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Ausgabe:

1920

Spalte:

121-122

Autor/Hrsg.:

Roffes, Eug. (Übers.)

Titel/Untertitel:

Aristoteles Topik 1920

Rezensent:

Goedeckemeyer, Albert

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Schürer und Adolf Harnack

Fortgeführt von Professor D. Arthur Titius und Professor D. Hermann Schuster

I

Jährlich 26 Nrn. Verlag: J, C. Hinrichs'fche Buchhandlung, Leipzig Halbjährlich 15 Mark

Bezugspreife für das Ausland jährlich Fr. 25—; 1 £; $ 4.75; holl. Gulden 11.80; fkandin. Kr. 17.75

Manufkripte und gelehrte Mitteilungen find ausfchließlichan rts
45. Jahrg. Nr. 11/12 Profeiror D. Titius in Göttingen NikoUuaberger Weg 66, zu fenden. 26. JUIli 1920

D • ' Rezenfionsexemplare ausfchließlich an den Verlag, ^

Piatons Dialoge Charmides, Lysis, Mene- j Tangl, Die Deliberatio Innocenz'III (Wenck). | Werner, Der Hang zum Bolen oder das
xenos (Goedeckemeyer). Divus Thomas (Scheel). Doppelgefetz im Weltgang (Wendland).

---Laches und Euthyphron (Derf.) Jordan, Luthers Staatsauffaffuhg (Köhler). i Vi et in gho ff, Die Wahrheit des Guten (Der!.).

Aristoteles Topik (Derf.). j preu ß, Luther und der gotifche Menfch (Derf.). J Traub, Rudolf Steiner als Philofoph und Theo-

Platon:ApologiedesSokratesundKriton(Derf.). | Archiv für Reformationsgefchichte Nr. 61/62 foph (Niebergall).
— Dialoge Timaios und Kritias (Derf.). und 63/64 (Boffert). Ehrenberg, Ebr. 10,25 (üerf.).

Heilborn, Entwicklungsgefchichte des Men- j nie Reformation und wir (Schornbaum). : Ler ewiS reiche Gott (Schian).

fchen (Titius). Cnn„ Npnp Fichte-Funde aus der Heimat i Kaftan> Luthers Katechismus (Bornemann).

Neu-Buduhiaifche Zeitfchrift_(Franke). | R^"äcS (ffirfch). ' Hafe Und Reichel> Jugendgottesdienfte (Nie-

Ludwig, Bismarcks Glaubensleben (Mulert). ! w^^' Finffih.,,«, ■ r t. »a, it 1 tri
Sägmüller Der apoRolifche Stuhl und der | *5££j*gS? ' kath°hfChe

Wiederaufbau des Volkerrechts und Volker- j Verhand]ungeVn des 6( Deutfchen Evangelifchen
frieden* (Mulert). , Gemeiudetages (Schloffer).

Oepke, Ahmednagar und Golconda (Mirbt). : Hübert_ yA Us

Kraeling, Aram und Israel (König),
Willemze, De tweede hrief van Petrus. De

brieven van Johannes. De briei van Judas.

(Windifch).
Bauer, Antiochia (v. Soden).
Stuhlfauth, Die .älteflen Porträts' Chrifti und

der Apoflel (Hennecke).
— Das Heilandskind (Derf.)
Cartellieri, Grundziige der Weltgefchichte

378—1914 (Lerche),
v. Soden, Gefchichte der chriftlichen Kirche

(H. Koch).

Wilhelm, Denkmäler deutfcher Profa des
11. und 12. Jahrhunderts (Ficker).

Hilbert, Was ift uns unfere Kirche? (Schian).
Schaeder, Def Weg zu Gott (E.W. Mayer). ; Hundert Jahre A. Marcus und E. Webers VerZimmermann
, Das GötteJbedürfnis (W.Koch), i iag (Titius).
Brummer, Denken und Erleben (Thimme). !
Barth, Gotteserkenntnis (Derf.). > Mitteilungen:

WendebourgJ Auslegung des Dafeins (Derf.). , Dechent, Autographen von Theologen.

Feiten, Das naive Weltbild (Derf.). Preisarbeiten zum Andenken an Marinepfarrer

Schrcmpf, Aus der Zeit — für die Zeit ; Hans Roft.

(Haering). i Bibliographie.

