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Ausgabe:

1927 Nr. 19

Spalte:

455

Autor/Hrsg.:

Dieckmann, Hermanus

Titel/Untertitel:

De Ecclesia Tractatus historico-dogmatici quos scripsit. Tomus I et II 1927

Rezensent:

Koch, Wilhelm

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455

Theologische Literaturzeitung 1927 Nr. 19.

456

gegeben werden. In diesen liegt der eigentliche Wert lischen Zeitungskorrespondenzen. Eine Zusammen-

des Buches, das ein rechtes Studentenbuch ist und als Stellung der katholischen wissenschaftlichen und literari-

solches sich bewährt zu haben scheint, da es schon in sehen Gesellschaften und der katholischen Verlage bildet

zweiter Auflage vorliegt. den Schluß.

Etwas für unser Volk sehr bedauerliches darf dabei Das Studium des deutschen Katholizismus der Ge-

nicht unerwähnt bleiben. Der Verfasser hat das Buch genwart hat in diesem inhaltreichen Nachschlagebuch

deutsch geschrieben, und es ist dann vor dem Druck ' ein wertvolles Hilfsmittel erhalten,

von einem Freunde ins Englische übersetzt worden, j Göttingen. Carl Mirbt.

Also der Verfasser war des Englischen nicht so weit ' -«-'■-

mächtig, um es gleich englisch zu schreiben, konnte aber Mitteilung.

als Professor an dem Wartburgseminar in Dubuque es Der Schriftleitung sind zugegangen vom Für che-Verlage
auch nicht deutsch drucken lassen, da es dann von den jn Berlin: l. Deißmann, Adolf: Die Stockholmer Weltdortigen
Studenten nicht gebraucht werden konnte. Diese j kirchenkonferenz. Vorgeschichte, Dienst und Arbeit der Welt-
Tatsache ist bezeichnend, sie ist ein Beweis von der fort- j konferenz für praktisches Christentum 19.—30. VIU. 1925. Amtlicher
schreitenden Anglisierung oder besser gesagt Amerika- ! deutscher Bericht, im Auftrage des Fortsetzungsausschusses erstattet,
nisierung einer einst ganz deutschen lutherischen i 192°- (XVl + 762 s.) 4». geb. Rm. 21-. - 2. Deißmann, Adolf:
Svnode1 ^ to c'< no ' m e r Bewegung- Die Weltkirchenkonferenzen zu
Ahlden/Aller. E W. Bussmann. Stockholm 1925 u. Bern 1926 von innen betrachtet. 1927. (VI + 203

S.. kl. 8°. Rm. 6—.

Ich halte es für unmöglich, diese beiden Werke anders als rein

Dieckmann, Hermanus S. J.: De Ecclesia Tractatus historico- : formell zu beSprechen; ein Eingehn auf den sachlichen Inhalt forderte

dogmatici quos scripsit. Tomus I: De Regno dei. De
Constitutione Ecclesiae. Tomus II: De Ecclesiae Magisterio con
spectus dogmaticus. Freiburg i. Br.: Herder 8t Co. 1925. (XVII,

größeren Raum, als die ThLZ zur Verfügung stellen kann, und würde
immer eine subjektive Kundgebung werden. So sei auf sie hier nur
hingewiesen. Das große amtliche Aktenwerk ist mit aller erdenk-

553 u. XII, 308 S.) gr. 8°. lichen SorgfaU gearbeitet; es umfaßt die ganze Konferenz auch mit

I: Rm. 14—; geb. 15.d0; II: Rm. 10—; geb. 11.50. | a„en Ansprachen bei Gottesdiensten, Banketts usw. Der besondere
Das in gutem Latein geschriebene, sorgfältigst gedruckte Werk , Wert Qes Werkes t (ab esehen davon daß Deißmann die ober.
ist der Niederschlag von Vorlesungen, die der Verf. seit 19 5 als i selzun en Samtiicher fremden Reden neu gestellt hat) darin, daß
Dozent an der ph.los. theolog. Hochschule der Jesuiten zu Valken- I noch der Verguch cht und |r| ßem Umfa auch geglückt

bürg in Holland gehalten hat. Er ist durch seine gedruckten Vor- igt die Diskussionen für die es an den sonst in parlamentarischen
träge über „die Verfassung der Urkirche" (1923) und andere , Verhandlungen üblichen Unterlagen fehlte, wieder herzustellen. -
Arbeiten zur Geschichte des Urchristentums als ein mit der ein- . Aus d£m zweiten persönlichen Werke sind die geschichtlich wich-
schlägigen Literatur und mit den vorliegenden Problemen sehr ver- ti ten Ka jle, einmal das über Die Botschaft an die Christentrauter
, vorsichtiger, sachlich nüchterner und gegen abweichende : tejt„ das em Führer durch das Labyrinth der Geschichte ihrer
Ansichten vornehmer Vertreter der jüngeren deutschen Jesuiten-Gene- verschiedenen FaSsungen ist, und ohne dessen Kenntnis man über
ration bekannt. Auch dieses sein neuestes Werk bestätigt das bisherige ; d|ese Botschaft nicht mehr urleiien sollte; sodann das letzte
Urteil Das Werk ist ein Teil der sog Fundamentaltheolog.e d. h. ■ über die Kriegsschu,dfrage in Bern, mit seinen aktenmäßigen Mit-
der philosophisch-historischen Wissenschaft vor der kathol. Dogmatik. teiluneen

