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Ausgabe:

1925

Spalte:

289-290

Autor/Hrsg.:

Clemen, Carl (Hrsg.)

Titel/Untertitel:

Religionsgeschichtliche Bibliographie. Im Anschluß an d. Archiv f. Religionswissenschaft hrsg. 7. - 10. Jahrg 1925

Rezensent:

Bertholet, Alfred

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack

Herausgegeben von Professor D. Emanuel HirSCh unter Mitwirkung von

Prof. D. Wilh. Heitmüller, Prof. D. Dr. G. Hölscher, Prof. D. Arthur Titius, Prof. D. Dr. G. Wobbermin

Mit Bibliographischem Beiblatt, bearbeitet von Priv.-Doz. Lic. theol. Kurt Dietrich Schmidt, Göttingen
Jährlich 26 Nrn. Bezugspreis: vierteljährlich Rm. 8.—. Verlag: J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, Leipzig.

5(1 |n|„„ NU 12 Manuskripte und gelehrte Mitteilungen sind ausschließlich an Professor D. Hirsch in Oötlingen, J7 Ilini IQ2S

öU. Jflnrg. INT. Id. Bauratgerberstr. 19, zu senden, Rezensionsexemplare ausschlielilich an den Verlag. *«• dum lyc-O.

Gemen, Relißionsgeschichtlictie Bibliographie I Revue d'Histoire Ecclesiastique (Köhler).

(Bertholet). Acta Conciliorttm Oecumenicortiiii (Koch).

•Meissner, Babylonien u. Assyrien (Grellmann). Bert hold von Regensburrj, Deutsche

Litt, Individuum und Gemeinschaft (Wehrunc;).
— Die Philosophie der Gegenwart und ihr
Einfluß auf das Bildungsideal (Schuster).
Schulthe'ss, Grammatik des christlich-palä- j Predigten (deinen). I Niebergall, Christliche Jugend- und Volksstinischen
Aramäisch (Bräunlich). I Kalkoff, Huttens Vagantenzeit und Untergang ( erziehung (Ders.).

Montefiorc, The Old Testament and After (Ders.). | D e h n , Ich bin der Herr dein Gott! (Niebergall).

(Bertholet). ' Schwartz, Der erste Kulturkampf in Preußen i N i t h a c k - S t a h n , Feiertage (Ders.).

Hergen röthcr, Handbuch der allgemeinen um Kirche und Schule (Hirsch). Ehrhard, Weltkrieg und Nachkriegszeit in

Kirchengeschichte (Krüger). Jäckh, Blumhardt Vater und Sohn und ihre ; religiöser Beleuchtung (Ders.).

Kirch, Enchiridion fontittm historiac ccc. Botschaft (Bossert). | Faulhaber, Deutsches Ehrgefühl und katho-

antiquae.quod in usttm scholannu coli (Mirbt). Plaut, Der psychologische Raum (Titius). lisches Gewissen (Schian).

Gemen, Carl: Rellglonsgeschichtliche Bibliographie. Im

Anschluß an das Archiv f. Religionswissenschaft hrsg. 7.—10. Jg.:

Kleine Unstimmigkeiten sind mir im Register des Jahrgangs
IX u. X aufgefallen: S. 55: Benett entgegen Bennett, S. 46; Boehl,

Die Literatur d. Jahre 1020—1623. Leipzig: B. G. Teubner in I J. M. T. = S. 56: Boehl, M.; S. 57: Hennicke st. Hennecke; S. 61

komm. 1022 u. 1025. (77 und 61 S.) gr. 8°. = Veröffentlichungen
d. Forschungsinstituts f. vergleich. Rel.-Gesch. an d. Univ. Leipzig,
Nr, i. 7/8 Rm. 1.60; 0/10 Rm. 2.40.

Die von Carl Cleinen herausgegebene Religions-

ZU Wilke, G. lies S. 46 st. 45.

Güttingen. A. Bertholet.

tTLi b R-tr u- "c™u?Bc¥c.üe".c T^rr Meissner, Bruno: Babylonien und Assyrien. I. Bd • Mit

geschichtliche Bibliographie, von der ich hier die Jahr- 138 TortlAbb.f 223 Tafel-Abb. u. 1 Karte. Mit Unterstützung d

Bayr. Akad. d. Wiss. in München u. d. Jubiläumsehrengabe d.

gänge VII—X (1920—23) zur Anzeige bringe, erweist
sich zunehmend als ein Hilfsmittel des religionsgeschichtlichen
Studiums, das man, zumal wo uns die
Übersicht über die ausländische Literatur noch so stark
erschwert ist, nicht missen möchte. Erfreulicher Weise
hat der Herausgeber einen ganzen Stab von Fachgelehrten
der einzelnen Wissensgebiete und auch verschiedener
Länder um sich geschart, so daß man der
Zuversicht sein kann, die einschlägige Literatur in möglichst
weitem Umfang berücksichtigt zu finden. Auch
nur annähernde Vollständigkeit wird man schon darum
nicht erwarten dürfen, weil die Grenzen zwischen dem,
was unbedingt aufgenommen zu werden verdient, und
dem, was mehr oder weniger als bloße Hilfswissenschaft
gewertet werden mag, naturgemäß fließende sind. Aber
auch ohne das wird man schwerlich verlangen dürfen,
daß eine solche Bibliographie alles und jedes enthalte,
was Rechtens in sie gehörte. Denn es bleibt hier
schließlich immer mehr oder minder dem Zufall überlassen
, was von der ungeheuer weitschichtigen religionsgeschichtlichen
Literatur zur Kenntnis der Bearbeiter
gelangt. Im Ganzen gibt nach den Stichproben, die
ich gemacht habe, die Bibliographie reiche und zuverlässige
Orientierung. Ich trage im folgenden nur Einiges
nach, was darin übersehen ist.

