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Ausgabe:

1916

Spalte:

121-122

Autor/Hrsg.:

Steindorff, Georg (Hrsg.)

Titel/Untertitel:

Urkunden des aegyptischen Altertums. 5. Abt., Heft 1 1916

Rezensent:

Wiedemann, Alfred

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung

Begründet von Emil Schürer und Adolf Harnack

Fortgeführt von Professor D. Arthur TitiUS und Professor Lic. Hermann Schuster

Jährlich 26 Nrn. Verlag: J. C. Hinrichs'fche Buchhandlung, Leipzig__Halbjährlich IQ Mark

Manufkripte und gelehrte Mitteilungen find ausfchließlichan _^ Hir" i /-va /-»

■41. Jahrg. Nr. D Profeflbr D. Titius in Göttingen, Nikolausberger Weg 66, zu fenden. lo. lVlärZ lylt)

Rczenfionsexemplare ausfchließlich an den Verlag.

Urkunden des aegyptifchen Altertums. V, I.

Religiöfe Urkunden. Bearb. v. H. Grapow

(Wiedemann).
Bar ton, Sumerian Business and Administrative

Documents (Meißner).
Paquet, In Paläftina (Guthe).
Pott, Das Hoffen im Neuen Teftament (Knopf).
Loofs, Zwei macedonianifche Dialoge (Krüger).

— Das Bekenntnis Lucians, des Märtyrers (Derf.).

— Die Chriftologie der Macedonianer (Derf.).
Saadia's Polemic against Hiwi al-Balkhi, ed.

by J. Davidfon (Goldziher).
Kleinfchmidt, Sankt Franziskus von Aflifi in

Kunft und Fegende (Stuhltauth).
Gottfchick, Luthers Theologie (W. Köhler).

Thode, Luther u. die deutfche Kultur (W. Köhler).
Hansjakob, Die Toleranz und die Intoleranz

der katholifchen Kirche (Mulert).
Görland, Ethik als Kritik der Weltgefchichtc

(Troeltfch).

Die Wahrheit des Apoftolifcben Glaubens-

bekenntniffes. Hrsg. v. Wilhelm Laible

(Kattenbufch).
Rendtorff, Schweden und die fchwedifche

Kirche zur Kriegszeit (Schmidt).
Sallwürk, Die Schule des Willens (Knoke).
Fankhaufer, Die biblifche Gefchichte in

Sonntagsfchule und Religionsftunde (Zauleck).
Referate: Pesch, Institutiones logicae et on-

tologicae, I. — Die St. Gallifche Glaubensbewegung
zur Zeit der Fürftäbte Franz u.
Kilian. — Die Tagebücher Rudolf Sailers aus
der Regierungszeit der Abte Kilian, German
u. Diethelm Blarer. — Meier, Descartes und
die Renaiffance. —Köhler, Die Aktivität der
menfchlichen Seele bei Locke. — Berkeley,
Siris. — Hume, An Enquiry Concerning
Human Understanding. — Lotze, Logik. —
Lotze, Syftem der Philofophie. — Goldfeh
mi dt, Verwahrung gegen die Behandlung
Kants in Lehre und Schrift. — Endriß, Religiöfe
Naturlaute. — Schiele, Briefe an Konfirmanden
.— Priebe, Kirchliches Handbuch.
Wichtige Rezenfionen. — Neuefte Literatur.

Urkunden des aegyptifchen Altertums. In Verbindg. m. Kurt j ift, gerecht. Die Ausftattung in dem autographierten
Sethe und Heinrich Schäfer hrsg. v. Georg Steindorff. ! Texthefte ift ebenfo wie in den Uberfetzungsbogen über-
V. Abtig., Heft i. Religiöfe Urkunden, i. Heft. fichtlich und klar. Die Ausgabe wird fich für das Studium

, Z, . , „ «_ ., , des Totenbuches als wichtig und fordernd erweifen und

Ausgewählte Texte des Totenbuches. Bearbeitet v. ; iftdaher eine nicht zu langfame Ausgabe der Fortfetzungs-
Herm. Grapow. (64 S.) 40. Nebft: Deutfche Uber- ; hefte fehr zu wünfehen.

fetzung. (S. 1-24) gr. 8°. Leipzig, J. C. Hinrichs 1915. I Bonn. A. Wiedemann.

