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Ausgabe: | 1925 |
Spalte: | 121-123 |
Autor/Hrsg.: | Weill, Raymond |
Titel/Untertitel: | L‘installation des Israélites en Palestine et la légende des Patriarches 1925 |
Rezensent: | Gressmann, Hugo |
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Theologische JJteraturzeitung
Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
Herausgegeben von Professor D. Emaniiel HirSCh unter Mitwirkung von
Prof. D. Wilh. Heitmüller, Prof. D. Dr. 0. Hölscher, Prof. D. Arthur Titius, Prof. D. Dr. G. Wobbermin
Mit Bibliographischem Beiblatt, bearbeitet von Priv.-Doz. Lic. theol. Kurt Dietrich Schmidt, Göttingen
Jährlich 26 Nrn. Bezugspreis: vierteljährlich Gm. 8.—. — Verlag: J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, Leipzig.
tn Inhrrr Nr ( Manuskripte und gelehrte Mitteilungen sind ausschließlich an Professor D. H irsch in Güttingen, Jt Mär7 107t
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Weill, L'installatioti des Isiaelites en Palestine
o et la legende des Patriarche« (Greßmann).
San da, Moses u. d. Pentateuch (Baumgartner).
Wiener, Das Hauptproblem des Deuterono-
miums (Eißfeldt).
Procksch, König und Prophet in Israel (Dcrs.).
Schmidt, Die großen Propheten (Staerk).
König, Die messianischen Weissagungen des
Alten Testaments (Baumgartner).
Köhler, Die Offenbarung des Johannes und
ihre heutige Deutung (Dibelitis).
Walter, Magistri Gandtilphi Bononicnsis sen-
tentiarum libri Quatuor (Betzendörfer).
Ball, Die Folgen der Reformation (Althaus).
Schumacher, Zacharias Zappio (Giemen).
Windel, Mystische Gottsucher der nachrefor-
Zezschwitz, Persönliches Erlebnis protestantischer
und katholischer Frömmigkeit (Schian).
Schlund, Religiöse Bilanz d. Gegenwart (Ders.).
S t u d e r , Der konfessionelle Friede (Ders.).
Jahrbuch, Kirchliches (Ders.).
matorischen Zeit (Ders.). i Werner, Das Weltanschauungsproblem bei
Tersteegen, Schriften, Lieder und Sprüche ! Karl Barth und Albert Schweitzer (Ders.).
(Ders.). | H ö ff d i n g , Der Begriff d. Analogie (Wehrungt.
Ni essen, Landesherr und bürgerliche Selbstverwaltung
in Bonn von 1244 — 1794 (Hashagen
).
Bittlinger, Lebenskunst (Winkler).
Sieben Sekten des Verderbens (Schornbaum).
Mitteilung (Hirsch).
Weill, Raymond: L' Installation des Israelites en Palestine
et la lögende des Patriarches. Extrait de la Revue de l'histoire
des religions. Annee 1923. Paris: E. Leroux 1924. (III, 96 S.)
gr. 8°.
zu Stiftern von Heiligtümern geworden: Abram von
Hebron, Isaak von Beerseba, Jakob von Bethel und
Joseph von Sichern. Diese Entwicklung war schon in
vorisraelitischer Zeit vollzogen. Als sich die Israeliten
Weill geht von der Tatsache aus, daß in ägyptischen j dann an diesen Orten niederließen, eigneten sie sich mit
Urkunden der Zeit Thutmosis III. (um 1500 v. Chr.) und I den Heiligtümern der Kanaaniter auch deren Stifter und
Ramses II. Jakobel und Josephel (?) als kanaanitische I Ahnherren an und erklärten sie für die Väter Israels.
