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Ausgabe: | 1925 |
Spalte: | 573 |
Autor/Hrsg.: | Hoff, August |
Titel/Untertitel: | Christliche Mosaikbildkunst 1925 |
Rezensent: | Stuhlfauth, Georg |
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573 Theologische Literaturzeitung- 1925 Nr. 24. 574
und die Kritik an der illusionären Sprache der heutigen
Prediger. In dieser Hinsicht berührt er sich stark mit
Hilbert, dessen Grundposition im übrigen von ihm als
Gegensatz empfunden wird.
In beiden Arbeiten wäre noch ein Wort über die
Stellung der praktischen Apologetik innerhalb der
Volksmission erwünscht.
Hamburg. H. Schreiner.
Schmidt, Paul F.: Die Lukasbrüder. Der Overbecksche Kreis
und seine Erneuerung der religiösen Malerei. Mit 24 Abb. Berlin:
Furche-Kunstverlag i 1Q24J (21 u. 24 S.) gr. 8°.
Hoff, August: Christliche Mosaikbild-Kunst. Mit 24 Abb.
Ebd. [19251. (32 u. 24 S.] gr. 8°.
^Lv^lxr^J^iunsererZe,t Mit22Abb-1 c^^m^Mh^,bHÄita*£AcSs;
Entwicklungsphasen des Christusdramas. Von eigentlich
dichterischer Konzeption kann dabei jedoch nicht die
Rede sein, sondern nur von der Inspiration der Idee,
für deren Eintritt in das Unterbewußtsein Hebbels
der Vf. sogar den Zeitpunkt glaubt feststellen
zu können (S. 95). Demgemäß datiert er — früher
als üblich — die ersten Notizen zur Christustragödie
um 1842. Die literarhistorische Untersuchung ist mit
Sachkenntnis und Sorgfalt geführt; dem religiösen Gehalt
der Hebbelschen Dichtung geht sie nicht weiter
nach, doch bringt sie genügend Material, daß ein Urteil
hierüber möglich wird.
Auch nachdem Hebbel bereits während seines ersten
Aufenthalts in Hamburg von dem geschichtlichen
Eb Seiiö,fumr Bd 3-? * je Rm. 3.80. I ein Knotenpunkt der Menschheitsentwicklung, eine hohe,
In Druck und Bild wie in der gesamten Aus- ^{rf^ rhJSfÄ f tlich.Erscfhei™n8- Mit diesem
stattung überaus geschmackvoll und gediegen zugerüstet gftiffifj,11 verschlingt sich das metaphy-
dienen die Bücher der „Schöpfung" unter dem Gesichts- 7 ^ 2}? rA" "nd ei"
punkte, „Beiträge zu einer Weltgeschichte religiöser ™ve s.chtl
Kunst" zu sein, einer ebenso schönen als ernsten und be- JgSoS r. ""J h°sc
deutsamen Mission. Diese stellt demgemäß an die ein- "™7 ^ ChHr'stllsdr":
zelnen Glieder der Reihe auch entsprechend hohe Ver- j "J*8» sLf^^^^^j^f^^^^^^^l zei£
Dflichtuncen Von den drei hier genannten Bänden ent- Jesus i n Mißbrauch der Idee Gottes, der er sich noch
9^^3^4^S^^m£inhwuhia^ Band 3 I .*™ßt «t bef angen, indem er Indem phao-
h d zwar das Verdienst, unsere geschichtliche Einsicht i tastischen Wahn lebt daß er der kommende Messias
dadmeh zu berichtigen bzw. zu fördern, daß der Ver- sei "nd «« ^icT auf Erden gründen solle ein Wahn,
Fasse als den eigentlichen Bahnbrecher und künstle- 'in Johannes der Tau er (der Hieram des
sehen Führer der „Lukasbrüder" den bisher vor Over- Mo oen) betrügerisch und die Junger und das Volk
beck und manchem "anderen kaum beachteten Franz t^^i^^^if^^f^^.^^-J^
Pforr (1788-1812), Sohn des Frankfurter Tiermalers we"li de,r. Tod naht> g/bt Jesus das irdische Reich auf
Georg Pforr, erweist und würdigt; aber als Ganzes ist Hjjd P"di#. das h.mm ische Er nimmt die Fülle aller
das Heft etwas unausgeglichen, sofern beispielsweise 1 Wersen m*Kh *g "«d wiedergefundene E n-
„nelius zwar mit zwei Bildseiten vertreten auch im heit dei" Menschheit dar, ihre Erlösung da er als einText
gelegentlich erwähnt, im übrigen aber ganz unbe- ^er durch Leiden groß gewesen ist Aber schon nach
JcMet gellssen ist. Bei Band 4 berührt es unangenehm, ! **«»-e» Janren «^Ptf Scb^be die Er knnn ™
wen., .nan in dem kleinen Literaturverzeichnis H. Dütsch- : daß; *a allf ^gleich ist oder doch sein sol , nicht dar-