M. 7.50 ! _

Der Verfaffer diefer Arbeit hat fich bereits in feiner
1912 erfchienenen Inaugural-Differtation mit dem 17. Ka- Barton, George A.: Sumerian Business and Administrative
pitel des Totenbuchs befchäftigt und eine Überfetzung ; Documents from the earliest Times to the Dynasty of Agade.

des Textes und eine Reihe von Ausführungen über in j (University of Pennsylvania. The Univ. Museum. Publi-
ihm verwertete Mythen gegeben (vgl. Theol. Lit.-Zeitg 1913, | cations of the Babylonian Sect. Vol. IX, no. 1.) (33 S. m
Sp. 742 f.). Das vorliegende Heft ift dem gleichen Texte 1 „ r . . „ , . , . TT . ' _, ' VJJ

gewidmet. Es eröffnet eine umfangreiche Publikation,! 74 Tafeln.) 40. Philadelphia, Umversity Museum 1915.
welche beftimmt ift, das Totenbuch in einer philologifch Barton, der fich in feinen Studien bisher mit der Entdurchgearbeiteten
Ausgabe vorzulegen. Eine Überfetzung ! ftehung der Keilfchrift und der Erklärung archaifcher
und kurze Erläuterungen auf befonderen Bogen follen auch Infchriften befchäftigt hat, fchenkt uns hier wieder eine
nicht ägyptologifch vorgebildeten Benutzern die Verwer- | Reihe früher Texte.

tung der Veröffentlichung ermöglichen. Nr. 1, ein Steindenkmal, das fchon mehrfach von B.

Die Ausgabe beginnt folgerichtiger Weife mit den- j an andern Orten publiziert war, ift eine der älteften uns
jenigen Kapiteln, oder, wie Grapow ftatt diefes hergebrach- j erhaltenen Infchriften und noch faft rein in Bilderfchrift

ten Ausdruckes zu fagen vorfchlägt, Sprüchen, welche in
Niederfchriften aus dem Mittlern Reiche erhalten find, und
damit die Entwicklung der betreffenden Texte zu verfolgen
geftatten. Kapitel 1 —15, von denen nur fpätere Texte
zugänglich find, werden daher zunächft bei Seite gelaffen.
Für jede der drei in Betracht kommenden Entwickelungs-
ftufen von Kapitel 17, das Mittlere Reich, die thebanifche
und die Spätzeit wird ein felbftändiger möglichft korrekter
Text hergeftellt und diefer in kleinere Abfchnitte zerlegt.
Jeder der drei Faflungen werden die wichtigeren Varianten
auf Grund der bei Beginn des Kapitels genannten Hand-
fchriften beigefügt. Die bisherigen Bearbeitungen des
Textes werden hier nicht aufgeführt, doch wäre es er-
wünfeht, wenn dies am Schluffe des Kapitels gefchähe.
Es würde dies auch nicht-fachmännifche Lefer in Stand
fetzen, die Auffaffung des Herausgebers mit der anderer

abgefaßt. Die Infchrift behandelt wohl Aufzählungen von
Ländereien (?); ob die phantafievollen Überfetzungen B.s
(S. 9) aber auch nur einigermaßen den richtigen Sinn
treffen, ift mir mehr als fraglich. Nr. 2. ebenfalls eine
Steininfchrift, flammt vermutlich aus Tello. Sie gehört
der Zeit des Königs Enhegal an und zählt Ländereien,
bronzenes Geld(?) und Getreide auf.

Die andern Texte find alle auf Ton gefchrieben und
rühren aus den Ausgrabungen von Nippur her. Nur die
wenigften von ihnen find datiert: Nr. 10 aus der Zeit
eines fonft unbekannten Priefterfürften von Nippur namens
Ur-(d)En-nu(?)-uru(?) und Nr. 25 aus der Regierung
Naram-Sins. Aber die andern Urkunden werden vermutlich
alle derfelben Periode angehören.

Ihr Inhalt ift nicht fehr mannigfältig; meift enthalten
fie Liften verfchiedener Dinge, Getreide, Wolle, Fifche,

Forfcher zu vergleichen. Kurze kritifche Bemerkungen Datteln, Bronze (? refp. Kupfer?) und Gegenftände daraus,
könnten dabei auf den Wert oder Unwert der genannten j häufig mit Namensnennung derBefitzer oder Aufzählungen
Arbeiten hinweifen, um den Benutzer vor übergroßem Ver- ; von Ländereien oder Sklaven und Sklavinnen. Seltener
trauen zu überholten Studien zu bewahren. n"d wirkliche Verträge über Darlehen, Verkäufe von

Die Durcharbeitung des Totenbuchtextes ift in dem Häufern, Feldern und Sklaven, die aber noch fchwer zu
Werke eine forgfame und kritifche, die Überfetzung wird verliehen find. B.s Überfetzungen löfen keineswegs alle
dem Sinne des Textes, foweit diefer bisher verftändlich Schwierigkeiten. Zu Nr. 122 bekommen wir auf der

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