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Ausgabe:

1917

Spalte:

365-366

Autor/Hrsg.:

Leadbeater, C. W.

Titel/Untertitel:

Ursprung und Bedeutung des christlichen Glaubensbekenntnisses; 2. durchgeseh. u. verm. Aufl 1917

Rezensent:

Kattenbusch, Ferdinand

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Seite 1

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365

Leadbeater, C. W.: Urfprung und Bedeutung des chriftlichen
GlaubensbekenntniTfes. Nach der 2. durchgefeh. u. verm.
Aufl. überf. von John Cordes u. Richard Sewis. Mit
3 Tafeln im Text. (140 S.) 8°. Leipzig, Th. Griebens
Verl. 1916. M. 2.40; geb. M. 3.20

Eine Erklärung der drei ökumenifchen Symbole nach

kum und C nimmt Leadbeater in der Kürze zufammen)
jetzt ,in den griechifchen Abfchriften' zu lefen ift I/jöovv
Xgiöröv, ftand urfprünglich, wie ,von unferen Forfchern
hellfichtig gefehen' worden, entweder 'Igrgbv agiöxov oder
'itgov agiörov, alfo der .Oberfte Heiler' oder der ,AUer-
heiligfte'. In Majuskeln gefchrieben wäre ein ,Verlefen'
der Urfchrift in das, was der kirchliche Text bietet, genatürlich
daraus ergeben'. In der Tat.

Ich verzichte darauf, L.'s Exegefe der Symbole mitzuteilen
. Von den .Vergröberungen' gereinigt, die er leicht
fieht und entfernt, ergeben fie die theofophifchen (gnofti-
fchen) Grundgedanken.

Halle. F. Kattenbufch.

der Methode des ,Hellfehens'. C. W. Leadbeater ift ein wiß vorftellbar. ,Es hat jedoch für uns wenig Wert
belonderer Anhänger und Vertrauter von Annie Befant, bemerkt L. dazu S. 56 — von diefen verfchiedenen Les-
mit der er, wie das Nachwort von R. Sewis angibt, 1908 | arten zu fprechen, ehe nicht irgend ein Erforfcher auf der
ein Buch .Occult Chemistry' herausgegeben hat, welches | phyfifchen Ebene [siel] eine Handfchrift auffindet, die fie
auf hellfeherifchem Wege gewonnene chemifche Erkennt- j enthält, denn erft dann wird die Gelehrtenwelt geneigt
niffe mitteilte, die 1913 von wiffenfehaftlicher Seite, fo- fein, den Anregungen Gehör zu fchenken, die fich ganz
weit man fehen kann, felbftändig auch gewonnen wurden,
die hellfeherifche Methode alfo beftätigten. Das Buch
ift auch in's Deutfche überfetzt worden: .Okkulte Chemie.
Eine Reihe hellfeherifcher Beobachtungen über die chemi-
fchen Elemente', Leipzig, Theofophifcb.es Verlagshaus. Ich
bin über die .Theofophifche Gefellfchaft', die 1875 in New
York durch Helene Petrovna Blavatsky und Henry Steel
Olcott gegründet, 1882 nach Indien verlegt und von da aus
bald nach allen Erdteilen, auch Europa, verbreitet wurde Mofes ben Maimon. Sem Leben, feine Werke und fein
(fie hat jetzt 23 .Sektionen' und etwa 1000 .Logen'), nicht I Einfluß. Zur Erinnerg. an den 700. Todestag des Maiweiter
orientiert, als durch den Artikel in RGG. V, 1214fr. monides hrsg. v. der Gef. zur Förderg. der Wiff. des
Der Verfaffer des Artikels dort, 0. Penzig, hat auch Judentums durch Prof. W. Bacher, Dr. M. Brann, Prof.
ein Buch gefchrieben ,Die Theofophie und die theoiophi- „ c~n„r„n „„t*. t o uu t-v t r ^

fche Gefellfchaft', Berlin 1914. Wer fleh alfo näher Dnj'Tc ? v " v" <rbTJDr-j- guttmann-

über die hellfeherifche Methode informieren will, wird 2-Bd. (Schriften, hrsg. v. d. Gef. z. Förderg. d. Wiff. d.
wohl diefes letztere Buch zunächft zur Hand nehmen Judentums.) (VIII,358S.) gr.8°. Leipzig,Buchh.G.Fock
müffen. Ich habe das nicht getan. Denn mich interefflert 1914. M. 9—; geb. M. 10.50

das Hellfehen nach den Proben fpeziell auch des Buchs, ru-r,,« ^ tj^..j j„ ___n t? • _ »* •

, ■ . . • . • L • ■ r r 11 • t-i. tv Dieler 2. Band des großen, zur Erinnerung an Mai-

das ich hier zur Anzeige bringen foll, gar nicht. Die ■ < > „„_ ^ „ /,„_. 7 u _ c 1

