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Ausgabe:

1919

Spalte:

74-75

Autor/Hrsg.:

Stähelin, Felix

Titel/Untertitel:

Die Philister 1919

Rezensent:

Gressmann, Hugo

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil SchUrer und Adolf Harnack

Fortgeführt von Professor D. Arthur TltillS und Professor D. Hermann Schuster

Jährlich 26 Nm. Verlas;: J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung. Leipzig Halbjährlich 12 Mark

. , Manufkripte und gelehrte Mitteilungen find a u j f c h 1 i e ß I i c h an ., _ _

44. Jahrg. Nr. 7/8 26. Aprü 1919

Boll, Antike Beobachtungen farbiger Sterne i Archiv für Reformationsgefchichte XV. Jahrg. Ecke, Zum 70. Geburtstag D. TheodorHaerings

(Lobltein).

(O. Schroeder;. | (Bollert).

SUhelin, Die Phililler (Greßmann). i Schwarz, Reiormalionsgedächtnis (Schorn-

Duhm, Das Buch Jefaia (Volz). bäum).

bin Gorion. VomöftlichenTudentumlBifchoff). ' Hilbert, Wie kriegeich einen gnädigen Gott
Appel, Der Hebräerbrief ein Schreiben des | (Schornbaum).

Anollos (M. Dibelius). i Boehmer, Die Leipziger Kirchcnl'clilacht

Sickenberger, Leben Tefu nach den vier ! , (Schornbaum). .

Evangelien ,ßkuerb | Lang Bekenntnis und Katechismus ... der

Reuning, Zur Erklärung des Polykarpmarty- ! eng ifchen Kirche unter Heinrich VIII.

riums (Bauen ' e (Kaltenbufch).

. v ' | Stokum, van, Spinoca — Jacobi — Lelling

Sancti Irenaei Demonstratio apostolicac prae- ; (Scholz).

dicationis, cd. Weber (Preufchen). ! vVeiier, Shaftesbury und das deutlche Geiltes-

Degenhart, Neue Beiträge zur Xilusforfchung iei,en (Kowalewski).

Jentfch, Wie dem Protellantismus Aufklärung
über den Katholizismus nottut und gegebeD
werden foll IMulert).
Pfannl, Wenn Majas Schleier zerflattern

(Steinmann).
Werbeck-Svärdftröm, Im Kampf mit dem

Schickfal INiebergall).
Felifch, Neuordnung der Menfcheniiebe

(Thimme).
Klumker, Fürforgcweien 'Schloffer).
Knoke, Die Kirchenvorilands- und Synodalordnung
der evangelifch-lutherifchen Kirche
Hannovers (Gohrs).
Geiger, Das bayrifchc Konkordat von 1817

(Heuffi). Kowalewsky, über die Antiiiomienlehre als

Munding, Verzeichnis der St. Galler Heiligen- : Begründung des transzendentalen Idealismus ' (Sehling)

leben und ihrer Handfchriften (Grützmachcr). | (Jordan). ! Schian, Die evangelifchen Kirchengemeinden

Mindener Gefchichtsquellen, hrsg. v. LöiTler i Kraus, Der Syftemgedanke bei Kant und Fichte 1 in der Kriegszeit (Buffmann).

1. Bd. (Lerche). (Kowalewski). j Pöllmann, Weltkrieg und Kirchentenfter

Ehrle, Gründlätzliches zur Charakteriilik der | Studien zur fyflematifchen Theologie, Th. v. i (Smcnd).

neueren undneue(lenSchola(lik(Hoensbroech). | Haering dargebracht (Lobltein). | Bibliographie.

Boll, Franz: Antike Beobachtungen farbiger Sterne. Mit e. von Fixfternen und Planeten bei Ptolemaeus; eine Prü-

Beitrag v. Carl Bezold. (Abhandlungen der Kgl.
Bayer. Akad. der Wiff., Philofoph.-philolog. u. hiftor.
Kl., XXX. Bd., r. Abh.) (164 S.) gr. 4° München,
G. Franz 1918. M. 6

fung der dafelbft vorkommenden Zufammenftellungen
mit Saturn, Jupiter, Mars und Venus ergab wefentliche
Übereinftimmung mit modernen Beobachtungen; Merkur
vereinigte fummarifch kleinere Sterne ohne Rückficht auf

