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Ausgabe:

1923

Spalte:

529-532

Autor/Hrsg.:

Sanday, William

Titel/Untertitel:

Novum Testamentum Sancti Irenaei Episcopi Lugdunensis 1923

Rezensent:

Ficker, Gerhard

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Postalischer Erscheinungsort Marburg

Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
Herausgegeben von Professor D. Emaniiel Hirsch unter Mitwirkung von
Prof. D. Wilh. Heitmüller, Prof. D. Dr. 0. Hölscher, Prof. D. Arthur Titius, Prof. D. Dr. 0. Wobbermln

Mit Bibliographischem Beiblatt, bearbeitet von Lic. theol. Kurt Dietrich Schmidt, Erichsburg.

Jährlich 26 Nrn. Verlag: J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, Leipzig. - Bezugspreis der einzelnen Nummer Goldmark 035

Es ist also nicht mehr nach der Buchhändler-Schlüsselzahl zu bezahlen, sondern hierbei der am Zahlungstag gültige Ooldmarkknrs anzuwenden'

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11.25 d. Kr.; 12.50 n. Kr.; 8.75 s. Kr.; 50— Lire; 35 000 öst. Kr.; 75— tsch. Kr.; 81.25 finn. Mark.

.„ . . »T ici-iti Manuskripte und gelehrte Mitteilungen sind ausschließlich an Professor D. Hirsch in Göttingen |r n i_

48. Jahrg. INf. io/iV- Nikolausberger Weg 31, zu senden, Rezensionsexemplare ausschließlich an den Verlag. Ib. UCZetTlber 192,1.

Novum Testamentuni Sancti Irenaei (Fickcr).

Siddhänta des Rämäntija (v. Glasenapp).

Wreszinski, Atlas zur altaegyptischen Kulturgeschichte
(Lohr).

Chiera, Old Babylonian Contracts (MeilSuer).

M a r r , Der japhetitische Kaukasus (Beer).

Bauernfeind, Der Römerbrieftext des Ori-
genes (Koetschau).

VC e n s i n c k, Mystic treatises by Isaac of Nineveh

Hessen, Augustinus'Vom seligen Leben (Ders.).

Kehr. Italia pontificia (Ficker).

Beiträge zur Geschichte der Renaissance und

Reformation (Hermelink).
Zwingliana (Bossert).

Anrieh, Die Kaiser Wilhelms - Universität

Straßburg (Ficker).
H e 1 d m a n n , Die St. Maria Magdalenen-Kapelle

auf der Moritzburg zu Halle (Ders.).

(lülicher) Bonwetsch, Aus A. Tholucks Anfängen

Sancti Aureii Augustini (Ders.). (Kohlmeyer).

Kirkelig Aarbog 1923 (Mosbech).

Söderblom, Tre Livsformer (Katz).

Ragaz, Judentum und Christentum (Seeberg).

Pfannmüller, Die Religion Friedrich Hebbels
(Schuster).

Schreinpf, Gegen den Strom (Wobbermin).

Becher, Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften
(Titius).

Minkenberg, Eucharistie und Seelsorge
(Mnlert).

Novum Testamentum Sancti Irenaei Episcopl I.ugdunensis. Being
the New Testament quotations in the Ohl-Latin Version of the e%ey%o;
xai nagutQonri ipev<f(oyv/j.ov yvaotto; ed. front the Mss. with intro-
duetions. apparatus, notes and appendices by the late William
Sanday and Cuthhert Hamilton Turner, M. A., assisted b maiiy
other scholars and especially by Alexander Souter, M.A. Oxford:
Clarendon Press 1923. (CLXXXVIII, 311 S.) gr. 8» = Old-Latin
Biblical Texts Nr. VII.

Der Bibeltext des Irenaeus, insbesondere der Text
der neutestamentlichen Schriften, wie er ihn las und
benutzte, hat begreiflicherweise von jeher bei den neu-
testamentlichen Theologen die größte Aufmerksamkeit
gefunden. Das Interesse ist umsomehr berechtigt, als,
wie jedermann weiß, sein Hauptwerk im griechischen
Original nur zu einem kleinen Teile (etwa 1/5) und vollständig
nur in einer alten lateinischen Übersetzung erhalten
geblieben ist. Es spielt darum die Frage nach den
alten lateinischen Übersetzungen der biblischen Bücher
und nach dem Verhältnis des Übersetzers des Irenaeus
zu ihnen hier stark hinein. Was das Neue Testament anbetrifft
, so haben wir jetzt in dem vorliegenden stattlichen
Bande eine grundlegende vollständige Sammlung
des hierher gehörigen Materials vor uns, deren Wert dadurch
erhöht wird, daß auch die neuerdings gefundene
armenische Übersetzung des 4. und 5. Buches von berufenen
Kennern (Turner, Conybeare, Robinson) nutzbar
gemacht wird.

