meint wohl die___ „_, ~ ■ 6 j
heutigen Einwohner. Dieselbe Unklarheit begegnet immer wieder. , ^U UmfangS erwarten durfte.
S. 18: der Einfluß der Landschaft auf den Griechen einer-, den | Zürich. Ludwig Köhler.
Palästiner andrerseits ist recht matt umschrieben. Man vermißt einen
Sf La ^JSrSi^J?*? 'u J^ttäSM^ Köhler, Ludwig: Das formgeschichtliche Problem des
S Po H> rZnlZ 7 P a'S d'C d" TT BT*UKn'Kenpbj'- 1 'Neuen Testamentes. Tübingen: J.C.B. Mohr 1927. (41 S.)
S 20f.: „d e regenlose Zeit kann man von Anfang Ma. bis Ende ; gr. so. , Samm|u„g gemeinverständl. Vortr. u. Schriften aus d. GeOktober
rechnen" und das normale Mittel (der Regenzett) tst 204 biet d. Theologie u Religionsgesch., 127.
läge , wte reimt sich das? S. 21: unter der Literatur zur Flora ver- pm 1 so- q„KcUr p, d 1 oa
mißt man Imm. Low, Die Flora der Juden, seit 1924 drei Bände .. , . .... . .. • ;,llt,skrr' l<m- '-20.
mit rund 1500 Seiten und einer Fülle von Material. S. 23: als Palästi- . Unter den kritischen Äußerungen ZUr formgeschkht-
napflanzen werden Bananen, die wie der arabische Name schon zeigt liehen Arbeit am NT. darf die vorliegende besondere
aus Indien stammen, und Apfelsine, zitrone usw. genannt, die aus Beachtung beanspruchen, weil ihr Verf. auf seinem Ge-
-^Oiina kommen. Man vermißt ein Wort darüber, daß sie erst in nach- ! biet, dem AT., Selbst solche Arbeit getrieben hat Er
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