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Ausgabe: | 1925 |
Spalte: | 553-557 |
Autor/Hrsg.: | Budde, Karl (Hrsg.) |
Titel/Untertitel: | Vom Alten Testament. Karl Marti zum 70. Geburtstage gewidmet von Freunden, Fachgenossen und Schülern 1925 |
Rezensent: | Steuernagel, Carl |
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Theologische Literaturzeitung
Begründet von Emil Sc/lürer und Adolf von Harnack
Herausgegeben von Professor D. Emanuel Hirsch unter Mitwirkung von
Prof. D. Willi. Heitmüller, Prof. D. Dr. G. Hölscher, Prof. D. Arthur Titius, Prof. D. Dr. G. Wobbermin
Mit Bibliographischem Beiblatt, bearbeitet von Priv.-Doz. Lic. theol. Kurt Dietrich Schmidt, Göttingen
Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: vierteljährlich Rm. 9.—. — Verlag: J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, Leipzig.
SO loh,,, W<. 1A Manuskripte und gelehrte Mitteilungen sind ausschließlich an Professor D. HirscIi in Göttingen, 1ü NnuDinhn» lfl'JC
OU. Jdfirg. IXl • Li* iiauratgerberstr. 19, zu senden, Rezensionsexemplare ausschlieUlich an den Verlag. «O. nUVcinOtr iyL*J*
[Karl Marti-Festschrift.] Vom Alten Testament
(Steuernagel).
Hopfner, Fontes historiae religionis Aegyp-
tiacae (Ranke).
Brun, Die Auferstehung Christi in der urchristlichen
Überlieferung (Dibelius).
Günther, Das Martyrium des Einsiedlers
von Mainz (Günther).
Urkunden und Akten des Würltembcrgischcn
Staatsarchivs (Bossert).
Pearson, Thomas Cartwright and Flizabethan
Puritanism (Hirsch).
Lutherischer Weltkonvent zu Eisenach vom 19.
bis 24. August 1923 (Althaus).
Streit, Bibliotheca missionum (Mirbt).
S c h m i d 1 i n , Katholische Missionsgeschichte
(Ders.).
Ruggicro, Italienische Philosophie (Koch).
Zubcrsky, Salomon Maimon und der kritische
Idealismus (Knittermeyer).
Pribilla, Kultur»ende u. Katholizistn. (Fendt).
Tillich, Kirche und Kultur (Schian).
Schreiner, Der Ruin der freien Wohlfahrtspflege
durch ihre Freunde (Heyne).
Rendtorff, Pflüget ein Neues! (Schreiner).
N i e b e r g a 11, Moderne Evangelisation (Ders.).
Schmidt, Die Lukasbrüder (Stuhlfauth).
Hoff, Christliehe Mosaikbild-Kunst (Ders.).
Beyer, Religiöse Plastik unserer Zeit (Ders.).
Nagel, Studien zur Entstehungsgeschichte
von Friedrich Hebbels Christusfragment
(Günther).
Maag, Geschlechtsleben und seelische Störungen
(Weber).
Dörries, Die Religion des Alltags (Niebergall).
[Karl Marti-Festschrift.] Vom Alten Testament. Karl Marti
zum 70. Geburtslage gewidmet v. Freunden. Fachgeuossen u. Schülern,
in ihrem Namen hrsg. v. Karl Budde. Mit d. Bildnis v. Karl
Marti. Gießen: A. Topelmann 1925. (VIII, 336 S. in. e. Taf.)
<rr 8". - Beihefte z. Zeitschr. f. d. alttestamentl. Wissenseh. 41.
Rm. 16-.
Ein tragisches Geschick hat das vorliegende Buch,
das Karl Marti den Dank und die Glückwünsche der
Fachgenossen zu seinem 70. Geburtstage überbringen
sollte, zu einem ehrenden Nachruf für den eben Heimgegangenen
und gerade am Tage der geplanten Ehrung
zur letzten Ruhe Bestatteten werden lassen. Sicherlich
erschöpft sich die Zahl derer, die Marti ein ehrendes
Andenken bewahren, nicht in der Zahl derer, die
zu der „Festschrift" Beiträge geliefert haben; mußte
doch der Herausgeber mit Rücksicht auf den Raum
sich starke Beschränkung in der Aufforderung zur Beteiligung
an der Ehrung auferlegen. Aber die stattliche
Zahl derer, die das Wort ergreifen durften, und ihre
Verteilung auf die verschiedensten Länder legt deutlich
genug Zeugnis davon ab, wie allgemeine Verehrung und
wie weitreichende wissenschaftliche Bedeutung der Hingeschiedene
zu erwerben vermocht hat.
Die große Zahl der Beiträge verbietet es, die einzelnen
an dieser Stelle auch nur einigermaßen ihrer Be
J und E, die beide eine babylonisch-kananäische Legende
voraussetzen; J (v. 1—2. 4—10*. 11*. 12. 14*.
