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Ausgabe: | 1920 |
Spalte: | 146 |
Autor/Hrsg.: | Bunge, C. |
Titel/Untertitel: | Das Wissen vom Atem bei den alten Kulturvölkern 1920 |
Rezensent: | Titius, Arthur |
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Theologische Literaturzeitung
Begründet von Emil Schürer und Adolf Harnack
Fortgeführt von Professor D. Arthur Titius und Professor D. Hermann Schuster
Jährlich 26 Nrn. Verlag: J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung, Leipzig Halbjährlich 15 Mark
Bezugspreife für das Ausland jährlich Fr. 25—; 1 £; $ 4.75; holl. Gulden 11.80; fkandin. Kr. 17.75
Manufkripte und gelehrte Mitteilungen find ausfchließlichan
45. Jahrg. Nr. 13/14 Profeffor D. Titius in Gö^^^ 31. JULl 1920
O" . ' Rezenfionsexemplare ausfchiießhch an den Verlag. — w
Schmidt, K.-. Am Anfang war das Wort
(Hautlch).
Bunge, Das Wiffen vom Atem bei den alten
Theologifche Arbeiten aus dem Rheinifchen
wiffenfchaftl. Predigerverein (Zilleffen).
Schleiermacher, Vaterländifche Predigten
Kulturvölkern (Titius). (Viktor).
Smyth, Our bible (Beer . ] Frort, Schopenhauer als Erbe Kants in der
Bertholet, Kulturgefchichte Israels (Nowack). ! philofophifchen Seelenanalyfe (Jordan).
Barry, The Inspiration and Authority of Holy | Kierkegaard, Stadien auf dem Lebensweg
Scripture (Pott).
Schmidt, Tr.: Der Leib Chrifti (v. Dobfchütz).
Schultze, Grundriß der chriftlichen Archäologie
(Pleunecke).
Kaufmann, Die hl. Stadt der Wüfte (Lietz-
mann).
Herwegen, Der hl. Benedikt (Koch).
Schreiber, Mutter und Kind in der Kultur
der Kirche (Lerche),
v. Bakel, Kleinodien uit Luthers Nalatenschap
(Scheel).
Traub, Lutherworte (.Schornbaum).
Lang, Reformation und Gegenwart (W. Köhler).
(Raoul Hoffmann)
Arns, Der religiöfe britifche Imperialismus
(Goetz).
Müller, Die Stellung des freien Profeftantis
Koppel mann, Weltanfchauungsfragen (Hae-
ring).
Verweyen, Naturphilofophie (Titius).
Frank, Vademecum für angehende Theologen
(Titius).
Dörries, Der Glaube an die Welt (Thimme).
Müller, Neue Wegweifer (Niebergall).
Rhoden, Grundlagen der chrifti. Sittlichkeit
(Haering).
Schwarz, Weltgewiffen oder Vaterlandsge-
wifien (Titius).
uner, o r - ue, ire.eu r .u Deut:'che Troftb.iefe (Niebergall).
mus zur kathohfehen Kirche (Mulert). Qm^m yon Augs,Lrg Schwermut zu heilen
Klatzkin, Hermann Cohen (Buchenau).
Henkler, Ein Sucher im Kampfe um eine
Weltanfchauung (Thimme).
Eberhardt, Die Religion und wir von heute
(Derf.)
Küffer, Religion (Wendland).
Moering, Ein Buch vom neuen Glauben
(Krueger).
(Niebergall).
Jahrbuch 9. und 10., des Vereins für chrifti.
Erziehungswiffenfchaft (Knoke).
Schriften zur Kirchenfrage (Schian).
Pöfchl, Kurzgefaßtes Jahrbuch des kathol.
Kirchenrechts (Ahlhaus).
Pefch, Die Glocke (Smend).
Bibliographie.
Schmidt, Konrad: Am Anfang war das Wort. Eine Vor-
ftudie zur Enträtfelg. der griech. Mythologie. (III,
33 S.) 8". Gleivvitz, R. Schirdewahn (1919). M. 3 —
Der Auffatz ftellt einen Ausfchnitt aus einer umfangreichen
Arbeit dar, die der Verf. noch unter den Händen
hat. Der leitende Gedanke ift folgender. Ausgehend von
dem Satze, daß das Wortfpiel einen bedeutenden Einfluß
auf die Geftaltung religiöfer Vorftellungen und Überlieferungen
der alten Hebräer ausgeübt habe, fucht der Verf.
