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Ausgabe:

1918 Nr. 2

Spalte:

310-311

Autor/Hrsg.:

Erman, Adolf

Titel/Untertitel:

Die Hieroglyphen. Durchgesehener Neudruck 1918

Rezensent:

Schuster, Hermann

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3c>9 Theologifche Literaturzeitung 1918 Nr. 23/24. 310

fammeln will, wird an Lenimes Schrift nicht vorüber- | über den Bafllifken gemacht hat. Dazu kommt ein Bericht über

hcn rliirfen den rranzölifchen Proteftantismus 1916 und über ein neues Choral-

S A-r 1 j " Kj 1».- r«H» Ducn von Birkedal-Barfod. VIII, 2 ift dem Reformationsgedächt-

Gretfswald. Ed. von dei Goltz. . „e,..i(Wf ***** 7 mh«.iht «her die Frfurter H„ma„iL und

nis gewidmet. Haar fchreibt über die Erfurter Humaniften und
Luther. Nicht der Humanismus hat die Reformation gefchaffen,
sondern diefe hat den fchwachen Humanismus aufgefogen. Dem
vorreformatoril'chen Luther ift der Humanismus immer innerlich
unfympathisch geblieben. Severinfen würdigt Luthers Kirchenlieder
. Glarbo entwickelt Luthers religiöfe Grundgedanken an
Der servo arbitrio. Der Wert feiner Theologie liegt in der Energie,
mit der das religiöfe Erlebnis der Rechtfertigung In den Mittelpunkt
geftellt wird, d. h. die Abrolutheit der Gnade und di<: über-
menfehliehe Macht der Sünde. Dies behält feinen Wert, auch

Bussmann, Superint. D. E. W.: Selblthilfe der Kirche bei

der Aufbringung ihrer Ausgaben und Erhöhung der Pfarr-

und Witwengehälter. (45 S.) er. 8n. Göttingen, Van-

denhoeck & Ruprecht 1917. M- I-2°

Nur dem Idealismus gehört die Zukunft, und mit
Idealismus legt uns Verf. feine Vorfchliige vor. Das Gebiet
ilt freilich ein fchr nüchternes, die Ordnung der kirch-

1; bV, l'if, Jm*Mtti»wäre es wenn die Fraffe wenn ,e,zt die Gottesfrage von alles bellenfettender Bedeutung

liehen Finanzen; aber wte wmht.g wäre wenn die PragC j(t Torm benftIlde,t dasKPl.oblem. Lutnei. „nd die heilige Schrift

geregelt wäre, noch ehe die Kirche etwa, in fchwere Kr en 1 Weil Lutner das pauliniri.he Evangelium als die biblifche Waht-

hineingeführt wird. Der Verfalfer weift hinauf die grollen ; hett bis in feine Äußerlichkeiten mit unbedingtem Glaubensge-

n_, g • ^g j ^ ■ g

äußere. Es
und Freiwürdigt
Luther als Prediger.

gleichhett zu befetttgen, verfolgt er den Weg, der fchon pederfen berichte über die höehft originelle Bibelüberretzung
durch die Gefetzgebung der letzten Jahre befchritten ift: des Reformators Taufen, die leider durch die Oberretzung
er rät zur weiteren Bildung gemeinfamer Kaffen. Gleiches , Chriftians III. verdrängt, nur noch im Pentateuch erhalten ift.
Witwengehalt Coli erreicht werden, indem alle Witwen (^^^uTammU^ Verhältnis von Religion und Moral
,.,?«■ • 11 rv a j au _ Del Lutner im AnlenlulS an den Kommentar zum Römerbr ef

gleiche Bezüge je nach dem Dienftalter des verdorbenen (Ficker 105ff). Er zeigt; wie nacn Lmhei. durch das"neue Ver-

Mannes erhalten, indem dabei die örtlichen Wittümer auf trauensverhältnis zu Gott, trotz der bleibenden eoneupiscentia,
die Beziige angerechnet und etwaigeÜberfchüffe zu einem ' neues ßttliches Leben ausgelöft wird. Auf das, was Luther unweiteren
Wittum angefammelt werden. Die Pfarrgehälter ^H&ÄÄ dtanS? e.lle "^"h" bericn,eJ

a iP c tlti! j: tjc„-___ :„ .t^ot UDer Bibliotheken des dänilcnen Adels im 17. Jahrhundert und

gerechter zu geftalten, fchlagt er vor, die Pfarrer in drei A Tn )örgenfen über Lutherliteratur.

