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Ausgabe:

1920

Spalte:

242-243

Autor/Hrsg.:

Klappstein, Paul

Titel/Untertitel:

Vier turkestanische Heilige, ein Beitrag zum Verständnis der islamischen Mystik 1920

Rezensent:

Goldziher, Ignác

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Schürer und Adolf Harnack

Fortgeführt von Professor D. Arthur Titius und Professor D. Hermann Schuster

Jährlich 26 Nrn. Verlag: J, C. Hinrichs'fche Buchhandlung, Leipzig Halbjährlich 15 Mark

Bezugspreife für das Ausland jährlich Fr. 25—; 1 £; $ 4.75; holl. Gulden 11.80; fkandin. Kr. 17.75

- _ _ „, Manufkripte und gelehrte Mitteilungen find ausfchließlich an _T - -.nr***.

45. JahrtT. Nr. 21/22 Profeiror D. Titius in Göttingen, Nikolausberger Weg 66, zu fenden, 20. NOVeiHDer 1020
® Rezenfionsexemplare ausfchließlich an den Verlag;

Hegel, Die orientalifche Welt (Scholz).
Klappftein, Vier turkeftanifche Heilige (Gold-
ziher).

Böhl, Het Oude Testament (Volz).
Elbogen, Gefchichte der Juden (Strack),
v. Soden, Paläftina u. feine Gefchichte
(Schufter).

Bernoulli, Die Kultur des Evangeliums
(M. Dibelius).

Pallis, To the Romans (Jülicher).

Behra, Der gegenwärtige Stand der Frage nach
dem Verfaffer des Hebräerbriefes (Bultmann
).

Höh, Die Lehre des hl. Irenäus über das

Neue Teftament (Windifch).
Achelis, Der Entwicklungsgang der altchrift-

lichen Kunft (Stuhlfauth).
Gutberiet, Die Meßfeier der griechifch-katho-

lifchen Kirche (Kattenbufch).
Schubert, II. v., Grundzüge der Kirchenge-

fchichte (Schufter).

Knöpfler, Lehrbuch der Kirchengefchichte
(Derf.).

Kennedy: St. Thomas Aquinas and Medieval

Philosophy (Seeberg).
Grabmann, Einführung in die Summa

Theologiae des hl. Thomas von Aquin

(Derf.).

Rhijn, Weffel Gansfort (Köhler).
Antonius de Castro, Impugnatorium contra

epistolam M. Wesseli Groningensis de indul-

gentiis (Derf.).
Weftmann, Reformationens genombrottlar i

Sverige (Scheel)

Locke, Über den richtigen Gebrauch des

Verbandes (Jordan).
Bauch, Gefchichte der Philofophie (Schufter).
Riehl: Zur Einführung in die Philofophie der

Gegenwart (Derf.).
Heim, Die Weltanfchauung der Bibel (Nieber-

gall).

Störring, Die Frage der Wahrheit der chrift-

lichen Religion (Wendland).
Fifcher, Bekenntnis u. Gewiffen (Derf.).
Niebergall, Die religiöfe Erziehung in Haus

u. Schule (Schufter).

Schremmer, Lebensbilder aus der Kirchen-

Sailer, Über den Selbftmord (Mulert). gefchichte (Derf.).

Lenz, Gefchichte der Königl. Friedrich-Wil- ; Hellinghaus, Die kirchlichen Hymnen in

helms-Univerfität zu Berlin (Köhler).
Winckel, Leven en Arbeid van Dr. A. Kuy-

per (Schowalter).
Duhr, Das Jefuitengefetz, fein Abbau u. feine

Aufhebung (Mulert).
Donders, P. Bonaventura (Scheel).

den Nachbildungen deutfeher Dichter (Smend).
Apel, Über ftädtifche Kirchenpatronate
(Schian).

Maurenbrecher, Reformation (Derf.).
— Revolutionspredigt (Derf.).
Bibliographie.

Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Die orientalifche Welt, nur verbeffert, fondern um das 2 VaTache feines bisherigen
Auf Grund des aufbehaltenen handfchriftl. Materials j Umfanges vermehrt worden.

neu hrsg. v. Paft. Georg Laffon. (Philofophie der ! Kiel. • Heinrich Scholz.

Weltgefchichte. II. Bd.) (Der Philof. Bibliothek Bd.

