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Ausgabe:

1919

Spalte:

170-171

Autor/Hrsg.:

Edelkoort, Albertus Hendrik

Titel/Untertitel:

Het zondebelef in de babylonische boetepsalmen 1919

Rezensent:

Ungnad, Arthur

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Schürer und Adolf Harnack

Fortgeführt von Professor D. Arthur TitlUS und Professor D. Hermann SchllSter

TSlvriich 26 Nm Verlas;: J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung;, Leipzig Halbiährlich 12 Mark

_ Manufkripte und gelehrte Mitteilungen find auafchließlichan /-»/-v » mm

// ToVlTTT IMr 15/16 Profeffor D.Titius in Göttingen, Nikolausberger Weg 66, zu fenden. HO. AllffUSt lcUC»

janrg. W/AC» Rezenfionsexemplare ausfchließlich an den Verlag. °

Oldenberg, Die Religion des Veda, 2. Aufl. Oriens Chrillianus N. S., 5—8. Bd. (Ph. Meyer). I Wotfchke, Was haben die Evangelifchen

(Franke). ' Häfele, Franz v. Retz (G. Ficker). unter polnifcher Herrfchaft zu erwarten?

P Helkoort, Het zondebefef in de babylonifche , , , r, 1...» (P. Althaus).

boetepfalmen (Ungnad). Ke.I Das Promotionsbuch der Artiftenfakultat | AjJ, Pofens kirch, Vergangenheit. Jallrbuch

Gautier, Introduction a l'Ancien Te(l.(Volz). der Umv- lrler lVlgene9- d. Er. Vereins f. d. Kirchengefchichte d.

Ebeling, Griechifch-Deutfches Wörterbuch Schubart, Die Berichte über Luthers Tod

zum Neuen Teftamente (Schmiedel). u. Begräbnis (W. Köhler).

Schmoller, Handkonkordanz zum griech. Kop nen, Katharina v. Bora (Benrath).

Neuen Teftament. 4. Aufl. (Derf.). ' /, ' ,, . , _J .. . ,

libplin« M n;» Tr„,m„„r.g;f« -w nv,„_ Bartels, Gefchichte der Reformation m der

Di bell us, M., Die Formgefchichte des Evangeliums
(Bultmann). Stadt Northeim (Lerche).
Mader, AltchrifUiche Baliliken und Lokal- Jahrbuch für Brandenburg. Kirchengefchichte,

Prov. Pofen, 6. Jahrg. (Wotfchke).
Bartmann, Lehrbuch der Dogmatik, 3. Aull.

(J. Wendland).
Seeberg, Ewiges Leben, 3. Aufl. (Schüller).
Schriften zur Kirchenfrage L (Schian).
Erwiderung v. F. Hrozn^ an P. Jenfen.

tradition in Südjudäa (Lietzmannj. 15. u. 16. Jahrg. (O. Giemen). 1 Bibliographie.

Oldenberg. Prof. Hermann: Die Religion des Veda. 2. Aufl. ; des Sorna bleibt ganz unerwähnt, weil er Oldenberg nur

alsPerfonifikationdesRaufchtrankes(i69und 174), anderen
des Mondes (!) erfcheint.

(X, 608 S.) 8«. Stuttgart, J. G. Cotta 1917. M. II —;

geb. M. 13

,Zu prinzipieller Umgeftaltung des im Jahre 1894

Es tut weh, den Götterkreis der Adityas auch in diefer

erfchienenen Buches fchien' für die 2. Aufl. dem Verf. zweiten Aufl. wieder aus dem babylonifchen Kulturkreife
,kein Anlaß vorzuliegen'. Dem vielen Neuen ,entfprechend ; hergeleitet zu fehen. —

