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Ausgabe: | 1920 Nr. 1 |
Spalte: | 226-227 |
Autor/Hrsg.: | Schöpp, Natalie |
Titel/Untertitel: | Papst Hadrian V 1920 |
Rezensent: | Levison, Wilhelm |
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225 Theologifche Literaturzeitung 1920 Nr. 19,20. 226
entlieht, könnte wie eine Verltärkung der Zehnzahl auch ihre Bedeutung
haben, zumal fie 4x3 repräfentiert. Es ift gar nicht uneben, (entfpräche
(ehr der Zeit) an eine Zahlenmyftik des Tauffymbols zu denken, fo zwar
daß jede Kombination oder Diftribution für den ,Eingeweihten' die Vollkommenheit
' des in diefer Formel verfaßten .Glaubens' andeuten würde.
Mich würde diefer Gedanke in meiner Auflaffung von K als der eigentlichen
Grundform des Tauflymbols beftärken.
Halle. F. Kattenbufch.
eine Bibliographie genügt, in der die wichtigfte Literatur aufgeführt
wird. Buonaiuti ifl dieiem Programm treu geblieben. Über Einzelheiten
zu rechten ift nicht nötig. Die kleinen Bändchen find elegant
ausgeftattet.
Tübingen. Otto Scheel.
Mager, Dr. phi). P. Alois: Die Staatsidee des AuguTtinus. Vortrag
im Verein akad. gebild. Katholiken Münchens am II. XI. 1919.
(15 S.). gr. 8". München, Lentner 1920. M. —55
Kurz und gemeinveritändlich entwickelt Mager Augnilins Auf-
faflung vom Staat. Kann Mager auch nicht im' knappen Rahmen eines
Vortrags alles lagen, was getagt werden müßte, fo werden doch einige
Hauptgedanken zutreffend Ikizziert. Der Gleichung von civitas terrena
und Staat tritt er mit Recht entgegen, darum auch der weit verbreiteten
Behauptung, daß der Staat als folcher Werk der Sünde und des Teufels
fei. Daß Auguilin unter dem Einfluß der Beobachtung, daß die Verkümmerung
der Gerechtigkeit im vorchriftlichen Staat oft die kraffeften
Formen angenommen habe, zuweilen den heidnifchen Römerftaat mit
der civitas terrena gleichgefetzt habe, leugnet Mager nicht.
Tübingen. Otto Scheel.
Connolly, Dom R. Hugh, M. A.: The so-called Egyptian
Church Order and derived Documents. (Texts and Studies
Vol. VIII.) (XIV, 197 S.) 8°. Cambridge, University
Press 1916. s. 10.6
Die Unterfuchungen über die älteften Kirchenordnungen
, von Achelis (1891) gründlich und umfichtig
begonnen, von Funk und mir weitergeführt, von
Scnwartz 1910 gekrönt, find hier an dem Hauptpunkte
zum Abfchluß gebracht. — Die fog. Ägyptifche
Kirchenordnung (der irreführende Name muß nun
endlich verfchwinden) ift die Axodx oXixrj xctQaöoöig
Hippolyts; die ,Canones Hippolyte find eine fpätere
Redaktion. Damit ift die Schwartzfche Hypothefe in
gründlicher und ganz felbftändiger Unterlüchung —
Connolly hat jene erft kennen gelernt, als feine Arbeit
fchon beendet war — erhärtet. Mit Recht aber bemerkt
Connolly (p. 148), daß Achelis ,was he who in realily
discovered the key to the problem, though he did not
find the lock into which it htted'. Man darf hier nicht
vergeffen, daß Achelis noch mit der Hälfte des Quellen- j ■ ^S^SJ^SST^Z^ E!,e beurteilt
materials arbeiten mußte, da die wichtigften Entdeckungen '
erft nach dem Jahre 1891 fallen.
Was es für die ältefte Kirchengefchichte bedeutet,
daß wir in der umfangreichen, früher fogenannten Ägypt.
KO. die 'AxoCroZtXtj xaQaöooig Hippolyts — Connolly
giebt p. 174—194 einen vorläufigen Text aus den latei-
nifchen Fragmenten (Hauler) und den orientalifchen Schopp, Natalie: Papst Hadrian V. (Kardinal Ottobuono
Fieschi). Heidelberger Abhandlgn. zur mittl. u. neueren
Geschichte, Heft 49.) (VIII, 360 S.) gr. 8°. Heidelberg
, C. Winter 1916. M. 11.60
Das Buch von Schopp ift ein Gegenftück zu den
Arbeiten über zwei andere Kardinäle derfelben Zeit, der
von Sternfeld über Johann Gaetan Orfini, den fpäteren
Nikolaus III., (1905) und der Schrift von Hauß über Ok-
tavian Ubaldini (1913), die ich in diefer Zeitfchrift 1915
in Nr. 16/17 Sp. 374h befprochen habe, und geht gleich
diefer auf eine Anregung von Karl Hampe zurück. Ottobuono
Fieschi (geboren um 1225) gehörte durch feine
Herkunft aus dem Haufe der Grafen von Lavagna den
Kreifen des hohen Adels an, wie denn der Graf Thomas
von Savoyen fein Schwager war; durch diefen Urfprun?
