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Ausgabe:

1924

Spalte:

217-222

Autor/Hrsg.:

Teutsch, Friedrich

Titel/Untertitel:

Geschichte d. ev. Kirche in Siebenbürgen. 2 Bde 1924

Rezensent:

Loofs, Friedrich

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Seite 1, Seite 2, Seite 3

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Postalischer Erscheinungsort Marburg

Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack .

Herausgegeben von Professor D. Emanuel Hirsch unter Mitwirkung von

Prof. D. Wilh. Heitmüller, Prof. D. Dr. 0. Hölscher, Prof. D. Arthur Titius, Prof. D. Dr. G. Wobbermin

Mit Bibliographischem Beiblatt, bearbeitet von Lic. theol. Kurt Dietrich Schmidt, Göttingen
Jährlich 26 Nrn. — Verlag: J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, Leipzig.

Bezugspreise vierteljährlich 12.50 s. Fr.; 10 sh.; 2.25 $; 6— Fl.; 12.50 d. Kr.; 15— n. Kr.; 8.20 s. Kr.;

50— Lire; 75— tsch. Kr.; 85— finn. Mark.

ift i u M II Manuskripte und gelehrte Mitteilungen sind ausschließlich an Professor D. Hirsch in Göttingen, 51 Mai 107,1

4". Jahrg. Nr. II. Nikolausberger Weg 31, zu senden, Rezensionsexemplare ausschließlich an den Verlag. "*«•' IVav*.

T e u t s c h , Geschichte der ev. Kirche in Siebenbürgen
(Loofs).
Kirche und Schule der Siebenbürger Sachsen

in Vergangenheit und Gegenwart (Ders.). (Barnikol)

Bakhuizen van den Brink, De Ottd-
christelijke Monumenten van Ephesus (Benin).
Li etzmann, Schallanalyse und Textkritik

Die evang. Landeskirehe A. B. in Siebenbürgen
(Ders.).

Moser, Konfuzius und wir (Haas).

Horst, Die Anfänge des Propheten Jcrentia
(Ei(Sfeldt).

- Die Kultusreform des Königs Josia (iL Rg.

22 - 23) (Ders.).
Becker, Islamstudien (Horst).
M o u 11 o n , The annual of the American School

of Oriental Research in Jerusalem (Ders.).

Graf, Ein Reformversuch innerhalb der koptischen
Kirche im zwölften Jahrhdt. (Ficker).
Seuse, Deutsche Schriften (Giemen).
Die mystische Hochzeit des heiligen Franziskus

mit der Frau Armut (Ders.).
Paracelsus, Sämtliche Werke (Petsch).
Michaelis, Weltreisegedanken (v. d. Goltz).
Conradi, Das goldene Zeitalter (Schian).
Köhler, Was sagen wir zu den Ernsten
Bibelforschern ? (Kattenbusch).

Ehrenberg, Östliches Christent. (Kattenbusch).
Strong, Religion, Philosophy and History
(Goetz).

Troeltsch , Der Historismus und seine Überwindung
(Tillich).

R a w 1 i u s o n , Authority and ITeedom (Goetz).

Tu m a rk i n , Die romantische Weltanschauung
(Petsch).

Deutschbein, D.Wesend.Romantisch.(Ders.).
Strich, Deutsche Klassik u. Romantik oder

Vollendung u, Unendlichkeit (Ders.).
Vesper, Der deutsche Psalter (Stuhlfauth).
Mau, In Jesu Schule (Niebergall).
Widmann, Die Orgel (Stuhlfauth).

T e u t s c h, Friedrich: Geschichte d. ev. Kirche in Siebenbürgen.

2 Bde. (I. 1150-1099. 1921; II. 1700—1917. 1922.) Hermannstadt
: W. Krafft 1921—1922. (XIV, ÖOO S., 1 färb. Karte u. V,
_ 647 S.) gr. 8°. Gm. 4 ; geb. 5 .

Kirche und Schule der Siebenbürger Sachsen in Vergangenheit
und Gegenwart mit einem Überblick über die der ev.
Landeskirche A. B. in Siebenbürgen angeschlossenen Kirchen.
Herausgegehen mit Hilfe der Siebenbürger Saehsen in Amerika.
2. Aufl. Hermannstadt: W. Krafft 1923. (VIII, 328 S.) gr. 8°.

Die evang. Landeskirche A. B. in Siebenbürgen mit den angeschlossenen
evang. Kirchenverbänden Altrumänien, Banat, Beß-
arabien, Bukowina, Ungarisches Dekanat. Festschrift hrsg.
vom Institut für Grenz- und Auslandsdeutschtum an der Universität
Marburg 1922. Mit einem Vorwort von D. F. Rendtorff u. mit
einem Titelbild. Jena: Gustav Fischer 1923. (VI, 140 S.) gr. 8°.