Piatons Dialoge Charmides, Lyfis, Menexenos. Überfetzt
u. erläut. v. Otto Apelt. (Philofoph. Bibliothek,
Bd. 177.) (168 S.) 8°. Leipzig, F. Meiner 191"

wähnen, daß Apelt im Streit um die Stellung des Lysis auf
die Seite derer tritt, die ihn hinter das Symposion setzen
(S. 73 f.). Auch da wird man angeregt, wo man ihm nicht zu-

M. 5—; geb. M. 6.50 ! ftimmen kann, wie es mir diefesMal mit dem Timaios geht.

Piatons Dialoge Laches und Euthyphron. Uberfetzt u. erläut
. v. Guftav Schneider (f). Hrsg. v. Benno v. Hagen.
(Philofoph. Bibliothek, Bd. 178.) (112 S.) 8°. Leipzig
, F. Meiner 1918. M. 3.50; geb. M. 5 —
Aristoteles Topik. Neu überf. u. m. e. Pänleitg. u. erklär
. Anmerkgn. verfehen v. D. Eug. Roffes. Philof.
Bibl. Bd. 12.) (XVII, 227 S.) 8°. Leipzig, F. Meiner
1919. M. 7—; geb. M. 9 —
Piaton: Apologie des Sokrates und Kriton. Überfetzt u.
erläutert v. Otto Apelt. (Philof. Bibl. Bd. 180.) (III,
108 S.) 8°. Leipzig, F. Meiner 1919.

M. 2.20; geb. M. 3.20
Piatons Dialoge Timaios und Kritias. Überfetzt u. erläutert
v. Otto Apelt. (Philof. Bibl. Bd. 179.) (III, 224 S.)
8°. Leipzig, F. Meiner 1919. M. 7.80; geb. M. 10.50
Mit den vorhegenden Bänden geht die vom Meiner-
fchen Verlag auch während des Krieges fortgeführte Ausgabe
der Plato-Überfetzung fchon ihrem Abfchluß entgegen
. Die Bände find äußerlich in derfelben Weife angelegt
wie diejenigen, über welche ich früher berichtet
habe (zuletzt 1919 Nr. 5/6). Die Uberfetzungen find mit
aller Sorgfalt und allem Bemühen, fie deutfeh zu halten
angefertigt. Allerdings kann ich nicht verhehlen, daß
mir perfönlich die im Infel-Verlag erfchienene Übertragung
der Apologie und des Kriton von E. Müller, bloß als
Uberfetzung betrachtet, größeren Eindruck macht. Doch
fteht Apelts Arbeit wiffenfehaftlich höher. Die Einleitungen
, die er zur allgemeinen Orientierung über die
ganze Auffaffung der Werke wie über den Charakter der
in ihnen auftretenden Perionen vorausfehickt, und die Anmerkungen
, durch die er den Text erläutert, find immer
lehrreich und voll Intereffe. Befonders möchte ich er-
121 122

Hier fcheinen mir Friesfche Gedanken mit Platonifchen
eine allzu enge Verbindung eingegangen zu fein (S. 8 f.,
15), und der echt Platonifchen Auffaffung, daß fich die
Modalität der Erkenntnis nach der Befchaffenheit des
Seins richte, dem wandelbaren Sein alfo eine wandelbare,
d. h. nur wahrfcheinliche Erkenntnis entfpreche, eine
Wendung zum Mythifch-Myftifchen gegeben zu haben,
von der Plato bei allem Myftifchen, das der Dialog enthalten
mag, doch fchwerlich etwas weiß (vgl. 26e, dem
Apelt 148,36 nicht gerecht wird). Ebenfo wenig überzeugen
mich die Ausführungen S. 6 f. und 150,47 davon,
daß PI. im Tim. unter dem Bilde der Zeit einen zeitlofen
Vorgang habe darfteilen wollen. Die Zeilen 28 bc:
yayove ögazbg jag anzog xi hözi .... xavza öl za
zoiavza yevvrjza Ifpavfj fprechen doch eine eindeutige
Sprache. Und die Stelle 34bc hat auch einen wefentlich
anderen Sinn als Apelt S. 7 und 148,36 meint.

Ebenfo dankenswert wie die neue Übertragung des
Tim., deffen Bedeutung für Piatos Ruhm Apelt mit Recht
hervorhebt (S. 17, gl. 21), ift die von dem bekannten
Überletzer des Ariftoteles herrührende Topik. Ein Mangel
ift es m. E. freilich, daß die für fich erfchienenen
soph. Widerlegungen nicht mit der Topik verbunden
find, mit der fie nach der Abficht ihres Autors ohne
jede Frage eine Einheit bilden (vgl. meine Gliederung
der Ariftotel. Philof. S. 37 und 44). Auch die Beftim-
mung der Dialektik, wie fie zuletzt S. 222 A gegeben
wird, halte ich nicht für ausreichend (vgl. meine Arbeit
S. 27 f.). Doch find das gegenüber der gewaltigen Arbeit
, die in der Überfetzung felber fteckt, nur Kleinigkeiten
, die fich zudem auch leicht verbeffern laffen.
Königsberg i. Pf. Goedeckemeyer.