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Ausgabe:

1923

Spalte:

73-74

Autor/Hrsg.:

Witzel, Maurus

Titel/Untertitel:

Der Gudea-Zylinder A 1923

Rezensent:

Meissner, Bruno

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack

Herausgegeben von Professor D. Emaniiel Hirsch unter Mitwirkung von

Prof. D. Wilh. Heitmüller, Prof. D. Dr. G. Hölscher, Prof. D. Arthur Titius, Prof. D. Dr. G. Wobbermin

Mit Bibliographifchem Beiblatt, bearbeitet von Vikar Kurt Dietrich Schmidt, Göttingen.
Jährlich 26 Nrn. Verlag: J. G. Hinrichs'fche Buchhandlung, Leipzig Vierteljährlich 600 Mark

Für den Fall der weiter fortfchreitenden Markentwertung behält der Verlag (ich eine entfprechende Erhöhung im Laufe des Quartals vor.

Bezugspreife für das Ausland vierteljährlich 12.50 f. Fr.; 25 fr. Fr.; 10 sh.; 2'/2 $; 6.25 FL; 11.25 d. Kr.;

12.50 n. Kr.; 8.75 f. Kr.; 31.25 Lire; 50 tfch. Kr.

Manufknpie und gelehrte Mitteilungen find ausfchließlichah
AS lahrC Nr A Profeflbr D. Hirsch in Göttingen, Nikolausberger Weg 31, iu fenden. 24. FeDriiaF 1922

*iO. UdLUg. IUI. "± Rerenfionseaemplare ausfchheblich an den Verlag. 1W1Ual WAO.

Die für die Umrechnung von Grundzahlen gemeinfam von dem Börfenverein der Deutfchen Buchhändler und dem Deutfchen

Verlegerverein feftgelegte Schlüffelzahl beträgt ab 19. Februar 2000.

Witzel, ber Gudea-Zylinder A (Meißner).
Eckenftein, A history of Sinai Sellin).
Rudolph, Die Abhängigkeit des Qorans von

Judentum und Chrillentum (Giemen).
Mez, Die Renaiffance des Islams (Meißner).
Krauß, Vier Jahrtaufende jüdifchen Palältiuas

(Bifchoff).
Breuer, Judenproblem (Derf.).
Schlatter, Die Gexhichte des Chriftus (Bauer).
Wikenhaufer, Die Apoftelgechichte und ihr

Gefchichtswert (Bauer).
Rossi, Inscriptiones christianae urbis Romae

(Lietzmann).
Wilpert, Wahre und falfche Auslegung der alt-

chriftlichen Sarkophagfkulpturen (Lietzmann).

Baehrens, Origenes Werke (Koetfchau).
Macchioro, L'eresia noetiana (Koch).
Zwingliana (Boffert).

Urkunden und Akten des Württembcrgifchen

Staatsarchivs (Derf.).
Valentin Weigel, Gefpräch vom wahren

Chriftentum (Clemen).
Holl, Die Rechtfertigungslehre im Licht der

Gelchichte des Proteftantismus (Traub).
Rol f es, AriRoieles Lehre vom Schluß (Goedecke-

meyer).

— Ariltoteles Politik (Derf.).

Solovjeif, Zwölf Vorleiungen über das Gott-
menfehentum (Kattenbufch).

— NationaleundpolitifcheBetrachtungen (Derf.).

Hirfch, Deutfchlands Schickfal (Schian).
Stammler, Die materialiftilche Geichichtsauf-

faffung (Troeltfchf).
Urquhart, William Honyman Gillespie

(Schmidt).
Jaeger, Religion (Thimme).
Hermann, Fragen und Erwägungen zu Stanges

Religionsphilofophie (Wendland).
Schopen, Das Problem des Chriftentums

(Thimme).
Flake, Die moralifche Idee (Stephan).
Hoffmann, Die Reiiezeit (Weber).
Bühler, Das Seelenleben d. Jugendlichen!Derf.).
Baumgarten, Die religiöfe Erziehung im

Neuen Deutfcbland (Niebergall).

An die Herren Mitarbeiter! I XXXIV, 192t. — V, 8. Ich glaube nicht, daß: gii-a-am ein .Behältnis'

Mahnkarten koften an Arbeitslohn und Porto jetzt außerordentlich
viel. Ich bitte darum die Herren Mitarbeiter herzlich, mir dieBefprechungen
künftig innerhalb vierer Monate nach Empfang des Buchs unaufgefordert
zu fenden, oder, falls be:ondere Gründe für Überfchreitung
diefer Frift vorliegen, mir vor ihrem Ablauf Mitteilung zu machen. Die
in folcher Mtteilung dann vom Mitarbeiter lelbft zu fetzende neue
Frift darf als von der SchriftJeitung ftill cbweigend angenommen betrachtet
werden, wenn nicht ausdrücklich Widerfpruch erfolgt.

Bleibt diefe Bitte ungehört, fo müßte ich dazu übergehen, die Mahnkarten
unfrankiert zu fchicken.

Hirfch.