Religion und Sozialismus, Festschrift zur IOC-jährigen Jubelfeier
der ev.-theol. Fakultät in Wien, hrsg. vom Professorenkol legi um,
159 S., Berlin-Lichterfelde 1921. — J. Toutain, Sur quelques
textes relatifs ä la signification du Sacrifice chez Ies peuples de PAn-
tiquite, RHR. 83 (1921), 109-119. — Julius A. Bewer, The
Literature of the O. T. in its Historical Development, 452 S., New
York 1922. — Büchler, Adolph, Types of Jewish-Palestinian
Piety, 264 S., London 1922. — Herbig, Gustav, Religion und
Kultus der Etrusker (Sonderabdruck aus d. Mitteilungen der Schles.
Gesellschaft f. Volkskunde Bd. XXIII,) 28 S., 1922 (vgl. O. L.Z.
1923, 606). — W. Gundert, Schintoismus in „Das Licht des
Ostens", Stuttgart 1922, S. 518—540. — Modi, Jivanji Jamshedji:
Religious Ceremonies and Customs of the Parsees. Bombay 1922
(vgl. O.L.Z. 1924, 422L). — Ph. de Vargas, Le probleme reli-
gieux dans la Chine nouvelle, Lausanne 1923. — Dschuang Dsi,
das wahre Buc" vom südl. Blütenland. Aus dem Chines. verdeutscht
u. erl. v. Richard Wilhelm XXIV, 268 S., Jena 1923 (vgl. O.L.Z.
iE. ^fv25, 104ff >- — Von Frazcr, Folklore in the O. T. ist 1923
eine „Abridged Edition" erschienen.

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Prov. Schlesien. II. Bd.: Mit 46 Text-Abb., 55 Tafel-Abb. u. 2
Karten. Heidelberg: Carl Winter 1920 u. 1925. (VIII, 466 u. VIII,
494 S.) 8°. = Kulturgcschichtl. Bibliothek. I. Reihe: Ethnologische
Bibl.3 u.4. I.Bd.: Rm. 18—; geb. 20—; II. Bd.: Rm. 19—; geb. 21—.

Wenn ich das vorliegende Werk anzeige, so tue ich
das vom Standpunkt des Theologen und' insbesondere
des Alttestamentlers aus, der auf einem Nachbargebiete
arbeitend oft in den Bereich der Assyriologie hinübergreifen
und ihre Ergebnisse verwerten muß. Ob der
Verfasser eine Kulturgeschichte geschrieben oder wenigstens
beabsichtigt hat, ist für uns verhältnismäßig gleichgültig
. Er selbst vermeidet diesen anspruchsvollen
Titel und betont im Vorwort zu Bd. I die ihm gezogenen
Schranken. Die großen Linien der Entwicklung treten
nicht überall mit derselben Schärfe heraus, zum Teil
weil die Lücken in der Überlieferung noch zu stark sind,
zum Teil aber auch umgekehrt, weil die Einzelheiten
hier und da zu sehr überwiegen; so scheint mir die
vorliegende Bearbeitung eher den Namen einer Archäologie
als einer Kulturgeschichte zu verdienen. Aber
wichtiger ist für uns etwas Anderes. Was wir zunächst
fordern müssen, das ist die Zuverlässigkeit der Darstellung
und die nüchterne Beurteilung des Tatbestandes
mit den notwendigen Belegen, die eine Nachprüfung
ermöglichen. Da ist es gut zu wissen, daß man hier
nicht mit allgemeinen Betrachtungen abgefunden wird,
sondern sich in allen einzelnen Fragen wirklichen Rat
holen kann, und daß man sich diesem Führer unbedingt
anvertrauen darf. In den Text sind überall zahlreiche
wörtliche Übersetzungen eingestreut, die sich durch
Schrägdruck von ihrer Umgebung angenehm abheben,
und überall sind wenigstens die hauptsächlichsten
Quellenbelege in den Anmerkungen hinzugefügt, sodaß
sie der Kenner der Sprache nachprüfen kann. So ist
eine gewaltige Fülle von Stoff aufgehäuft und verarbeitet
, die den Suchenden selten im Stiche läßt. An wichtigen
Stellen ist auch die Zeit so genau wie möglich angegeben
, und nur selten bleibt man über ein Datum im
Unklaren.

Was wir zweitens fordern müssen, ist die Mitteilung
nicht nur des philologisch, sondern auch des archäo-

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