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Ausgabe:

1918

Spalte:

98-101

Autor/Hrsg.:

Fischer, Oskar

Titel/Untertitel:

Der Ursprung des Judentums im Lichte alttestamentlicher Zahlensymbolik 1918

Rezensent:

König, Eduard

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Schürer und Adolf Harnack

Fortgeführt von Professor D. Arthur Titius und Professor D. Hermann Schuster

jährlich 26 Nrn. Verlag: J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung, Leipzig Halbjährlich 10 Mark

Manufkripte und gelehrte Mitteilungen find aus fehl ie ß 1 i c h an _ _ . .. ■■ m q

Z.*} TarTPC IMt» ö 'q Profeffor D. Titius in Göttingen, Nikolausberger Weg 66, rufenden, Z/. AQril lülO

*iO. UCUU JLr. O «7. Rezenfionsexemplare auslchlicßlich an den Verlag. ^

Grimm, Die Lehre des Buddha (Oldenberg). Hilarii opera P. IV rec. A.Feder (Jülicher)

Boll, Stemglaube und Sterndeutung (Bau-
diffin).

Fil'cher, Der Urfprung des Judentums im
Lichte altteftamentlicher Zablenfymbohk
(König).

Gun kcl, Efthtr (Bertholet).

Baß, Die Merkmale der ifrael. Prophetie nach

Nemesii premnon physicon rec. Burkhard
(Jülichcr).

Effmann, Centula St. Riquier (Stuhlfauth).
Finke, Weltiinperialismus und nationale Regungen
im fpäteren Mittelalter (Ficker).
Beemclmans, Zeit und Ewigkeit nach Thomas

v. Aquino (Scheel).
Archiv für Rcformationsgefchichte 1917 (Boffert).

der tradit. AuffalTung des Talmud (Bifchoffj. Zum 400jähr. Gedächtnis der deutfehen Refor-
Koch, For'tolkning til Paulus' andet Bref til j mation (Feftgabe d.Zeitfchril't f.Kirchengefch.)
Kori'nthierne (Schmidt). I (Kawerau).

Stange, Das Erlebnis der Reformation (Schornbaum
).

Kohlbrügge, Briefe au weil. Prof.Job. Wichel-

haus (Loofs).
Erdmann, Die Idee von Kants Kritik dey

reinen Vernunft (Buchenau).
Thys, De moderne pofitieve Theologie in

Duitfchland (Regula),
Grunwald, Philofophifrhe Pädagogik (Rein).
Erklärung von J. Kaerft.
Wichtige Rezenfionen. — Neuefte Literatur.

Grimm, Georg: Die Lehre des Buddha, die Religion der
Vernunft. 2. vielfach ergänzte Aufl. (XVIII, 556 S.)
gr. 8°. München, R. Piper & Co. 1917. M. 12—
Das Buch, über deffen erfte Auflage ich hier (1916
Sp. 426 f.) berichtet habe, hat überrafchend fchnell eine
zweite erlebt: höchft bezeichnend dafür, wie die Neigung,
fleh die Buddhalehre als die ,in fleh evidente Löfung
des Problems unferer ewigen Beftimmung' vortragen zu
laffen (folche Einficht verheißt auch diesmal ein umgelegter
Papierftreifen), weithin lebendig ift. Im ganzen hat
die Neuauflage eingreifendere Umgeftaltung nicht erhalten
. Doch find drei Exkurfe hinzugetreten, von denen
ich die beiden erften hervorhebe: ,Das Verhältnis der
Lehre des B. zu den Upanifhaden', und ,Das Problem der
fynthetifchen Urteile a priori im Licht der Lehre des
B.' Die Buddhalehre ift .zeitlofe Wahrheit'; fomit ift es
verfehlt, fie ,nur im Zufammenhang mit ihrer Zeit und
ihrem Lande' zu betrachten. Ich ftehe auf entgegengefetztem
Standpunkt und habe von diefem aus das Problem
des erften Exkurfes in meiner ,Lehre der Upanifhaden
und Anfängen des Buddhismus' betrachtet. Die
willkürlichen Konftruktionen Gr.'s, feine Vermifchung der
Upanifhaden mit Sankara-Deuffen find kaum geeignet,
mich davon zu überzeugen, daß ich geirrt habe. Wer
den Gegenftand behandeln wollte, mußte vor allem den
älteren Phafen der Sämkhyalehre eingehendfte Aufmerk-
famkeit zuwenden. Nicht günftiger kann ich über den
Nachweis von Buddhas ,Kritik der reinen Vernunft' urteilen
. Wie viel fachkundiger und eindringender find