Schriften des Instituts f. Grenz- n. Auslandsdeutschtum a. d.
Univ. Marburg, Heft 2. Gm. 4_.

Der Siebenbürger Bischof D. Georg Daniel
Teutsch (1817-1893; vgl. RE 1 XIX, 574-80) war
als gelehrter Historiker und als der Vertreter seines
Volkes und seiner Kirche in weiten Kreisen Deutschlands
ein hoch geachteter Mann. Daß seine Heimat erst recht
ihn schätzte, bezeugt das Erzstandbild, das vor der
Hermannstädter Kirche 1899 ihm errichtet ist. Und es
hätte des aes perenne nicht bedurft, um ihm die
Ehrenstellung zu sichern, die er in der Geschichte der
Siebenbürger Sachsen sich erworben hat. Aber künftigen
Geschlechtern wird es schwer fallen, ihn und
seinen Sohn Friedrich, der 1906 sein zweiter Nachfolger
geworden ist, auseinanderzuhalten. — Wie sein
Vater, der Leopold v. Ranke zu seinen akademischen
Lehrern zählte, so ist auch Friedrich Teutsch als
Theologe und Historiker in Deutschland gebildet,
vornehmlich durch W. Wattenbach und H. v.
Treitschke; wie sein Vater, ist er dann in seiner
Heimat durch das höhere Schulamt und das Pfarramt
hindurchgegangen; und, wie sein Vater, hat er als
Bischof um seine deutschen Stammesgenossen, um ihre
Schulen und um ihre Kirche sich hoch verdient gemacht.
Auch als Historiker darf er seinem Vater, dem „Geneue
Wege ihr gewiesen; seines Vaters „Geschichte der
Siebenbürger Sachsen" (I, 1852—58) hat er fortgeführt
(II, 1907) und vollendet (III, 1910), das Ganze geht
nun unter beider Namen. Und wie den ältern „Bischof
Teutsch", so hat auch den jüngeren außer den deutschen
Lehrjahren und neben der Bedeutung seiner
wissenschaftlichen Arbeiten manches andre, vornehmlich
die Zugehörigkeit zum Zentralvorstande des Gustav-
Adolf-Vereins (seit 1882 dort, seit 1900 hier) über die
Grenzen seiner Heimat hinausgehoben und mit Deutschland
eng verbunden. So ist Friedrich Teutsch
mehr noch durch Erwerb als durch Erbschaft in den
Besitz einer Ehrenstellung gekommen, die der seines
Vaters gleicht. Wie seines Vaters 70. Geburtstag am
12. Dezember 1887 ein Festtag im Sachsenvolke und
in der Sachsenkirche Siebenbürgens war, der auch in
Deutschland nicht unbeachtet blieb, so ist daher auch
Friedrich Teutsch an seinem 70. Geburtstage
(16. September 1922) in außergewöhnlicher Weise gefeiert
worden. Zu dem Doktorgrade der philosophischen
Fakultät, den er am Abschluß seiner Studienzeit in Heidelberg
sich erworben hatte, und dem theologischen, der
ihm von Jena ehrenhalber verliehen war, fügte Marburg
den juristischen Ehrendoktorgrad, sodaß der Siebzigjährige
nun, wie sein Vater, dreifach durch einen
deutschen Doktorgrad ausgezeichnet war; unsere Universitäternannte
ihn zu ihrem Ehrenmitgliede; und schon
kurz vor seinem 70. Geburtstage, am 27. Juli, wählte
ihn die Berliner Akademie zum korrespondierenden Mit-
gliede, während sein Vater zur Münchener Akademie in
dem gleichen Verhältnis gestanden hatte. In seiner
Heimat aber wurde am 16. September 1922 über sein
Lebenswerk und über seine Persönlichkeit vieles gesagt
und gedruckt, was in ganz ähnlicher Weise 35 Jahre
früher seinem Vater nachgerühmt worden war. Ein
Fragment solcher Ausführungen über „Bischof D.
Teutsc h", das zufällig keine Jahreszahl böte, würde
schon jetzt vielen Lesern die Entscheidung darüber, ob es

schichtsschreiber seines Volkes", zur Seite gestellt wer- I auf Georg Daniel, oder auf FriedrichTeutsch

den: lange vor seiner „Geschichte der ev. Kirche in sich beziehe, schwer oder unmöglich machen.

Siebenbürgen" hat er, wie sein Vater, durch Quellen- Eine Ehrengabe zu Friedrich Teutsch's 70.

Veröffentlichungen und durch einzelne Untersuchungen | Geburtstage war in handschriftlicher Gestalt auch das

die heimatliche Geschichtsforschung gefördert und z.T. ! oben an dritter Stelle genannte Sammelwerk. Im Druck

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