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Peters, Dr. J.: Die Ehe nach der Lehre des hl. Auguftinus. (Veröffentlichungen
der Sekt. f. Rechts- u. Sozialwiff. der Görres-Gcfell-
fchaft. 32. Heft) (VIII, 77 S.) gr. 8°. Paderborn, F. Schöningb
1918. M. 3.60
Peters legt befonderen Wert darauf, Auguftins Auflaffung von der
Ehe im Zufammenhang mit den Beftimungen des römifchen Rechts und
der canones der Synoden bis zum 6. Jhd. zu fchildern. Er weift nach,
daß Auguftin in feiner Auflaffung vom Wefen der Ehe fich an die
consensus-Theorie des römifchen Rechts anfchließt und fie mit einer
Schärfe entwickelt, wie keiner vor ihm in der Kirche. Nebenher geht
das Beftreben, die Vorwürfe moderner Literaten gegen Auguflin, daß
bungen ift P. mit Erfolg entgegengetreten. Harnacks Darftellung zu entkräften
dürfte ihm freilich nicht geglückt fein. Doch liegt der Nachdruck
der Arbeit nicht auf den ethifchen bzw. apologetifchen, fondern
auf den rechtlichen und kirchenrechtlichen Partien.
Tübingen. Otto Scheel.
Verfionen (englifch); Schermanns Arbeit (1914) hat er
nicht gekannt — erkennen dürfen, das läßt fich mit
wenigen Worten nicht fagen. Hier fließt die reichfte
Quelle für die Kenntnis des römifchen Kirchenwefens
der älteften Zeit, die wir überhaupt befitzen, und diefes
römifche Kirchenwefen darf in vielen Stücken als das
allgemeine betrachtet werden.
Co nnollys Arbeit wäre abfchließend, wenn er nicht
über zwei wichtige Punkte allzufchnell hinweggegangen
wäre, nämlich (1) über die .Charismen' App. Conft. VIII
init. und Epit. Conft. App. Er konftatiert nur, daß diefes
Stück in den übrigen Quellen keine Parallele hat, daher
nicht zum urfprünglichen Beftand diefer Literatur gehört
und mit Hippolyts Werk Ileyl ^«(>fc//«T02P nichts zu tun
habe; es fei aus^ der Andeutung in der Einleitung der j haben Genua und die wechfelnden Beziehuno-en feiner
'AjioötoXixi) jraQaöooig entftanden. Aber woher kommt ! Familie zu der Stadt zeitlebens in feiner Politik eine o-ro|le
es? Steht es nicht doch mit Hippolyt in Verbindung? j Rolle gefpielr. Als Neffe des Papftes Innocenz IV* des
Wichtiger ift (2), daß Connolly in Bezug auf den Prolog : früheren Sinibald Fieschi, ift er früh an die Kurie gekommen
zu den Canones Hippolyti lediglich bemerkt, er fei eine j und hat, fchon 1251 zum Kardinaldiakon erhoben dort
Unterfchiebung an Stelle der echten Präfatio der 'Ax. 1 ein Vierteljahrhundert als einer der einflußreichften Kar
xuQaöooig. Allein daß jener Prolog deutlich das Gepräge | dinäle die Sache der Guelfen, die Intereffen feiner Familie
Hippolyts trägt (f. meine Lit.-Gefch. II, 2 S. 508 ff.), hätte j und die Wünfche des eigenen Ehrgeizes und eines nicht
er nicht verkennen dürfen; mindeftens hätte er ihn genau . geringen Erwerbfinnes vertreten, um fchließlich 12~6 als
prüfen und nachweifen müffen, daß das hippolytifchc j Hadrian V. Papft zu werden, aber noch vor der Weihe
Gepräge nur Schein fei. Hier ift alfo noch ein wichtiges "ach wenigen Wochen ins Grab zu finken Alle großen
Problem übriggeblieben, und die Canones Hippolyti find I Prägen der päpftlichen Politik jener Jahrzehnte haben fo
nicht definitiv mit ihren Anfprüchen befeitigt, folange I auch ihn berührt und ziehen in dem vorliegenden Buche
diefes Problem noch befteht. ' ^n d-m Lefer vorüber, fowenig es auch oft bei dem Stande
Berlin. A. v. Harnack. der Quellen möglich ift, Ottobuonos Anteil an den Entwicklungen
und Ereigniflen im einzelnen zu erkennen
und die Verfafierin hat daher nicht feiten fich auf Ver'
mutungen und Fragen befchränken müffen oder nur die
Richtung feiner Partei feftftellen können, wo die Quellen
über die befonderen Abfichten und das Tun ihres Helden
den Auffchluß verfagen, wie denn z. B. über feine Tätigkeit
auf dem Konzil zu Lyon 1274 außer Äußerlichkeiten
im Grunde fo gut wie nichts bekannt ift. Am reichften
Buonaiuti, Ernefto Sant Agostino. (75 S. m. Titeil).; San Giro
lamo (73 S. m. Titelb.) (Prolili 44. 49.) kl. 8". Rom, A. F. Formtggini
1917. 1919. je L. 1.50
Die Prolili wollen ohne gelehrten Ballaft durch anlchaulichc und
lebendige Schilderungen großer Männer aller Zeiten und Orte das In-
tereffe für die Vergangenheit wecken oder einem vorhandenem Interefle
für die großen Perfönlichkeiten der Gefchichte in .moderner Form' entgegenkommen
: indem fie im knappen Rahmen ein möglichtl gehaltvolles
und lebendiges Bdd vermitteln. Weiter gehenden Wünfchcn wird durch ' fließen die Quellen für feine Legation nach E "1------~
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