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Ausgabe:

1925

Spalte:

602-603

Autor/Hrsg.:

Grapow, Hermann

Titel/Untertitel:

Die bildlichen Ausdrücke des Aegyptischen. Vom Denken und Dichten einer altorientalischen Sprache 1925

Rezensent:

Ranke, Hermann

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Sduhrer und Adolf von Harnack

Herausgegeben von Professor D. Emanuel Hirsch unter Mitwirkung von

Prof. D. Wilh. Heitmüller, Prof. D. Dr. G. Hölscher, Prof. D. Arthur Titius, Prof. D. Dr. G. Wobbermln

Mit Bibliographischem Beiblatt, bearbeitet von Priv.-Doz. Lic. theol. Kurt Dietrich Schmidt, Göttingen
Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: vierteljährlich Rm. 9.—. Verlag: J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, Leipzig.

CA i 9/: Manuskripte und gelehrte Mitteilungen sind ausschließlich an Professor D. Hirsch in Göttingen, Ii nmonihni' I07C

OU. Jalirg. Im. ZO. Bauratgerberstr. 19, zu senden, Rezensionsexemplare ausschließlich an den Verlag. DcZClIlUcr 1VZO.

Müller, The Sacred Books of the East (Franke).
B e c k h , Von Buddha zu Christus (Ders.).
Grapow, Die bildlichen Ausdrücke des Aegyp-

tischen (Ranke).
Jirku, Die Wanderungen der Hebräer im

dritten und zweiten vorchristlichen Jahrtausend
(Gustavs).
Friedrich, Aus d. hethit. Schrifttum (Ders.).
Schlatter, Geschichte Israels von Alexander

dem Großen bis Hadrian (Dalman).
Bornhäuser, Das Wirken des Christus durch

Taten und Worte (Windisch).
Kehr, Italia pontificia sive repertorium privi-

legiorum (Ficker).
Regesten der Bischöfe von Straßburg (Lerche).
Cohn, Das Zeitalter der Hohenstaufen in

Sizilien (Schmidt).
Rabus, Rom (Clemen).
Feilchenfeld, Der Einfluß Jacob Böhmes

auf Novalis (Bornkamm).

Hürlimann, Die Aufklärung in Zürich
(Staehelin).

Baeumker, Johannes Olav Fallize (Schmidt).
Goetting, Die sozialpolitische Idee in den

konservativen Kreisen der vormärzlichen Zeit

(Schweitzer).
Taylor, Hudson Taylor (Richter).
Ostasien-Jahrbuch (Bornemann).
Witte, Sommer-Sonnentage in Japan und

China (Haas).

Kluckhohn, Persönlichkeit u.Gemeinschaft
(v. Below).

Brentano, Psychologie vom empirischen
Standpunkt (Titius).

Petersen, Wilhelm Wundt und seine Zeit
(Heinzclmann).

R i t s c h 1, Die doppelte Wahrheit in der Philosophie
des Als ob (Schumann).

Oirgensohn, Religionspsychologie, Religionswissenschaft
und Theologie (Ritsehl).

— Die Religion, ihre psychischen Formen und
ihre Zentralidee. (Ders.).

Dyroff, Religion und Moral (Jordan).
Ritsehl, Die christl. Vollkommenheit (Rolffs).
Waggett, Knowledge and Virtue (Goctz).
Cadoux, The inessage about the Cross (Ders.).
Dessauer, Leben, Natur, Religion (Beckmann).
Ewald, Die Religion des Lebens (Thimme).
Schlund, Religion, Kirche, Gegenwart (Bußmann
).

Flynn, Preaching made Easy (Niebergall).
Dryander, Das Evangelium Marci in Predigten
und Homilien ausgelegt (v. d. Goltz).

- Deutsche Predigten (Ders.).
Krueger, Lebensrichtung (Schian).

Müller, F. Max: The Sacred Books of the East. Translated
by various oriental scholars and edited. Vol. X, Part. I, second
edition. London: Oxford University Press 1924. (LXIII, 212 S.) 8°.

Part I dieses X. Bandes der SBE. (der „Heiligen

hält einen bloßen Neudruck der noch von F. Max
Müller selbst besorgten, 1898 erschienenen, von der
ersten Auflage (1881) nur durch unerhebliche Kleinigkeiten
abweichenden 2. Aufl. seiner Übersetzung des
Dhammapada, einer wichtigen buddhist. Vers-Sammlung.
Sachlich ist also nichts zu bemerken.

