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Ausgabe:

1926

Spalte:

266-267

Autor/Hrsg.:

Rusch, Adolf

Titel/Untertitel:

Die Stellung des Osiris im theologischen System von Heliopolis 1926

Rezensent:

Volz, Paul

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack

Herausgegeben von Professor D. Emanuel Hirsch unter Mitwirkung von
Prof. D. Dr. G. Hölscher, Prof. D. Hans Lietzmann, Prof. D. Arthur Titius, Prof. D. Dr. G. Wobbermin

Mit Bibliographischem Beiblatt in Vierteljahrsheften, bearbeitet von Priv.-Doz. Lic. theol. KurtDietrichSchmidt, Göttingen
Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: vierteljährlich Rm. 9.—. — Verlag: J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, Leipzig.

51 lilhrtr Nr 10 Manuskripte und gelehrte Mitteilungen sind ausschließlich an Professor D. Hirsch in Qßttingen, |C Mol IQ?r>

«lalirg. Im. IU. Bauratgerberstr. 19, zu senden, Rezensionsexemplare ausschließlich an den Verlag. I"«« lyH).

Spalte

Wach , Mahäyäna, besonders im Hinblick auf

das Saddhanna-Piindanka-Sütra (Franke). 265

Kusch, Die Stellung des Osiris im theo

logischen System von Hcliopolis (Volz). 266

Wutz, Die Psalmen (Rudolph)....... 267

Peters, Osee und die Geschichte (Volz). 272

Deißmann, Paulus (Bultmann)...... 273

Landsberg, Die Welt des Mittelalters

und wir (Lerche).............. 278

Gasser, Vierhundert Jahre Zwingli-ßihcl

1524 1924 (Ders.)............280

Körholz, Abriß der Geschichte des Stifts

Vollmer, Materialien zur P,ibelgeschichte l'»d dcr Stildt Werde" (Cohrs>......2S<>

W e i d e m a n ii, Gerard Wolter Molan us
(Ders.)...................280

Spalte Spalte
Hart mann, Eine islamische Apokalypse Roth, Spinoza, Descartes and Maimonides

aus der Kreuzzugszeit (Heffeniug) .... 279 (Betzendörfer)............... 281

Symboluni apostolicum (Köhler)....... 279 Hoffähig, Spinozas Ethica (Beckmann). 282

Knolle, Luthers Heirat nach seinen und [ Schleiermachers Werke (Wenning)...... 282*

seiner Zeitgenossen Aussagen (Ders.). . . . 279 „ n , . ,, . ,„ . „.„

■ Franz Baader und sein Kreis (Bornkamm). 282

M e 1 a n ch t ho n, Die LociCommnnes(Ders.). 279

C a ro 1 s f eld-Krausc. Bekenntnisse eines

und religiösen Volkskunde des Mittelalters
(Giemen)..................278

Spiritisten (Mayer-Strallburg)....... 283

Pies, Die Heilsfrage der Heiden (Fendt). 283

Schafft, Vom Kampf gegen die Kirche

für die Kirche (Rendtorff)......... 285

Binder, Philosophie des Rechts (Bruhn). 286

Wach, Joachim: Mahäyrma, besonders Im Hinblick auf das
Saddharma-Pundarika-Sntra. Line Untersuchung über die
religionsgeschichtl. Bedeutung c. hl. Textes d. Buddhisten. München
-Neubiberg: O. Schloß 1925. (59 S.) gr. 8°. Untersuchungen
z. Gesch. d. Buddhismus u. verwandter Gebiete, XVI. Rm. 1.25.

J. Wach, ein rühriger jüngerer Religionsforscher,
behandelt in der vorliegenden Veröffentlichung in erster
Linie das Saddharma-Pundarlka-Sutra, „das Sütra des
Lotus der guten Gesetzeslehre", ein Werk des sogen.
Mah a vana-Buddhismus, nach Wach (20/21) „die Krone
des mahäyanistischen Schrifttums", daneben aber den

Mahayäna-Buddhismus überhaupt, und zwar, nach ele- deiiSff"ffeäußert hat""(56)
gant hingeworfen en einleitenden Erörterungen, die reli- j Königsberg i. Pr.
giöse, ethische und philosophische Seite des Gedanken-
■nhalts des genannten Textes (und des Mahäyäna allgemein
, sowohl im Gegensatz zum Hinayana wie im Zusammenhang
mit diesem), nachdem er (19ff.) über die
Literatur und die in Betracht kommenden Schulen des

eigenen Erlösung dem Mahäyänisten als eine große Inkonsequenz
erscheinen muß: das Ich will die Befreiung,
aber ist nicht die Aufhebung des Ich eine der eisten
Forderungen des Buddha . . . ?" Befreiung und Aufhebung
des Ich ist dasselbe, weil seine Aufhebung und
die Aufhebung der bindenden Sinnenwelt zusammengeht
. Auf S. 49 scheint eine kleine Häufung von orthographischen
bzw. Schreibfehlern auf eine etwas eilige
Exceiptiou einer Vorlage zu deuten. — Richtig heißt es
Mettä, nicht Metta (53). Gern würde ich wissen,
wieso Buddha „sich über philosophische, besonders aber
metaphysische Fragen nur selten und nicht immer einKönigsberg
i. Pr. R. Otto Franke.