Klaffen zu teilen mit den Höchftgehältern von 7200, 6000 Lauenburg (Elbe). Schmidt,
und 4800 Mk.: geht letzterer Betrag unter das jetzige .

llöchftgehalt wieder herunter, fo follen Erziehungsbei- 1 Liefe, Prof. Dr. Willi.: Caritativ-roziale Lebensbilder. (59 S.) gr. 8«.
Iiiifen tien Ausfall ausgleichen. Am wichtigften find die , München-Gladbach, Volkvereins-Verlag. Geb. M. 1.90

r z.uu a rL • 1 ia:„ Das Buch ein gibt nach einer kurzen Em eitung, die über

Vorfchlage wegen Aufbringung der Steuern. Die ganze ^ Begriff und die6Gerchichte der katholifchen Karitas handelt,

Landeskirche (oll gewiftermal.en ein großer Gelamtver- | ejne Reihe einze|ner Lebensbilder, zuerft einige aus früheren
battd werden. Sowohl die gemeinfamen Einnahmen wie ; Jahrhunderten (Bafilius, Melania, Elifabeth v. Thüringen und
die gemeinfamen Ausgaben aller Gemeinden follen feft- Hedwig von Breslau, Johannes von Gott und Vincenz von Paul),
geftellt der Fehlbetrae foll auf alle Glieder der Landes- dann folche aus der katholifchen Karitas Deutrchiands, Ofterreichs
kirche nach Reichem"Pmrentfarz der Finkommenfteuer und der Scnweiz> zuletzt auch einige ,aus nicht katholifchen
Kircne nacn gleichem rrozentiatz der ainirommenueuer , Kreifen.. Sichern, FHedner, Bodeftchwingh, Booth und Henry
verteilt werden, hur die hannoverfche Landeskirche be- Dunant. r,ie Bilder lind kurz und bohlten gezeichnet und werden
rechnet der Verfafler diefen Prozentfatz auf ro II Proz. j ZUr allgemeinen Orientierung in katholifchen Kreifen gute Dienlte
Die Schwierigkeiten, die diefer Ordnung entgegenftehen, leiften. Auch In der evangelifchen Kirche wird es manchen willverkennt
der Verfafler nicht; wenn er einmal wünfeht, ! kommen fein, lieh über einige hervorragende Vertreter katholifcher
laß die Anftaltsgemeinden_ in die Ordnung einbezogen i "gÖSSF Ed. von der Goltz.

werden (S. 22), und dann doch wieder zweifelt, ob es
möglich fein wird (S. 34), fo erkennt man auch, daß er
im einzelnen noch nnficher ift. Im ganzen aber geht

Meyer, Pfr. Erich: Die Miffion und der Weltkrieg. Mit e. Anh.
, Vürfions-Kriegsfchriften' v. Dir. A. W. Schreiber. (Voiks-

durch feine Darlegungen ein fiegesgewiffer Zug. Ganz: l'ehrtften zum großen Krieg 114415.) (32 S.) 8°. Berlin, Ev.

■rewiß wird fein Buch ernfte Beachtung finden und wert- S^,uu }2l j ,, .. ,> . ,. .LJ5' ~20

volle Anregung bieten, wenn auch bis zur Erreichung , VoÄÄonÄ

(einer Ziele vielleicht noch ein weiter Weg ilt. krieges auf den heimatlichen Mifftonsbetrieb, die Schickfale der

Ilfeld a. Harz. Ferdinand Cohrs. Mifßon während und infolge des Weltkriegs, ihre Gründe und

ihre Auslichten werden in knapper Form dargeftellt. Befonders
beachtenswert ift, was über der Auslandsdeutfchtum und feine
Beziehungen zur Mifflon gefagt wird.