Ziel des von der Kirche handelnden Teils dieser Wissenschaft ist, Göttingen E Hirsch

auf geschichtlichem Weg zu zeigen, daß Jesus eine Kirche begründet__'_'

und ihr sein Evangelium zur Obhut und Erklärung übergeben hat. i

Demgemäß handeln die zwei Bände des Verls von der , Ver- FfEfilÜll clIlCl Ol" dGf^&dMScBRIlG f

fassung und vom Lehramt der Kirche, und zwar durchweg mit natür- ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^n^^^^^^mmm^^^m

lich-geschichtlichen Argumenten. Indes die Kirche ist für den Katho-
liken nicht bloß ein praeambulum fidei, sondern auch ein dogma
fidei, weshalb der Verf. sie zum Schluß auch noch vom dogmatischen
Gesichtspunkt aus betrachtet. Läßt sich aber die katholische Lehre

von der Kirche so scharf in einen philosophisch-historischen Teil und : _ ( ,

in einen dogmatischen Teil zerlegen? Dies ist das Hauptbedenken, F Ü F d 1 6 Elflhdt Gl C V K 1Y C O 6

welches Rez. gegen das für seinen Kreis vorzügliche, fast alle andern,

in letzter Zeit so zahlreich erschienenen kath. theol. Werke über Schriften ZUT Ökumenischen Bewegung

die Kirche übertreffende Lehrbuch geltend zu machen hat. Es ist herausgegeben von Lic. J. F. Laun, Privatdozent, Gießen

dasselbe Bedenken, das auch gegen die übliche scharfe Trennung .
von Fundamentaltheologie als solcher und Dogmatik besteht. Daß ersduen vor kurzem

der Verf. diese Bedenken übrigens gut kennt, hat er selbst in der
Innsbrucker „Zeitschrift für kathol. Theologie" 1922, 613—630 er-
kennen lassen.

Binsdorf (Württbg.). Wilhelm Koch. Ein Beitrag zur größten Frage der Christenheit

In der neuen Schriftenreihe

Die Einheit der Kirche

von

Mikael Hertzberg

ev.-luth. Pfarrer in Oslo f

Katholischer Literaturkalender. Begründet von Heinrich Keiter.

Hrsg. v. Julius Dorneich. 15. Jg. Mit 5 Bildnissen. Freiburg

i. B.: Herder & Co. 1926. (XXX, 510 S.) kl. 8°. geb. Rm. 15—.

Im Jahre 1891 ist der katholische Literaturkalender Übersetzt von L.c. Fr. W. von Boltenstern

zum ersten Mal erschienen und war das Werk Heinrich Preis zwei Mark

Keiters, dessen Name in den nach seinem Tode (1898) ; Keiner _ 0b Geistlicher oder interessierter Laie - der sich
herausgegebenen Neubearbeitungen in dem Titel festge- i irgendwie mit den heute so brennenden Fragen der kirchhalten
wurde; auch in dem vorliegenden 15. Jahrgang lichen Einheitsbestrebungen befaßt, kann an diesen grundwird
er als Begründer genannt. Wir finden in diesem legenden Beiträgen vorübergehen. — Bis heute fehlte in
Band 5313 Schriftsteller des deutschen Sprachgebiets ! Deutschland das Ausspracheorgan für die ökumenische
verzeichnet, in dem Ortsregister 1410 Orte genannt und j Bewegung, das die verschiedensten Standpunkte zu Worte
eine Totenliste der Jahre 1914-1926, die 1367 Namen kommen läßt. Lausanne hat eine kräftige Anregung zu
umfaßt. Das Verzeichnis der katholischen Zeitschriften, ! neuter D«kuss.on g^en-^Da kommt d.ese Re.he gerade
in 19 Gruppen geordnet, gibt einen Einblick in den
großen Umfang der katholischen periodischen Literatur
für alle Zweige der Wissenschaft, der Politik, der Kunst,
des religiösen Lebens, auch für die einzelnen Stände und

Berufszweige und wird ergänzt durch eine Liste der LEOPOLD KIOTI 14*3! VERLAG / GOTHA

führenden katholischen Tageszeitungen und der katho-

Die nächste Nummer der ThLZ erscheint am 1. Oktober 1927.
Beiliegend das III. Heft des Bibliographischen Beiblattes.

Verantwortlich: Prof. D. E. Hirsch in Göttingen, Bauratgerberstr. 19.
Verlag der J. C. Hinrichs'schen Buchhandlung in Leipzig C. 1, Blumengasse 2. — Druckerei Bauer in Marburg.