Part II ist ebenso ein bloßer Neudruck der 2. noch
von Fausböll selbst hergestellten, in Einzelheiten gegenüber
der 1. Aufl. abgeänderten, 1897 erschienenen, 2.
Aufl. seiner Übersetzung des Suttanipäta, einer anderen
wichtigen buddhistischen Vers-Sammlung.

Fausbölls Übersetzung hat noch ihren hohen Wert;
auch Max Müllers Dhainmap.-Übersetzung verdient noch
Berücksichtigung, ist aber doch schon veralteter als
F.'s Sn.-Übers.

Die Ausstattung ist die bekannte gute der ersten
beiden Auflagen von SBE. X und der SBE. überhaupt.
Königsberg i. Pr. R. Otto Franke.

Beckh, Dr. Hermann. Von Buddha zu Christus. Stuttgart:
Verlag der Christengemeinschaft 1925. (VIII, 110 S.) kl. 8°. =
Christus aller Erde, Bd. 10. geb. Rm. 1.50.

B.s Buch „Buddhismus", 1916, war zwar nicht
durchaus erfreulich (vgl. Th. Lzg. 43, 14 Sp. 169 f. und
Ostasiat. Zschr. 1918, VI. Jahrg. Heft 1/2, Sp. llöff.),
hatte aber immerhin einen sachlichen Kern und somit
Anspruch auf wissenschaftliche Beachtung. Inzwischen
aber hat er einen tiefen Fall getan. Sein hier vorliegendes
Büchelchen hat mit Wissenschaft nichts mehr
zu tun und gehört deshalb eigentlich überhaupt nicht
hierher. Es 'enthält anthroposophische Phantastereien
von höchster Willkürlichkeit.

Königsberg.j. Pr. R. Otto Franke.

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Grapow, Hermann: Die bildlichen Ausdrücke des Aegyptischen.

Vom Denken und Dichten einer altorientalischen Sprache. Leipzig:
J. C. Hinrichs 1924. (XVI, 203 S.) gr. 8°. Rm. 5.75; geb. 7—.

Grapow hat sich in diesem Buche, das Adolf Erman

Bücher des Ostens" in englischen Übersetzungen) en.t- zum 70. Geburtstage gewidmet ist, eine überaus lohnende

Aufgabe gestellt. Wer die Bilder kennen lernt, mit denen
ein Volk seine Rede schmückt, der muß dem Geiste
dieses Volkes ganz besonders nahe kommen, und so ist
es ein neuer Weg zum Verständnis der alten Ägypter,
der uns hier eröffnet wird. Was Grapow in diesem
ersten Bande gibt, ist eine sorgfältig geordnete und
leicht übersehbare Darbietung des reichen Stoffes. In
große Gruppen geordnet ziehen die Gebiete an uns vorüber
, aus denen der Ägypter seine Vergleiche entnommen
hat. Zunächst die Natur, die ihn umgibt: Der Himmel
mit seinen Gestirnen und Tageszeiten,'mit Regen, Sturm
und Hitze, die Landschaft und die Menge der großen
und kleinen Tiere, die sie belebt, die Welt der Pflanzen.
Dann aber „der Mensch und sein Leben": Die Körperteile
, allgemeine menschliche Verhältnisse und Zustände,
die verschiedenen Berufe und ihre Fähigkeiten und endlich
die Götter, zu denen der Mensen aufschaut. Ein
späterer Band soll die Geschichte dieser bildlichen Ausdrücke
bringen, und aus ihm wird sich erst deutlicher
erkennen lassen, inwieweit der Bilderschatz der ägyptischen
Sprache diesem einen Volke eigentümlich ist,
wievieles in ihm als allgemein orientalisch anzusehen
ist, was ihm etwa von außen her zugeflossen sein mag,
und was es selbst an andere weiter gegeben hat. Gar
manches entspricht den bildlichen Ausdrücken der babylonisch
-assyrischen Sprache, anderes erinnert auf den
ersten Blick an den Bilderschatz der Sprache des alten
Testamentes. So wenn es in der ägyptischen Spruchliteratur
z. B. heißt: „wer eine schlimme Grube gräbt,
fällt in sie" oder „die Zeit dessen, was man auf Erden
tut, ist wie eine Art Traum", wenn es heißt, daß in
Palästina das Korn zahlreicher ist „als der Sand des
Ufers", oder wenn von einem Manne gesagt wird „er
stirbt lebenssatt", so hat das alles für den Bibelkenner

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