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Ausgabe:

1919

Spalte:

193

Autor/Hrsg.:

Dahlke, Paul (Hrsg.)

Titel/Untertitel:

Neu-Buddhistische Zeitschrift. Winterheft 1918 1919

Rezensent:

Franke, R. Otto

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitun

Begründet von Emil Schürer und Adolf Harnack

Fortgeführt von Professor D. Arthur Titius und Professor D. Hermann Schuster

Jährlich 26 Nm Verlatr; J. C. HinrichsTche Buchhandlung, Leipzig Halbjährlich 12 Mark

Manufknpte und gelehrte Mitteilungen find a u s f c h I i e ß 1 i c h an _ _, -. „ n

AA Tab-rO" Nr 17,18 Profeflbr D. Titius in Göttingen, Nikolausberger Weg 66, zu fenden. 27. OepteiTlDer lUlU

üdi-li g. AUA« /*w Rezenfionsexemplare ausfchüeßlich an den Verlag. r

Heiler, Die buddhiftifche Verfenkung (Olden-

NetnBuddhiftifche Zeitfchrift, hrsg. v. Dahlke,

Winterheit 1918 (Franke).
Andrae, Die Perlon Muhammeds (Goldziher).
Scbweizeriche theologifche Zeitfchrift 1918

(Köhler).

Levertotf, Die religiöfe Denkweife der Chaffi-

dim (Bil'chofF).
Harnack, Der Spruch über: Petrus als den

Fei en der Kirche (Windifch).
Weiß, Das Urchriftentum 2. Tl. (Vifcher).
Gel af ius, Kirchenge chichte,hrsg. v. Loelchcke

u. Heinemann (Koeifchau).
Nelz, Die theologifehen Schulen der morgen-

ländifchen Kirchen (lJh. Meyerg
Thomas de Celano, Das Leben des heiligen

Franziskus von Alfifi. Hrsg. v. Ph. Schmidt

u. E. Vil'cber (Lempp).
Relorniationsiiteratur (W. Köhler).

Zwingliana, Bd. III, Nr. 11/13 TBoffert).
Si m mel, Grund/ragendcrSoziologie(TroelGch).
— Der Konflikt der modernen Kmtur (Den.).
Feine, Das Leben nach dem Tode (Steinmann
).

■— Die Gegenwart und das Ende der Dinge
(Thieme).

Heymans, Die Einführung in die Ethik
(Thieme).

Kremers, Pazifismus, PapfUum und Evangelium
(Mutert).

Müller, Die Reden Jefu, 3 Bd. (Niebergall).

Die Durchführung des Gemeii.dcgedankens in
großftädti eben Gemeinden. Hrsg. v. Stock
(Bomemann).

Eberhard, Die jüngfte Jugendbewegung
(Schulter).

Lohr, Das Preußifche Allgemeine Landrecht
und die katholilchen Kirchengefelllchal'ten
(Sehling).

Gyr, Die ITarreiteilung (Sehling).
Brakebulch. An alle, die noch glauben und

bekennen (Eger).
Schlegtendal, Von der Freiheit der Kirche

(Den.).

Lohmann, Militibus Chrifli (v. d. Goltz).
Heitefuß, Wir Pfarrfrauen (v. d. Gcltzl.
Cremer, Weltkrieg und Reformaüonsjubiiäum

(v. d. Goltz).
Fiebig, Weltan'chauungsfragen. — Das ge-

fchichtliche Material zum Yerftändnis Jehl.

— Konleifionskunde (Rothfteinl.
— Luthers Schrift von der Freiheit eines

Chriftenmcnichen (Derf.).
N i t h ack - St ah n u. Cohen: Was einigt die

Konfeifionen? (Niebergad).
Bloch: Kol Nidre und feine Entftehungs-

gel'chichte (Bifchoff).
Bibliographie.

Heiler, Dr. Friedrich: Die buddhiltifche Verfenkung. Eine
religionsgefchichtl. Unterfuchg. (VIII, 93 S.) gr. 8°.
München, E. Reinhardt 1918. M. 3.60

Der VerfafTer der ausgezeichneten Monographie
über das Gebet legt hier eine forgfältige Arbeit vor, die
als Ergänzung jener gelten kann: denn wie ich felbfl: es
früher einmal in einem auch von H. gebilligten Satz
formulierte: was für andere Religionen das Gebet ift, das
ift für den Buddhismus die Andacht der Verfenkung.
Schon in der Fcftfchrift für E. Kuhn hatte der Vf. den
hauptfächlichen Inhalt der gegenwärtigen Schrift niedergelegt
. Da ich feinen damaligen Auffatz GGA. 1917,
170 zu würdigen verfucht habe, darf ich mich jetzt kurz
faffen. Ich möchte bemerken, daß, wenn einmal der
wichtige Gegenfland lo eingehende Behandlung finden
füllte, vielleicht noch größere Vollftändigkeit aller Details
hätte erftrebt werden können; etwa Beckhs .Buddhismus'
kann zeigen, daß zu manchen Ergänzungen noch Raum
bleibt. Das Ganze lieft fich wie ein hervorragend wichtiges
Kapitel eines größeren Buches: ,Üie Verfenkung im
alten und neuen Indien'. Möchte ein folches Buch uns
bald befchert werden, am liebften von dem verdienten
Verfaffer der hier vorliegenden Arbeit.

