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Ausgabe:

1922

Spalte:

266-269

Autor/Hrsg.:

Heiler, Friedrich

Titel/Untertitel:

Das Wesen des Katholizismus 1922

Rezensent:

Kattenbusch, Ferdinand

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Schürer und Adolf Harnack
Herausgegeben von Professor D. Emanuel Hirsch unter Mitwirkung von
Prof. D. Wilh. Heitmüller, Prof. D. Dr. G. Hölscher, Prof. D. Arthur Titius, Prof. D. Dr. G. Wobbermin.

Jährlich 26 Nrn. Verlag: J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung, Leipzig Halbjährlich 25 Mark

Bezugspreife für das Ausland jährlich Fr. 25—; 1 £; $ $ — i ho"- Gulden 12—; fkandin. Kr. 18 —

Manufkripte und gelehrte Mitteilungen find aus fehl ie ßl ich _ T . ,000

4.7 Tahrr»' Nr 12 an Profeffor D. Hirsch in Göttingen, Hoher Weg 10, zu fenden. J./, JUI11 l3 Z 4

4/ . JcUUg. i.A. * " Rezenfionsexemplare ausfchließlich an den Verlag.

Mandonnet et Destrez, Bibliographie thomiste
(Seeberg).

Heiler, Das Wefen des Katholizismus (Katten-
bufch).

New man, Apologie des Katholizismus (DerC).
Klei n, Jüdifch-paläftinifches Corpus Insriptionum
(Dal man).

Zapletal, Der Wein in der Bibel (Bertholet).
Die Kultusreformation des Esra (Duhm).
Kittel, Die Religion des Volkes Israel (Gunkel).
Horfch, Die biblifche Lehre von der Wehr-

lofigkeit (Mulert).
Herr mann, Die fittlichenWeifungenJefu(Schian).
Schütz, Apoftel und Jünger (Bultmann).
Brun u. Fridrichfen, Paulus u. d. Urge-

meinde (Derf.).

Schubert, Große chriftliche Perfön]ichkeiten
(Anrieh)

Pefch, Neftorius als Irrlehrer (Loofs).
Robinfon, How the Gospel spread through

Europe (Ficker).
Loewe u. Stimming, Jahresberichte der

deutfehen Gefchichte (Bonwetfch).
Stadtmüller, Dominikanerlegende (Lempp).
Holloway, The Reformation in Irland (Ka11en-

bufch).

D i e 1 s, Die Altpolnifchen Predigten aus Heiligenkreuz
(Völker).

Baumgarten, Religiöfes und kirchliches Leben
in England (Loofs).

Manning, The Call do Unity (Goetz).

Eiert, Der Kampf um das Chriftentum (Hirfch).

Greifswalder Reformgedanken zum theologifchen

Studium (Niebergall).
Tillyard, The Manuscripts of God (Piper).
Alvermann, Lebensziele (Lüttge).
Hoffmann, Der katholifche Akademiker und

die neue Zeit (Mulert).
Grundei, Deutfchlands Wiederaulbau und die

akademifche Jugend (Derf.).
Alt haus, Der Heilige (Schian).
Altmann u. Blümel, Stille zu Gott (Derf.).
Lehmenfick, Gott, i. Artikel und Vaterunfer

(Niebergall).
Hahn, Gottesliebe und Weltelend (Krueger).
Wilpert, Die altchriftliche Kunft Roms und

des Orients (Hennecke).
Verzeichnis neuefter Beiprechungen.