Witzel, P. Maurus, O. F. M.: Der Gudea-Zylinder A. In neuer Über-
fetzung. Mit Kommentar. Anhang: Eridu-Hymnus. (Keilinfchrift-
liche Studien Heft 3) (115 S.) gr. 8». Fulda (Frauenberg), Selbftver-
lag des Verfaffers 1922.
Die beiden Gudeazylinder, die bei den franzöfifchen
Ausgrabungen in Tello zu Tage gekommen find, wurden
erftmalig von ThureauDangin in der Vorderafiati'chen
Bibliothek I, 88 ff. überfetzt. So gewaltig diefe Leiftung
auch zu bewerten ift, fo ift diefe erfte Bearbeitung doch
keineswegs eine endgültige. Die Wiffenfchaft fchreitet
eben vorwärts und zeitigt immer neue Erkenntniffe. So
ift es denn erfreulich, daß W., der fich bereits öfter in
kleineren Auffitzen mit diefen Infchriften befchäftigt hatte,
fich nun entichloffen hat, den Gudea-Zylinder A in Über-
fetzung nebft Kommentar vorzulegen. Das wichtigfte
Ergebnis der Neubearbeitung ift die Erkenntnis, daß die
im Text gefchilderten Tempelbauten fich auf den 7-ftufigen
Tempelturm beziehen. Trotzdem W. nun die ganze In-
fchrift faft lückenlos überfetzt und nur feiten zu einer
Stelle ein Fragezeichen hinzufügt, wird alle weitere Arbeit
an diefem Zylinder doch längft noch nicht erledigt
fein: dazu find wir im Verftändnis des Sumerifchen doch
noch nicht weit genug vorgefchritten. Seien wir damit
zufrieden, daß W. uns in feiner Arbeit wieder ein gutes
Stück vorwärts gebracht hat.

bedeutet, wie Delitzfch HW. 29 annimmt. In den Stellen SAi. 8817fr.
bezeichnet es jedentails eine beftimmte Pllanze oder einen beftimmten Teil
einer Pflanze. — VI, 13 Kommentar S. 29 1.: gis-gigir{) für: gis-ginar{);
vgl, Deiitzfch, Sum. Glossar 87. — X, I. Aus: adur ift'dann lemi-
tiiches: adurit entlehnt; vgl. Delitzfch HW. 27. Beachte auch
Poebel HGT. Nr. 106 Rs. 30a: a-du-ru*~*e-a = a-du-ruu; ka-ap-ru.

— XIII, 1. Für die .Zunge' der Peitfche vgl. z. B. V R. 32,48a + K.
4254, 4 |CT. XIX, 1). Das Wort wird auch von der .Klinge' des Beiles
und Schwertes gebraucht; vgl. Thureau-Dangin, SAK. I78d, III, 14;
Knudtzon, Amarna 158,32; 16S, 7 u. ö. — XV, 27 Kommentar S. 47.
Das Wort : lulu (K. 4338 a, III, 46 in AL3 87) bedeutet gewiß nicht ,Floss',
fondern eine Art Schülfel oder Büchfe. Das Ideogramm lautet außerdem
nicht: gis-lis-ad(), londern: gis-liUma -- gunuy ). — XVI, 20 Kommentar
S. 50. Dafür daß Gold als Staubgold in Beuteln auf den Markt kam,
vgl. Er man, Ägypten 615; f. auch Jefaja 46,6. — ib. 34. Für die
Bedeutung von gis-Hr-gal = partttu vgl. noch Thureau-Dangin,
Sargon 8. Feldz. S. 54; RA. XV, 116, 25. XVIII, 21; vgl. XIX, 8.
Die Auffüllung von: iim = Glasur bedarf des Beweifes. Emaillierte Ziegeln
Gudeas find bis jetzt jedenfalls noch nicht gefunden. — XX, 27. Die
Bedeutung von: £>/= Stockwerkhat W. wahrlcheinlich gemacht, ficher ift
fie aber nicht. — XXI, 17. Bei der Überfetzung W.'s ftört mich, daß:
gis-e doch augenfeheinlich Casus rectus ift, während W. es durch einen
Akkufativ wiedergibt. — XXIII, 6. Ohne mich auf die verfchiedenen
Anflehten W.'s und Ungers inbetreff der Bedeutung von: Hm einzu-
laften (S. 78(17), bemerke ich nur, daß: amamü, Hpu und ttru nicht mit
Delitzfch HW. 376 .Einfchließung', fontlern beftimmte Kosmetika bedeuten
; vgl. Zimmern, Akkad. Fremdw. 61. Demnach fleht die
Bedeutung .Umfaffung' für: Hm nicht ,über allen Zweifel feil' (S. 82).

— Zu XXVI, I2ff. ift auf Unger, Zwei babyl. Antiken aus Nippur
2gff. zu verweifen, der dort den dioritenen Sockel eines folchen Götter-
fchifles publiziert hat. — XXVI, 26 handelt es fich wohl um Darftellungen
von Löwen auf dem Türfturz. Auf Siegelzylindern werden
folche Reliefs nicht feiten fchematifch wiedergegeben; vgl. King,
Rel. S. 32.

Anhangsweife hat W. noch einen intereffanten fume-
rifchen Hymnus auf Enki von Eridu überfetzt.

Berlin. Bruno Meißner.

Ecken Hein, Lina: A hiftory of Sinai. With maps and illuftrations.
(XIII, 202 S.) 8». London, S. P. C. K. 1921. 8 sh. 6 d.

Die gelehrte Verfafferin hat unter Flinders Petrie im
Ob 1,20 uToA nu durdi.Ttufentmm'zu überfetzen ift, e I Winter 1905/06 auf der Sinaihalbinfel bei der Freilegung

noch unficher. — Ii, 26 u. ö. ift ftatt: azag überall: ku{g) zu lefen; vgl. ZA. | der Tempelruinen des Serabit geholfen. Durch die Re-

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