171b (XIV, 524 S.) 8°. Leipzig, F. Meiner 1919. , Klappftein, Dr. Paul: Vier turkeitanifche Heilige, ein Bei-

M. 8—; geb. M. 10.50 trag zum Verftändnis der islam. Myftik. (Türkifche
Die Charakteriftik des Orients ift der fchwächfte Teil Bibliothek, 20. Bd.) (XXVIII, 68 S.) 8°. Berlin,
der Hegelfchen Gefchichtsphilofophie. Sie bleibt faft ganz j Mayer & Müller 1919. M. 9 —

im Stofflichen hängen und arbeitet felbft diefes bei wei- rjie urfprünglich als Kieler Differtation erkhienene

rem nicht in dem Umfange heraus, der dem Erkenntnis- | aus der fruchtreichen Schule Prof. Jacobs hervorgehende
ftande des Zeitalters entfprach. Am auffallendften ift ; Schrift rechtfertigt [mit ihrem Inhalt ihren im Titel an-
diefer Mangel in der Darfteilung des indifchen Geiftes. , gegebenen Charakter als ,Beitrag zum Verftändnis der
Von der Entdeckung der Upanifchaden durch Anquetil J islamifchen Myftik'. In der Einleitung werden die theo-
Duperron hat Hegel überhaupt nicht Notiz genommen, retikhen und ethifchen Probleme des Süfitums in auch
obfehon das bahnbrechende Werk des franzöfichen For- , die dem ,Fache' Fernerftehenden, klar orientierenderWeife
fchers bereits 1801 erfchienen war und obfehon der junge j verhandelt, wobei der Verf. nicht nur bisherige Refultate
Schopenhauer bereits in der Vorrede zur erften Ausgabe , darfteilt, fondern auf die in Betracht kommenden Fragen
der Welt als Wille und Vorftellung vom Jahre 1818 auf {„ felbftändiger Weile eingeht. In letzterer Beziehung
die Bedeutfamkeit diefer Entdeckung nachdrücklichft hin- , find bemerkenswert feine Gedanken über die oft behandelte
gewiefen hatte. Die Charakteriftik des Orients ift merk- | Frage vom Abhängigkeitsverhältnis des Süfitums zu
würdig farblos, die Entwicklungsdialektik fehr matt, die J externen Einflüffen (XXIV ff), zu welchen Prof Tacob
fonft bei Hegel fo mächtige Intuition bleibt hinter der- | (XXVII f.) einige treffende Daten zur buddh'iftifchen
jenigen Herders und erft recht hinter den genialen Orientierung des S. hinzugefügt hat. — Auf die Einleitung
Fragmenten des Novalis zurück. Man merkt, daß der . folgt die mlt Anmerkungen bereicherte Überfetzung der
Orient dem großen Gefchichtsphilofophen trotz aller Be- , Artikel Ferld al-din 'Attärs (Tadkirat al-aulijä I, peififch)
mühungen fremd geblieben ift. Auch die Charakteriftik über 4 mittelafiatifche Süfts, die eine gründliche Einficht
des Judenvolkes ift fehr dürftig geraten. Groß wird He- jn dje Gedankenwelt und die asketifchen Beftrebungen

gel erft beim Übergang zu den Griechen. Sie, die Römer
und die Germanen find die eigentlichen Gegenftände feines
großartigen gefchichtsphilofophifchen Könnens; und
es ift fehr zu bedauern, daß das natürliche Schickfal aller
Vorlefungen, fich gegen das Ende hin zu verjüngen, gerade
diefe bedeutfamften Abfchnitte ereilt hat, fo daß
die Neuzeit nur noch als Skizze erhalten ift.

Der textus reeeptus ift durch Laffons unermüdliche
Arbeit auf Grund der Hand- und Nachfchriften nicht

der S. fördern. Hervorzuheben ift die (befonders durch
Ibn al-Arabi betonte) süflfche Anfchauung über Gleichwertigkeit
der Konfeffionen (XXII ff).

Zu S. X. Noch andere Motivierungen der Weltflucht des Ibrahim
b. Edhen bei Nicholson, ZA 26, 216 ff. — S. 35, 20 mahram i(l nicht
fo fehr .Vertrauter' als in engem Verwandtfchaftsverhältnis zur
Frau flehender Mann. — S. 37, 7 ff. nafs des Originals ift in diefem
Paffus mit ,Ich' nicht richtig überfetzt; es deutet auf die den Menfchen

zu irdifchen Lüften beredende nafs ammära (nach Koran 12, 53). _

S. 45, 11 das perfifche bendegi ift nicht fo fehr .Frömmigkeit' als

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