Mandonnet, ?., O. P. et J. Destrez, O. P.: Bibliographie
thomiste. (XXI, 116 S). gr. 8°. Kain, Le Saulchoir 1921
Notre essai bibliographique n'est ni complet, ni sans
defaut et nul ne l'ignore moins que ses editeurs (p. VIII).
Wenn ein Mann wie Mandonnet diefen Satz niederfchreibt,
fo ift der Kritiker von vorherein entwaffnet. Das Buch
Hellt fich die Aufgabe, die Bibliographie über Thomas
zumal aus den beiden letzten Menfchenaltern zufammen-
zuftellen. An der Spitze der einzelnen Abfchnitte werden
die leitenden Arbeiten aus den früheren Jahrhunderten
notiert. Die Einteilung ift fachgemäß, indem zunächft
die Literatur über die Gefchichte u. die Werke des Thomas
gebucht find, dann die Bearbeitungen der einzelnen Lehren
der Philofophie u. der Theologie zufammengeftellt werden
und endlich ein Abfchnitt den hiftorifchen Beziehungen
der thomiftifchen Lehre gewidmet ift. Es kann
keine Frage fein, daß diefer erfte Verfuch einer um-
Lffenden Zufammenftellung der faft unüberfehbaren
neueren Thomasliteratur des lebhaften Dankes aller
hcher ift, die fich mit der Gefchichte der Scholaftik be-
kiffen. Nicht ganz wenige wertvolle Auffätze find in
Jeltenen Zeitfchriften oder Gelegenheitspublikationen ver-
Jteckt. Hier haben wir nun wenigftens die Hauptfachen
bequem beieinander. Mit Recht haben die Verfaffer auch
(olche Bücher u. Arbeiten erwähnt, die nicht nur fpeziell
über Th0 mas handeln. In diefer Richtung bedarf das
Werk freilich noch fehr der Ergänzung. So find z. B.
zwar die Gefchichten der Philofophie angeführt, nicht
™CT die Dogmengefchichten u. dogmengefchichtlichen
Monographien. In den deutfehen Namen und Titeln find
ziemlich oft Druckfehler flehen geblieben, z. B. Überwegs
JSr Überweg(Nr.7o8),Wangenmann für Wagenmann (Nr. 63),
J*OtUer für Göttler (Nr. 1720), Enfielden für Einfiedel

ie« 328) ufw- — Nn J997 Z 7- ift zu lefen 1562 ftatt
582. Nr. 1933 wird mir eine Schrift, Duns Scotus u.

nomas beigelegt, wobei offenbar nur an einige Abfchnitte

" meiner .Theologie des Duns Scotus' 1900 gedacht ift.

£n ahnlichen Verfehen fehlt es auch fonft nicht. Um

aurn zu gewinnen, wäre zu erwägen, ob die Zufammen-

.e|mng von Rezenfionen bei einigen neueren Werken

'cht Mark reduziert werden könnte.

tferlin-Halenfee. R. Seeberg.

Heiler, Prof. Dr. Friedrich: Das Welen des Katholizismus.

Sechs Vorträge, geh. i. Herbft 1919 in Schweden.
(137 S.) gr. 8°. München, E. Reinhardt 1920.

M. 9.10

Newman, Kardinal John Henry: Apologie des Katholizismus.

Deutfch u. m. einer Vorrede ,Über J. H. Kard. Newman
' von Rudolf Kaffner. (Bücherei f. Politik u.
Gefchichte). (94 S.) 8°. München, Drei Masken-
Verlag 1920. M. 7 —
Heiler bietet hier fechs Vorträge, die fich alle gegen-
feitig tragen und beleuchten, im Grunde find alle auf
denfelben Ton geftimmt, wiederholenfich viellach und wirken
doch, auch in einem Zuge nacheinandergelefen, nicht ermüdend
. Ich habe mich an ihnen allen innerlich erfreut,
ja bereichert, was ja nicht ohne weiteres bedeuten braucht,
daß ich alles gleich richtig und überzeugend fände. Auf
die leitenden Gedanken geblickt, könnte ich fagen, daß
ich nirgends Neues gefunden hätte, und mit ganz dem-
felben Rechte, daß ich auf jeder Seite von irgend etwas
,Neuem' überrafcht worden fei, nämlich in der Art der
Darlegung, durch die Fülle 8er Veranfchaulichungen.
Natürlich kenne ich Heilers Buch über das Gebet, das
(feit 1918) jetzt fchon die vierte Auflage erreicht hat
(1921). Und ebenfo ift mir von daher vieles bekannt
gewefen, was auch diefe Vorträge bringen. Aber Heiler
weiß der Sache immer wieder eine neue Note zu geben,
fo daß man, ich möchte fagen, es vergißt, daß man dies
und das gerade auch fchon von Heiler gehört habe, weil
er es wieder in anderer Gruppierung bietet. Es ift vielleicht
etwas von der Freude, die das Kaleidoskop bereiten
kann, wenn es aus vielen Steinen von immer wieder
anderer Figur und Farbe befteht, die auch diefe Vorträge
einem bereiten. Heilers große Rüftkammer ift ja das
weite reiche Gebiet der allgemeinen Religionsgefchichte.
Und er ift in der Gefchichte der Religion, will fagen
Frömmigkeit, fo allfeitig bewandert, wie kaum einer
(neben ihm etwa Söderblom und Otto, die doch beide
in gewiffer Weife mehr Spezialiften find, als folche Heiler
überbieten und dann doch eben von ihm in Form des
Gefamtüberblicks übertroffen werden). Der Reiz der
Heiler'fchen Vorträge ift darin begründet, daß er es verlieht
in .frommer' Weife von der Frömmigkeit, ja

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