Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1918 Nr. 1

Spalte:

245-246

Autor/Hrsg.:

Göttsberger, Joh.

Titel/Untertitel:

Biblische Zeitschrift. 15. Jg., 1. H 1918

Rezensent:

Windisch, Hans

Ansicht Scan:

Seite 1

Download Scan:

PDF

245

Theologifche Literaturzeitung 1918 Nr. 19/20.

246

möchte. In Kap. 5 faßt S. feine Ergebniffe zufammen. j von Mt zu «weifen (25—33). Über Mk 9, 15 in Vetus
Im ganzen fcheint mir, da(,i er fich zu fehr hat verleiten I Latina handelt H. I. Vogels (34—40). An der Hand der
laffen, möglicher. vielÜberlieferungsftoffmiteinemSchlüffel I Väterexegefe zeigt I. B. Nifius, daß die ,Freude' Hebr.
zu erfchließen, und daß er daher den in Wirklichkeit ge- I 12,2 fich auf die dem PraexiRenten zur Verfügung flehende
wiß fehr komplizierten Vorgang der Einwanderung Israels Herrlichkeit bezieht (44—61). Zwei Artikel von Hehn.

allzu einheitlich denkt, daß er aber für ein großes Stuck
des A. T. und für viele Einzelfällen das m. E. richtige
Verftändnis teils befeftigt, teils überhaupt erft gewonnen
hat, und daß fomit fein Büchlein gründlichfter Beachtung
dringend zu empfehlen ift.

(147—152) und von Allgeier (338—3451 handeln über
,EjtiOxiaC,Eiv Lc 1,35: während H. nach Fhilonifchen Stellen
die Gleichheit Schatten=Bild zugrunde legt und danach
erklärt: die Kraft des Allerhöchften wird fich in dir ab-
fchatten, aus dir ein Wefen nach Gottes Bild fchaffen...,

Breslau. c- Steuernagel. macht A. dir Idee des Schutzes geltend, wünfeht aber

_.___---- noch eine eingehendere Unterfuchung. Weiter feien noch

Eberharter Prof. Dr. Andreas: Das Ehe- und Familien- Bemerkungen von B. Haensler ,Zu Mt 21,3b u. Par.' (153—
recht der' Hebräer. Mit Rückficht auf die ethnolog. 158/, ,Zu Jon. 20, 9' (159—163) und ,Nochmals zu Rom
Forfchc dareeftellt (Altteftamentliche Abhandlungen 1 4B9 (Gen- 25,1 f.)' (164—169) genannt,
c Bd 1 u 2. Heft.) (X, 205 S.) gr. 8°. Münfter i. W., ; Den ausfuhrlichften Artikel, .Methodifches und Sach-
Afchendorfff. M. 5.60 '< Hohes über die Dauer der öffentlichen Wirksamkeit Jefu',

Eberharter fetzt fich mit Th. Engert auseinander: von Meinertz (119—139, 236—249) habe ich bereits in
Ehe- und Familienrecht der Hebräer' (München 1905) '. ThR 1917 S. 324t. kurz befprochen. Beachtenswert ift
und zieht zu diefem Zweck die ethnologifche Literatur weiter, was H. Cladder über .Cerinth und unfere Evan-
heran, foweit fie fich mit den Problemen der vergleichen- 1 gehen' ausfuhrt (317—332). In einer ,Myfterienfprache
den Rechts- und Sozialwiffenfchaft befchäftigt. Man wird j der Bibel' betitelten Bemerkung (lljrf.) macht C. Wey ma n
es für einen befonderen Vorzug feines Buches erklären , den Verfuch, die bekannte Formel ovvixmv ra Jtavxa aus
dürfen, daß er diefe ethnologifche Literatur nicht nur ver- i Sap. 1,7 abzuleiten, was mich im Blick auf Philo, der fie
zeichnet, fondern bisweilen auch ausführlich zu Worte , mehrfach braucht, fehr unwahrfcheinlich dünkt
kommen läßt. So wird man bequem über die herrfchen- Ergiebig und dankenswert wie immer find die biblio-

den Probleme und ihre Löfung orientiert und auf ange- ' graphifchen Notizen.

nehme Weife davon überzeugt, daß die ethnologifchen Leiden. Hans Windifch.

JSl^l^aSTÄffÄÄiÄ! SBl(^'la!;D^?addr1,8•'£,,•Tt•: ?le,U3ia n ";™

an uen lauaciic. u s hterarkrit. u. hterargefchicht. Unterfuchy;. zum fvnont

Halt finden. Vom Alten Teftament ift freilich nur feiten v ,XT . ab ... J~ Aw ? i/uuui.

Se Rede, da feine Nachrichten fehr dürftig find; zum P^?^M^f^^^ £

Erfatz dafür treten die Araber und die Babylonier ein. 1 3n7^l 1^ ' H k Z l<?f c" 4,6°

Fi r c cc -a. •„ nv: a -~a~- a__rJ u- r.t 1 Die Zwei-( )uellen-1heone wird beltntten; die Synop-

Der verfaffer ift ein Feind leder Art von Gefchichtskon- ! ,., r ,, * , .. ... , T-,, ,. , 1 rJ... R

r. , .. urj u a w •/!•/• u a n. it. tiker follen aus der mundlichen Uber heferung gefchopft

flruktion, befonders aber der evolutioniftifchen, und ftatt , A . , ......, T-T, ,. A b W

