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Ausgabe:

1925 Nr. 21

Spalte:

485-487

Autor/Hrsg.:

Cumont, Fr.

Titel/Untertitel:

Le culte égyptien et le mysticisme de Plotin 1925

Rezensent:

Peterson, Erik

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485

Theologische Literaturzeitung 1925 Nr. 21.

486

12. Bel-upahhir Oberpriester der Stadt Bakussu "

13. (Übersdirift) Die Vögte (qipi) der Städte von . . .

14. Iba Bezirksherr (bei pihati) von Dur . . .

15. Salambili „ , „ . . .

16. Ziriia17 „ „ „ . . .

17. Zabina' Vogt von . . .

18- Sumä „ „ . . .

19- Adad-ah-idinnam, Bezirkslierr (bei pihati) von . . .

20- Nabu-zer-ukin(gi-na), Ouvernör (saki'n) von A- . . .

21. Anum-ipus Vogt von . . .

22. Bel-sum-jskun „ „ Kak (?)...

23. Der König des Landes Tyrus (Zu[= Su]-n[ ril18

24. „ „ „ Gaza (Ha-az-z|a-til)'"

25. „ „ „ Sidon (Sa-'-d(u-nij)2"

26. „ „ „ „ Arwad (Ar-ma-Idal)

27. „ „ „ „ Asdod (As-d[u-du|)

28. „ „ „ B Mir.........

__29«_n „ w w ...........

16) In persischer Zeit noch bekannt „hussitu sa Bagusii" Babyl. Exped. IX, 88, 4; X, 97, 8.

17) Nach Straßineier Nebkd. 311, 1 I war Z. im 86. Jahr Bezirksherr von Gambulum.

18) In dem Prisma ist gewöhnlich z statt s geschrieben. Ob u oder ur ist ungewiß. Die Anordnung der Städte ist nicht
geographisch, also wohl nach ihrer Bedeutung. Tyrus war also Vasall des Nebukadnezar.

19) Gaza ist noch dem Nabonaid Untertan vgl. VAB IV, S. 220, 39.

20) Die Schreibung von Sidon ist gewöhnlich Sidunu, doch findet sich in der Assarhaddonchronik (Smith, Babylon histor Texts
1924, S. 12) Vord. 14 auch die Schreibung Sa-'-i-du-nu, welche dein jetzigen .Saida' entspricht.

