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Ausgabe: | 1921 |
Spalte: | 195-200 |
Autor/Hrsg.: | Hirsch, Emanuel |
Titel/Untertitel: | Adolf v. Harnack zu Ehren 1921 |
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i9S Theologifche Literaturzeitung 1921 Nr. 17/18. 196
Adolf v. Harnack zu Ehren.
(I) Feftgabe von Fachgenoffen und Freunden Adolf von Harnack
zum fiebzigften Geburtstage dargebracht. (IV, 406 S. mit
1 Bildn.) gr. 8°. Tübingen, JCB Mohr 1921. M. 120 —
Vorred« v. K. Holl S. III
1. Baudiffin, W. W. Graf, Der gerechte Gott in altfemitifcher
Religion S. i.
2. Greßmann, Hugo, Die Paradiesfage S. 24.
3. Gunkel, Hermann, Die Lieder in der Kindheitsgefchichte Jefu
bei Lukas S. 43.
4. Di eis, Hermann, Das Labyrinth S. 61.
5. Holl, Karl, Die iustitia dei in der vorlutherifchen Bibelauslegung
des Abendlands S. 73.
6. Bonwetfch, Nathanael, Zur Gefchichte des Begriffs Gnade
in der alten Kirche S. 93.
7. Bouffet, Wilhelm, Die Textiiberlieferung der Apophthegmata
Patrum S. 102.
8. Deißmann, Adolf, Lukios-Lukas S. 117.
9. Jülicher, Adolf, Berichtigung von Daten im heraklianifchen
Jahrhundert S. 121.
ro. Kaftan, Julius, Zur Frage nach der Aufgabe der neuteftament-
lichen Theologie S. 134.
11. Kattenbufch, Ferdinand, Der Quellort der Kirchenidee S. 143.
12. Koch, Hugo, Die Bußfrift des Pallor Hermae S. 173.
13. Mahling, Friedrich, Das religiöfe und das antireligiöfe Element
in der erften deutfchen Arbeiterbewegung (ca. 1840—60)
S. 183.
14. Müller, Karl, Aus der Welt der Carmina Burana S. 215.
15. Lietzmann, Hans, Die Anfänge des Glaubensbekenntniffes
S. 226.
16. Richter, Julius, Vier deutfche Miffionstheologen des 18. Jahrhunderts
S. 243.
fj. Seeberg, Reinhold, '0 X6yO( öftps tytvezo S. 263.
18. Troeltfch, Ernft, Adolf v. Harnack und Ferd. Chrift. v. Baur
S. 282.
19. Norden, Eduard, Jahve und Mofes in helleniftifcher Theologie.
S. 292.
20. Hermelink, Heinrich, Die civitas terrena bei Auguftin S. 302
21. Titius, Artur, Zur kirchlichen Lehre von der Concupiscenz
s. 325- . , ,
22. Mirbt, Carl, Die chriftliche Miffion in den völkerrechtlichen
Verträgen der Neuzeit S. 342.
23. Scheel, Otto, Die weltgefchichtliche Bedeutung der Wittenberger
Reformation S. 362.
24 v. Schubert, Hans, Zur Germanifierung des Chriftentums
S. 389
25, Herrmann, Wihelm, Albrecht Ritfehl, feine Größe und feine
Schranke S 405
(II) Harnack-Ehrung Beiträge zur Kirchengefchichte ihrem
Lehrer Adolf von Harnack zu feinem fiebzigften Geburtstag
(7. Mai 1921) dargebracht von einer Reihe
feiner Schüler (XX, 483 S.) gr. 8°. Leipzig, J.C. Hinrichs
1921. M. 50—; geb. M. 62 —
Vorrede, unterzeichnet von mehr als 200 Schülern S. V.
1. Ernft v. Dobfchütz, Vom vierfachen Schriftfinn. Die Gefchichte
einer Theorie S. 1.
2. Bruno Violet, Der Aufbau der Verfuchungsgefchichte Jefu
S. 14.
3. Lyder Brun, Der Name und die Königsherrfchaft im Vater-
unfer S. 22.
4. Karl Ludwig Schmidt, Der johanneifche Charakter der Erzählung
vom Hochzeitswunder in Kana S. 32.
5. Roland Schütz, Das Quellenproblem der Apoftelgefchichte
S. 44.
6. Rudolf Liechtenhan, Die beiden erften Betuche des Paulus
in Jerufalem S. 51.
7. Erich Foerfter, Kirchenrecht vor dem erften Clemensbrief S. 68.
8. Hans Waitz, Das Buch Elchafai, das heilige Buch der juden-
chriftlichen Sekte der Sobiai S. 87.
9. Martin Dibelius, Der Offenbarungsträger im Hirten des Hermas
S. 105.
10. Hans Windifch, Das Chriftentum des zweiten Clemensbriefes
S. 119.
11. Ernft Rolffs, Das Problem der Paulusakten S. 135.
12. Eduard Freiherr v. d. Goltz, Apoftellegemlen als Gefchichts-
quellen S. 143.
13. Edgar Hennecke, Hippolyte Schrift .Apoftolifche Überlieferung
über Gnadengaben' S. 159.
14. Eberhard Vifcher, Eine anftößige Stelle in Auguftin's Kon-
feffionen S. 183.
15. Maria Peters, Auguftin's erfte Bekehrung S. 195.
16. Georg Grützmacher, Zur Charakteriftik der Frömmigkeit der
Benediktinerregel S. 212.
