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Ausgabe:

1920

Spalte:

217

Autor/Hrsg.:

Mercer, Samuel A. B.

Titel/Untertitel:

Growth of religious and moral ideas in Egypt 1920

Rezensent:

Wiedemann, Alfred

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Schürer und Adolf Harnack

Fortgeführt von Professor D. Arthur TitiuS und Professor D. Hermann Schuster

Jährlich 26 Nrn. Verlag: J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung, Leipzig Halbjährlich 15 Mark

Bezugspreife für das Ausland jährlich Fr. 25—; 1 £; $ 4.75; holl. Gulden 11.80; Tkandin. Kr. 17.75

_ Manufkripte und gelehrte Mitteilungen find ausfchließlichan

45. Jahrg. Nr. 19/20 Profeffor D.Titius in Göttingen Niko^usberger Weg 66, zu fenden. 30. Oktober 1920

" ' Rezenfionsexemplare ausfchließhch an den Verlag.

Mercer, Growth of religious and moral ideas

in Egypt (Wiedcmann).
Kuska, Griechifciie Planetendarftellungen in

arabifchen Steinbüchern (Goldziher).
Steuernagel, Hebräifche Grammatik (Beer).
Torczyner, Das Buch Hiob (Volz).
Giefebrecht, Die Grundzüge der iffaelitifchen

Religionsgefchichte (Schufter).
Sachfe, Die Propheten des A.T. und ihre

Gegner (SchmidtJ.
Bacon, Is Mark a Roman Gospel? (v. Dob-

fchütz).

Cadbury, The style and literary method of

Luke (Derf.).
Perry, The sources of Lukes Passion Narra-

tive (Derf.).

Nes, Paulus brieven aan de Galatiers, Efeziers,
Pilippenzen, Kolossenzen, Thessalonicenzcn
(I en 2), Timotheus (i cu 2), Titus en File- ■
mon (Windifch).

Mehlhorn, Wahrheit und Dichtung im Leben |
Jefu (Schufter).

Holl, Zur Auslegung des 2. Artikels des fog.
apoftolifchen Glaubensbekenntniffes (Katten-
bufch).

Harnack, Zur Abhandlung des Hrn. Holl:
Zur Auslegung des 2. Artikels des fog. apoftolifchen
Glaubensbekenntniffes (Derf.).

Lietzmann, Die Urform des apoftolifchen
Glaubensbekenntniffes (Derf.).

— Die liturgifchen Angaben des Plinius (Derf.).

Connolly, The so-called Egyptian Church
Order and derived Documents (v. Harnack).

Buonaiuti, Sant Agostino (Scheel).

Mager, Die Staatsidee des Auguftinus (Derf.).

Peters, Die Ehe nach der Lehre des hl. Auguftinus
(Derf.).

Schopp, Papft Hadrian V. (Levifon).

Prutz, Zur Gefchichte der Jungfrau von Orleans
(Hasenclever).

Söderblom, Plumor och Melankoli (Scheel).

Voigtländers Quellenbücher (Köhler).

Schoeffcl, Die Kirchenhoheit der Reichsftadt
Schweinfurt (Schornbaum).

Nederlandsch Archief voor Kerkgeschiedenis
(Köhler).

Nuntiaturberichte aus Deutfchland (Derf.).
Schubert, Unfere religiös-kirchliche Lage in

ihrem gefchichtlichen Zufammenhange fSee-

berg).

Vorländer, Kants Weltanschauung aus feinen

Werken (Buclienau).
Hirfch, Chriftentum und Gefchiclitc in Fichtes

Philofophie (Thimme).

Bornhaufen, Proteftantismus als Tatglaube
(Wendland).

Haering, Die Materialifierung des Geiftes

(Scholz).
Fichte, Predigten (Schian).

Baumgarten, Die Not der akademifchen Berufe
nach dem Friedensschluß (Schufter).

Bibliographie.

Mercer, Prof. Samuel A. B., Ph. D., D. D.: Growth of (
religious and moral ideas in Egypt. (VIII, 109 S.) kl. 8°. j