ke, Ravennatische Studien angeführt findet, während ges ellt werden kann. Der irdische Christus ist ihm
dieses Buch mit dem Mosaik gar nichts zu tun hat; göttlichen' geworden dermit der Idee der Gottheit zu-
wenn man ferner C. M. Kaufmann, Handbuch der christ- sammenfallt, die Spekulation über das Endliche und Un-
chen Archäologie in der 2. Auflage von 1917 (die gliche uberwachst das „Historische" dergestalt daß
3 ist 1922/ erschienen) genannt sieht, und wenn man ! der Stoff sich der dramatischen Gestaltung entzieht,
neben ihm und der Geschichte der christlichen Kunst Das; Studium der Leben-JesmForschung, von der der
Jon F X Kraus ein Werk wie das von O. Wulff, Alt- : Dichter indessen unabhängig bleiben will laßt dann frü-
Hsttche und byzantinische Kunst, vergeblich sucht. here Gedankengange wieder aufleben, doch ist es zu
h, der Tat hatte man auch im Text eine erheblich gründ- «J« ^t^TEr.Z ä^^jSST^
hebere und selbständigere ^^£^SS^ de" «^„Jue kSS^^^^^S^^JS
tene erwartet. Dagegen steht Band 5 duichaus auf der weiter Sollen wir es beklagen daß ihn sein
Hohe. Der an sich nicht leicht eingangige Stoff ist Q . * begrenzte Aufgaben gewissen und ihm die
vortrefflich erfaßt und dargestellt, und es ist an Ver- Ausführung deses Hauptstücks seinm^ MenschheTtstea
dienst, daß und wie B. die sehr richtig als pra-rehgios d}e vori>nthalten hat?'Welche Tiefblick und EtaEt
-der Ausdruck ist allerdings schon vor ihm geprägt- , fchönheiten ihm dabei geglückt sein möEn das
charakterisierte,.aber einer«^Jöart* ; Christusproblem wäre seiner SZw^iih.
strebende neuzeitliche religiöse Plastik George Minnes,
Wilhelm Lehmbrucks f, Ernst Barlachs, K. Opfermanns
und der Frau Harriet V. Rathlef-Keilmann dem allgemeineren
Verständnis näher zu bringen weiß.
Berlin. Oeorg Stuhlfauth.
Nagel, Dr. Hermann: Studien zur Entstehungsgeschichte von
Friedrich Hebbels Christusfragment. Ein Ausschnitt aus d.
Dichters künstlerischem Schaffen. Berlin: B. Behrs Verl. 1925.
Christus problem wäre seiner Lösung nicht näher
gekommen, denn ein dramatisierter Christus ist immer
ein phantastischer Christus, oder er scheitert an der Unmöglichkeit
, die Unbedingtheit des Gottesverhältnisses
mit den Mitteln des Dramas zum Ausdruck zu bringen.
Marburg (Lahn). Rudolf Günther.
Maag, Dr. med. Paul: Geschlechtsleben und seelische Störungen.
Beiträge zur Neuroscnlehre und zur Kritik der Psychoanalyse.
Ein Buch für Arzte, Erzieher, Lehrer und Seelsorger. Pforzheim:
(104 S.) 8°. = Hebbel-Forschungen Nr. 14. Rm. 3.25. A. Zutavern 1924. (279 S.) gr. 8°. Rm 7
Das Christusfragment Hebbels ist bisher nicht viel
beachtet worden. Das liegt an der Geringfügigkeit
seines Umfangs und seiner nächsten Bedeutung. Der
Vf. untersucht die Entstehung des Fragments und würdigt
es im Gesamtrahmen von Hebbels Leben und
Schaffen. Tatsächlich hat der Christusplan den Dichter
In diesem Buch nimmt ein auf dem Boden der
christlichen Weltanschauung stehender, in der Nervenheilkunde
offenbar gut erfahrener Arzt kritische Stellung
zur Freudscheu Psychoanalyse. Die Darstellung jst So
gehalten, daß der Leser jederzeit die Hauptabschnitte
der Freudschen Lehre in wörtlichen Auszügen mit der
nach seinem eigenen Zeugnis durch ein Vierteljahr- Quellennachweis vorfindet. Daran knüpft dann der
hundert begleitet und noch vor dem Tode beschäftigt. Verf. seine Kritik an. Das Buch gibt also dem Laien
Der Vf. sucht die Entwicklungslinie der Chnstustrago- gleichzeitig eine ausreichende Einführung in die Freud
die aufzuweisen, er sieht in „Judith", „Genoveva", dem sehe Lehre.
Molochfragment, in „Herodes und Manamne", den Wie Freud erkennt auch der Verf die Bedeutung
„Nibelungen" und dem „Demetrius" die sechs großen | des Sexualtriebes als eine Hauptquelle der Neurosen