In dem weiten Reiche des Aberglaubens nehmen j die Farbe; Sonne und Mond wurden nur bei Sternnebeln
die Omina einen bevorzugten Platz ein, weil fie den An- und Sternhaufen herangezogen. — Auch Einzelfterne
reiz zu fcharfer, fyftematifcher Beobachtung und weiter- wurden in gleicher Weife behandelt; z. B. im Pfeudo-
hin zu deren fchriftlicher Fixierung geben. Die unglaub- ■ Ptolemaeus (f. S. 77 u. 82).

lieh reichhaltige Omenliteratur, die uns in Keilfchrift er- Die griechifche Afixologie war in all diefen Punkten

halten ift, hat uns bereits verfchiedentlich eine gleich- | nur Vermittlerin; die Grundlagen flammen aus Babylon,
zeitige Förderung der Wiffenfchaft erkennen laffen. Be- j Das erhellt mit Sicherheit aus den keilinfchriftlichen
fonders wichtig aber find die aftrologifchen Omina, und 1 Nachrichten, die Bezold in großer Fülle beibringt. Sie
eine peinlich genaue Beobachtung der Erfcheinungen am j entflammen teils aus Syllabaren und Scholien, teils aus

geftirnten Himmel — nicht aus wiffenfehaftlichen, fondern
rein praktifchen Gründen — war dringendes Erfordernis.

Das Intereffe am Studium der antiken Aftronomie
hat fich in letzter Zeit neu belebt, da dem alten Material

den fog. Grundtexten, teils aus Liften. Tabellen (S. 126ff.
135 ff.) {teilen das aus diefen Texten gewonnene Material
mit den Angaben des Ptolemaeus zufammen; in faft 7S°/0
decken fich beider Angaben. So kann der Beweis davon
zwei Seiten her neues und fehr reichhaltiges zu- i für, daß fchon die Babylonier-Affyrer die Planeten auf
geführt wurde, nämlich erftens durch die griechifchen Grund ihrer Farbe zu den Fixfternen in Beziehung ge-
aftrologifchen Handfchriften und zweitens durch die | fetzt haben, als erbracht gelten. — Das Schlußkapitel
aftrologifchen Keilfchrifttexte, deren Veröffentlichung j befaßt fich mit drei babylonifchen Sternreihen und benamentlich
Virolleaud's Aftrologie Chaldeenne darbot. J ftimmt tikpi-Sterne als .ziegelrote', lumäsi-Sterne als Jupiter-

Die Abhandlungen, die hier vorliegen, behandeln ein j fterne, mäsu-Sterne als Zwillingsfterne. —
aus folchen Quellen erfchloffenes und bisher unbekanntes j Berlin-Lichterfelde. Otto Schroeder.
Kapitel der antiken Aftronomie, nicht der rechnenden, --——

fondern der beobachtenden. Boll geht aus von des
Claudius Ptolemaeus Tetrabiblos I 9 (f. S. 8—12), in dem
Sternbilder oder deren Teile, in erfter Linie aus dem
Tierkreis, in Zufammenhang gebracht werden mit Planeten.
Wie man dazu kam, fagt Ptolemaeus nicht, wohl aber
bemerkt er ausdrücklich, daß es fich um eine ältere
Lehre handelt; aus gelegentlichen Angaben bei Era-
tofthenes u. A. geht jedoch hervor, daß die Farbe den
Anlaß bot, wie ja die antike, und zumal die babylonifche

Stähelin, Felix: Die Phillfter. Vortrag, geh. am 19. März 1917
in der Hiftor. u. antiquar. Gefellfchaft zu Bafel. Berichtigter
und erweit. Abdr. aus dem Sonntagsblatt der ,Bafler Nachrichten
' 1917 Nr. 39—41. (40 S.) 8°. Bafel, Helbing & Lichten
hahn 1918. m. 1 —

Der Vortrag gibt in Kürze ein Bild deffen, was wir heute über
die Philifter wüten; in den Anmerkungen am Schluß ift die wich-
tigfte Literatur verzeichnet. Unfer Wiflen ift fehr lückenhaft, und
daher wird man über den Grad der Sicherheit, mit dem die mannigfachen
Hypothefen vorgetragen werden, verrchieden urteilen. Ob
die Griechen wirklich ihre geiftige Beweglichkeit und künftlerifche

Himmelsbeobachtung aut die Farben zu achten pflegte. Befähigung von den nichtgriechischen Kafti auf Kreta getTrbtTaben
b. 32—47 bietet Boll eine Tabelle über die Vergleichung I <S. 8)? Ob die Scherdanu, Turfcha, Akaiwafcha und Ruku wirk-

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