16*. 18—20) verlegte die Geschichte ih den Süden, um
mit ihr das Recht der Nachkommen Abrahams auf die
Herrschaft über das von ihrem Ahnen befreite Land
von Jerusalem aus zu begründen, während bei E die
Geschichte im Norden (Sichern) spielte (in v. 18ff.
ist der Name Sodom nicht ursprünglich). — 4. A.
Bert holet veröffentlicht einige Briefe F. Hilzigs an
H. Ewald aus den Jahren 1831—1834 nebst einem
Briefe Ewalds an Hitzig vom Jahre 1832, die sich auf
Hitzigs Arbeit am Jesajakommentar und speziell auf
Jes. 15 und 16 beziehen. — 5. C h. Bruston gibt
eine neue Übersetzung und Erklärung von Jes. 52, 13
bis 53, 12, nach der die Schilderung des Ebed vielmehr
dem Bilde der Wirksamkeit Jesu entsprechen
würde, als bisher wohl irgend jemand angenommen
hat; als Probe sei angeführt, daß 53,5 a von den seelischen
Schmerzen reden soll, die der Ebed über die
Sünden der Heiden empfindet, v. b von der Zurechtweisung
, mit der er zu ihrem Heil beauftragt war, und
von den geistigen Wunden, die er ihnen durch seine
Besserungsversuche zufügte, und die ihnen heilsam gewesen
sein würden, wenn sie auf ihn gehört hätten. _
6. K. Budde legt zunächst dar, daß die angeblichen
deutung entsprechend zu würdigen; ich muß mich mit Gründe für eine Zurückführung von Gen. 11,1—9 auf
• ö...... i .1. ...... •_____ A___1__. -itiroi mrul olo Oliollnn riir*Vl+ o+iz» Vi hn I+ J n* *'.„A. ___1____
einer kurzen Charakteristik oder auch nur einer Andeutung
des Inhalts begnügen. I.W. W. Graf Bau-
dissin stellt durch sorgfältige Prüfung der sprachlichen
Parallelen fest, daß der Ausdruck /Aa/e/ bU-U
Gen. 31, 13. 35,7 nicht als „die Gottheit namens Betel",
sondern nur als „die Gottheit von Betel" gedeutet werden
kann, und daß diese später mit Jahwe gleichgesetzte
Gottheit nicht den Hebräern, sondern den Kananaern zuerkannt
werden muß. — 2. G. B e e r sucht zu zeigen,
daß Ps. 22 einheitlich sei (doch könnte man annehmen,
daß der Dichter v. 23—32 aus einem andern Liede
übernahm oder ein anderer sie als Coda zu v. 2—22
hinzudichtete), und daß das Ich in ihm nicht rein individuell
verstanden werden könne, obwohl der Dichter,
sich von seiner Umgebung abhebend, zunächst seine
Empfindungen zum Ausdruck bringe, denn er trete als
Wortführer seiner Schicksalsgenossen auf; es ist „letz-
Hch der Genius Israels, den der Dichter... eine Passionspredigt
an die gesamte Menschheit richten läßt."
— 3. I. Benzinger möchte die längst bemerkten Anstöße
der jetzigen Erzählung von Gen. 14 nicht durch
die Annahme einer ergänzenden Bearbeitung beseitigen,
sondern durch eine Verteilung auf zwei Parallelquellen,
zwei parallele Quellen nicht stichhaltig sind; sodann
lehnt er die von Stade vorgenommene Ausfüllung einer
hinter v. 5 vermuteten Lücke ab, und endlich sucht er
selbst einige Lücken des Textes (hinter v. 2 und 7) auszufüllen
und mit ihrer Entstehung zusammenhängende
Textentstellungen zu beseitigen. — 7. F. Buh 1 regt
eine neue Lösung der Probleme von Hiob 24 ff. an.
Anknüpfend an das Urteil des Epilogs über Hiob und
seine Freunde und an 27,5 vgl. mit 2, 9 vermutet er,
daß nach dem alten Hiobbuch, das der Dichter des
kanonisch gewordenen vorfand und umgestaltete die
Freunde Hiob aufforderten, sich von Gott abzuwenden,
Hiob aber standhaft blieb. Diese Fassung werde auch
Sir. 49,9 (?) und Jac. 5,11 sowie durch Theodor
v. Mopsuestia noch bezeugt. Unser Dichter hat diese
alte Darstellung völlig umgestaltet, die Freunde zu Vertretern
des herrschenden Dogmas, Hiob aber zu einer
gigantisch mit Gott ringenden Figur gemacht. Spätere
haben nun den Hiob der neuen Dichtung an der Stelle
wo er besonders weit ging, der älteren Fassung anzupassen
versucht, indem sie ihm teils Stücke der Reden
der Freunde zuschrieben, teils seine „lästerlichen" Reden
durch Stücke aus seinen „frommen" Reden nach der
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