Den Hauptinhalt bildet der wörtliche Abdruck der
Zitate aus dem Neuen Testament in der Reihenfolge der
neutestamentlichen Schriften; wo der griechische Text
erhalten ist, wird auch dieser abgedruckt; auch wo dieselbe
Stelle mehrmals von Irenaeus zitiert wird, ist der
volle Wortlaut mehrmals mitgeteilt; und nicht nur die
Zitate, sondern auch Anspielungen und einzelne auf das
Neue Testament zurückzuführende Wendlingen und Worte
werden im Zusammenhang der Sätze mitgeteilt. Die
Arbeit geht auf Sanday und seine Helfer, namentlich aber
auf Turner zurück, der noch in einem ersten Anhang
(p. 204—225) zahlreiche Nachträge zu den Evangelien
und der Apostelgeschichte gegeben, in dem zweiten
(226. 227) die Anklänge an Stellen des Hebräerbriefs

gebucht hat. (Turner berichtet in der Einleitung über den
Gang der Arbeit, über den Anteil, den die einzelnen Gelehrten
daran haben, über den Druck, dessen Anfänge
bis ins Jahr 1893 zurückreichen; Sandays Vorarbeiten
sind im J. 1884 begonnen worden; seit 1899 lag die
Arbeit wesentlich in den Händen von Turner, dem ohne
Zweifel das Hauptverdienst zukommt). Am Rande werden
die Lesarten der Handschriften des Irenaeus und
unter dem Texte die Lesarten der altlateinischen Übersetzungen
, so weit sie in Handschriften und bei den kirchlichen
Schriftstellern vorliegen, mitgeteilt. Alles ist ungemein
reichhaltig, sorgfältig; auch das Kleinste und
Bescheidenste ist nicht übersehen; wie mir scheint, ist
dieser kritische Apparat übersichtlich gestaltet; der Druck
ist hier, wie in dem ganzen Bande, ausgezeichnet, wie
man das bei der Clarendondruckerei gewöhnt ist, und
mit jener Üppigkeit und breiten Behäbigkeit ausgestattet,
die nachzuahmen auch vor dem Kriege niemals unser Bestreben
gewesen ist, geschweige daß wir in absehbarer
Zeit daran denken können ähnlich kostspielig zu drucken.
Es mag sein, daß an manchen Stellen hätte gekürzt wer-,
den können, ohne daß die Sache Schaden gelitten hätte.
Auslassungen kann ich nicht namhaft machen; nur hätten,
die Capitula, die sicher schon ursprünglich zu dem Werke
des Irenaeus gehören und nicht nur Anspielungen an
neutestamentliche Stellen, sondern auch Zitate enthalten,
berücksichtigt werden müssen.

Im 3. Anhang (S. 228) werden die bezüglichen Stellen aus dem
neugefundenen Bruchstück des griechischen Irenaeus (veröffentlicht
von C. Diobouniotis u. A. Harnack, Texte und Untersuchungen 38,3,
1911) abgedruckt, wozu ich einige Verbesserungen aus der Handschrift
geben kann; ZI. 2/3 des griechischen Textes liest die Handschrift
ef ihr itfbe trtoynLarir und zeigt also, wie recht Turner getan hat,
die Lesart niariv beizubehalten; Z. 5 liest sie statt. Xaiitiayoueyrj;
ayniaftßttyouiytjS, was ^dem lateinischen assumetur besser entspricht;
Z. 6 statt ovde Ulji ovo" ov ro,; Z. 11 statt ei; vaov: ei; xiiy vaov;
auch sonst ist die erste Ausgabe nicht fehlerfrei.

Im 4. Anhang (S. 229—252) gibt Turner eine große Anzahl von
Verbesserungen, Nachträgen und Bemerkungen zu dem im Vorstehenden
gedruckten Text der Evangelien und Apostelgeschichte, wesentlich
veranlaßt durch erneute Einsicht in die älteste Handschrift des lateinischen
Irenaeus, den berühmten Codex Claromontanus (=C), jetzt in

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