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Ausgabe:

1925 Nr. 24

Spalte:

558-559

Autor/Hrsg.:

Brun, Lyder

Titel/Untertitel:

Die Auferstehung Christi in der urchristlichen Ueberlieferung 1925

Rezensent:

Dibelius, Martin

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Theologische Literaturzeitung 1925 Nr. 24.

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sind nicht stichhaltig, er übersieht auch die positiven
Indizien der vorexilischen Abfassung des deuteronomisti-
schen Königsbuches. — 29. T h. H. Robinson erklärt
die Bedeutung des Todes Jesu durch Inbeziehung-
setzung von Mc. 14,24; I. Cor. 11,25 mit Ex. 24, 4ff.
und Jer. 31, 31 ff.: Jesus stellt sich als denjenigen hin,
durch dessen Tod die neue, unlösliche Verbindung zwischen
Gott und Menschen hergestellt wird. — 30. J. W.
R o t h s t e i n möchte im Gegensatz gegen Staerk zeigen,
daß wir bei der Quellenscheidung der Urgeschichte doch
mit zusammenhängenden Erzählungsreihen zu rechnen
haben, und sucht das zu beweisen, indem er die erhaltenen
Bruchstücke von J in einen Zusammenhang zu
bringen sich bemüht:... 2, 15 ... 4, 17—22; 6,1. 2. 4;
3,22a«; 6,3a(b); 3,22b. 24; 4,16b; 11,1—8a...;
10,8. 10—12. — 31. H. Schmidt sucht zu zeigen, daß
DIN nicht den Totengeist, sondern ein Zaubermittel zur
Beschwörung eines solchen bezeichne, wohl ein Schwirrholz
, das freilich sonst nicht in der Hand von Frauen
und nicht bei Orakelbefragungen bezeugt sei. —
32. E. S i e v e r s bietet einige schallanalytisch begründete
Textkorrekturen zu Jes. 21, 1 —10. — 33. C.
Steuernagel tritt für die Pflege der alttestl. Theologie
und der alttestl. Religionsgeschichte als zwei verschiedener
, gleichberechtigter und neben einander notwendiger
Disziplinen ein. — 34. H. Torczyner
schlägt zu einer großen Zahl dunkler Stellen des A. T.
Verbesserungen vor, z. T. nur Änderungen der Punktation
oder Umstellungen. — 35. Ch. C. Torrey verfolgt
Spuren Alexanders d. Gr. in den alttestl. Propheten-
büchern: Hab., Ez. 26, Joel, Sach. 9, Jes. 23. 14, 4ff.;
sie seien mehr oder weniger absichtlich verwischt im
Zusammenhang mit dem Glauben, daß das Zeitalter
der Prophetie vor dem Auftreten Alexanders abgeschlossen
war, Hinweise auf ihn also in den prophetischen
Büchern nicht vorkommen könnten. — 36. P.
Volz bietet Bemerkungen zum Verständnis von Ps. 16
(Gegensatz nicht gegen Götzendiener, sondern gegen
mystische Kreise, Korrekturen zu v. 3 f.) und Ps. 130
(M. T. abgesehen von der Glosse v. 7a intakt; Beschreibung
eines bestimmten individuellen Erlebnisses im Zusammenhang
mit der Gemeindeerfahrung). — 37. G.
Widmer untersucht die Varianten von Personennamen;
in vielen Fällen handelt es sich nicht um Textfehler,
sondern um wirklich gebrauchte Parallelformen: Vollnamen
und Verkürzungen, letztere nach verschiedenen
Mustern. — 38. M. Lauterburg bietet als Vertreter
der theol. Fakultät zu Bern einen Überblick über die
Entwicklung des Prüflings- und Konsekrationswesens
für das geistliche Amt im alten Bern, von der Reformationszeit
bis 1798, auch das eine passende Huldigungsgabe
für den Jubilar, der 25 Jahre hindurch Präsident
der. theologischen Prüfungskommission gewesen
ist. — Endlich liefert W. Baumgartner ein chronologisch
geordnetes Verzeichnis der Schriften Martis
und Register zu den Aufsätzen der vorliegenden Festschrift
.

Breslau. C. Steuernagel.

Hopf ner, Theodoras: Fontes historiae religionis Aegyptiacae.

Pars II—V. Bonn: A. Marcus & E. Weber 1923-1925. (S. 147
bis 932.) 8°. = Fontes hist. relig. cx auetoribus Oraecis et
Latinis collectos cd. C. Clemen, II, 2—5.
Hopfners 1922 begonnene Sammlung, auf die ich
seinerzeit (1923, Sp. 172) schon an dieser Stelle hingewiesen
habe, hat jetzt — nachdem 1923 zwei weitere
und 1924 ein vierter Teil erschienen waren — mit
der in diesem Jahre herausgekommenen „pars V" ihren
Abschluß gefunden. Ein stattlicher Band von 932
Seiten, in dem die auf die ägyptische Religion bezüglichen
Stellen aus 390 griechischen und lateinischen
Autoren zusammengefaßt sind. Man darf den Verfasser
zur Vollendung dieser mühevollen Arbeit von
Herzen beglückwünschen. Er hat durch sie aller religionsgeschichtlichen
Forschung, die sich mit dem alten

Ägypten befaßt, einen außerordentlich wertvollen Dienst
geleistet. Besonders dankenswert ist es, daß Hopfner
die Fülle des aufgespeicherten Materials durch ein eingehendes
Namen- und Sachverzeichnis — das allein über
100 Seiten umfaßt — jedem Suchenden leicht und schnell
zugänglich gemacht hat.