zu belfern und' die ,Darftellung zu bereichern' ift er ,nach Wer die primitivologifchen Zuftutzungen in O's Buche
Kräften bemüht gewefen' (Vorwort). Ref. bezeugt ihm wje ich auf ungefunde auszumerzende Einflüffe von außen
gerne Ehrlichkeit und Erfolg diefes Bemühens fowohl im zurückführt und fomit außer Betracht läßt, dem erfcheinen
Text wie in den Anmerkungen, im übrigen aber die Ge- | dann die Leiftungen von O's eigenem Denken und Forfchen
ringfügigkeit der Abweichungen der 2. von der 1. Aufl. j Um fo fchätzenswerter. Wie Söderblom in feinem Buche
Was den Inhalt angeht, muß ich, um dann unbedingter rj-as Werden des Gottesglaubens', wo er Anflehten der
anerkennen zu können, zunächft zwei für O. maßgebende ethnologifchenReligionsforfchungkritifiert, fleh felbft mehr
Gefichtspunkte ablehnen: 1) die Beurteilung der vedifchen ehrt, als wo er im ethnologifchen Fahrwaffer mitfehwimmt,
Religion nach Analogie der fogen. Primitivenreligionen fo ift O's Darftellung viel beachtenswerter als in den
und fomit die Deutung ihrer Anfänge (ftatt ihrer fpäten ethnologifch und naturmythologifch beeinflußten Partien
Stadien) als Animismus, Zauber u. dgl., und 2) die Auf- an den Stellen, wo er unter der Herrfchaft eigenen Denkens
faflung derjenigen Gotter, deren Naturgrundlage er zugibt, 1 aus der ethnologifchen und naturmythologifchen Rolle
als .Perfonifikationen'von Naturdingen. Jene ethnologifche I fällt: fo, wenn er (z.B. S. 84) von ,Symbolen' der Götter

Betrachtungsweife ift, fo fehr fie jetzt die Forfchung be
herrfcht, unberechtigt, weil 1) die .Primitiven' gar nicht
primitiv find, da fie eine eben fo lange Vergangenheit
hinter fleh haben wie die Kulturvölker, 2) weil fie ge-
fchichtslos find und die Entwicklungsrichtung und alfo

fpricht, oder (wie z. B. 69, 74 f.) folche wenigftens meint,
oder wenn er S. 64 fehr erfreulicher Weife die Erklärung
des Gottes Savitar, des .Erregers', .Antreibers', als Sonnengott
und S. 232 die Visnus als Sonnengott und als Seelen-
wefen ablehnt und S. 228 ff. das Wefen Visnus in annähernd

das Wefen ihrer Anfchauungen und Bräuche unferer Be- vollftändig richtiger Weife darfteilt. Wenn wir zu folcher
urteilung fleh entzieht, 3) weil wir nicht einmal wiffen, philofophifchen Auffaffung der Indogermanen-Religion
ob fie ihre Religionen überhaupt felbft gebildet, ob fie | nicht nur in Ausnahmen durchdringen, brauchen wir
nicht vielmehr von Kulturvölkern auf fpäteren Stufen der
religiöfen Entwicklung deren religiöfe Degenerationsprodukte
übernommen haben, 4) weil der Schluß vom gleichen
Ausfehen auf gleiches Wefen von Brauch und Glauben
trügerifoh und unftatthaft ift, ufw.

keine höchft unerfreulichen Totems, Tabus und Fetifche
mehr.

Hervorragend, wie wir fie aus O's Einzelunterfu-
chungen der letzten Jahrzehnte kennen, ift auch fchon in
diefem Buche feine Kunft, aus fpröden Materialien tiefere
Und was die .Perfonifikationen' anbetrifft, fo find die ; Schlüffe zu gewinnen, über die wir uns da doppelt freuen
indogermanifchen Gottheiten außer dem Naturdinge, von j können, wo er ihnen nicht ethnologifche Färbuno- o-ibt
dem fie den Namen und (oder) angeblich das Wefen Auch der den Grundrichtungen diefes bedeutenden
haben, foweit fie mit diefem Naturdinge überhaupt wirk- Werkes denkbar fern Stehende wird aus ihm fehr viel
lieh zufammenhängen und der betreffende Zufammenhang j lernen.

von den Erklärern nicht vielmehr nur angenommen wird I Königsberg i./Pr. R. Otto Franke

(wie z. B. daß das Götterpaar der Asvin Morgen- und
Abendftern bedeutete, und daß Varuna urfprünglich ein
Mondgott gewefen fei!), noch fo vielerlei Anderes und
Höheres, daß es am richtigften erfcheint, Wort und Begriff
.Perfonifikation' aus der alten indogermanifchen Re-
ligionswiffenfchaft überhaupt zu ftreichen. Der Begriff
verführt nur zu einfeitiger und damit unzureichender Behandlung
. Wie viel gerade des Wichtigften z.B. im Wefen

Edelkoort, Albertus Hendrik: Het zondebelef in de baby-
lonilche boetepfalmen. (Akad.) Proeffchrift. (VII, VI,
156 S.u. 2 S.Stellingen.) 8°. Utrecht, A.Oofthoek'1918'.
Die fogenannten Bußepfalmen, d. h. die von den
Babyloniern als er-sä-hun(!)-ga [OLZ 1918, 118] bezeichneten
oder in diefen Literaturkreis gehörigen Lieder find
der Ausgangspunkt der vorliegenden gut durchdachten