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Ausgabe:

1920

Spalte:

266

Autor/Hrsg.:

Lambert, Franz A.

Titel/Untertitel:

Das Buch Hiob 1920

Rezensent:

Volz, Paul

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Schürer und Adolf Harnack

Fortgeführt von Professor D. Arthur TitillS und Professor D. Hermann Schuster

Jährlich 26 Nrn. Verlag: J, C. Hinrichs'fche Buchhandlung, Leipzig Halbjährlich 15 Mark

Bezugspreife für das Ausland jährlich Fr. 25—; 1 £ $ 4.75; holl. Gulden 11.80; fkandin. Kr. 17.7;

, — T , rt-iir- r Manufkripte und gelehrte Mitteilungen find ausfchließlicban , _ -Crf

40« daiirg« JVl*» AO/a4 Profeiror D. Titius in Göttingen, Nikolausberger Weg 66, rufenden. 4t, lJeZeiTlDer lü^U

Rezenfionsexemplare ausfchließlich an den Verlag.

Gottfchalk, Das Gelübde nach älterer ara

bifcher Auffaffung (Goldziher).
Lambert, Das Buch Hiob (Volz).
Dawidowicz, Das Buch Jjob (Derf.).

Wiegand, Dogmengefchichte des Mittelalters 1 Henfel, Rouffeau (Derf.).

und der Neuzeit (Scheel). | Eucken, Die Lebensanfchauungen der großen

Geyer, Peter Abaelards philofophifche Schrif- Denker (Derf.).

ten (Derf.). ! Heuffner, Einführung in Wilhelm Wundts

Knappe, Wolf Dietrich von Maxlrain und die Philofophie und Pfychologie (Jordan).

James, r he lost Apocrypha of the Old Tcsta . Reformation in der Herrfchafl Hohen waldeck : Jahn, Logik, Methodenlehre und Erkenntnis-

ment (Beer). (Boflert). theorie (Scholz).

bTeinef*t™^ Kaajan, De groote Synode von Dordrecht in Paulus, Gott in der Gefchichte (Wendland).

Iienl.armnni.mn1tm.mt I ,0Ig_'l6lq fKöhler) Jefus der Herr (Thimme).

M _ , 1 _ '' . ., Störring, Die Hebel der fittlichen Entwick-

Norfk leologi t,l ReformaUonsjubilaeet 1917. ; j £ Jugend (Schuflcr)i

(Scheel). Schriften zur Kirchenfrage (Schian).

Sjögren, Reformationen och Boktryckarekon- Kraft aus der Höhe (Thimme).

flens Utveckling (Derf.). Brederek, Gefchichte der schleswig-holfteini-

Gleditfch, Reformationens Profil (Derf.). fchen Gefangbücher (Smendi.

Hefele, Der Katholizismus in Deutfchland Flade, Laßt die Kurrende wieder fingen!

dung einer Evangelienharmonie (Bultmann)
Leipoldt, Jefus und die moderne Merrfchheit
(Pott).

Selwyn, Firft Chriftian Ideas (v. Dobfchütz),
Lundberg, Kriftus-Myftiken hos Paulus
(Scheel).

Dölger, Die Sonne der Gerechtigkeit und der
Schwarze (Kattenbufch).

Dold, Ein vorhadrianifches Palimpfeft-Sakra-
mentar in Gold-Unzialfchrift (Scheel).

Valenliner, Zeiten der Kunft und der Religion
(Stuhlläuth).

(Mulert). (1)err.)

Lange mann, Der Kampf des Papfttums
gegen das proteftantifche deutfehe Kaifertum
(Derf.).

Natorp, Peftalozzi (Schufter,.

S chmida-Wöllcrsdorfer.NeueFefte (Derf.).
Im Strome des Lebens (Schufter).
Mitteilungen.
Bibliographie.

Gottfchalk, Dr. phil. Walter: Das Gelübde nach älterer lebendige mualim. Heilige als perfönliche Empfänger von Seefahrer-
arabifcher Auffaffung. (VIII, 185 s.) gr. 8°. Berlin, gclübdeopfern aus dem n. Jhd. J. H. s. Muljibbl, Ghuläsat al-athar I
Mayer & Müller 19,9 M IO- ; ^ '3^- Materien hätten ausführlichere Behandlung

Diefe treffliche Lrfthngsfchnft ift die Erweiterung vertra * z B tahinat al-kasam, das nicht gerade mit
einer voii1 der Berliner Univerfitat 1913 gekrönten Preis- ; Kaffiir| identifiziert werden kann (S. 81). Die S. 92, 3 er-
arbe.t. Die Natur der Aufgabe hat eine Zuteilung der wähnte gitte (der termius ^ jhda al.thawäb iiä al.
Lofung mit f.ch gefuhrt: che Behandlung des arabifchen ;ft Geg.enftand weitgehender Verhandlungen in der

Gelubdewefens in yorislamifcher Zeit, wobei der Verf. ; muJ^ifche„TLiteratar. - Hingegen ift S. 127 Anm. 2
das verfugbare fparhehe Material fleißig gefammelt und i •iv,„fl;if(-,„

nach den verfehiedenen Arten rler nelliV.^ nnrl Otvfer VOlllg UDemillllg.