, rZC , . ■ . _ 7- u r haben, die, nach Art der mdifchen Überlieferung, nach

den Ethnologen zu vertrauen, verzichtet er lieber auf 1 r er e . r t,4 1 j c..- t. ■■ ^ j

rt t, • , a A. r ■ n -i „ a ci. lachlichen Gelichtspunkten und Stichwortern geordnet,

eine Erklärung. Bezeichnend ift leine Beurteilung der Ehe 1 • f n . _ r , XT , *> , '

Simfons mit ?inem Philiftermädchen: .diefelbe ift unter l Vi 1 ^ T^T n"j n^benhf.rr ,hat

ganz außergewöhnlichen Verhältniffen eingegangen worden ! *£, den Mk'■ benut"- .D'e Unterfuchung der fynophfchen
und hat mit Recht das Befremden feiner eigenen Eltern 1 Ifedekompofitionen zeigt, daß in ihnen teils das fyftema-
hervorgenifen' (S. 66). Wem diefe vorfichtige Behandlung ^.Z^^P^^^T^a^ ^v4" s^

_ ö . ______/ _ . .0... o wnrr. Vin7in hcrt-lr-hf ,14- Am ta,,.-„1,4, ,1,....

des Stoffes als Wiffenfchaft erfcheint, dem fei das vorliegende
Buch waim empfohlen: er wird durch keine
Skrupel beunruhigt werden. Da fonft alle Spuren des
Matriarchates forgfältig widerlegt oder verwifcht find, fo
ift es gewiß nur ein Zufall, daß Gen. 2, 24 nicht berück-
fichtigt wird, die einzige Stelle, die, unbefangen betrach

wort-Prinzip herrfcht. Nützlich ift die Durchführung die-
fer freilich nicht neuen Gedanken, aber für die Quellenfrage
beweift fie nichts; denn folche Kompofition war
möglich, ob aus fchriftlichen oder aus mündlichen Quellen
gefchöpft wurde. — Die Dubletten bei Mt. und Lk. follen
beweifen. daß Mt. und Lk. einen Spruch einmal an hifto-

et nur aus' matriarchalifchen Verhältniffen verftändlich ri,fche*h S>;e113; brä?e.n' dann nocl? dnmal durch P?da"k
SFi- Anrh Rnmsrt mit Recht rrefchloffen hat 6S tv^ gleichheit oder Stichwort veranlaßt, was für einige Fälle

ift, wie auch Engert mit Recht gefchloffen hat (S. 177).
Berlin-Schlachtenfee. Hugo Greßmann.

zutreffen kann, aber nicht die FVage beantwortet, warum
Sprüche bei Mk., Mt. und Lk. und daneben noch einmal
bei Mt. und Lk. parallel vorkommen. Weiter foll die
Analyfe der verfchiedenen Rekonftruktionen der Spruchquelle
durch Harnack, v. Soden und Haupt diele ad
absurdum führen; ein ebenfowenig gelungener Nachweis.
— Jüdifche Literaturformen werden in den Evangelien

Biblilche Zeitfchrill. In Verbindg. m. der Redaktion der

Bibl. Studien' hrsg. v. Proff. Drs. Joh. Göttsberger u.

jof. Sickenberger. 15. Jahrg. 1917. (383 S.) gr. 8«.

Freiburg i. B., Herder. M. 12 —
Von Artikeln zum A. T nenne ich vor allem einen aufgewiefen (Schriftbeweis, Gleichnis; dabei Polemik gegen
neuen Beitrag von J. Hehn./ui Sabbatfiage ( 93-213), Jülibher). DiVe mnemotechnifchen Hilfsmittel der jüdffcSen
worin der Verf. feine Anfchauungen geger. Mahler Morris Jmünd]icnen Tradition werden befchrieben (nichts Neues
Jaftrow, B. Undsberger u. a. ! aber am Traktat Joma nützlich illuftriert)/ Da nun di'
graphie ift wichtig eine Stafiftik über die im a 1. ub- judifchen Formen und Mittel in den Evangelien wiedersehen
Ausdrücke für die Sündenvergebung und ihre Ent- j Jkeh müffe die chriftiiche überlieferungVis zur Fixie-
fprechungeninderpXundVulgata'von^ in den Synoptikern eine mündlicht gewefen fein
(293-300). Uber die Formen *WJ handel Stein- WJum? Eine ^Xung des fynoptifchen Problems fteff
metzer (I93--97); die Umwandlung foll wahrend des das Buch in kdner Weife dar/

Exils unter babylonifchem Einfluß ftattgefunden haben. Breslau RnUmanti

Weiter feien exegebfehe Studien zu Is 6,. (Hehn., 15-24), _:_ riultmann.

Is 52,3—53,2 (Zoreil, 14c—146), lob 19, 25—27 (Hudal Feine, Profeffor D. Paul: Die Abfaflung des Philipperbriefes

214—235), Gen. 11,1—9 (Zapletal 301—304) und zu Pf 15:5 in Ephehis, m. e. Anlage über Rm. 16, 3—20alsFlphefer-

(Allgeier, 305—316) nur eben genannt. brief. (Beiträge zur Förderg. chriftl. Theol., 20. Jähret

Auch die Beiträge zum NT find meiftens exegeti- 1916, 4. Heft.) (149 S.) 8°. Gütersloh, C. Bertelsmann,

fcher An Daufch fucht in einer quellenkritifchen Unter- ^ M. 3.20

fuchung von Mt 10 die Unmöglichkeit der Logienhypo- F. fucht die fchon früher ausgefprochene Idee, daß

thefe. dagegen die Annahme der Abhängigkeit des Lc der Phil, während einer Gefangenfchaft des Paulus in