Cumont, Fr.: Le culte egyptien et le mysticisme de Plotin. man nur einen solchen Kompilator so unkritisch betin
: Fondation E. Piot. Monuments et Memoires. t. 23. S. 77 sq.) nutzen! In den Papyri ist ja freilich im Eingang der
Paris 1921/22. Briefe oft genug von dem nQoö/.t rijui die Rede, das der
In dieser Abhandlung macht Cumont den Versuch, Briefschreiber für den Adressaten vor Sarapis u. a. tut,
die mystische Terminologie und Bildersprache Plotins aber weist in dieser Erwähnung des TtQOOxuvtyta in den
aus dem Zusammenhang mit dem Ägyptischen Kult zu Papyri auch nur etwas auf das, was als mystische Kondeuten
. So sehr es auch zu begrüßen wäre, wenn man templation gedeutet werden könnte? Cumont behauptet,
die sogenannte „Mystik" Plotins durch Nachweis des daß es im Ägyptischen Tempelkult ein silentium mysti-
Zusammenhangs mit einem konkreten Kult auch wirklich cum gegeben habe, aber Porphyrios de antro Nymphar.
als echte „Mystik" erweisen könnte, so wenig scheint j c. 27 vermag das nicht zu beweisen. Hier weiden näm-
mir doch der von Cumont gernachte Versuch erfolg- - lieh die Pythagoräer noch neben „den Ägyptischen
reich gewesen zu sein. Weisen" genannt, und das deutet schon darauf hin, daß
Um zu zeigen, daß es in Ägypten eine aus dem Kult die Erwähnung des Schweigens auf eine Neupytha-
erwachsene „Mystik" gegeben habe, verweist C. zunächst goräische Quelle zurückzuführen ist. Die bekannten Ausauf
die bekannte Tatsache, daß im Ägyptischen Kult fuhrungen des Porphyrios in De abstin. II 34 über das
die Götterstatuen den ganzen Tag der Anbetung der an Stelle des Opfers getretene Schweigen gehen be-
Gläubigen zugänglich waren. Aber hier muß man schon kanntlich auf Apollonios v. Tyana /legi Ihtauüv
bei dem Ausdruck „Anbetung" vorsichtig sein. Wenn zurück. Es wäre also nötig, bei allen Äußerungen des
mau nämlich die Ausführungen Cumont's in seinein ! Porphyrios zunächst einmal die Neuplatonischen und
Buche über die Orientalischen Religionen usw. Leipzig 1 Neupythagoräischen Bestandteile auszusondern, bevor
1914 S. 113 liest, dann hat man das Gefühl, als ob die man sie zur Charakterisierung des Ägyptischen Kultus
Schilderung der kontemplativen Frömmigkeit in den : verwenden dürfte. Was Cumont dann S. 77 sq. über den
Ägyptischen Tempeln ihre Farben unwillkürlich der Zusammenhang von Götterbildern und kontemplativer
Schilderung einer Betrachtung des Tabernakels einer Frömmigkeit sagt, ist merkwürdig unklar. In Ennead. V
katholischen Kirche entnommen hätte. Man kann aber ; fi wird das mystische Gebet von Plotin mit dem Gang
mit Apulejus Met. XI 24 unmöglich den „kontempla- jn das Adyton verglichen, der an den Götterbildern vor-
tiven" Charakter Ägyptischer Frömmigkeit beweisen, überführt. Nichts deutet in dem Vergleich Plotins
denn hier wird ja eine Mysterienfeier erwähnt, aber das darauf hin, daß hier Ägyptische Zustände vorausgesetzt
ist doch immer noch etwas anderes als das, was Cumont : sind. Nach den ersten Ausführungen von C. hatte es geaufzeigen
wollte. Aber auch die zweite Stelle: Porphy- ! schienen, als dächte er sich die kontemplative Frömmig-
rios: De abst. IV 6 beweist doch garnicht das, was sie j keit im Zusammenhang; mit der Betrachtung der Götter-
beweisen soll. Wenn Porphyrios etwa sagt, daß die | bilder, nach seinen späteren Ausführungen aber haftet

Ägyptischen Priester ihr ganzes Leben der Uuuy!«
und oVWte der Götter gewidmet hätten, so ist 1.)
damit noch nicht gesagt, daß alle Tempelbesucher
„kontemplative" Frömmigkeit pflegten und 2.) ist uns
mit den Ausführungen des Porphyrios zunächst nur die
„Auffassung" eines Neuplatonischen (und Neupythagoräischen
) Philosophen gegeben, über den wirklichen

„die Mystik" (die übrigens immer etwas anderes ist als
Kontemplation) grade an der Bildlosigkeit des Adyton.
Als Beleg hierfür wird auf die Schilderung des Besuchs
in Diospolis hingewiesen, die der Arzt Thessalus gegeben
hat (Cat. cod. astrol.VIII 3 p. 136, 16 sq., VIII
4 p. 256, 20 sq.). Das Prooemium zu dem Werk des
Thessalus ist in der Tat interessant und sollte auch von

-achverhalt haben wir damit aber noch garnichts er- Theologen beachtet werden, aber die Verwertung dieses

fahren. Es ist unbegreiflich, daß Philologen und Reli- Stücks durch C. erweckt doch große Bedenken. Zunächst

gionsgeschichtler sich so wenig mit Porphyrios be- ist mir noch keineswegs sicher, ob man das im Prooe-

schäftigen. Er ist doch in seinen kleinen religionsphilo- mium von Thessalus Erzählte als historischen Bericht

sophischen Schriften erstaunlich unselbständig, wie kann verwerten darf. Ich glaube das einfach nicht, dazu fin-