1 1 u tv/t 4.1 j u u 11 r u a.< monides 750. lodestag (1905) herausgegebenen Sammelokkulte
Methode vermag auch ohne alle Wiffenfchaft' , 'Jl.su n :„ ■<)■ *. 3 u • )• ••

zu erkennen, wie die drei ökumenifchen Symbole, das I werkes enthalt außer einem Vorwort, das noch einen fpa-

apoftolifche, nieänifche, athanafianifche, entftanden find l *f e» 3: Band v%h/j!ßtr ^ V,°r ^m Tl Wf™*^
und welchen Urfinn, der fpäter .materialifiert' ift, fie haben. 1 Darfteilung der Philofophie des M. enthalten foUj acht
,üiefe Glaubensbekenntniffe vereinen Ausfegen, die drei BeitraSe: }: Eppenftem: Lebens- und Charakterbild des
ganz getrennten Quellen entflammen', diefe Quellen find: , M.; 2 Berlmer: Zur Ehrenrettung des M (gegen die An-
%) Eine altüberhmmmene Formel der Weltentftehungs- 'a f er Muhammedaner geworden fei); 3. Bacher:

ehre, die auf wirklich fehr hoher Autorität beruht, | Dle Agada in M.s Werken, 4 Jakob Guttmann: Die Be-
bjDieliturgifcheVorfchriftzurRichtfchnurdesHierophan- «ehungen des M zu den Lehren feiner judifchen Vor-
ten [Myfterlen-Oberpriefters] in der ägyptifchen Form der ! 5- Baneth: M als Chronologe und Aftronom;

Sohän- oder Sotäpatti [erften]-Einweihung, c) der Hang 6. Bacher: Zu^^^

zu materieller Vergröberung der irrtümlich diefe zwei l ^C^9^^:^^T>^or' ^Brlau i Gefetz
Dokumente (a und b) als Lebensbefchreibung eines Einzel- buf des M. hiftorifch betrachtet. - .Mofes ben Maimon'
wefens zu deuten fuchte' zu fagen, geht ebenfowenig an wie etwa: .Oedipus ßaai-
Die hellfeherifche Methode durchdringt die Gefchichte, ^ »Ludwig quatorze'. Von den gehaltvollen Ab-
wie die Natur, auch jedes Dokument, wenn es die Dinge 1 ba"d!u"-^ kommen für die Lder der ThLZ wohl hauptbetrifft
, die theofophifch belangreich erfcheinen. Siever- facb!ich die l., 4. und 8 in Betracht. Eppenftein gibt
mag in der Bibel allenthalben zu zeigen, was Urinhalt i nicht nurr eiae anfchauliche Lebens- und Charakterfchil-
und Eintrag, wirklicher Sinn und hernach hereingebrachte derung fondern zugleich eine treffliche lebendige Cha-
Vergröberung des Ausdrucks ift. Sie ift kritifcher als ^kterftlik feiner einzelnen Werke. Jakob Guttmanns Bei-
irgeSdwelche theologifche Kritik und hat den großen Vor- «ne wahre Fundgrube intereffa^nter religionsph.lo-
zug, nicht beweifen zu brauchen, fondern die Beftätigung, ^Ph^her Einzelheiten. Blau s Schrift ift ausgezeichnet
die nicht ausbleiben wird, abwarten zu können. So hat d.u,rcfh. einE. f ^eich durchgeführte Parallele: zwifcher, deine
auch die drei Glaubensbekenntniffe einwandfrei .durch- j ^djfchen EntwciVkiu Jalkut Thalmudkompendien,
fchaut'. Annie Befant hat .erkannt', daß Jefus im J. 105 ! Maimonides Mifchneh Thorah und der chriftlichen: Ca-
vor unferer Zeitberechnung geboren wurde und in einer | tenae' Sententtae, Summae in der Patnftik und Scholafbk.
Efläergemeinde erzogen. Er war von ,folch wunderfamer Leipzig. E. Bifchoff.
Hingebung und folch überirdifcher Reinheit, daß er |--

der höchften Ehre würdig befunden wurde, die einem Qeß, Felician: Akten und Briefe zur Kirchenpolitik Herzog

Menfchen zu Teil werden kann, es wurde ihm gefettet, Georgs von Sachfen. 2.Bd. 1525-1527. (XX,024S)Lex 8"
feinen Körper aufzugeben für den Gebrauch eines mach- T ■ • n r m , / ^.j^^-u

tigen Lehrers, der von der Großen Brüderfchaft ausge- LeiPzlS' B- G' Teubner 1917. M. 44-; geb. M. 52-
fandt wurde, eine neue Religion zu gründen', das war der Anlage und Bedeutung des vorliegenden Werkes für

.große Meifter Chriftus'. Auf diefen Jefus Chriftus' cheRef.-GefchichtehatVirckThLZ. 1906,355— 358ausführgeht
das apoftofifche Symbol in feiner Urgeftalt zurück, lieh befprochen. Der zweite Band bietet für 1525 (Bau-
(Von den beiden anderen behauptet das Buch das nicht, ernkriegl) 405, für 1526 296, für 1527 152, im Ganzen
ihre Urgeftalt ift noch nicht ganz erfchaut, nur daß fie 853 Stücke und in den Anmerkungen 302, alles in forg-
eine folche gehabt, ift ficher). Leadbeater zeigt, daß die , fältigem Text und fchönem Druck mit trefflichen Er-
hellfeherifche Methode zu ganz merkwürdigen, überrafchen- j läuterungen und wertvollen Befferungen der früher ge-
den Erkenntniffen fchon jetzt geführt hat, alfo wohl vollends ] druckten Texte und einem reichhaltigen Regifter. ,Das
noch führen wird. Wo in den Bekenntniffen (Apoftoli- Dämmerlicht, das heute noch über dem Bauernaufruhr