Mflwaükee, Wisc, Morehouse Publ. Co. (1919). g 1.50
Uas vorliegende, anregend und klar gefchriebene J
Buch befpricht, unter Beifügung zahlreicher Hinweife auf
entfprechende Gedankengänge im Alten Teftament, ausgewählte
altägyptifche religiöfe Vorftellungen. Nach
einer Einleitung über den religionsgefchichtlichen Wert
diefer Glaubensformen folgen Ausführungen über die j
Gottesvorftellungen der Ägypter, ihre Denkart und
Charaktereigenfchaften, ihre Auffaffung des Königs und !
leiner Stellvertreter als Mittler zwifchen Gottheit und [
Menfchheit, ihre Unfterblichkeitslehren, ihre moralifchen
Gedankengänge. Ein Verzeichnis einfehlägiger Literatur 1
und ein kurzer alphabetifcher Index bilden den Abfchluß. j
Anmerkungen mit Einzelbelegen werden im Verlaufe der j
Darfteilung nicht gegeben. Das werden manche der nicht-
ägyptologifchen Lefer, an welche fich der Verfaffer vor,
allem richtet, bedauern, wenn fie beftimmte, fie befonders
intereffierende Punkte weiter verfolgen möchten. Auch j
dem Fachmann wären gelegentlich derartige Belege er-
wünfeht, wie bei der Angabe (S. 69), die Hauptpflicht
der Uschebti fei gewefen, während des Totengerichts
vor den 42 göttlichen Richtern für ihren Klienten zu I
antworten.

Das Bucb scheint, wenn dies das Vorwort auch nicht ausbricht j
aus Vorträgen entftanden zu fein. Das würde die in Vorträgen ge- j
botene Wiederholung entsprechender Gedankengänge erklaren, und auch j
die Bemerkung S. 55 unten wird aus einem folchen Vortrage herrühren.
Druck und Papier find von beneidenswerter Gute. Von hörenden
Druckfehlern ift mir nur S. 91 Z. 28 monarch für nomarch (S. 81 gibt j
die gleiche Infchrift wieder) aufgefallen.

Bonn. A. Wiedemann.

Rufka, Julius: Griechifche Planetendarftellungen in arabifchen
Steinbüchern. Vorgelegt v. C. Bezold. (Sitzungs-
berichte der Heidelb. Akad. d. Wiff., Philof.-hift. Kl.
Jahrg. 1919. 3. Abh.) (50 S. m. Abbildgn.) gr. 8°. ,
Pleidelberg, C. Winter 1919. M. 1.70 |

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Diefe Studie ift ein willkommener Beitrag zu den
ausgezeichneten Unterfuchungen, welche die Schriften
der rüftigen Heidelberger Akademie (Bezold, Boll) zur
alten Gefchichte der Aftronomie und Aftrologie liefern.
Sie hat zum Gegenftand die Frage nach dem Urfprung
der figürlichen arabifchen Planetendarftellungen. Der Verf.
findet ihn, im Gegenfatz zu Fr. Saxl, der ihn durch
vorausgefetzte harränifche Vermittlung im alten Baby-
lonien sucht, in der helleniftifchen Einflußsphäre, und
zwar nicht im Wege über die aftrologifche Literatur,
fondern an feine früheren Arbeiten über Lapidarien anknüpfend
, über die von den Geheimkräften der
Steine handelnden Schriften. Die Planetendarftellungen
auf den griechifch-römifchen Gemmen follten zur Ver-
fchärfung der je den verfchiedenen Steinen felbft zugeeigneten
Zauberkräfte dienen. In einem überaus lehrreichen
Abfchnitt (S. 5—19) macht uns der Verf. mit dem
hierher gehörigen helleniftifchen Literaturmaterial bekannt,
worauf (S. 19—37) auf ihren fpeziellen Inhalt und ihre
Tendenz nicht gewürdigte arabifche Handfchriften der
Bibl. nationale eingehend analyfiert werden, in welchen
Anweifungen darüber gegeben werden „bei welcher Kon-
ftellation das genau befchriebene Planetenbild in den dem
Planeten geweihten Stein graviert werden muß und welche
Wirkung das Amulett hat, wenn noch gewine rituelle
Vorfchnften erfüllt werden". S. 37—50 geben arabifche
Textproben mit Uberfetzung und Erläuterungen.

S. 21 Z. 11 wdätha 1. wasifätihä. — S. 23 Z. 10: „und der ich
ihm in diefen Dingen folge", richtig: „und was in diefen Dingen meine
Meinung ist". — ibid. Z. 16 „daß auf das Vorerwähnte hingewiefen wurde",
richtig: „daß ich zu dem Vorerwähnten hinzufüge". — S. 50 Z. 5
„Kein Menfchenfleifch genießt" richtig: „niemanden verläumdet".

Es ift dem Verf. der Nachweis gelungen einerfeits,
daß die arabifchen Planetendarftellungen im Lapidarien-
wefen ihren Urfprung haben; andererfeits, daß auch dies
Gebiet des arabifchen Okkultismus auf einen Anfchluß
an die entsprechende Literatur des niedergehenden Hellenismus
zurückzuführen fei.
Budapeft. I. Goldziher.

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