an einer Reihe von Beifpielen zu zeigen, daß fleh auch
Vorftellungen der griechifchen Mythologie auf das Spielen
mit der verfchiedenen Bedeutung gleichklingender
femitifcher Worte zurückführen laffen, und zwar vor
allem folcher, die fleh auf das Auf- und Untergehen der
Sonne beziehen. In dem Nachfinnen hierüber fieht er
den Kern aller griechifchen Mythologie. Zur Prome-
theusfage bemerkt er beifpielsweife, daß der Name Prometheus
dem hebräifchen TW t'rfin = 0 im Often aufglänzend
2) vorausdenkend entfpreche und eine den
Tatbeftand abfichtlich verhüllende Überfetzung fei. Die
Sage, daß ein Vogel die Leber des Prometheus zerfleifche,
erklärt er hervorgegangen aus dem Spiel mit der verfchiedenen
Bedeutungvonhebr. XÜ, dasfowohl,Leber'wie,Glanz'
und ,Pracht', und von hebr. qi5>, das fowohl den ,Vogel'
wie das ,Dunkel- und Müdewerden' bezeichnen könne:
,Das Dunkel, der Werten, frißt täglich der Sonne Glanz;
aber aus Jeder Nacht bricht er ftrahlend wieder hervor.'
Abgefehen davon, daß erft der Beweis zu erbringen
wäre, daß das Wortfpiel bei den Hebräern religiöfe Sagen be-
ftimmthabe, ift es jedenfalls nicht angängig, aus dem Wort-
fchatz der hebräifchen Sprache ohne Rückficht auf Alter
und Art der Bezeugung der betr. Worte und ohne Rückficht
auf die Befchaffenheit der Konfonanten einfach gleichklingende
Worte zufammenzuftellen, um daraus Wortfpiele
zu rekonftruieren. Ich halte es für ausgefchloffen, auf
dem vom Verf. eingefchlagenen Wege in die Entftehungs-
gefchichte der griechifchen Mythologie tiefer einzudringen.
Göttingen. _ E. Hautfeh.
Bunge, C: Das Wiffen vom Atem bei den alten Kulturvölkern.
Eine religionsgefchichtl. Unterfuchg. Leipzig, Mazdaznan-Verl.
(1913). M. 1.80
Eine lehrreiche, mit 8 Photographien aus Indien und Ägypten
ausgeftattete religjonsgefchichtliche Unterfuchung, die befonders
aus Iran, Indien, Ägypten und Hellas, aber auch aus der biblifchen
und jüdifchen Tradition Äußerungen über den Atem zufammen-
trägt. Leider ift das zufammenhaltende Band der Studie die Idee,
daß die Alten eine befondere Kenntnis vom ,lebendigen, heilkräftigen
Atem' befelfen haben und daß es gilt, durch Atempflege zu
einer befondern innern Konzentration zu gelangen (S. 5f. I6f. 22f.)
Indes wer gefchmacklos genug ift, zu überfetzen: ,der Buchftabe
tötet, aber der Atem belebt', oder ,Gott ift Atem, und die ihn
anbeten, muffen ihn im Atem und in der Tat anbeten' (S. 37),
mit dem läßt fleh nicht rechten.
Göttingen. Titius.
Smyth, Prof. J. Paterfon: Our bible in the making as Seen
by modern research. Illuftr. (213 S.) 8°. London,
Low, Marfton, Sampfon & Co. s. 2.6
Unter obigem Titel bietet J. Paterfon Smyth für Laien
eine Gefchichte der Entftehung des Alten und Neuen
Teftaments. Im allgemeinen vertritt der Verf. die jetzt
gangbaren wiffenfehaftlichen Anfchauungen, allerdings mit
einer gewiffen Neigung nach rechts. So läßt er die Grundlage
des altteftamentlichen Bibelkanons die unter Efra
eingeführte Tora fein. Ca. 250 v. Chr. umfaßte die jü-
difche Bibel außer der Tora auch die Propheten (S. 122),
wozu bis etwa 120 v. Chr. noch die Hagiographen kamen.
90 n. Chr. wurde auf der jüdifchen Synode von Jabne
über die Beibehaltung von Efther und Hoheslied im
Kanon entfehieden (S. 129). Ähnlich wird die allmähliche
Entftehung des neuteftamentlichen Kanons befchrie-
ben. Wie die jüdifche Gemeinde den altteftamentlichen,
hat die chriftliche Gemeinde den neuteftamentlichen Kanon
gefchaffen (S. 10). Aber der heilige Geift wirkte bei der
Auswahl der Schriften ein. Denn fchon lange vor der
jüdifchen Bibel hat es eine umfangreiche religiöfe Literatur
in Ifrael gegeben, die aber zum großen Teil untergegangen
ift, wie fich aus Bemerkungen des A.T. felbft
(z. B. über das Buch des Redlichen ufw.) ergibt (S. 41 ff.)
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