Teologifk Tidsfkrift. Red. af J. O. Anderfen og F. E. Torm. : Frankfurt a. M. W. Bornemann.

3. raekke. VII. bind 1. haefte u. VIII. bind 1. u.2. haefte. 8«.

Kopenhagen, G. E. C. Gad 1916. ; Wcichert, z. Zt. Felddiak. Ludwig: Der Weltkrieg der Miffion. Ein

Die mir zugegangenen Hefte der Zeitfchrift enthalten Abhand- | Miffionsgruß an unrere Feldgrauen draußen und daheim. Im
lungen und Rezenlionen. Letztere flndz.T.kurzeAnzeigenz.T.wert- I Auftrage der Deutrehen Evangel. Mifflons-Hilfe dargeboten,
volle kritifche Referate, wie z.B. das von Mosbech über fchwedifche ' (96 S. m. 25 Bildern auf Tafeln.) kl. 8°. Gütersloh, C. Berteis-
Literatur zum Neuen Teftament (VII,I). Die Abhandlung diefes Hef- mann 1917. M. 1 —
tes von Glarbo über Religionsgerchichte und Theologie ift unvoll- I Dies Schrirtchen ift in elfter Linie für untere Feldgrauen
enJet. Unter der Überfchrift Kenodoxi verrucht Bostrup nach- beftimmt und beabdchtigt, durch eine Par.illelillerung der Mirilon
zuweifen, daß in den Philipperbrief klarer Zurammenhang kommt, j mit der Kriegführung ihre Teilnahme zu gewinnen, was durch
wenn man ihn als Warnungsfchrift gegen die xtvoSo&tt verlieht. '. das mannigfach beigebrachte konkrete Material vorausfichtlieh
in VIII, 1 bietet Fridrichfen eine Torgfältige Studie zu der Bitte: 1 Erfolg hat. Übrigens hat das Schriftchen neben den Vorzügen
,Geheiliget werde dein Name'. Das ganze Gebet ift eschatologifch auch gewilfe Mängel folcher Propagandarchriften.
orientiert. Was foll in diefem Zufammenhang diefe Bitte? Als ! Frankfurt a. M. W. Bornemann.

Doxologie wäre ßc gut verftändlich, aber die Form ayiao&t'jzw —----:--------------

weift auf eine wirkliche Bitte. Oder ,möge dir Furcht und Ge- Ertnan, Prof. Dr. Adolf: Die Hieroglyphen. Durchgefeheiier Neti-

horfam gewidmet werden'? Das forderte uyia^talrm und wäre ; druck. (IV, 92 S.) kl. 8". Berlin, G. J. Görchen 1917.

mehr allgemein frommer Wunreh als drängende Bitte, noch dazu j Geb. M. 1 —

in einem fonft eschatologifehen Gebet. Diefelben Einwände treffen ! Wundt, Priv.-Doz. Max: Griechifche Weltanfchauung. 2. Aufl.

auch die dritte Möglichkeit: ,Hilf, daß nicht durch unfer Tun ; (Aus Natur u. Geifteswelt, 329. Bdchn.) (124 S.) kl. 8°. Leipzig

deinem Namen die Macht genommen, fondern vermehrt werde', j B. G. Teubner 1917. M. 1.20; geh M 150

Hef. 20,41; 28,22. 25. 38,23 ; 38,16. 23 ; 39,27; Sir 33,4 weiren auf Butte,f Prof. Dr. Ludwig: Die Weltanfchauungen der großen Philo-

die Heiligung feines Namens, die Gott durch ein abfehiießendes i fophen der Neuzeit. 32.—41. Tauf 6 Aufl., hrsg. v. Prof. Dr.

Eriöfungswunder, eine Maelittat gegen feine Feinde felbft voll- I R. Faiekenberg. (Aus Natur u. Geifteswelt, 56. Bdchn.) (VIII

bringt. Dazu paßt Tprachliehe Form und Zufammenhang. Garbot ■ 153 S.) kl. 8". Leipzig, B. G. Teubner 1917.

berichtet über allerhand Gedanken, die man lieh in alter Zeit M. 1.20: geb M 1 50