nen, hat er die Arbeit geleiftet, deren vorliegende
Geftalt, klein an Umfang, groß an Weite des Gebietes,
der Vorbote eingehender wiffenfehaftlicher Darftellung
ift. Gedanken von Goethe und befonders auch von Novalis
find es, die dem Verf. den oft dunklen Pfad durch
die Gefchichte der Aftrologie und die fie leitenden Ge-
fichtspunkte erhellen. Voranzuftellen wäre als Motto
das Wort von Novalis: ,Es ift fehr wahrfcheinlich, daß
in der Natur eine wunderbare Zahlenmyftik ftattfinde;
auch in der Gefchichte. Ift nicht alles von Bedeutung,
Symmetrie und feltfamem Zufammenhang?' S. 92. Es
ift aber nicht ein Zug zur Zahlenmyftik, was den Verf.
feffelt und durch was er feffelt, fondern das ganz objektiv
hiftorifche Beftreben, eine Geifteserfcheinung verftändlich
zu machen, die feriöfe Beachtung deshalb verdient, weil
fie Jahrhunderte lang ,die ernfteften Köpfe in ihren Bann
gezogen hat' (S. 91), weil fie das internationale Band war,
das mehr als den Volksglauben, die Bildung des Oftens
und des Weftens der Welt verknüpfte, und weil fleh in
ihre Form religiöfe Gedanken gekleidet haben, die unter
verfchiedenen Namen, als Tyche und Heimarmene, als
Kismet und Prädeftination, im Glauben aller Zeiten eine
Macht bekundet haben.

Das erfte Kapitel: ,Die Aftrologie der Babylonier' (S. 1—27) ift
von Carl Bezold beigefteuert, mit gewohnter und auf diefem Gebiet befonders
dankenswerter Sicherheit nur das Unzweifelhafte aus der Mafle
des Undeutlichen heraushebend. Namentlich ift lehrreich auch für das
Verftändnis des Laien die S. 6 f. gegebene Erklärung für die zunächft
befremdliche Erfcheinung, daß ein Geftirn als Erfatz für ein anderes
gelten kann, woraus fich viel unklare Theorien hei den Auslegern gebildet
haben.

doch die Unterfuchungen von Wallefer und Mrs. Rhys | BerHn w R ,.ff.

Davids über buddhiftifche Erkenntnistheorie!

Göttingen. H. Oldenberg.

Boll, Prof. Dr. Franz: Sternglaube und Sterndeutung. Die

Gefchichte und das Wefen der Aftrologie. Unter
Mitwirkung v. Prof. Dr. Carl Bezold dargeftellt.
(VIII, 108 S. m. 2oXbbildgn. u. I Sternkarte.) kl. 8°.
Leipzig, B. G. Teubner 1918. M. 1.20; geb. M. 1.50
Ein mit Liebe gefchriebenes Büchlein. Ohne fie | soluzione del gravissimo problema defla Cronoio^ä'ßib-

Filcher, Prof. Oskar: Der Urlprung des Judentums im
Lichte altteftamentlicher Zahlenfymbolik. (131 S.) 8°.
Leipzig, Dieterich 1917. M. 5 —

Was für ein reichbebautes Arbeitsfeld die biblifche
Chronologie ift, ift bekannt. Zwei neuefte Verfuche auf
diefem Gebiete find F. A. Herzog, Die Chronologie der
beiden Konigsbücher (1909) und Dom. Argentieri La

hätten die vielen Abftrufitäten, mit denen es fleh zu be- | lica (Aquila 1913), und nun fchließt fich O.Eifcher (Döbeln)
fchäftigen hat, nicht überwunden werden können. Die 1 mit feinem oben zitierten Buche daran an. Denn wie

Liebe gilt dem, was ihnen an Poefie und Religion zu
gründe liegt. Mit einer Bewunderung der Herrlichkeit
des Sternenhimmels, die jeder nachzuempfinden vermag,
ift der Verf. an feinen Gegenftand herangetreten; mit
einer Kenntnis der Literatur alter und moderner
Zeiten, worin wenige fich ihm werden gleichftellen kön-

97

fchon

on der zweite Teil feines Titels ahnen läßt, befchäftigt
fich in elfter Linie mit chronologifchen Fragen und
zwar meint er, fie mit dem Lichte altteftamentlicher
Zahlenfymbolik aufhellen zu können. Wie er nun felbft
fein Buch mit diefen Worten beginnt: ,Am bellen glaube
ich den Lefer in die Ergebnifle meiner Befchäftiaung mit