Von fpeziellen Punkten, bei denen ich Bedenken
habe feien einer oder zwei hier noch berührt. S. 41:
mir fcheint der Vf. im Mißtrauen gegen das Alter des
buddhiftifchen Kanons ein gutes Stuck zu weit zu
gehen — S 21 • ift man nach buddhiftifcher Lehre durch
Eintritt in das vierte jhäna .Heiliger' (Arhat) geworden?
Göttingen. _ H. Oldenberg.

Neu-Buddhiftifche Zeitfchrift. (Hrsg.: Dr. Paul Dahlke.)
Winterheft 1918. (96 S.) 8°. Berlin-Wilmersdorf, Neu-
Buddbiftifcher Verlag. M. 3 50; Jahrespreis M. 12 —
Diefe in vier mindeftens 6 Bogen Marken Vierteljahrsheften
erfcheinende Zeitfchrift foll fowohl der Bud-
dhaforfchung dienen wie ganz, befonders zeigen, daß der
Buddhismus als .Lebens- und Wirklichkeitslehre' ,auch
für unfere Zeit von Bedeutung ift', fie foll .angewandten
Buddhismus' lehren (f. Winterheft 1918, S. I f. und S. jff.).
Ihrem doppelten Zwecke entfprechend enthält fie Über-

fetzungen alt-buddhiflifcher Texte des Pfdi-Kanons (z.T.
mit Erläuterungen), Betrachtungen über den Buddhismus
und einzelne Probleme desfelben, Erörterungen über Zeit-
fragen und fonfli^e allgemeine Themata in buddhiftifchem
Geifte, größere philofophilche Dichtungen, epigramma-
tifche Verfe ufw.

Der weder auf dem Titelblatt der Hefie noch in ihnen genannte
Herausgeber und zugleich Ver alter aller Beiträge ift der praktifche Arzt
und bekannte Buddlia-Apoftel Dr. Paul Dahlke. Dahlke ift ein geiftig
und an Witten hochftehender Mcnl'ch, der immer anregend wirkt. Er
hat den Buddhismus der Gegenwart in Ceylon und Birma ftudiert und
fucht fich auch in die alten Päli-Texte einzuarbeiten. Seine Lher-
fetzuugen und Erörterungen über den Buddhismus find daher beachtenswert
, wenn fie auch der Kritik hie und da Blößen bieten. Die Auflatze
allgemeinerer Natur find z. gr. T. geiftreieb. Einzelnes mehr
Belletrillifche oder Feuil.etoniiüche ift fehr nett. Was die Verfe anbetrifft
, hat D. mit Hans Much zu konkurieren, der in feinem Heftchen
,An der Hand Buddhas', 2. Aufl. München 1917, ganz wundervolle bud-
dhifti che Gedichte veröffentlicht hat, die im Schützengraben enlftanden
find. Muchs Art fcheint mir den Zweck, buddhiftifche Gedanken bei
uns einzubürgern, am vohkommenften zu dienen, und wenn D. ihm
einmal ganz gleichkommen follte — einige feiner Dichtungen find fchon
recht leienswert —, wird man ihm einen großen Erfolg feiner Zeitfchrift
vorauslagen können. Sie hat fich, wie mir fcheint, in den letzten zwei
Heften Ichon gehoben, enthält aber immerhin noch manches Banale
und Gemachte. Und das kann kaum anders fein, da D. ihren Inhalt
ganz aus Eigenem beftreitet. Ich wünlche ihm und feiner gut ausge-
ftatteten Zeitlchriit vollen Erfolg, denn es könnte unlerer weltlichen
Welt- und Lebensauffaffung nichts fchaden, wenn fie etwas buddhifti eher
würde, fürchte aber, daß die Zeitfchrift in diefer Form dielen Erfolg
noch nicht haben wird. D. ift ein gewandter Schriftftelier, und die
heften Stücke leiner Zeitfchrift find die allgemein fchriltftederifchen mit
europäi chem Inhalte. Es wäre, fcheint es, richtiger, wenn er feine Abficht
, buddhifierend zu wirken, nicht fo direkt, lozufagen fauftdick zu
verwirklichem fuch'e, fondern buddhiftifche Gedanken in allgemeinere
Auflätze oder fonftige fchrit'tftel.erifche Erzeugniffe nur mit einfließen
ließe und wenn er vor allen Dingen nur fchiiebe, wenn ihm der Geift
etwas Gutes eingibt, nicht aber fo handwerksmäßig zu feften Terminen
Königsberg i. Pr. R. Otto Franke.

Andrae,Tor: D e Perlon Muhammeds in Lehre und Glauben
feiner Gemeinde. (Archives detudes orientales vol. 16.)
(IV, 401 S.) gr. 80. Upfala 1918. Leipzig, O. Harraffo-
witz- Kr. 5.50

Dies Werk Hellt fich die Aufgabe, darzuftellen; welche

Anfchauungen und Theorien in den verfchiedenen Schich-

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