Heidelberg. Hermann Ranke.

Brun, Prof. Dr. theol. Lyder: Die Auferstehung Christi in der
urchristlichen Ueberlieferung. Oslo: H. Aschehoug & Co.;
für Deutschld.: Gießen: A. Töpelmann 1925. (97 S.) 4°. Rm.3.25!

Der Verfasser will in Fortsetzung und teil weiser
Korrektur der Studien von Albertz in der ZNW
1922 eine formgeschichtliche Untersuchung der Auferstehungsberichte
geben. So analysiert er zunächst
die Grabesgeschichte, dann die Berichte über die
„Einzelerscheinung", d. h. die als Ersterscheinung eingeführte
Erscheinung vor einem oder zwei Jüngern,
endlich die Nachrichten von einer Erscheinung vor
vielen und im Anhang die Darstellungen der Himmelfahrt
. Dabei werden im Hauptteil jeweils zuerst die
Berichte untersucht, dann die Motive, Haupt- und
Nebenmotive betrachtet in Abschnitten, die für die
exegetische Behandlung recht ertragreich sind, endlich
wird der Geschichte der Überlieferung nachgefragt.

Aus der Disposition wird schon deutlich geworden
sein, daß Brun in einem Punkte mit Albertz übereinstimmt
, nämlich in der Reduktion der gesamten Erscheinungen
auf das Schema, das schon das älteste
Kerygma bei Paulus, I. Kor. 15, aufweist, und das
in einem Nacheinander von Einzelerscheinung und Gesamterscheinung
besteht. Der Verf. legt großen Wert
auf den Nachweis, daß die Berichte hinsichtlich dieses
Schemas im wesentlichen übereinstimmen, daß ihr
Material sachlich verwandt, ja häufig geradezu identisch
sei; man habe infolgedessen keinen Anlaß, die
Berichte gegeneinander auszuspielen, und dürfe die nicht
wegzuleugnenden topographischen und chronologischen
Unterschiede nicht zur Hauptsache machen. An diesem
Ergebnis ist sicher das richtig, daß eine sehr starke
Bindung durch einen Ueberlieferungsschematismus vorgelegen
hat. Aber die Einheitlichkeit des Schemas ist
nicht völlig überzeugend nachgewiesen; gerade bei
einem der wichtigsten Berichte, dem von der Erscheinung
vor Jakobus im Hebräerevangelium, versagt des
Verfassers Beweisführung. Denn da die bekannte Stelle
vom körperlosen Dämon bei Ignatius Smyrn. 3, 1—2
m. E. für das Hebräerevangelium nicht in Betracht
kommt, so bleibt, soll auch dieses Apokryphon die Gesamterscheinung
bezeugen, nur ein Postulat „nach allen
Analogien" übrig. Das ist natürlich kein Beweis, und
doch wäre ein solcher gerade hier wichtig, weil die
Frage nach der Konkurrenz von Petrus- und Jakobuserscheinung
erst entschieden werden könnte, wenn man
über den Zusammenhang der Jakobuserscheinung mit
einer anderen Bescheid wüßte.

Im Wesentlichen gelungen scheint mir dagegen der
von B. geführte Nachweis, daß die „Gesamterscheinung"
mit großer Regelmäßigkeit zwei Motive aufweist, Vision
und Audition, Erscheinung (und Überwindung des
Zweifels) und Missionsauftrag. Das gilt auch dort, wo
sich diese Doppelung dem Auge nicht ohne weiteres
darstellt: in Joh. 20 ist das Nebenmotiv von der Überwindung
des Zweifels in der Thomasgeschichte nur
gesondert ausgeführt; in Joh. 21 aber haben beide Motive
— das zu verfolgen ist ungewöhnlich fesselnd —
Verbildlichung oder Vergeistlichung erfahren: im Fischzug
ist für den Leser der Missionserfolg zu erkennen,
und das Mahl, eigentlich ein Erweis der Auferstehung',
erhält kultische Bedeutung. — Auch ein anderes wichtiges
Problem der Ostergeschichten findet seine Lösung
von Joh. 21 aus: da diese Erzählung keineswegs als
ursprüngliche Fassung der alten Petrus-Tradition gelten
kann, da wir eine andere Erzählung von einer Petruserscheinung
nicht haben, da endlich auch das rasche