Budapeft. L Goldziher.

nach den verfehiedenen Arten der Gelübde und Opfer
gefichtet hat; dann die Darftellung deffelben im alten

I slam. Hier konnte der Verf. mit ausgiebigerem Material Lambert, Franz A<: Da8 Buch Hiob. Aus dem Hebr. ins Deutfehe
arbeiten. Fr ltellt zunachft den Iladith-Befund über übertragen u. hrsg. (150 S.) 8". Berlin, Furche-Verlag (1919)
Wertung des Gelübdes in frühislamifcher Zeit zufammen M. 8 —; geb. M. 10 —

und läßt, daran anfchließend, in gefonderten Abfchnitten I Vf. fleht im Buche Hiob eine einheitliche Kompofition. Es
eine Darfteilung der verfehiedenen Objekte des Gelübdes I i" 'hm das ältefte Dokument einer vom Geilt echter Myftik
nach den pofitiven und negativen Arten der-Verpflich- ^S™™ffl^t$tä, E^pÄ SÄ
tungen, ferner des Verhaltniffes der Gelübde zu der | ten> ausdauernden Gottiuchers, Elihu eine Perronifikation der im
islamifchen Auffaffung der Askefe folgen. Durch die j erwachenden Logosbewußtfein Hiobs hörbar werdenden, lichtganze
Schrift zieht eine wohldurchdachte und methodifch bringenden Stimme des göttlichen Verbandes; die Gottesreden
durchgeführte Difpofition der durch den Verf. feftgeftellten befagen daß H.obs innerfte Seele in der ekstatifchen Erhebung
uuiuigciumnoupv b d mlt der göttlichen Weisheit und n mvftifcher Verei-

verfchtedenen Arten der Gelübde nach ihren Ablichten nigung fchaut; wasjahve aus dem Windhauch EiDie(G Stund
Objekten. i tesnamen Elohim, Jahve, El, Eloha (!), Schadai (!) lind abflchtlich

Koran 22, 30 wird nicht das hagg an lieh in die Kategorie der 1 unterfchieden als Symbole des göttlichen Wefens. Befonders
Gelübde gedeih (S. 51, 8 v. u.), fondern es find gule Werke gemeint, wichtig erfcheint dem Vf. der Zurammenhang des Hiobbuches
deren Lciftung der Gläubige zur Gelegenheit der Wallfahrt gelübdeweife mit der ägyptifchen Weisheit. Ausführlich befpricht er in Einlei-
lich auferlegt hat, — Zu den Frauenkonvcnten (vgl. Miihamm. Stud. II ; tung und Anmerkungen die ägyptifchen Parallelen zum Buche
301 ff.) hätte der Verf. (S. 66) auch das 526 IL in Fosfä^ gegründetein- I Hiob; der Schriftfteller mülTe das Pharaonenland mit feiner Hie-
ftitut erwähnen können (jäküt I 478 alt.) — rofophie fehr wohl gekannt haben und ftand als Dichter unter

G. hat an fich hierzu darbietenden Stellen auch btb- dem Zauberbann der Theogonien und Sonnenmythen Ägyptens;
lifche Analogien heraneezoo-en (S 85, 18, wo von der 1 durch den Einfluß der ägyptifchen Weisheit wurde fein Blick er-
celübdemäßio-en AufonfWiinS rinrr feindlichen Perfon , weltert, fein Gottesglaube geläutert und weit über die berchränk-
TÄ vlT in in I n V u l ^ ten Satzungen erhoben, an denen die Orthodoxie feines Volkes fo

die Rede ift, ift dem Jiphtach-Gelubde nicht analog). ftarr fefthieIt yf ,a(Jbt gleichzeitig, daß gegen die Autorfchaft

Auch ethnographifchc Parallelen werden fleißig beigebracht. Je- j Mores, der ja in aller Weisheit Ägyptens erzogen war, kein fach-
doch ift S. 19, 2 die Leber nicht als Sitz der Tierfeele, fondern als 1
vorzüglicher Leckerbiflen (gewöhnlich zufammen mit dem Höcker:
sanäm wa-kabid) gemeint. — Zu Seefahrergelübden und Patronen der
Seefahrer (vgl. Muh. Stud. II 311) bietet heidnifche und chriftliche Analogien
die Abhandlung Rademachers in ARW VII 445—452 (über

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licher Einwand erhoben werden könne. Die Überfetzung ift versmäßig
gedruckt, aber völlige Profa. Die Ausftattung ift üppig.
Tübingen. Volz.