Rusch, Adolf: Die Stellung des Osiris im theologischen
Svstem von Heiiopolis. Leipzig: LG. Hinrichs 1924. (31 S.)
gr. 8°. = Der Alte Orient. Bd. 24, Heft 1. Rm. 1.20.

In gelehrter Untersuchung, die nicht bloß weitere
Mahäyäna kurz berichtet hat. Seine Ausführungen dürfen j Krfs.e; sondern auch die Fachvertreter anregen wird.

wohl als ausreichend, meist'treffend und auf alle wich- entwickelt der Verf., wie das theologische System von

tigeren Themata des Mahayäna-Buddhismus eingehend. Hehopohs zur Zeit der 5. Dynastie entstanden und weit

im a„ .„„A0„„„„c,i,pri o-olt-n ' verbreitet worden ist, im besonderen, wie in jener Zeit

>m ganzen als anerkennenswert gelten j m ^ M^ unfJ Fünfhe'it (Atum-Re, Schi.

Von den wenigen Einzelherten, die zu kritischen i Und Tefnut, dann Geb und Nut) die Osirisgruppe (Osiris,

oder zweifelnden Randnoten Anlaß gaben, seien nur j Set> ,sjs und Nephtys) hinzugekommen ist. Eingehend

folgende hervorgehoben. S. 25 sagt Wach: „Im System | behandell er die Fragen, wo O. ursprünglich zu Hause

HPr i iv ,.,)., n^/>h uro»- rll/1 F rl IC1 I tl tf P1I1P AltTCmhP 1 °. P _

der Upanischaden noch war die Erlösung eine Aufgabe
gewesen, die einzig und allein Sache des einzelnen Individuums
war" und in Anm. 2 dazu: „Der Vedanta-
Kommentator Sankara läßt allerdings der .Gnade' wieder
einen großen Spielraum". Hat Wach die Stellen Svetäs-
vatara-Up. II, 20 und Kathaka-Up. II, 23 (Vgl. auch
Heiler Z. f. B. VI, 219 ff.)' absichtlich übergangen? —
Der Sachverhalt im Buddhismus, dessen Stifter-Göttlichkeit
augenscheinlich gleichzeitig mit den Gedankengrund-
'agen aus der Vorzeit mit überkommen ist, macht es
zweifelhaft oder unzutreffend, daß „in jeder gestifteten
Religion" „im Verlauf einer bestimmten Zeit" sich „der
Stifterkult" „entwickelt" (27). Nach 36 Anm. 6 soll die
zahl der Buddhas „an sich" „nach dem Päli-Kanon 34"
sein. W. hätte sagen sollen: „nach dem Buddhavamsa,
einem späten Werke des Päli-Kanons", und statt „34",
was aber wohl nur ein Druckfehler ist, „24". Unverständlich
ist der Satz (46): „Es kann nicht anders sein,
■J^als daß das hlnayänistische unbeirrbare Streben nach der

H5

war, als was er vor seiner Aufnahme in das System (vor
seiner „Erhöhung") galt, wann und wie er in das System
hereinkam; ferner die Tatsachen, daß der Osirisglaube
durch diese Aufnahme an Verbreitung bedeutend zunahm,
und daß die Osirisidee dadurch wuchs, sofern O. jetzt
im System als universale und als kosmische Größe verehrt
wurde. Für die ursprüngliche Auffassung des O.
als eines Totengottes führt Verf. den interessanten Beleg
an, daß im ganzen alten Reich, ja fast ohne Ausnahme
auch noch im weiteren Reich kein einziger mit O. gebildeter
Personname sich finde. Wichtig ist auch, daß
O. durch seine Erhöhung aus einem „toten Gott" ein
„Gott der Auferstandenen" geworden ist. Weiterhin
werden die Gründe dafür aufgezeigt, daß Set als Gegner
und als Bruder des O. in das System Aufnahme fand,
warum Horus nicht hereinkam, welche Gestalt die beiden
Gegner bei der kosmischen Auffassung erhielten,
wie Horus zum Sohn des O. geworden ist; und endlich
sucht Verf. die Aufnahme der Isis und Nephtys zu begründen
.

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