17. Guftav Krüger, Ferrandus und Fulgentius S. 219.
18. Friedrich Loofs, Die Ketzerei Juftinians S. 232.
19. Karl Giemen, Muhammeds Abhängigkeit von der Gnofis S. 249.
20. Karl Schmidt, Eine Benutzung des Testamentum Domini
nostri Jesu Christi S. 263,
21. Wilhelm Bornemann, Der Charakter des kleinen Katechismus
Luther's S. 268.
22. Amold Köfter, Zur Frage nach einer Spannung zwifchen der
Ethik Luthers und der des fynoptifchen Jefus S. 281.
23. Hermann Mulert, Congregatio sanetorum, in qua evangelium
recte docetur S. 292.
24. Hans Becker, Zur Charakteriftik des Herzogs Georg v. Sachfen
als kirchlicher Schriftfteller S. 308.
25. Karl Völker, Der Kampf des Adels gegen die geiftliche Gerichtsbarkeit
in feiner Tragweite für die Reformation in Polen
s 317-
26. Karl Heuffi, Centuriae S. 32S.
27. Otto Ritfehl, Das Theologumenon von der unio mystica in
der fpäteren orthodox-lutherifchen Theologie S. 335.
28. Heinrich Hoffmann, Die Frage nach dem Wefen des Chriftentums
in der Aufklärungstheologie S. 353.
29. Karl Aner, Zum Paulusbild der deutfchen Aulklärung S. 366.
30. Heinrich Scholz, Zubillige Gefchichts- und notwendige Vernunftwahrheiten
S. 377.
31. Leopold Zfcharnack, Die Pflege des religiöfen Patriotismus
durch die evangelifche Geiftlichkeit 1806—1815 S. 394.
32. Erich Kloftermann, Aus dem Briefwechfel zwifchen J. v. Hof-
mann und A. Kloftermann S. 424.
33. Cajus Fabricius, Vom Luthertum zum Sozialismus S. 434.
34. Martin Rade, Der Begriff der Kirche bei den Kirchenhiftorikcrn
S. 45L
35. Hans v. Soden, Oswald Spengler's Morphologie der Weltge-
fchichte und die Tatfachen der Kirchengefchichte S. 459.
36. Friedrich Israel, Ein Ereignis der neueften Kirchengefchichte
Finnlands. A. v. Hamacks Befuch in Hellingfors S. 479.
Syftematifche Uberficht über (I) und (II) zufammen.
Religionsgefchichte: I 1. (2). 4. 19. II 8. 19.
Altes Teftament: I (1). 2. (3h II (3).
Neues Teftament: a) Literaturgefchichtc: I 3. 8. II 4. 5. 6.
b) Anderes: I 10. 17. II 2. 3.
Urchriftentum und nachapoftolifch.es Zeitalter: a) Li-
teraturgefchichte: I 12. 15. II 9. 11. 12. b) Anderes: I 6. 11.
12. 17. II 7. 10.
Alte Kirchen- und Dog men gefchichte: a) Literaturgc-
fchichte: I 7. II 13. 17. b) Anderes: I 9, (21). II 16. 18.
Auguftin: I (5.) 20. (21). II 14. 15.
Mittelalter: I 5, 14. 24.
Reformation und Gegenreformation: I 23. II 23. 24. 25.
(26). 27.
Luther: I (5). 21. (23). 11 21. 22. (23). (33.)
l8. und 19. Jahrhundert: l 13. 14. 22. II 28. 31. 33. 36.
Gefchichte der theologifchen Wiffenfchaft: l (5). 16. 18
25. II 1. 26. 29. 32. 34. (36).
Syftematifche Theologie und Phi 1 ofophie: II 30. (33J. 35.
Diefe beiden Feftfcltriften mit ihren insgefamt 61 Beiträgen
geben, wie fich das A. v. Harnack zu Ehren nur gebührt
, einen Durchblick durch die gegenwärtige deutfche
hiftorifche Theologie und durch ihr Können. Dabei hat
jede von ihnen durchaus ihr eigenes Geficht. Die eine
(I) vereint in der Mehrzahl Forfcher des älteren Gefchlechts,
die andre (II) hat wohl auch einige der älteren zu Mitarbeitern
, bekommt aber ihren Charakter durch das Überwiegen
der mehr oder weniger Jüngeren. In der erften
reden nur Univerfttätstheologen, in der zweiten auch Männer
im praktifchen Amt. Ein Vergleich beider Feftfchrif-
ten ift auch infofern lehrreich, als er ein Urteil über Gegenwartskönnen
und Zukunftsausfichten der hiftorifchen Theologie
vielleicht ermöglicht.
Es ift mir mit Rückficht auf den Raum unmöglich,
über (amtliche 61 Beiträge hier zu berichten. Nur folches,
das mir befonders aufgefallen ift, in dem einen oder andern
Sinne, möchte ich im folgenden hervorheben. Man
darf alfo im Schweigen kein Werturteil erblicken. Es ift
auch wohl untunlich, etwa beide Feftfchriften in eins zu
arbeiten und ihre Gefamtleiftung für die einzelnen theologifchen
Disziplinen zu erheben. Damit würde der Einblick
in die Eigenart jeder verbaut. Als Erfatz foll die
vorausgeftelltegemeinfame fyftematifche Überficht dienen,
deren Fächer nicht als korrekte Dispofitionsfchemata, fondern
als Stichworte gewürdigt fein wollen.
Ich beginne alfo mit I. Als wiffenfehaftliches Ereignis
erften Ranges fpringt fofort der Auffatz Lietzmann s
(I 15) in die Augen, der die nach Holls vielbeachteten
Ausführungen (Sitz. Ber. d. Berl. Ak. d. Wiff. 1919 I S. 2 ff)