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Ausgabe: | 1926 Nr. 21 |
Spalte: | 527 |
Autor/Hrsg.: | Schmidt, Jakob |
Titel/Untertitel: | Grundzüge der Kirchengeschichte 1926 |
Rezensent: | Krüger, Gerhard |
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Theologische Literaturzeitung 1926 Nr. 21.
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Schmidt, Jakob: Grundzüge der Kirchengeschichte. Ein
Hilfsbudi f. akademische Vorlesungen u. f. d. Privatstudium. Mainz:
Kirchheim & Co. 1Q25. (XII, 468 S.) gr. 8°. Rm. 12—; geb. 14—.
Bedenkt man, daß dieses ,,Hilfsbuch für akademische Vorlesungen
und für das Privatstudium" in erster Linie katholischen
Studierenden in die Hand gegeben wird, so kann man sie zu einem
solchen Hilfsmittel nur beglückwünschen. Das Buch ist zuverlässig
gearbeitet, keine bloße Zusammenstellung von Daten und kurzen Notizen
, sondern bietet eine fortlaufende Darstellung, die — bei starker
und geschickter Ausnutzung des Petit — viel mehr enthält, als man
nach dem Umfang vermuten sollte. Der Verfasser, Professor der
Kirchengeschichte am Bischöflichen Priestersemmar zu Mainz, hat
auch nicht versäumt, eine persönliche Note hineinzubringen. Man
charakterisiert sie vielleicht am besten dahin, daß er, bei selbstverständlich
streng korrekter kirchlich-katholischer Haltung, doch auch
dem Gegner Gerechtigkeit widerfahren, jedenfalls sich nirgends zu
überscharfem Urteil hinreißen läßt und im Ausdruck überall gemäßigt
bleibt. Die Quellen- und Literaturnachweise sind in den Anhang
verwiesen und füllen hier eine stattliche Anzahl Seiten; sie zeigen,
daß der Verfasser sich in der Literatur gut umgesehen hat. Auf
Einzelheiten einzugehen, ist nicht der Zweck dieser Anzeige.
Gießen. O. Krüger.
Brockdorff, Prof. Baron Cay v.: Descartes und die Fortbildung
der kartesianischen Lehre. Mit e. Bildnis des Descartes.
München: E. Reinhardt 1Q23. (227 S.) 8°. = Geschichte d.
Philos. in Einzeldarstellgn., Bd. 16/17. Rm. 3.50.
Das Buch versucht mit Erfolg die geistige Expansion
der kartesianischen Lehre darzustellen. Eine sehr
übersichtliche Analyse der Philosophie des Meisters arbeitet
dessen Grundgedanken heraus. Es folgt dann eine
Schilderung der Ausbreitung des Kartesianismus in Holland
, Frankreich und England und eine Wertung desselben
als Kulturfaktor. Daran schließt sich eine Darstellung
der verwandten Systeme von Geuli-ncx und
Malebranche. Wertvoll, weil über die üblichen Darstellungen
hinausführend, ist die Beleuchtung der philosophischen
Gesinnung, die die Kartesianer bis in die
Tiefen ihrer Seele erfüllte. So wird das Buch zu einer
kleinen Kulturgeschichte Westeuropas im 17. Jahrhundert
.
Düsseldorf. Kurt K e s s c 1 e r.
Smidt, Udo: Regem Habemus. Bilder und Zeugnisse aus einer
deutschen christlichen Studentenbewegung. Gesammelt u. hrsg.
Berlin: Furche-Verlag 1925. (202 S.) 8°. = Stimmen aus der
deutschen christl. Studentenbewegung, 33. Rm. 3.60; geb. 4.80.
Ein Menschenalter der D.C.S. V. ist hier geschildert, lebendig,
möglichst im Wortlaut der Quellen. Die Bewegung hat aus kleinen
Anfängen, auch aus der Enge dieser Anfänge, mühsam einen Weg
sich erkämpft. Die Kraft der Gemeinschaft, in der die heilige Innerlichkeit
der Seele sich erschloß, spricht in den Dokumenten dieses
Berichtes zu uns. Am leisesten und unvergeßlichsten in den „Neben-
und Nachgedanken" von der Konferenz in Freudenstadt Mai 1910, die
unser großer Meister Wilhelm Steinhausen niedergeschrieben hat. Aus
der Tiefe die Quellen. Den biblischen Christus zu wecken, in ihm
den Weg wahren Lebens zu haben, das ist Wille und Ziel. Das Kreuz
Christi in seinem ganzen Ernst ist die Scheidungsgrenze gegen die
Welt. Hier die Wirklichkeit Gottes erleben heißt die Selbständigkeit
eigenen Lebens und darin die Kraft zur Kritik aller Kultur sich
wahren. Aus diesem Erlebnis Gottes, aus der Kraft der Bibel, allein
ersteht wahre Gemeinschaft, „zusammengekettet zu einer wirklichen
Kirche". Was von diesen Voraussetzungen und Zusammenhängen aus
im Weltkrieg geleistet ist, das ist außerordentlich. Die Lazarette und
die Fronten, viele, nicht nur Akademiker, wissen von dieser Arbeit.
Und im Werden des Protestantismus, der in der Krisis der Zeit aus
unerschöpften Quellen sich erneut, ist die Kraft dieser Bewegung
nicht zu unterschätzen. Fest in der Heimat verwurzelt ragt sie weit
über die Landesgrenzen hinaus.
Eindringlich redet ein Vierteljahrhundert reicher und tiefer
Wirkungen zu uns. Daß der Alltag der Wirklichkeit auch seine
Gefahr hat, die Gefahr einer Absonderung und Aussonderung, ist gewiß
. Möge immer der Ausblick auf die unendlichen Horizonte freibleiben
: regem habemus.
Heidelberg. Willy Lüttge.
KARL BARTH
Vom
christlichen Leben
1.00
3n biefen beiben Bibelftunben, bie Svarl 'Barth,
in ber beutfdj=d)rifttict)en ©tubentenoereinigung
in SHünfter über Kölner 12,1—2 gegolten fjat,
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machen, roas ber 2Lpoftel mit feiner 3orberung
bes „oernünftigen ©ottesbienftes" meint unb
gibt fo ein kleines Svompenbium chriftlicfjer
(Sthik.
GEORG MERZ
Der
vorreformatorische
Luther
1.50
5)ie religiöfe ©ntmicklung Imtfjers in ber 3eit
non 1513-1518 ift gier auf ©runb ber 5vlofter=
prebigten, ber Bömerbriefoorlefungen, ber Briefe
unb ©isputationen eingegenb gefdjilbcrt. Babei
kommt £uttjer fetbft reichlich 311 B3orte. ©a alle
3itate überfegt finb, merben auf biefe B3eife bie
in ben erften Bänben ber "JBeimarer Ausgabe
oergrabenen 6chäke einem raeiteren Svreife ju=
gä'nglich gemacht.
d)t. $aifer Vertag 9Dtüttcf)en
Die nächste Nummer der ThLZ erscheint am 30. Oktober 1926.
Beiliegend ein Prospekt des Neuland-Verlags, G.m.b.H., Hamburg 30.
Verantwortlich: Prof. D. E. Hirsch in Göttingen, Bauratgerberstr. 19.
Verlag der J. C. Hinrichs'schen Buchhandlung in Leipzig C. 1, Blumengasse 2. — Druckerei Bauer in Marburg.