Ortsnamen bezeugt sind. Da diese Ortsnamen mit den Die Konstruktion Weills, die in der Hauptsache an
Namen der israelitischen Erzväter übereinstimmen, was ! Eduard Meyer anknüpft und sich mit ihm auseinanderfür
Jakob zugegeben werden muß, für Joseph aber bestritten
werden kann (ZAW. 1910 S. 7 Anm. 4), so
wirft er die berechtigte Frage auf, ob die israelitischen
Erzvätergestalten vielleicht kanaanitischen Ursprungs
seien und wie man sich die ganze Entwicklung dann
denken müsse: was bedeuteten sie ursprünglich, und wie
wurden sie zu Ahnherren Israels? Um diese Fragen zu
beantworten, sucht er zunächst genauer festzustellen,
setzt, ist großzügig, scharfsinnig und sorgfältig begründet
. Sie muß als möglich gelten, ist aber doch nicht
vollständig überzeugend. Die Hauptbedenken, die bestehen
bleiben, sind folgende: 1. Merkwürdiger Weise
wird eine Tatsache überhaupt nicht berücksichtigt, die
mir von entscheidender Bedeutung zu sein scheint, die
zuerst von Ungnad betonte Tatsache, daß uns die
Namen Abraham, Isaak, Jakob (und andere Namen der
was man über die historischen Bedingungen des Ein- israelitischen Vätersage) als geläufige Personennamen
dringens der Israeliten in Palästina weiß. Der Name der Amurriter oder Westsemiten in babylonischen Ur-
„Israel" ist zwar erst auf der Menephthah-Stele bezeugt künden der Hammurapizeit bezeugt sind (ZAW. 1910
(um 1230), aber W. will schon die Chabiru der Amarna- i S. 6). Der von Weill behauptete kanaanitische Ursprung
Briefe den Hebräern und sogar den Israeliten gleich- ; der Väternamen wird zwar auch dadurch noch nicht
setzen; seit 1400 strömten die Stämme Israels in Kanaan j absolut sicher — denn bei der engen Verwandtschaft der
ein. Selbst wenn man noch etwas höher hinaufgehen j Sprachen könnten vielleicht Kanaaniter und Hebräer ihre
müßte, so sind doch jedenfalls die Namen der Könige in ! Personennamen von Hause aus gleichartig gebildet ha-
der Hyksoszeit: Jakob, Jakobher, Jakobel, die allerdings j ben — aber doch sehr wahrscheinlich; da Eigennamen
nicht sicher feststehen, vorisraelitisch und beweisen den der Mode besonders stark unterworfen sind, wurden die
kanaanitischen Urprung dieser mit Jakob zusammen- Israeliten wie in anderen Dingen so auch hierin nach
gesetzten Namen (S. 6). ihrer Niederlassung in Kanaan von den Einheimischen
Die wesentlichen Ergebnisse der Untersuchung sind ! beeinflußt. Dann wird aber noch mehr als bisher
mit der Möglichkeit zu rechnen sein, daß ein Ortsname
wie Jakobel eine Abkürzung von Beth J. ist (wie
im A. T. Nltnra und Beth Nimra neben einander stehen)
und daß die Stadt (oder der Stamm) nach einem
gleichnamigen menschlichen Gründer heißt; ein absolut
eindeutiges Beispiel ist bU-humria „Haus Omris" als
Bezeichnung für Israel in den Keilschriften. 2. Während
die Väternamen als weitverbreitete Personennamen jetzt
sicher feststehen, fehlen nach wie vor sichere Spuren
gleichnamiger Götter. Den einzigen Nachklang von
Jakob und Esau in Hypsuranios und Usoos (bei Philon
folgende: Für die älteste Zeit gibt es in Kanaan Namen
von Göttern, die zugleich als Namen von Völkern erscheinen
, mit denen sie in Verbindung stehen. Diese
Götternamen, (jje vielfach Tiere bezeichnen, vielfach
aber auch als Verbal-Imperfekte gebildet sind, haben
mV abu die Fo™ Jakob oder Jakobel. Sie gelten als
uie Annherren des nach ihnen benannten Volkes, das
oann bem jakob(et) heißt. Schon früh sind diese
i men ?uf diejenigen Ortschaften oder Provinzen übertragen
, m denen sich die betreffenden Stämme niederließen
; so kennen wir den Ort Jakobel oder können aus ,
der Identifikation Josephs mit Ephraim und Manasse ! Byblios im 1. Jahrh. n Chr !) wird auch W. nicht als
erschließen, daß Joseph schon in vorisraelitischer Zeit zwingend anerkennen (S. 26). Noch bedenklicher aber
einen großen kanaanitischen Kanton bezeichnet. Sehr ! ist, daß weder Israel einen Gott Jsra verehrte, nach dem
es angeblich genannt ist, sondern nachweislich Jahve,
noch daß an den Heiligtümern der Väterzeit ein dem
Patriarchen gleichnamiger Gott vorhanden war, sondern
nachweislich in Beerseba ein El Olam, in Bethel
121 122
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irun ist auch die Erinnerung an den Gott verloren ge
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